Gesellschaft | Gewalt an Frauen

“Aufhören, Angst vor Sex zu haben”

Gewalt an Frauen – ein “schreckliches und grenzenloses Phänomen”, schreiben die Meraner Gemeinderätinnen in einer Stellungnahme. Sie fordern einen kulturellen Wandel.
Gewalt an Frauen
Foto: Pixabay

Alle neun Frauen des Gemeinderats gehören der Meraner Ratskommission für Chancengleichheit an – und haben nun folgende ausführliche Stellungnahme zur Gewalt gegen Frauen veröffentlicht:

"In diesen Tagen wurde die Nachricht einer mutmaßlichen versuchten Vergewaltigung in Meran veröffentlicht. Jüngst, ebenso in Meran, ist ein Mann, der wegen seines bedrohlichen Verhaltens seiner ehemaligen Partnerin gegenüber bereits verwarnt worden war, der Frau in der Innenstadt gefolgt, wo er sie angegriffen und ihr dann das Mobiltelefon entrissen hat. In Adria ist nach elf Tagen Koma eine Frau gestorben, die von ihrem Ehemann bei einem Streit erwürgt wurde. In Turin eine Frau entstellt und fast umgebracht (sie befindet sich immer noch in kritischem Zustand), und zwar von einem Mann, der vor elf Jahren bereits eine andere Frau ermordet hatte und dafür zu einer Haftstrafe von nur zwölf Jahren verurteilt worden ist. Als er diese zweite Straftat beging, war der Mann vorübergehend auf freiem Fuß, weil er gerade eine Arbeitsfreigang genoss. Nicht vergessen wollen wir Hevrin Khalaf, Generalsekretärin der Partei Zukunft Syriens und bekannte Frauenrechtlerin, die vor wenigen Tagen vergewaltigt, gesteinigt und ermordet wurde.

Auch die Tabuisierung der Sexualität hat zur Verbreitung dieser Macho-Subkultur beigetragen, wonach die Frauen sexuelle Handlungen erdulden müssen.

2018 wurden in Südtirol vier Frauen ermordet, über 100 hingegen in ganz Italien. Dies entspricht im Durchschnitt einem Frauenmord alle 60 Stunden. Bezüglich der Gewalt jeder Art gegen Frauen gibt es eine hohe Dunkelziffer: Laut ISTAT werden von Frauen in Italien nur 11,4 Prozent der Gewalttaten zur Anzeige gebracht, im Ausland 17 Prozent der Fälle. Das dies so ist, ist nach Angaben jeder dritten betroffenen Frau auch auf das Verhalten der ÄrztInnen und der KrankenpflegerInnen zurückzuführen, die sie zwar erstversorgt hätten; gleichzeitig taten sie jedoch so, als würden sie von der Gewalttat nichts wissen, deren Anzeichen doch so offensichtlich waren. Wenn man die erfundenen Berichte beiseite läßt, die nur darauf zielen, den Ausländerhass zu schüren, so wird bald klar, dass über 80 % der Vergewaltigungen von italienischen Frauen von italienischen Männern – in vielen Fällen sind es ihre Ehemänner oder Verwandte – verübt werden. Sexuelle Gewalttaten werden nur in 15,1 Prozent der Fälle von Ausländern begangen.

Es handelt sich also um ein schreckliches und grenzenloses Phänomen. Ein Beispiel ist der Vorfall, der sich kürzlich in London ereignet hat. Nach der Vergewaltigung einer Frau wurden zwei junge Italiener von einer Videoüberwachungskamera aufgenommen, wie sie das von ihnen selbst gemachte Video der Vergewaltigung anschauten und sich dabei jubelnd gegenseitig zum Erfolg des ‘Unterfangens’ gratulierten. Wir müssen über dieses Jubeln, eine Frau überwältigt und vernichtet zu haben, nachdenken. Und wir sollten auch über die Statistiken und die Häufigkeit dieser Gewalttaten reflektieren. Und uns so klare Antworten geben, dass wir eingreifen können, und zwar sofort. Diese Gewalttaten sind die Frucht einer Kultur, die Gewalt verherrlicht und Frauen immer tiefer hasst, die Teenager mit pornographischen Videos verführt, in denen Sex nur Unterdrückung ist und Frauen von Männergruppen erniedrigt und vergewaltigt werden, als wäre das alles selbstverständlich.

