Gesellschaft | montessori

Warum eine Kita?

Ist Fremdbetreuung mit dem Montessori-Ansatz vereinbar? Ja, finden die Mitglieder der Genossenschaft montessori.coop.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: montessori.coop

Im November eröffnet die Genossenschaft montessori.coop eine montessori-Kita in Bozen. Interview mit Agnes Nitz, Vize-Obfrau von montessori.coop.

Frau Nitz, warum hat sich montessori.coop entschlossen eine Kita zu eröffnen?
Agnes Nitz: Es war ein langer Prozess, der zu dieser Entscheidung führte. Die erste Idee dazu entstand schon vor sieben Jahren, als wir eine Spielgruppe für Kleinkinder anbieten wollten. Unser damaliger Vorsitzender Mathias Stuflesser hat erstmals im Verwaltungsrat die Idee eingebracht. Da wir aber keine geeigneten Räume in Bozen finden konnten, ließen wir die Idee zunächst wieder fallen.

Ist Fremdbetreuung überhaupt mit dem Montessori-Ansatz vereinbar?
Wir sind immer noch der Meinung, dass eine Familie die geeignete Umgebung für einen Säugling ist. Doch die gesellschaftliche Realität hat sich verändert, das ist einfach eine Tatsache. Am Anfang haben wir eine Fremdenbetreuung in diesem Alter etwas skeptisch betrachtet bis wir vor fünf Jahren ein Erasmusprojekt mit dem Kinderhaus Murkel in Siegburg starteten. Dieses Kinderhaus begleitet 100 Kinder im Alter zwischen drei Monaten und sechs Jahren. Wir waren sehr erstaunt, als wir bemerkten, wie ruhig und entspannt es in diesem Haus war und wie wohl sich die Kinder dort offensichtlich fühlten. Das hat uns davon überzeugt, dass eine Kita auch ein Ort sein kann, der den Kindern Unterstützung und Geborgenheit gibt.

Wie ist das pädagogische Konzept der montessori.coop-Kita?
Wir mochten einen Raum schaffen, in dem sich Kinder in ihrem eigenen Rhythmus entfalten können. Wir orientieren uns dabei an Emmi Pikler, für die eine achtsame Pflege und Beziehung sehr wichtig war, deshalb wird jedes Kind eine Hauptbezugsperson unter den Begleiterinnen haben. Sich Zeit zu nehmen, sich auf die Kinder und die Situationen einzulassen wird die Grundhaltung der Kita sein. Es werden verschiedene Bereiche vorhanden sein, damit für jedes Alter und Bedürfnis eine vorbereitete Umgebung dabei ist. Wir forcieren die Entwicklung der Kinder nicht, wir beobachten und unterstützen sie. Der Kontakt zur Natur und damit auch der Garten werden eine zentrale Rolle spielen.

Und die Kita wird im Grieserhof in Bozen untergebracht sein?
Ja, wir sind Teil eines Mehrgenerationenprojektes, das in Zusammenarbeit mit Stiftung Elisabeth im Grieserhof gestartet wird. Im November ist es dann so weit, und wir sind bereit für die Kinder und ihre Eltern. Die Kita wird von halb acht bis halb fünf geöffnet sein.

Danke für das Gespräch und guten Start!
Thea Unteregger
 

Dieser Artikel ist in der Herbstbroschüre der montessori.coop erschienen. Hier finden Eltern weitere Beiträge zum Thema Erziehung und Familie.

Für weitere Infos:
www.kitagries.com
[email protected]