Gesellschaft | Ernährung

Der planetare Teller

So ernähre ich mich gesund – für mich und für die Erde.
Pfanzenbetonte Ernährung
Foto: (c) unsplash

Klimatarier, ökologischer Fußabdruck, Wasserfußabdruck und Reduzierung von Lebensmittelabfällen sind Schlagwörter, die ganz stark mit einer gesunden und klimafreundlichen Ernährung verbunden sind.

Zusammengefasst bedeutet eine gesunde und klimafreundliche Ernährung, sich bevorzugt pflanzenbasiert zu ernähren. Tierische Lebensmittel, wie Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchte, Eier, Milch und Milchprodukte spielen eine untergeordnete Rolle und sollen nur in sehr geringen Mengen verzehrt werden. Dabei gilt: Wenn tierische Produkte verzehrt werden, muss auf die artgerechte Haltung der Tiere geachtet werden. Tatsächlich muss man sich aber keine Sorgen machen, dass das Essen ohne Fleisch gar keine Freunde mehr macht. Im Gegenteil! Eine pflanzenbetonte Ernährung ist sehr abwechslungsreich, vielseitig und hochwertig. Sie schmeckt lecker und deckt dabei auch alle Bedürfnisse ab.

 

Gut für mich – gut für die Erde

 

Wenn ich mich nach den Regeln der Planetary Health Diet (PHD) ernähre, ernähre ich mich meist energieärmer und nährstoffreicher, was sich positiv auf das Körpergewicht auswirkt. Die meisten Menschen essen heute viel zu wenig Ballaststoffe, was zu Verstopfung führen kann. Die PHD wirkt sich positiv auf meinen Stuhlgang aus, da sie viele ballaststoffreiche Lebensmittel enthält. Von dem hohen Anteil an hochwertigen Proteinen profitieren Muskeln und Organe. Da viel mehr Obst und Gemüse gegessen wird, ist das Essen zudem reich an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen. Diese sind wichtig für ein starkes Immunsystem. Da mit der PHD weniger Zucker gegessen wird, kann sich unter Umständen auch der Blutzucker verbessern. Ebenso optimieren sich die Blutfettwerte, weil bevorzugt hochwertige pflanzliche Fetten verzehrt werden, die reich an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind.

Wenn ich mich nach den Regeln der Planetary Health Diet ernähre, ist das nicht nur gut für den Körper, sondern auch für den Planeten. Die CO2-Emission und der Wasserverbrauch (blaues Wasser) sind geringer und die Landnutzung ist umwelt- und artenschonender.

 

Okay, aber wie?

 

Wie gelingt es, peu à peu weniger Fleisch zu essen und sich pflanzenbetont zu ernähren?

  • Machen Sie den Kühl- und Vorratsschrank-Check. Welche Lebensmittel sind tierische Produkte und können durch pflanzliche ersetzt werden? Zwei Beispiele: Butter kann durch Pflanzenmargarine ersetzt werden, Fleisch beispielsweise durch Linsen (als Eiweißlieferant)
  • Probieren geht über Studieren: Mutig neue Rezepte ohne tierische Produkte ausprobieren. Die sozialen Medien sind voll von inspirierenden Rezepten.
  • Schreiben Sie vor dem Einkauf einen Einkaufszettel und beachten Sie dabei Punkt 1. Welche tierischen Produkte können durch pflanzliche ersetzt werden? Es muss nicht 100 % vegan sein, aber wenn der pflanzliche Anteil des eigenen Einkaufs immer höher wird, ist jedes Prozent gut für die Umwelt und meist auch für die Gesundheit.
  • Das Pausenbrot, die Merenda oder auf Neudeutsch der Snack muss nicht immer Brot mit Wurst oder Käse sein. Zwischendurch geht auch ein Pflanzenaufstrich oder etwas Rohkost oder Obst. Gerade, die, die mit zu viel „Hüftgold“ unterwegs sind, profitieren von der kalorienarmen Rohkost.
  • Wenn man sich mal einen schönen Abend gönnt und mit den Lieben fein Essen geht, kann man auf der Karte das fleischlose Gericht bestellen. Gerade von einem Koch zubereitet, kann das eine wahre Gaumenfreude sein. ODER man dreht den Spieß um und vereinbart mit der Familie für zu Hause keine Wurst und kein Fleisch mehr zu kaufen, dafür genießt man es (nur) dann, wenn man auswärts essen geht.
  • Wer sich bei der Umstellung unsicher ist, sich vielleicht denkt, dass doch der eine oder andere Nährstoff zu wenig gegessen wird, kann sich an eine Ernährungsfachkraft wenden. Sie sind gut ausgebildet und können bei Fragen mit Rat und Tat weiterhelfen.