Umwelt | Interview

“Es ist etwas im Gange”

Gerhard Tarmann erklärt, was verschwundene Schmetterlinge in Südtirol mit einem System, das immer mehr will, zu tun haben. Und was ihn als Forscher an Mals begeistert.
Gerhard Tarmann
Foto: Joachim Winkler

Er ist ein seltenes Exemplar. Seit Gerhard Tarmann denken kann, haben ihn Schmetterlinge fasziniert. Mit zehn Jahren fing er an, Raupen zu züchten, später machte er seine Passion zum Beruf, baute am Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck ein Forschungszentrum für Schmetterlinge des Alpenraumes auf. Tarmanns besonderes Interesse gilt den Widderchen, den Zygeniden – eine Nachtfalter-Art, die er weltweit beobachtet. Und besonders intensiv in Südtirol.
Schon bald merkt er: Etwas stimmt nicht. In gewissen Gebieten verschwinden die Widderchen, aus unerklärlichen Gründen. Tarmann intensiviert seine Forschungsarbeit und gelangt zu Erkenntnissen, die vielen unangenehm sein dürften: Es sind die Pestizide, die die Lebensräume der Widderchen und damit die hochsensiblen Tierchen zerstören.
Am Freitag* ist Gerhard Tarmann in Mals zu Gast. Dort wird der inzwischen 68-Jährige eine eigens für Mals angefertigte Studie präsentieren – und damit Antworten auf die Frage liefern: Hat das Insektensterben, das europaweit beobachtet wird, auch den Vinschgau erfasst?


salto.bz: Herr Tarmann, wenn Sie als Schmetterlingsforscher an Südtirol denken, was kommt Ihnen in den Sinn?

Gerhard Tarmann: In Südtirol bin ich seit inzwischen rund 50 Jahren unterwegs und beobachte, wie im gesamten Südalpenraum, Schmetterlinge. Sehr auffällig ist, dass sich die Landschaft in diesen 50 Jahren sehr stark verändert hat. Damit einhergehend hat sich natürlich auch die Biodiversität an Schmetterlingen verändert, vor allem was die Gruppe betrifft, die ich speziell bearbeite: die Widderchen.

Welche Veränderungen haben Sie festgestellt?

Im Zuge meiner langjährigen Beobachtungen ist mir aufgefallen, dass die Widderchen offensichtlich sehr empfindlich gegen die Luftkontamination sind. Überall dort, wo Intensivlandwirtschaft betrieben wird, speziell Obstbau, sind die Widderchen verschwunden. Nicht nur in unmittelbarer Nähe, sondern dort, wo gespritzt wird, auch im Umkreis von bis zu vielen hundert Metern und selbst aus sehr sehr schönen Lebensräumen, wo alles blüht, wunderschön ausschaut und wo auch noch Tagfalter fliegen – aber die Widderchen sind weg.

Wie erklären Sie sich das Verschwinden?

Lange habe ich mir es nicht erklären können. Aber inzwischen bin ich ganz fest überzeugt, dass das einfach mit diesen Kontaminationen zusammenhängt.

Mit der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln in den Obstbauanlagen?

In den vergangenen Jahren habe ich mir die Sachen gezielter angeschaut und dabei den starken Einfluss der Windverdriftung festgestellt. In allen Gebirgstälern der Welt ist es so, dass in der Nacht die kalte Luft von den Bergen wie ein Fluss talab hinausströmt. Am Tag, wenn die Sonne scheint und sich die Felsen erwärmen, zieht es die Luft wieder vom Tal hinauf. Beim Aufsteigen nimmt die Luft diese Giftstoffe aus dem Tal mit hinauf. Das ist das, was mich nun seit vielen Jahren interessiert hat und wo ich genau hingeschaut habe.

Was an den Widderchen so interessant ist: Sie zeigen Dinge an, die vor sich gehen, die man anders nicht sehen kann.

Wie schaut der ideale Lebensraum für Widderchen aus?

