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Rundwanderung um den Averau

Mit diesem Ausflug ins Herz der Dolomiten kommen wir ganz knapp über die Grenzen Südtirols hinaus auf bellunesisches Gebiet.

Wir sind im Einzugsbereich von Cortina und dem Gadertal-Alta Badia, in der Nähe der touristischen Attraktionen wie den Cinque Torri, den Bergriesen von Tofana, der Seilbahn auf den Gipfel des Lagazuoi und den legendären Passübergängen von Falzarego und Valparola, dementsprechend frequentiert sind Straßen, Wege, Seilbahnen, Hütten und Restaurants. Die Aussicht nach allen Seiten ist wirklich großartig, die mächtigen Gipfel der Cortineser Dolomiten breiten sich vor uns aus: Civetta, Pelmo, Antelao, Cristallo, Tofane, alle über 3.000 m hoch. Dazwischen breiten sich weiche, grüne Almmatten aus, an die dichte Wälder anschließen.

Zur Wegbeschreibung:

Ausgangspunkt ist der Falzarego-Pass (2.110 m). Den Gipfel des Averau im Südosten im Blick, folgen wir den deutlichen Steigspuren und den Wegweisern 441 über einen grasigen Kamm. Nach 20 Minuten, an einer Wegteilung, gehen wir links der Nr. 419 nach, sie führt uns zum schmalen, kleinen See Lago Limedes. Wir weichen mit dieser Wegänderung einer etwas kniffeligen, steilen Stelle mit einer unproblematischen, aber für Kinder und Ältere schwierigen Kraxelei aus, die es sonst auf der Hauptroute in der Nähe der Averau-Scharte zu bewältigen gibt. Über felsdurchsetzte Almwiesen bringt uns der Weg zur Scharte Forcella Averau (2.435 m). Nun wieder auf dem Weg 441, geht der Steig am Fuße der Felswand des Averau entlang bis zur Hütte Rifugio Averau (2.413 m). Für Gipfelstürmer bietet sich der nahe Gipfel des Nuvolau (2.575 m) mit dem gleichnamigen Schutzhaus Rifugio Nuvolau an. Er ist über den Steig Nr. 439 in einer knappen Stunde unschwierig zu ersteigen und bietet ein unglaubliches Rundpanorama. Wieder zurück, geht der Weg 441 zum Rifugio Scoiattoli an der Bergstation des Sesselliftes (2.255 m) und von dort durch Wald und über Wiesen nach Pian dei Menìs (2.000 m) in der Nähe der Falzarego-Passstraße. Auf einem Steig geht es nun sanft den Schildern entlang bergauf zum Rifugio Col Gallina (2.060 m) und von dort in einer Viertelstunde zum Falzaregopass.

 

Streckeninfo:

Länge: ca. 10 km
Gehzeit: 3 h 30 min
Höhenmeter: 600 hm


Anfahrt:

Falzarego Pass, Parkplatz an der Kreuzung, hinter dem Bar Café Paninoteca und der Remise der Pistenfahrzeuge.

 

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Einkehr:

Die Averau-Hütte

Schutzhaus oder Rifugio ist eigentlich der falsche Ausdruck für die „Location“. Das Haus, von Sandro (Sandrone) Siorpaes und seiner Frau Paola (sie ist die Küchenchefin) seit Jahrzehnten mit Herz und Verstand geführt, ist wegen der exzellenten Küche und der außergewöhnlichen Weinauswahl (170 verschiedene Etiketten) bei Feinschmeckern von nah und fern berühmt. Mittlerweile sind auch Tochter Margot und Sohn Matteo in die Fußstapfen der Eltern getreten. Nachdem die Hütte auch mit einem Sessellift erreichbar ist, treffen hier nicht nur Wanderer ein, es werden Feste und Hochzeiten gefeiert, wenn nötig, werden Vip’s schon mal mit dem Heli eingeflogen. Natürlich erfüllt das Haus die Anforderungen an eine Schutzhütte, Wandergäste sind gern gesehen, für Rucksacktouristen werden auch Schlafplätze in Mehrbettzimmern angeboten, aber auch dort gibt es einen Hauch von Komfort: schöne Duschen, Föhn, weißes Bettzeug, kuschelige Federbetten und einen Münzautomaten für die Wäsche mit Trockner. Von der Terrasse breitet sich ein Traumpanorama aus, wenn am Abend der Trubel der Tagegäste vorbei ist, ist die Hütte ein magischer Ort. Die Tageskarte würde jedem Sternelokal Ehre machen, da finden wir etwa „cappelli d’alpino“, grüne Teigtaschen in der Form eines Alpinihutes, mit Käse und Nüssen gefüllt, auf Tomatenwürfeln und Thymian. Oder Bandnudeln mit Hirschragout und Trüffelsauce, oder Crêpes mit Brennnessel und Hasenfüllung, das sind nur einige aus der langen Liste. Auch bei den Hauptspeisen gibt es eine umfassende Liste, der Renner darauf ist das gegrillte Hirschkotelett mit Preiselbeeren. Deshalb mein Tipp: Nix wie hin, aber vorher Plätze bestellen!

Rifugio Averau, Cortina d’Ampezzo, Tel. 0436 4660, www.rifugioaverau.com

 

Autor: Oswald Stimpfl

 

 

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www.stimpfl.info