Politik | Gemeindepolitik

Fragen zu Brixner Seilbahn

Wird die Seilbahntrasse aus dem Bauleitplan Brixen entfernt oder nicht? Wozu dient das Mediationsverfahren und warum wird die Gemeinde Rekursgegner?

Die Seilbahntrasse vom Bahnhof über die Stadt Brixen bis hinauf auf den Ploseberg sollte eigentlich Geschichte sein. Im September hat sich die Mehrheit der Brixner Bevölkerung gegen das von der Landesregierung und den Gemeindepolitikern bevorzugte Projekt der Ploseanbindung entschieden, eine große Mehrheit. Gleich nach der bindenden Volksabstimmung wurde auch die Streichung der Seilbahn-Trasse „Brixen-St. Andrä“ aus dem Bauleitplan mit Dringlichkeitsbeschluss des Gemeinderates vom 1.10.2014 verfügt und eingeleitet. Soweit, so gut.

Nun mehren sich Stimmen, dass diese Streichung hinausgezögert werden soll. In der Tageschau vom 20. Februar verkündete Noch-Bürgermeister Albert Pürgstaller, dass die Streichung zwar eingeleitet worden sei, jedoch vor den Gemeinderatswahlen im Mai wohl nicht mehr zustandekommt. Eine Streichung, die seit Oktober beschlossen ist und immer noch nicht vollzogen wurde, seit Oktober sind beinahe 6 Monate vergangen, merkt Markus Lobis von der Brixner Bürgerliste demos Brixen Bressanone an. Für ihn ist das eine klar nicht erfolgte Umsetzung des Wählerwillens. 

Nun wurde von der Gemeinde Brixen ein Mediationsverfahren eingleitet, um die Anbindung an die Plose ein weiteres Mal zum Thema zu machen. Mehrere Varianten sollen besprochen werden. Zumindest einem Großteil der Bevölkerung ist der Inhalt unbekannt, ebenso wenig ist geklärt, mit wem die Gespräche geführt werden, bemängelt Lobis. 

Funivia della Plose, niente trucchi, fordert Movimento 5 stelle

Dass sich die Gemeinde Brixen nun auch noch gegen den Rekurs stellt, den über 100 Brixner Bürger im Jänner 2014 zur Streichung  der Aufstiegsanlage-Seilbahnverbindung „Brixen-St. Andrä“ aus dem Bauleitplan und die Annullierung der zugrunde liegenden Beschlüsse beantragten, sei ein weiteres unverständliches Signal. Die Bewegung Movimento 5 Stelle verlangt von der Gemeinde Aufklärung: "Warum wird die Gemeinde zum Rekursgegner, statt den Willen der Bevölkerung zu befolgen? Wäre es nicht viel logischer gewesen, den Prozess am Verwaltungsgericht weitergehen zu lassen, anstatt zusätzliche technische Kosten und Verzögerungen zu bewirken? Oder wäre es für die Mehrheit eine klare Ohrfeige, wenn das Verwaltungsgericht befinden würde, dass die Bahnstrecke rechtswidrig ist?", heißt es in ihrer Presseaussendung. 

Man werde ein wachsames Auge auf die weiteren Vorgänge in Sachen Seilbahn und Ploseanbindung haben, lassen die Bürgerlsite demos und Movimento 5 Stelle verlauten.