Das ist nicht einer, sondern viele. Es gibt Widderchen, die speziell in ganz trockenen Gebieten vorkommen. Eine typische Art für trockene Magerrasen und Steppenrasen ist zum Beispiel das Esparsetten-Widderchen. Das kommt nirgendwo anders vor. Früher hat es diese Lebensräume in ganz Südtirol gegeben, entsprechend war dieses Widderchen überall das häufigste bzw. ein sehr häufiges Tier. Inzwischen kommt diese Art nur mehr vereinzelt vor. Vielleicht gibt es noch irgendwo ein Seitental, wo auf einem Felsen ein paar sitzen, die wir einfach noch nicht gefunden haben. Aber im Wesentlichen kann man sagen, für dieses Widderchen gibt es nach 1990 keinen Nachweis mehr. Außer im Obervinschgau, im Sterzinger Becken und in der Umgebung von Bruneck. Diese Gebiete waren früher die Endpunkte der Gesamtverbreitung! Und heute sind das drei Punkte, wo es keine Kontamination gibt oder zumindest eine sehr geringe.

Die Luft wird nicht nur durch Pflanzenschutzmittel kontaminiert.

Ein bisschen ist immer auch der Verkehr dafür verantwortlich. Der aber scheint auf das Verschwinden nicht einen solchen Einfluss zu haben wie diese Gifte, die eben speziell im Obstbau eingesetzt werden.

 

In welchen Gebieten in Südtirol waren bzw. sind Sie unterwegs?

Als ich mit den genaueren Beobachtungen angefangen habe, hauptsächlich in zwei Gebieten: Vinschgau und Sterzinger Becken. Ganz früher war ich auch weiter südlich unterwegs, an den Hängen um den Kalterer See, die noch in den 1960er und Anfang der 1970er Jahre eine unglaublich biodiverse Fauna hatten. Was meine, aber auch andere Schmetterlinge anbelangt, ist diese Fauna jetzt aber weitgehend tot. Diese vielen Jahre an Kontamination halten diese Tiere natürlich nicht aus. Aber im Vinschgau habe ich mir das genau angeschaut.

Wie sind Sie dabei vorgegangen?

In den 1990er Jahren habe ich gemeinsam mit meinem Kollegen Dr. Peter Huemer vom Ferdinandeum eine Untersuchung gemacht, bei der wir uns verschiedenste Wiesen im Vinschgau angeschaut haben. Ich beschäftigte mich mit den Trockenrasen. Dabei ist mir plötzlich aufgefallen, dass es dort überhaupt keine Widderchen mehr gibt. Zuerst dachte ich mir, da muss irgendeine Epidemie ausgebrochen sein – das kommt ja auch vor. Aber ein Jahr später war wieder nichts da. Und da wurde uns klar, das kann nur damit zusammenhängen, dass da von unten das Gift raufkommt. Wir sind dann immer höher gegangen und haben im Obervinschgau ein Folgeprojekt gestartet.

Mit welchen Erkenntnissen?

Bei den Untersuchungen zwischen Laas und dem Reschen/Münstertal haben wir ganz deutlich festgestellt, dass sich die Lage langsam erholt wenn man drei-, vierhundert Meter von der Talsohle hinauf geht. Meist sind das steile Hänge, die oben mit einen kleinen Knick in ein Plateau übergehen. Und dort, auf diesen Plateaus fliegen die Widderchen noch. Wo also dieser Windstrom von unten durch irgendein Hindernis abgeschnitten wird, etwa einen Bergbuckel, hinter dem sich ein Tal auftut – in diesen Tälern finden sich noch Widderchen.

Sprich, wo die durch Pestizide kontaminierte Luft nicht hingelangt, leben noch Widderchen?

Für mich gibt es einfach keine andere Erklärung, welchen Zusammenhang es sonst geben könnte.

Wenn ich die Zerstörung von Biodiversität in Kauf nehme, weil mir das Geld und diese Wirtschaft wichtiger sind, muss ich das auch ehrlich zugeben. Ich kann aber nicht sagen, es ist eh alles in Ordnung.