Geschlechterbewusste Erziehung sollte bereits in den Kindergärten ein pädagogisches Thema sein.

Das Szenario für diese Gewalttaten ist immer dasselbe: Der Mann duldet das Ende einer Beziehung nicht und betrachtet die Frau als Gegenstand, als Privatbesitz, als Jagdtrophäe. In seinen Vorstellungen muss sie sich einfach zu benehmen wissen. Und wenn sie sich erlaubt, eigene Meinungen zu vertreten oder sogar Parteisekretärin werden zu wollen, dann reicht es nicht mehr, sie umzubringen, nein, sie muss vernichtet, in der Gruppe vergewaltigt und vor laufenden Kameras gesteinigt werden.

Wir haben es hier mit einer Kultur zu tun, welche die Sexualerziehung in den Schulen verhindern oder aufs Minimum einschränken möchte. Kirche und Rechtsparteien verbreiten Angst vor einer angeblichen ‘Gender-Theorie’; Männer und leider auch viele Frauen kommentieren die Berichte über Gewalttaten, ja sogar über Frauenmorde auf niederträchtige Weise, als wäre das Opfer selbst daran Schuld gewesen: ‘Das ist ihr nur recht geschehen’, ‘Das wäre alles nicht passiert, wenn sie nicht betrunken gewesen wäre’, ‘Wer weiß, wie sie angezogen war’. Dabei dürfen wir nie vergessen, dass eine Vergewaltigung nie gerechtfertigt werden kann. Es gibt dafür keinen mildernden Umstand.

Bei Vergewaltigungen und Gewalttaten können wir nicht halbherzig dagegen sein. Wir müssen ernsthafte Maßnahmen ergreifen, uns tief mit diesem Thema befassen, wenn wir ein kulturelles Verhalten verändern wollen: Ein Akt der Gewalt hat kulturelle, nicht psychopathologische Wurzeln.

Vor allem müssen wir den Jugendlichen erklären, dass ‘Nein’ auch ‘Nein’ bedeutet,

Selbst wenn diese Gewalttaten immer wieder vorkommen und wir dazu neigen, den Mut zu verlieren, so gibt es doch eine Hoffnung. Diese Hoffnung heißt, wie immer, Bildung. Wir müssen unsere Kinder erziehen und ihnen beibringen, dass man andere Menschen nicht zwingen kann, dass die Kultur der Akzeptanz die Grundlage für einen respektvollen Umgang mit den anderen Mitmenschen bildet. Wir müssen dafür sorgen, dass den Kindern in den Schulen Solidarität, Toleranz und Gleichberechtigung zwischen Männer und Frauen beigebracht wird, sodass jeder Form von Diskriminierung vorgebeugt werden kann.

Um Vorurteile und stereotypisierte Rollenklischees zu beseitigen, sind zwar auch Veranstaltungen und Flash Mobs sehr wichtig. Es ist jedoch notwendig, schon mit den Kindern zu arbeiten, denn sie lernen bereits in der Wiege, dass ‘ein Mädchen hübsch ist und ein Bub stark’. Geschlechterbewusste Erziehung – die, wie gesagt, nichts mit der bereits erwähnten ‘Gender-Theorie’ zu tun hat – sollte bereits in den Kindergärten ein pädagogisches Thema sein. Dabei müsste man die Eltern einbeziehen und ebenso Männer, die alternative Vorbilder darstellen können.

Über 80 % der Vergewaltigungen von italienischen Frauen werden von italienischen Männern verübt.

Wir müssen auch endlich aufhören, Angst vor Sex zu haben: Denn auch die Tabuisierung der Sexualität hat zur Verbreitung dieser Macho-Subkultur beigetragen, wonach die Frauen sexuelle Handlungen erdulden müssen. Es ist diese Subkultur, die das Ritual der Vergewaltigung legitimiert hat, als wäre die Sexualität eine notwendige Leistung, um wahre Männer zu werden, und die Frau ein untergeordnetes Wesen, das nur dazu dient, die Wünsche eines Mannes zu erfüllen.

