Politik | Elezioni 22 Wahlen

„Froh, dass Spagnolli in Rom ist“

Franz Ploner ist mit 19,64 % der Stimmen im Kammerwahlkreis Nord der stärkste Kandidat des Team K bei den Parlamentswahlen: Wie wertet er das Ergebnis der Partei?
Franz Ploner
Foto: Team K

Wenig Zählbares für das Team K im Kampf um einen Kammer- oder Senatsplatz: Allein Luigi Spagnolli (angetreten im Senats-Wahlkreis Bozen, für das Bündnis PD, Grüne/Sinistra Italiana, +Europa) kommt mit 26,13 % der Stimmen als einziger auf einen Wahlerfolg. In den Einzelwahlkreisen für den Senat erhalten Markus Hafner (Meran) 8,53 % und Monika Senfter (Brixen) 6,68 %. Im Wahlkreis Nord für die Kammer kommt Franz Ploner (unterstützt von +Europa, PD, Grüne/Sinistra Italiana sowie Impegno Civico) mit 19,64 % auf numerisch zwar am meisten Stimmen unter den Team-K-Kandidaten, bleibt jedoch deutlich hinter den 57,41 % der Wahlsiegerin Renate Gebhard (SVP).

salto.bz: Herr Ploner, Wie ordnen Sie das Ergebnis ein?

Franz Ploner: Meines oder das der Partei? Ich bin ja im Einmann-Wahlkreis angetreten und dann gibt es noch die Verhältniswahl-Kandidaten in der Kammer sowie jene für den Senat. Kammer und Senat kann man nicht vergleichen. Auch bin ich im Bündnis angetreten, die Kollegen sind als Team K angetreten. Außerdem bin ich bereits politisch tätig und habe damit größere Sichtbarkeit als die anderen. Daher finde ich es unfair, die beiden zu vergleichen.

Als stimmstärkster Vertreter des Team K…

Ich danke allen, die mich gewählt haben, vor allem aber danke ich meinen Kollegen im Team K, mit denen ich im Landtag arbeite. Mein Wahlergebnis ist das Resultat unserer Arbeit, ich bin nur ein Repräsentant meiner Kollegen und des Teams. Vielleicht hatte ich auch durch meine Arbeit als Primar in Sterzing mehr Sichtbarkeit. Viel viel wichtiger, ist dass wir im Landtag eine gute Arbeit gemacht haben. Dank der vier Jahre bin ich bekannter geworden, so ordne ich das auch ein. Mein Dank gilt auch denen, die mich im Wahlkampf unterstützt haben.

 

Auch die Partnerpartei +Europa ist national mit 2,94% knapp an der Hürde gescheitert. Wie bitter ist das?

Wir hätten das schon rübergebracht, aber das Wahlgesetz ist da eigenartig geschrieben. Viele Südtiroler kennen +Europa nicht und wählen dann die Person, die sie kennen, ohne ein Symbol anzukreuzen. So wird die Stimme prozentuell auf alle unterstützenden Parteien aufgeteilt. Wenn ich als Partei insgesamt wenig Prozent erziele, erhalte ich wenig, wenn ich viele habe, mehr. Wir sind eine sozial-liberale Bewegung und stehen für Europa und es tut mir Leid, dass +Europa genau an 0,05 % gescheitert ist.

Wie blickt das Team K auf kommende Wahlen? Sieht man einen Trend nach vorne auf nationaler Ebene oder wird man sich aufs Regionale konzentrieren?

Es hat gerade erst eine nationale Wahl stattgefunden, wir werden uns aufs nächste Jahr konzentrieren. Da ist unsere große Aufgabe. Wir arbeiten, das ist honoriert worden und wir werden mit diesem guten Ergebnis unsere Arbeit erst recht sauber machen, für die Gesellschaft in Südtirol, mit ihren vielen Problemen, in Hinblick auf die nächsten Landtagswahlen, die 2023 anstehen.

Ich bin ja froh, dass für uns Spagnolli in Rom ist, das ist auch unser Ergebnis, wir haben ihn unterstützt.

 

Wie haben sich die Rahmenbedingungen in Rom geändert?

Wir stehen für die Autonomie ein und das wird durch den Rechtsschub, den es gegeben hat, nicht so einfach werden. Wir haben eine Mitte-Rechts Regierung, mit einer erstarkten Fratelli d’Italia. Die Vorstellung einer dynamischen Entwicklung der Autonomie wird schwieriger umzusetzen werden. Da sind jetzt die Vertreter Südtirols, die jetzt nach Rom kommen, gefordert, das auch umzusetzen, im positiven Sinne für alle. In Rom haben wir jetzt nicht den unmittelbaren Ansprechpartner. Ich bin ja froh, dass für uns Spagnolli in Rom ist, das ist auch unser Ergebnis, wir haben ihn unterstützt. Damit haben wir wenigstens einen Senator von uns in Rom. Das freut uns. Wir haben mit unserem Beitrag auch einen rechten Kandidaten in Rom verhindert.

Wollen Sie in Autonomiefragen eher mit dem Kollegen Spagnolli als mit der SVP zusammenarbeiten?

Das würde ich nicht sagen. Spagnolli ist von uns unterstützt worden. Wir haben gemeinsamen Wahlkampf gemacht und uns vorgestellt. Da hat man eben schon ein Feeling. Er hat ja eine Mitte-Links Gruppe aufgebaut und von daher ist es sehr erfreulich, dass er auch mit unseren Stimmen nach Rom gekommen ist. Man wird aber auch mit den anderen reden, das will ich nicht ausschließen. Jetzt ist aber auch ein Südtiroler unten, den wir unterstützt haben.