Warum sollte es uns scheren, wenn diese eine Gruppe an Schmetterlingen, die Widderchen, die ja sehr sensibel sind, aus gewissen Gebieten verschwinden?

Zu sagen, es ist uns wurscht, wenn die verschwinden, ist natürlich Geschmacksache. Aber was an den Widderchen so interessant ist: Sie zeigen Dinge an, die vor sich gehen, die man anders nicht sehen kann. Ich kenne keine Messung, die beweist, dass das, was ich bei den Widderchen sehe, so ist. Dazu kommt noch etwas: In Mals tut sich gerade eine einmalige Chance auf.

Wie meinen Sie das?

Im Obervinschgau beobachte ich die Tiere schon sehr lange, seit 1972. Dort sieht man die Veränderung, die ich beschrieben habe, enorm deutlich. Das Interessante und die einmalige Chance, von der ich spreche, ist, dass Mals genau an einem Punkt liegt, wo der Einfluss der Kontamination da ist – im Obervinschgau –, wo wir aber rundherum immer noch eine völlig intakte Natur vorfinden. Sprich, in Mals kann man gut beobachten, was wirklich passiert. Sollte es nach den Bemühungen von Mals tatsächlich möglich werden, dass man die Gifte zurückfährt, müsste sich die Lage ja von oben herab wieder erholen und die Widderchen an die Stellen, wo sie jetzt nicht mehr sind, zurückkehren.
Und das ist einmalig – wo hat man das schon auf der Welt? Ich bin viel herumgekommen, aber ich habe nirgends einen Platz gesehen, wo man diese einmalige Chance hat, so etwas zu beobachten. Deshalb habe ich auch die Studie in Mals mit großer Begeisterung gemacht.

Mir ist natürlich klar, dass ich mit meinen paar Zygeniden den Obstbau in Südtirol nicht wesentlich verändern werde.

Wer in Südtirol keine Probleme bei der Biodiversität sieht, den belehren Sie eines Besseren. Sind Sie mit Ihren Erkenntnissen im Laufe der Jahrzehnte irgendwo durchgedrungen?

Wir führen unsere Arbeit ja nicht völlig geheim durch und haben die Erkenntnisse auch publiziert. Aber es ist nicht ganz leicht, durchzudringen. Und das hat natürlich einen Grund.

Weil Langzeitstudien, wie Sie sie machen, fehlen, um den Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zum Beispiel und Insektensterben zu belegen?

Exakt. Das ist fast auf der ganzen Welt so, da können Sie hingegen, wo Sie wollen. In Krefeld hat man sich eher zufällig hingesetzt und über 20 Jahre lang eine Studie zum Insektenschwund gemacht – und was da rausgekommen ist, wissen Sie eh…

Die Gesamtmasse der Fluginsekten hat in Deutschland seit 1989 um mehr als 75 Prozent abgenommen.

Eine in dieser Intensität vergleichbare Studie wie in Krefeld haben wir hier nicht. Aber bei den Widderchen kann ich es praktisch gleich sagen, denn die habe ich immer genauestens untersucht. Ich weiß, wo sie 1975 waren, ich weiß, wo sie 1970 waren, ich weiß, dass ab Beginn der 1980er Jahre im mittleren Vinschgau alles verschwunden ist – und überall südlich davon auch.

 

Besteht Hoffnung, dass die Widderchen in Südtirol in ihre angestammten Lebensräume zurückkehren?

Nicht für alle. Es gibt welche, die nur in den Niederungen vorkommen und deren nördlichster Verbreitungspunkt das Bozner Becken war. Die kommen sicher nicht mehr. Es sei denn man würde über Jahrzehnte den gesamten Kontaminationszyklus stoppen.
Dazu muss man sagen, dass die ersten Orte, wo Widderchen-Arten verschwunden sind, immer die großen Täler waren. Und wenn eine Art in der Lage ist, ins Gebirge zu gehen, haben die Tiere natürlich die Chance, in die Seitentäler auszuweichen. Solche Arten gibt es einige und die sind im Prinzip auch nicht unmittelbar gefährdet. Aber auch die zeigen, dass im Tal irgendetwas im Gange ist.