Wenn es uns am Herzen liegt, in einer gesunden und respektvollen Gesellschaft zu leben, wenn wir die Kultur der Gewalt gegen Frauen und die Kultur der Vergewaltigung besiegen wollen, dann müssen wir nicht nur strengere Strafen für Gewalttätige fordern, sondern uns auch den Tabus stellen und den Jugendlichen (Jugendliche erleben im Durchschnitt ihren ersten Geschlechtsverkehr immer früher) beibringen, dass man/frau zur sexuellen Handlung nicht verpflichtet werden kann, und dass der sexuelle Akt im gegenseitigen Respekt und mit der Zustimmung der Beteiligten stattfinden muss.
Und vor allem müssen wir den Jugendlichen erklären, dass ‘Nein’ auch ‘Nein’ bedeutet, dass Liebe keine Einbahnstraße ist und Frauen keine Gegenstände, die man einfach "erobert" oder besitzt.

Als Mitglieder der Ratskommission für Chancengleichheit der Stadtgemeinde Meran wollen wir die tragischen Eregnisse der letzen Tage an den Pranger stellen und alle – StadtverwalterInnen und BürgerInnen – dazu aufrufen, konkrete Initiativen zu deren Vorbeugung zu fördern und sich für die Themen der Gesetzmäßigkeit, der Gewaltlosigkeit, der Gerechtigkeit, der Aufwertung der Vielfalt und des respektvollen Umgangs mit anderen Menschen einzusetzen, vor allem mit Frauen und mit den schwächeren Personen. Nur wenn wir in kulturelle Bildung investieren und das Bewusstsein für eine gerechte und breite Beteiligung an den Entscheidungsverfahren stärken, können wir eine Veränderung in die Wege leite, die uns allen, Männern wie Frauen, eine bessere Zukunft ermöglicht.”

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Sepp.Bacher Do., 24.10.2019 - 22:53

So tragisch Gewalt und Morde auch sind, die genannten Frauen könnten schon mit vollständigem Zahlenmaterial operieren. Z. B. 4 Frauenmorde zu wie viel Morde insgesamt. Vielleicht würde sich dann herausstellen, dass Frauen nicht stärker als Männer von Gewalt und Mord betroffen sind; wahrscheinlich nur zu einem kleinen Teil!
Ich kann keine vollständigen statistischen Zahlen finden. In Astat Zahlen 2018 finde ich z. B. dass 2018 in Südtirol insgesamt "682 Morde, vorsätzlicher Körperverletzungen und andere Bluttaten" verübt wurden. Da klingt die Zahl vier Frauenmorde nicht mehr so herausragend. Im Vergleich dazu nehmen sich im Jahr 2017 24 Männer das Leben aber "nur" acht Frauen.
Vielleicht könnten genannte Frauen die genauen Mordzahlen im Jahr 2018 noch nach liefern, so dass man einen reellen Vergleich machen kann. Ich halte nichts von solchen Berichten und Stummungsmachern!

Do., 24.10.2019 - 22:53 Permalink
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Sepp.Bacher Fr., 25.10.2019 - 15:07

Antwort auf von Sepp.Bacher

Bei einer kleinen Recherche in den nationalem Medien kann man erfahren, dass Gewalt und Morde nicht im Zunehmen sind, was die Schlagzeilen zu vermitteln versuchen, sondern stetig abnehmen. In gesamt Italien sind bei Morden ca. 1/3 Frauen die Opfer, in 2/3 der Fälle trifft es Männer.

Fr., 25.10.2019 - 15:07 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Fr., 25.10.2019 - 17:59

Antwort auf von Sepp.Bacher

Diese Zahlen an sich haben überhaupt keine Aussagekraft, und es scheint, als wollten Sie damit dieses grosse Problem kleinreden.
Wie oft hat ein Mann eine Frau ermordet, und wie oft eine Frau einen Mann?
Wieviel Morde werden im kriminellen Milieu verübt, wieviel aus privaten Beweggründen? Und wie sind dann die Zahlen?
Mord ist eben nicht gleich Mord.

