Politik | Elezioni 22 Wahlen

„Südtirol hat anders gewählt“

Mit Dieter Steger ist die Riege der SVP-Mandatare nun komplett. Über den Regionalwahlkreis schafft der SVP-Parlamentarier erneut den Einzug ins Parlament.
Dieter Steger
Foto: SVP

Dieter Steger, der im regionalen Kammer-Wahlkreis für das Bündnis SVP-PATT angetreten ist, hat nun ebenfalls sein Ticket nach Rom gelöst. In der Region Trentino-Südtirol werden jene Sitze der Abgeordnetenkammer, die im Verhältniswahlrecht ermittelt werden, an die drei stärksten Parteien vergeben. Die Liste SVP/PATT wird mit 116.459 Stimmen  (23,4 %) drittstärkste Partei hinterher dem erstgereihten Rechtsbündnis mit 154.840 Stimmen (31,09 %) und dem zweitplatzierten Linksbündnis, welches 130.807 Stimmen (26,27 %) auf sich vereinen kann.

Wir haben zwar nicht damit gerechnet, aber wir haben es gehofft.

„Wir haben zwar nicht damit gerechnet, aber wir haben es gehofft“, erklärt Dieter Steger auf Nachfrage von Salto.bz. Angesichts der massiven Verluste, welche die Regierungsparteien nicht nur bei der gestrigen Tiroler Landtagswahl, sondern auch in anderen europäischen Ländern hinnehmen mussten, bedeute dieses Ergebis ein starkes Mandat und sei ein deutliches Zeichen für den großen Rückhalt in der Bevölkerung. Aufgrund der derzeitigen schwierigen Situation bedingt durch die Inflation und steigender Energie-Preise habe man nicht unbedingt von so einem eindeutigen Ergebnis ausgehen können. „Umso mehr gilt mein Dank den Wählern und Wählerinnen und umso größer ist auch meine Genugtuung“, so der Parlamentarier, der darauf verweist, dass die SVP auf regionaler Ebene im Vergleich zu vor fünf Jahren keine großen Verluste hinnehmen musste, ebenso in Südtirol, wo es der Edelweiß-Partei gelungen ist, mehr als 40 Prozent zu erreichen.

 

 

„Ich glaube schon, dass das Ergebis als Erfolg zu bewerten ist und eine gute Ausgangsbasis bei den Verhandlungen bedeutet“, so Steger und betont: „Das wichtigste jedoch ist, dass Südtirol anders gewählt hat.“ Die Südtiroler Wähler und Wählerinnen haben die moderaten Autonomie-Kräfte gewählt und der SVP damit fünf Mandate verschafft. Das sechste Mandat sei zwar knapp verfehlt worden, allerdings hätten sich auch im Wahlkreis Bozen und Unterland die Wähler eindeutig mit Luigi Spagnolli für einen autonomiefreundlichen Kandidaten entschieden.

Das wichtigste jedoch ist, dass Südtirol anders gewählt hat.

„Das Signal an Rom lautet: Die zukünftige Regierung muss, wenn sie mit Südtirol spricht, mit der SVP sprechen“, so Steger, der jedoch auch Sorgen hinsichtlich des Wahlsieges des Rechtsbündnisses äußert. „Wir haben uns aber auch vor fünf Jahren enorme Sorgen gemacht, als mit den M5S erstmals eine Populistenregierung an die Macht gelangte“, erläuterte der SVP-Parlamentarier. Jedoch habe man auch während dieser Legislaturperiode autonomie-politische Erfolge erzielen können, ein Beispiel dafür seien die Südtiroler Raiffeisen-Banken, die ihre Selbstständigkeit behalten konnten. „Mit dem gleichen Stimulus müssen wir nun in die Verhandlungen mit der neuen Regierung treten“, zeigte sich Steger überzeugt und betonte, dass man trotz Sorge über die nationalistschen Töne das Gespräch suchen wird, „so wie die SVP das seit über 70 Jahren in Rom tut.“