Gesellschaft | (Re)searching gender

Forschung und Stereotype

Frauen haben mit Technik nichts am Hut, Männern fehlt die soziale Ader? Folge 2 untersucht, warum es kaum Professorinnen gibt und Männer keine Lehrer mehr werden wollen.
Foto: Unsplash
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Nella prima puntata abbiamo visto che, per quanto riguarda la Libera Università di Bolzano, la percentuale di studentesse è sensibilmente maggiore rispetto alla media nazionale, e come questo valore sia rimasto pressoché invariato nel corso degli ultimi anni. Tuttavia, abbiamo anche visto che in generale la situazione è molto diversa quando si sposta l’attenzione dagli studenti al personale accademico. Qui, la presenza di donne si riduce via via che la posizione accademica si fa più strutturata. Ma andiamo con ordine.
Un primo aspetto da tenere in considerazione è come sia cambiata, nel tempo, la composizione del personale universitario. Il grafico qui sotto dà conto della presenza di assegnisti di ricerca, ricercatori e professori (di I e II fascia) dal 2000 al 2020 nei corsi di Economics and Management, Design, Science and Technology, Education e Computer Science dell’Università di Bolzano. Per ogni facoltà, il grafico riporta due gruppi, “Men” e “Women”. In alcuni casi, come per esempio nella facoltà di Design, si nota come negli ultimi anni questa sia cambiata notevolmente. Se solo nel 2017 le donne presenti nello staff erano 4 e gli uomini 19, le prime nel 2020 erano 15 e i secondi ancora 19. Altrove, invece, nonostante alcune variazioni, il divario continua a essere molto ampio o risulta addirittura maggiore. È il caso della facoltà di Computer Science, dove la presenza di donne nello staff accademico negli ultimi anni è poco più che raddoppiata (nel 2011 erano 9, nel 2020 19), ma quella di uomini è quasi triplicata (da 23 a 60). Questo significa che nella facoltà di Computer Science la presenza di donne negli ultimi anni è passata dal 28% al 24% circa. Il caso della facoltà di Education è simile, seppur rovesciato: qui, infatti, nel 2010 gli uomini erano il 40% del personale accademico, nel 2015 il 36,6% e nel 2020 il 33%.

 

Data: Maria Menendez Blanco (unibz); Graphs: Matteo Moretti (Sheldon Studio)


A questo punto, un’osservazione più dettagliata della distribuzione interna del personale accademico nel 2020 è senz’altro utile. Il secondo grafico mostra, per ciascuna delle facoltà sopra elencate, come siano ripartite le posizioni di assegnista di ricerca, ricercatore, professore di II fascia e professore di I fascia (dall’alto verso il basso). Anche in questo caso il grafico mette a confronto diversi “blocchi”, rappresentativi gli uni delle posizioni ricoperte da uomini e gli altri di quelle ricoperte da donne. Come si può vedere, nella maggior parte dei casi più la posizione accademica si fa strutturata più è ricoperta da uomini. Uno sguardo più ravvicinato permette di capire meglio cosa si intende. Nella facoltà di Economics and Management, per esempio, se i numeri di assegniste e assegnisti e di ricercatrici e ricercatori sono sostanzialmente uguali (circa 50% e 50% in entrambi i casi), prendendo in analisi il ruolo di professore ordinario troviamo solo il 13,63% di professoresse. Piuttosto simile, seppur con differenze più ampie anche nei primi incarichi, è la situazione di Science and Technology, dove le assegniste di ricerca sono il 38,5%, le ricercatrici il 22% e le professoresse ordinarie il 15,8%. L’unica eccezione è data dalla facoltà di Education, dove le professoresse ordinarie sono 11 e i professori 10. Anche qui, però, c’è un evidente divario di genere, seppur speculare rispetto ai precedenti: in tutte le altre posizioni, infatti, le donne sono più degli uomini, arrivando nel caso delle ricercatrici a coprire l’80% del personale impiegato in questa posizione. 


Ma a cosa sono dovute queste differenze? Perché c’è tanta differenza tra la popolazione studentesca e il personale accademico? Ha senso fare un confronto di questo tipo? Ne abbiamo parlato con l’antropologa sociale Elisabeth Tauber.

 

Gleichberechtigung – ein langsamer Prozess

 

Dass in allen Fakultäten mehr Männer höhere akademische Positionen beziehen wie Frauen, überrascht Elisabeth Tauber nicht. Als soziokulturelle Anthropologin beschäftigt sich die Professorin an der Fakultät für Bildungswissenschaften unter anderem damit, wie Kultur unsere Vorstellung davon prägt, was typisch Mann ist oder typisch Frau, und wie sich diese Rollenvorstellungen auf das soziale Verhalten oder auf gesellschaftliche Strukturen auswirken. Da der Diskurs von Gleichberechtigung in der Akademie, historisch gesehen, erst seit kurzem existiert, prägen veraltete Rollenmuster bis heute die Denkweise und das Verhalten vieler Menschen, und so auch die Personalbesetzung an Universitäten, erklärt Tauber: “Frauen sind gerade mal seit 100 Jahren in der Wissenschaft vertreten. Marie Curie wurde 1908 zur ersten Frau als Professorin an die Sorbonne Universität in Paris berufen. Und sie bildete eine sehr frühe Ausnahme”.
Tatsächlich waren im 19. Jahrhundert Frauen an den meisten Universitäten nicht mal als Studentinnen zugelassen, die erste weibliche Universität wurde in den USA 1830 eingeführt, Italien folgte 1874, Deutschlands Universitätstüren öffneten sich für Frauen erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Diese historische Lücke wirkt sich für Frauen bis heute nach. Ein Beispiel: “Männer blicken auf eine jahrhundertealte Kultur der sozialen Vernetzung zurück, gegenseitige Unterstützung ist eine historische Selbstverständlichkeit. Frauen konnten diese soziale Vernetzung nicht aufbauen, erst heute entstehen allmählich Frauenvereinigungen, doch wirken die meist noch ein bisschen künstlich”, veranschaulicht Tauber.


