Politik | SVP

Zweistelliger Verlust

Auch Julia Unterberger muss große Stimmverluste hinnehmen. Vor allem im Vinschgau hat man der SVP bewusst einen ordentlichen Denkzettel verpasst.

Julia Unterberger wird wieder in den Senat einziehen. Doch freuen kann sich die Meraner Senatorin in dieser Sonntagnacht aber kaum.
Nicht nur der deutliche Rechtsruck in Italien wird der erklärten Meraner Sozialdemokratin zu schaffen machen. Auch ihr eigenes Abschneiden bei diesen Parlamentswahlen ist überschatten von zweistelligen Stimmenverlusten.
Die Tatsache, dass der Vinschger Kammerabgeordnete bei den SVP-internen Vorwahlen auf der Strecke blieb, hat sich direkt im Ergebnis aus der Wahlurne ausgewirkt. Die Vinschger Wähler haben den Südtiroler Regierungspartei einen bewussten Dämpfer erteilt.
So hat Julia Unterberger im Vergleich zu den letzten Parlamentswahlen im März 2018 in
Taufers im Münstertal -38,35 Prozentpunkte verloren. In Mals ist es ein Minus von 37,32 Prozentpunkten, Schluderns -33,23, Martell - 32,12, Graun - 29,8 Glurns - 27,72, Stilfs - 26,82, Latsch - 23,63 und Plaus -23,34.
Im Vinschgau schneidet der Malser Team K-Parlamentskandidat Markus Hafner äußerst gut ab. Ein großer Teil der Unterberger-Stimmen dürften zu ihm gewandert sein. Aber auch die Freiheitliche Sabine Zoderer kann auf jeden Fall einen Achtungserfolg einfahren.
Dabei verlieren Unterberger und die SVP nicht nur im Vinschgau deutlich an Stimmen, sondern im gesamten Wahlkreis. So hat man in St. Pankraz 32,33 Prozentpunkte, in Partschins 28,48 und im Sarntal 22,11 eingebüßt.
2018 erhielt Julia Unterberger 61,1 Prozent der Stimmen. Bei 139 von 151 ausgezählten Sektionen kommt die Meraner SVP-Senatorin derzeit auf 47,35 Prozent. Das wäre ein Verlust von knapp 14 Prozentpunkten.
In ihrer Heimatstadt Meran konnte die SVP-Senatorin mit 29,9 Prozent das Ergebnis von 2018 verbessern und Landtagspräsidentin Rita Mattei mit 24,39 Prozent doch deutlich hinter sich zu lassen.