Fr., 25.10.2019 - 17:59 Permalink
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gorgias Sa., 26.10.2019 - 18:46

Antwort auf von Manfred Gasser

Hier will man einfach Dinge unter dem Tisch kehren. Wir leben in einer männerfeindlichen Welt in der Frauen idealisiert werden und Männer dämonisiert.
Es gibt Fälle wo Väter die mit ihren Töchtern spazieren gehen, werden als Kinderschänder verdächtigt. Wenn eine Frau in der Öffentlichkeit einen Mann schlägt, fangen passanten an zu lachen, bei Frauen greifen sie ein.
In den Vereinigten Staaten gibt es Fluggesellschaften, die unbegleitete Minderjährige nicht neben Männern sitzen lassen. Wenn in der Schule Jungs versagen, dann wird der Grund bei den Schülern gesucht. Wenn Mädchen irgendwo nicht mit Jungs mithalten können, dann gibt man den Bewertungsverfahren die Schuld oder den falschen Rollenmodellen oder zu wenig Förderung. Schulen sind besser an Mädchen angepasst, die besser im Stillsitzen und Auswendiglernen sind. Männer machen die gefährlichsten und dreckigsten Jobs und sind jene die am öftesten an Arbeitsunfälle sterben. Häusliche Gewalt wird nur wahrgenommen wenn Sie von Männern kommt. Frauen erhalten bei selben Straftaten geringere Strafen.
Überall wo Frauen unterrepräsentiert sind schreit man nach Frauenquote. Bei Berufen wo Männer unterrepräsentiert sind hört man nichts.

Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Wo Frauen Macht haben sind Sie nicht besser als Männer. Das weiß man aus Forschungen von KZ-Aufsäherinnen bis zu bekannten Fällen von Frauen die heutezutage z.B. in Gefängnissen arbeiten.

Sa., 26.10.2019 - 18:46 Permalink
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Peter Gasser Sa., 26.10.2019 - 19:00

Antwort auf von gorgias

Also weder fühle ich mich „dämonisiert“, noch ist unsere GESELLSCHAFT „männerfeindlich“, seit über 10 Jahren gehe ich mit meiner „Tochter spazieren“, ohne je „verdächtigt“ worden zu sein.
Wir leben nicht auf dem selben Planeten.
Niemand hindert Sie daran, für eine Männerquote beim Reinigungs- und Pflegepersonal und bei „Zimmerjungen“ zu demonstrieren.

Sa., 26.10.2019 - 19:00 Permalink
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gorgias Sa., 26.10.2019 - 19:45

Antwort auf von Peter Gasser

Ich habe übrigens nicht gesagt, dass alle Männer verdächtigt werden, doch wenn jemand verdächtigt wurde dann waren es Väter und keine Mütter.
Oder finden Sie mir einen analogen Fall mit einer Mutter:
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/freising-vater-wird-beim-spazier…

Zu Bedenken ist, dass es sich hier um einen Extremfall handelt. Was aber darauf hindeutet, dass viele Männer einfach unter Generalverdacht fallen, wenn sie mit ihrem Kind unterwegs sind.

In den Sozialberufen wie Lehrer und Sozialarbeiter sind Männer immer noch eine Minderheit. Der erste ausgebildete Tagesvater Südtirol konnte seinen Beruf nicht ausüben, weil man ihn einfach wieder in eine Ecke stellen wollte.

