Kultur | Salto Afternoon

Die Energie von Preisen

Der Südtiroler Künstlerbund vergibt heute zum ersten Mal den SKB-Preis. Salto bringt einen Vorbericht, inkl. Update.
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Foto: Foto: Salto.bz

Kraftort Prisma
Die alteingesessene Galerie Prisma des Südtiroler Künstlerbundes ist heute Abend nicht nur Schauplatz der aktuellen Ausstellung von Luis Seiwald, sondern auch Bühne für die Vergabe des von der Stiftung Sparkasse geförderten SKB Preises.
„Mit dem Preis sollen Impulse im kulturellen Leben Südtirols gesetzt werden“ sagt die Geschäftsführerin des Künstlerbundes Lisa Trockner. Der biennal vergebene Preis soll eine Wertschätzung sein, für besondere Leistungen in den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Literatur und Musik
Die Jury, welche den Preisträger oder die Preisträgerin bestimmt, besteht vorwiegend aus Mitgliedern des SKB: 2 Vertretern aus dem Vorstand, 2 externen Fachleuten und drei Mitgliedern. „Es ist sozusagen ein Preis von Künstlern für Künstler“ sagt Trockner.

Kraftlinien und Kraftfelder
Die Kulisse zur Vergabe des Preises bilden die Arbeiten des in Gsies lebenden Künstlers Luis Seiwald, der in der Galerie noch bis morgen seine Energie-Urnen und großformatigen Bilder zeigt. Seit seinem Studium in Urbino hat er zahlreiche „Energie-Arbeiten“ zusammengetragen. Damit zieht er „ein immer feinmaschiger werdendes unsichtbares Netz rund um den Globus: Die unsichtbare globale Skulptur“ schreibt die Kulturjounalistin Nina Schröder

Für welchen Künstler, welche Künstlerin, die Galerie Prisma heute Abend zum geistigen und finanziellen Kraftort werden wird? Der SKB-Preis ist mit 6.500 € dotiert.

Update:

Sieger: Aron Demetz

Jurybegründung: Das Begreifen eines ursprünglich gewachsenen Kunsthandwerkes und das achtsame Beobachten der Natur, in der er lebt, sind die Essenz aus der Aron Demetz mutig und konventionslos schöpft und es damit vermag, die traditionelle Holzbildhauerei auf eine neue Ebene zu heben. Mit Körpern, die wie Wurzelwerk aus Baumstämmen treiben, verharzten oder verkohlten Köpfen, aufgerauten oder mit Pilzen überwachsene Oberflächen entwickelt Aron Demetz sein Schaffen weiter und erlangt eine unverwechselbare Handschrift weit über die Grenzen des Landes hinaus. Mit dem Aufschwung der Figuration in den 2000er Jahren hat die Kunst der Grödner Holzbildhauer internationale Anerkennung erfahren. Aron Demetz steht wegbereitend und stellvertretend - ohne in die Beliebigkeit abzudriften - für eine aufstrebende Bildhauergeneration des gesamten Tales. Trotz internationaler Erfolge (Taiwan, Mexiko, USA, …) und regem Engagement Ausland setzt sich Aron Demetz für das kulturelle Leben Südtirols ein, indem er aktives Mitglied mehrerer Kunstinstitutionen ist und sich besonders um die Förderung und Belange des Nachwuchses bemüht. [...]
Jury: Helga von Aufschnaiter, Ferruccio Delle Cave, Inga Hosp, Stefan Nicolini und Andreas Gottlieb Hempel und zwei externeren Vertreterinnen Maria Niederstätter und Sylvia Pichler

 

Aron Demetz
Aron Demetz entstammt einer alten ladinischen Bildhauerfamilie aus Gröden. Demetz lernte ab 1986 an der Kunstschule in Wolkenstein in Gröden die Holzbildhauerei und besuchte anschließend bis 1993 die dortige Landesberufsschule für Holzbildhauer und Fassmaler. 1997/98 ergänzte er diese Ausbildung mit einem Studium der Bildhauerei bei Christian Höpfner an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg.
Seitdem bestritt Demetz eine Vielzahl von internationalen Gruppen- und Einzelausstellungen in Europa, Asien und den USA. Im Januar 2010 wurde er für vier Jahre zum Professor für Bildhauerei an die Accademia di Belle Arti in Carrara berufen. Auf der 53. Biennale in Venedig wurde sein Holzfiguren-Ensemble Untitled im italienischen Pavillon ausgestellt.
Demetz lebt mit seiner Frau Anita und den beiden Söhnen in Wolkenstein (lad.: Sëlva), wo er in seinen Ateliers arbeitet.