Wirtschaft | Bericht

Das war Interpoma Connects 2020

Von kreativer Kommunikation bis zur Ernteprognose-App. Das Spektrum der Themen bei den ersten rein digitalen Fachtagen der weltweiten Apfelwirtschaft war vielfältig, spannend und hoch aktuell.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Interpoma Digital Connects 2020
Foto: ©Marco Parisi

Am 19. und 20. November interagierten insgesamt fast 1.000 Personen aus über 50 Ländern virtuell miteinander und bewiesen damit, dass mit neu entwickelten digitalen Eventformaten ein Treffpunkt für die internationale Wirtschaft geschaffen und der so wichtige Austausch zwischen Wirtschaftspartnern aufrechterhalten werden kann.  

Im Rahmen von Interpoma Connects berichteten bei der ersten rein digitalen Auflage in der über 20jährigen Geschichte des Interpoma Congress insgesamt 14 internationale Experten in kompakten 420 Minuten über neueste Forschungsergebnisse und zukunftsweisende Nachhaltigkeitsstrategien.

Wilhelm Kremer-Schillings, der als Bauer Willi durch seinen Blog öffentlichkeitswirksam im Internet auftritt, erklärte wieso Bauern allgemein beliebt sind, nicht aber die von ihnen betriebene Landwirtschaft, und wie kreative, ehrliche Kommunikation auf Augenhöhe und in einfacher Sprache aussieht. Nach diesem praktischen Einblick folgte die fachliche Untermauerung durch Christoph Josephi von der Stuttgarter Agentur panama PR, der überzeugt ist: Wer nachprüfbar mehr tut als andere, muss unbedingt darüber reden. Das gilt auch für das überstrapazierte Thema Nachhaltigkeit, dem sich die folgenden Redner widmeten.

So präsentierte Alfred Strigl vom plenum Österreich die gemeinsam mit allen wichtigen Akteuren im Lande erarbeitete Nachhaltigkeitsstrategie der Südtiroler Apfelwirtschaft namens sustainapple mit zehn konkreten Maßnahmenpaketen und einem klaren Zeitplan. In dieselbe Richtung geht das Biodiversitätsprojekt des Landwirtschaftsassessorats, das anschließend Landesrat Arnold Schuler persönlich vorstellte und das Südtirol zu Europas Obstgarten mit der größten Artenvielfalt machen soll.

Am zweiten Kongresstag stellten Professor Massimo Tagliavini und Damiano Zanotelli von der Freien Universität Bozen eine Studie zum CO2-Fußabdruck des Apfels vor, die die regionale Apfelproduktion in Sachen Umweltverträglichkeit verbessern und damit den Bedürfnissen der Obstbauern und dem Wunsch des Konsumenten nach einer nachhaltigen Produktion gleichermaßen entgegenkommen soll. Anschließend stand ein vielversprechendes Genossenschaftsprojekt zum Null-Rückstand in der Landwirtschaft im Fokus. Zwar erst seit zwei Jahren aber bereits mit 36 verschiedenen Produkten ganzjährig auf dem Markt präsent, ist die Marke „Zéro Résidu de Pesticides“ in Frankreich sehr bekannt und hat mit 5% Marktanteil in sieben Jahren ein ambitioniertes Ziel.

 

Abschließend stellte Walter Guerra, Chef-Pomologe des Versuchszentrums Laimburg, gemeinsam mit Vertreter von Züchtungsprogrammen aus Großbritannien, Neuseeland und den USA Alternativen zur weltweit dominierenden Apfelunterlage M9 vor. Dabei wurde klar, dass die versteckte Seite des Apfelbaumes Einfluss auf Ertrag und Fruchtqualität haben und einen Beitrag zu einem nachhaltigeren und klimaangepassten Apfelanbau leisten können. In Zukunft stehen den Landwirten nicht nur viele neue Apfelsorten, sondern eine Reihe an innovativen Unterlagen zur Verfügung.

„Mit insgesamt 256 Teilnehmern aus 40 Ländern und 138 virtuellen B2B-Treffen zu je 20 Minuten, also insgesamt 46 Stunden direkter Interaktion zwischen Akteuren der internationalen Apfelwirtschaft, war die erste Auflage des Interpoma Business Match ein Erfolg“, informiert der Präsident der Handelskammer Bozen Michl Ebner. Die digitale Plattform wurde von Messe Bozen in Zusammenarbeit mit der Handelskammer Bozen und EEN Enterprise Europe Network konzipiert und erwies sich als Initiative mit großem Potenzial und unmittelbarem Nutzen für alle Teilnehmer. Die Teilnahme war kostenlos.

Als stimmiger Abschluss der zweitägigen Plattform für die internationale Apfelwirtschaft diente der Interpoma Startup Award am Freitagnachmittag. 11 Teilnehmer aus sieben Ländern kämpften um den Preis für das beste Jungunternehmen. Dabei überzeugte Pixofarm aus Österreich die achtköpfige Fachjury am meisten. Die App ermöglicht es, anhand von Apfelfotos in Echtzeit Informationen über den Zustand des Obstes zu erhalten und Prognosen zur Ernte zu erstellen. Damit sicherte sich das Startup als Hauptpreis einen eigenen Stand auf der nächsten Auflage der Weltleitmesse der Apfelwirtschaft Interpoma vom 4. bis 6. November 2021, um sich dort einem internationalen Fachpublikum präsentieren zu können.

„Die hohe Zahl an internationalen Teilnehmern hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass Interpoma auch in digitaler Form die führende globale Branchenplattform für die Apfelwirtschaft ist. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und konnten wertvolle Erfahrungen sammeln, die uns nun dabei helfen werden, Interpoma zu einer noch stärkeren und hybriden Plattform, also einem Mix aus Live-Erlebnissen und digitalen Inhalten, weiterzuentwickeln.” so Thomas Mur, Direktor der Messe Bozen. Mit einem gültigen Ticket haben alle Teilnehmer auch in Zukunft freien Zugang zu allen Inhalten von Interpoma Connects wie etwa den Videos vom Congress!

 

Alle Details zu den Digital Days for the Apple Economy gibt’s online!