Sa., 26.10.2019 - 19:45 Permalink
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Elisabeth Garber So., 27.10.2019 - 09:22

Antwort auf von gorgias

Das mit den Lehrern war ursprünglich ganz anders, nämlich es lehrten ausschließlich Männer. An der Uni und in der Politik (also auf elitären Ebenen) ist der Betrieb immer noch vorwiegend von Männern bestimmt und *auch* eine Schlangengrube. Die gerechte Quote greift nicht immer und überall, und von einer Dämonisierung der Männer würde ich nur in in Feministen-Kreisen sprechen, nicht allgemein. Oft fällt mir eine Daemonisierung von Frauen auf - entsprechend gestaltet sich das Verhalten des Gegenübers, (kann auch eine Frau sein, ironisch gesagt). Kein Wunder, in keiner Weltreligion kommt die Frau besonders gut weg.
Aber Gorgias hat doch in einer Argumentationen recht: der Generalverdacht bei Gewaltpotential bzw. Machtpraepotenz (was bekanntlich nicht nur körperlicher sondern auch verbaler oder nonverbaler Natur, z. B. Mobbing, sein kann) fällt zuerst oftmals auf das männliche Geschlecht.
Aber wie schon erwähnt tue ich mich mit der Illustration, dem Beitrag und dem Titel desselben schwer. Erst recht mit dem Kernsatz, dass Gewalt keine psychopathologischen Ursachen habe, sondern kulturelle. (Zitat) Da kann ich nur den Kopf schütteln - denn da hätte man viel weiter ausgreifen müssen. Womit wir wieder beim Migranten- Thema wären, das bekanntlich die Wellen hochschlagen lässt. Und wo bei oft sehr sachlichen Argumentationen sofort der Fingerzeig mit 'Rassist' oder 'Rassistin' folgt. Was ich wiederum sehr kontraproduktiv finde, denn bei allem Respekt vor anderen Kulturen, aber mit mittelalterlichem und inquisitionsmaessigem Denken (Ehrenmorde z.B.) in Bezug auf freiheitsliebende Menschen (es betrifft Frauen *und* Männer) kann ich u.a. gar nichts anfangen. *Das* macht mir Angst, dass solche Menschen sogar im vermeintlich sicheren 'Ausland' von ihren kulturellen (manipulierten u./o. fanatischen und somit psychopathischen) Brüdern und Schwestern ( Mafia/fanatische Muslime oder Sekten/Geheimdienste totalitärer Systeme) ausfindig gemacht, bedroht und zum Teil exekutiert werden.

So., 27.10.2019 - 09:22 Permalink
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kurt duschek So., 27.10.2019 - 07:30

Antwort auf von gorgias

...."Wir leben in einer männerfeindlichen Welt in der Frauen idealisiert werden und Männer dämonisiert." Dieser Aussage von Gorgias widerspreche ich vehement! Habe keine Ahnung in welcher Welt Gorgias lebt und welchen Umgang und Biekanntenkreis er hat. In meiner Welt und in meinem Kreis kenne ich dieses Verhalten nur bei Männern, welche Angst haben, ihre vermeintliche Macht zu verlieren. Könnte ja sein, dass auch Gorgias diese Angst hat. Ich habe diese Angst nicht. Wie gesagt, vermutlich ist meine eine andere Welt !

So., 27.10.2019 - 07:30 Permalink
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gorgias So., 27.10.2019 - 16:37

Antwort auf von kurt duschek

@Kurt Duschek
Was in ihrer Bubble vorgeht und was Sie persönlich erleben ist wohl nicht das Maß aller Dinge. Versuchen Sie doch aus einem gesellschaftlichen Gesamtbild zu argumentieren und sich dabei selbst etwas herauszunehmen, dann kann ich das was Sie schreiben vieleicht ernst nehmen und evtl auch nachvollziehen. So ist es nicht mehr als eine trotzige Gegenbehauptung, die unbelegt bleibt.

Was man auf alle Fälle nicht ernst nehmen kann sind Ihre haltlosen Unterstellungen gegenüber meiner Person. Die außer, dass sie untergriffig sind, nicht mehr darstellen, als einen armseligen Versuch fehlende Argumentation zu kaschieren. Man könnte sich Fragen, warum Ihre Beiträge kaum mehr als als solches Furzgas beinhalten. Wie Ihre geistige intellektuelle Welt aussieht möchte ich hier nicht weiter spekulieren. Jedenfalls ist das hier sicher keine Auszeichnung dafür.