Sind Mädchen wirklich schlechter in Mathe?


Aus der Anthropologie weiß man: Menschen passen ihr Verhalten an gesellschaftliche Vorstellungen an und reproduzieren somit Rollenbilder. So führt das Klischee “Mädchen sind schlechter in Mathematik und Technik” oftmals dazu, dass sich Mädchen naturwissenschaftliche und technische Fächer weniger zutrauen, was eine mögliche Erklärung für den Mangel an Frauen insbesondere in den Fakultäten für Naturwissenschaft und Technik oder Informatik sein könnte. Umgekehrt gilt dieses Phänomen für Männer in sozialen Berufen genauso, und widerspiegelt somit den Mangel an männlichem wissenschaftlichem Personal in der Fakultät für Bildungswissenschaften.
Eine Studie aus dem Jahr 1999 an Universitätsstudierenden mit demselben mathematischen Bildungshintergrund führt dieses Phänomen vor: Beide Gruppen sollten einen Mathematiktest ausfüllen. Einer Gruppe wurde vorher mitgeteilt, dass es bei den Testergebnissen Geschlechtsunterschiede gibt, der anderen Gruppe wurde gesagt, dass Männer und Frauen gleich gut abschneiden. Tatsächlich schnitten Frauen in der Gruppe, die Geschlechtsunterschiede erwartete, schlechter ab.

Intervista a Sonja Tetter: ehemalige Studierendenvertreterin im Beirat für Chancengleichheit  | © salto.bz / unibz


Auch Tauber vertritt die These, Geschlechterlücken in bestimmten Berufsfeldern seien der Sozialisation geschuldet, anstatt dem biologischen Geschlecht: “Wir wissen zum Beispiel, dass Frauen in ehemaligen Sowjetstaaten in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen stark vertreten waren, weil es diese geschlechtsspezifische Rollenzuschreibung im sozialistischen Selbstverständnis nicht gab”.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass Sprache sich darauf auswirkt, ob wir uns einen Beruf zutrauen oder nicht. Eine psychologische Studie mit 12-jährigen Schulkindern belegt, dass Mädchen sich einen typisch männlich konnotierten Beruf eher zutrauen, wenn auch von Feuerwehrfrauen oder Ingenieurinnen die Rede ist. Umgekehrt können sich Jungen besser vorstellen, typisch weibliche Berufe auszuüben, wenn von Geburtshelferinnen und Geburtshelfern die Rede ist.


Der Wert einer Gesellschaft


Eine weitere Erklärung dafür, warum mehr Frauen Lehrerinnen und Krankenpflegerinnen werden, mehr Männer hingegen Finanzexperten und Ingenieure liegt im Wert, den die Gesellschaft diesen Berufen zuschreibt. Laut Tauber werden im kapitalistischen Verständnis Berufe, die materielle Wertschöpfung hervorbringen, als wertvoller eingeschätzt und deshalb angemessen entlohnt, während soziale Berufe weniger gut bezahlt werden. “Dabei wird ausgeblendet, dass unsere Gesellschaften ohne pflegende Berufe im Chaos versinken würden. Es gibt für die USA Hochrechnungen, was Fürsorgearbeit kosten würde. Wir sprechen hier von Milliardenbeträgen,” sagt Tauber. Männer, im traditionellen Rollenverständnis die finanziellen Versorger der Familie, wählen somit Berufe, die sozial angesehen sind.
Deutlich wird dieses Phänomen auch, wenn man sich das Fehlen von Männern in der Fakultät für Bildungswissenschaften anschaut. “Lehrerberufe waren bis in die 70er Jahre begehrte Männerberufe. Mit der 68er- und den kritischen sozialen Bewegungen verlor der Beruf enorm an Ansehen, die Autorität der Lehrerfigur wurde in Frage gestellt, die Gehälter sind stagniert. Seitdem gilt der Beruf Lehrerin als typisch weiblich,” erklärt Tauber.
Und doch gibt es Ausnahmen, die aus ihren Rollenklischees ausbrechen und ihrem inneren Wesen statt einem Stereotyp folgen. In den kommenden Wochen lassen wir sie zu Wort kommen: Von der Informatikerin, die sich in einer männlichen Domäne durchsetzen konnte, bis hin zum Sozialarbeiter, der sich von Sprüchen wie “mogsch ned amol epes gscheids tian” nicht aus der Bahn werfen lässt – wir blicken in die Gesichter hinter den Zahlen, erzählen die außergewöhnlichen Geschichten mutiger Vorreiter*innen an der Universität Bozen.