So., 27.10.2019 - 16:37 Permalink
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kurt duschek So., 27.10.2019 - 22:16

Antwort auf von gorgias

....lieber Gorgias, weder will ich Ihnen etwas unterstellen, noch bin ich so vermessen zu glauben der Mittelpunkt des Geschehens zu sein. Ich bin froh, dass dies auch salto.bz so sieht und auch entsprechend mit einer Ermahnung auf Ihre Antwort an mich reagiert hat.

So., 27.10.2019 - 22:16 Permalink
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Sepp.Bacher Sa., 26.10.2019 - 21:26

Antwort auf von Manfred Gasser

Es ist schon klar, dass Männer viel mehr Morde begehen als Frauen; und ich habe das aber auch nie in Frage gestellt. Ich wollte dem gezeichneten Bild entgegen wirken, das - überspitz gesagt - so dargestellt wird, als würden Männer fast darauf spitzen, eine Frau ermorden zu können.
Über Männergewalt können andere referieren. Es gibt da auch Fachleute.
Was ich mit meinem Einwand 25.10.2019, 19:27 vermitteln wollte ist, dass es bei der Zuspitzung eines Konflikts immer mehr als einen Sieler und folglich auch Verantwortlichen gibt. Es gibt auch verschiedene Strategien. Wenn ich von Männern provoziert werde, oder wenn mir Gewalt droht, dann mache ich mich entweder aus dem Staub, oder wirke deeskalierend. Bei einem gewalttätigen Mann, würde ich sicher den kürzeren ziehen und darauf lasse ich es nicht ankommen. Und das selbe könnten auch Frauen machen.
Wenn z. B. eine Frau mitten in der Nacht mit einem Mann, den sie erst in der Disko kennen gelernt hat, in die finsteren Obstanlagen geht und sich dann wundert, dass er etwas Sexuelles von ihr will und er glaubt, dass sie dadurch, dass sie mit ihm mitgegangen sei, auch damit einverstanden sei, Sex zu machen, dann ist ihr nicht zu helfen. Denn nur Händchen zu halten, müssen sie sich ja nicht ins Finstere verkriechen!

Sa., 26.10.2019 - 21:26 Permalink
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Elisabeth Garber Fr., 25.10.2019 - 08:32

Das von einer Hand umschlossene Barbiepuppengesichtchen mit riesigen blauen Kinderaugen und blonder Mähne als Illustration des Beitrags finde ich, gelinde gesagt, eine Geschmacksverirrung.
Dem Kommentar von Sepp Bacher kann ich mehr abgewinnen als dem Beitrag.

Fr., 25.10.2019 - 08:32 Permalink
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Herta Abram Fr., 25.10.2019 - 09:09

Historisch gesehen haben sich unser Verständnis von Männlichkeit und unsere Erwartungen an die typische Männerrolle zwar geändert, gleichzeitig ist aber auch vieles gleich geblieben.
Gewalt an Frauen ist primär Gewalt von Männern. Das Merkmal der Männlichkeit bleibt in allen statistischen Erhebungen zu Gewalttätern hoch, unabhängig von Herkunft, kulturellen Faktoren oder Klassenzugehörigkeit. Offensichtlich herrschen in unserer Gesellschaft Männlichkeitsbilder vor, zu denen ein hierarchisches, patriarchales, teilweise gewalttätiges Verhalten gegenüber Frauen gehört.
Neben einer Buben- und Männerarbeit braucht es - in einem patriarchalen und von sexistischen Strukturen geprägten System – emanzipierte Frauen und Männer die ihre Machtposition nutzen, um eine Veränderung festgefahrener und überholter Geschlechterbilder herbeizuführen – unabhängig davon, ob diese sich auf Männer oder Frauen beziehen.

Fr., 25.10.2019 - 09:09 Permalink
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Sepp.Bacher Fr., 25.10.2019 - 09:31

Antwort auf von Herta Abram

Wenn Männer sich ändern oder weiterentwickeln wollen, dann werden sie sich von den Frauen sagen lassen, wie das Resultat auszusehen hat. Druck von Frauen-Seite erzeugt anscheinend passiven Widerstand. Die Frauen haben sich ja auch nicht von den Männern sagen lassen, in welche Richtung sie sich emanzipieren wollen!
Vielleicht müssen Frauen auch akzeptieren, dass Mann eben von Natur aus anders tickt und andere Problem-Bewältigungs-Strategien hat als die Frau.
Und damit muss Frau auch operieren!
Ein Zitat einer Frau aus dem letzten Stern-Magazine: "Ich habe eines gelernt, du kannst deinen Feind nicht besiegen, ohne ihn zu verstehen. Du musst ihm zuhören!" Diese Aussage stammt zwar aus einem anderen Kontext, ist aber genauso in diesem Zusammenhang richtig!

Fr., 25.10.2019 - 09:31 Permalink
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Herta Abram Fr., 25.10.2019 - 17:47

Antwort auf von Sepp.Bacher

S. Bacher welcher Sinn steht hinter Ihrer Aussage?

Das erschütternde Grundrauschen des Beitrages ist nicht nur, dass sexualisierte Gewalt, psychische und physische Gewalt, an Frauen, noch immer nicht verhindert werden kann.
Sondern auch, dass auf diese Gewaltakte Traumatisierungen der Opfer folgen. Fast wie eine logische Konsequenz.
Angstzustände, Depressionen, Schmerzen, Panikattacken, Zwangsstörungen... gehören zum Traumaspektrum. Man(n) braucht kein großes Einfühlungsvermögen, um zu verstehen, dass es für diese Frauen sehr, sehr schwer sein kann, zu gesellschaftlichem Anschluss und Alltag zurückzufinden.

Fr., 25.10.2019 - 17:47 Permalink
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Sepp.Bacher Fr., 25.10.2019 - 19:27

Antwort auf von Herta Abram

Da bin ich ganz mit Ihnen einverstanden!
Es geht aber um die Strategie, wie man zum Ziel kommen kann. Und da glaube ich, da läuft etwas falsch. Und meine Argumentation geht in die Richtung, dass man da reflektieren und sich von Fachleuten beraten lassen muss!
Als vor geraumer Zeit die MeToo-Debatte in allen Medien viel Patz fand, hatte der Stern in vier Beiträge Männern und Frauen (Journalisten und anderen Leuten der Öffentlichkeit) dazu Stellung nehmen lassen. Drei Beiträge gingen unabhängig davon ob von Mann oder Frau in die Richtung, wie die Debatte allgemein im politisch korrekten Mainstream geführt wird. Nur eine Stellungnahme unterschied sich grundlegend. Sie kam von einer Frau, einer Sexual und Paarberaterin, welche die Probematik von einer ganz anderen Seite beleuchtete, die Komplexität aufzeigte und dabei die Frau überhaupt nicht von der Mitverantwortung frei sprach. Und sie argumentierte eben so, wie man die Problematik auch in einer Paarberatung oder Mediation angehen würde: eben differenziert, im gegenseitigen Respekt und ohne Schuldzuweisung a priori. ME gibt es nur einen analogen Weg auch im gesellschaftlichen Bewältigungs-Prozess.

Fr., 25.10.2019 - 19:27 Permalink
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Papi llon Fr., 25.10.2019 - 12:33

Wie Immer meint man im Sinne der Chancengleichheit Alles Negative der männlichen Gattung zuzuordnen. Dass unsere europäische Welt zusehends am Kippen ist ist auch der Schuld von weiblichen Politikern zuzuschreiben. Auch die Gesetzgebung und Bestrafung von Gewalttätern ist ob der weichen Linie der fraulichen Linken mehr als zu erneuern. Die Parallelgesellschaft mit den Zuwanderern bringt weiteres Potenzial mit sich.

Fr., 25.10.2019 - 12:33 Permalink
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Peter Gasser Sa., 26.10.2019 - 13:32

von Gewalt gegen Frauen über frühkindliche Trotzphase zu den Kriegen 1999 und 2003: eine gewagte Verknüpfung.
Hatten Sie an diesen Kriegen teilgenommen, dass Sie diese bei jedem Thema mit einbringen?

Sa., 26.10.2019 - 13:32 Permalink