Sie sind in erster Linie Forscher, der aus wissenschaftlichen Ansprüchen seine Arbeit verrichtet. Wollen Sie damit auch zu einem Umdenken in Sachen Naturschutz beitragen?

Es ist natürlich beides. Als Forscher, dem etwas an der Natur liegt und der Störungen oder Zerstörungen der Natur beobachtet, muss man natürlich froh sein, wenn man Daten liefern kann, die eine Grundlage für politische Entscheidungen sein können, damit diese Teile der Natur erhalten bleiben. Mir ist natürlich klar, dass ich mit meinen paar Zygeniden den Obstbau in Südtirol nicht wesentlich verändern werde. Das ist einfach eine Intensivindustrie, ein Riesengeschäft und viele Leute leben ja davon. Aber, was kann ich machen? Als Wissenschaftler kann ich Daten liefern. Die müssen so hieb- und stichfest sein, dass 100 Leute kommen können, um das Gegenteil zu beweisen und mir das nicht beweisen können. Deswegen muss ich mich in die Landschaft stellen und schauen, was passiert dort tatsächlich, das genauestens dokumentieren und die Sachen publizieren. Mehr kann ich nicht machen.

 In Mals tut sich gerade eine einmalige Chance auf.

Sie werden nicht weitere 50, 60 Jahre auf Widderchen-Beobachtung begeben können.

Das ist klar (lacht).

Was passiert, wenn die Koryphäe der Schmetterlingsforschung in Tirol abtritt. Gibt es Interesse in Südtirol, Ihre Arbeit fortzuführen?

Das ist nicht so leicht, es gibt europaweit insgesamt wenig Leute, die solche Forschungen machen können. In Tirol haben wir das Glück, dass es am Ferdinandeum in Innsbruck ein paar qualifizierte Leute dafür gibt. In Südtirol gibt es niemanden, der professionell angestellt ist und sich mit Schmetterlingen so intensiv beschäftigt. Für die Studie zu Mals habe ich mir große Mühe gegeben und eine akribische Dokumentation zusammengestellt, über die Lebensräume, die Lebensansprüche, die Verbreitungspunkte der Widderchen und die Stellen in Mals, wo die Tierchen vorkommen müssten, wo sie aber nicht sind. Wenn jetzt wirklich nicht mehr gespritzt werden würde, wären sie wahrscheinlich bald da. Auf der Basis meiner Dokumentation können in Zukunft die weiteren Entwicklungen beobachten werden. Das war bisher nicht möglich, weil diese Basis einfach nicht da war. Und die Arten sind nicht so schwer zu bestimmen, man kann sie in Eigenarbeit finden.

War es aus finanzieller Sicht immer einfach, Ihre Forschungen mit der nötigen Sorgfalt und Unabhängigkeit durchzuführen?

Ich hatte eigentlich nie Schwierigkeiten – und das Glück, 41 Jahre lang Leiter der naturwissenschaftlichen Abteilung am Ferdinandeum zu sein. Das hat es mir zum Teil ermöglicht, im Auftrag des Museums den Alpenraum schmetterlingsmäßig genau zu erforschen. Aber auch privat habe ich viel gemacht.

Überall dort, wo Intensivlandwirtschaft betrieben wird, speziell Obstbau, sind die Widderchen verschwunden.

Welchen Appell richten Sie an Gesellschaft und Politik?

Die Vielfalt ist in allen Gebieten unseres Lebens ein wichtiger Wert. Natürlich wünsche ich mir, dass man die Natur mit Respekt betrachtet und die Sachen zugleich nüchtern und ehrlich anschaut. Wenn ich mich für eine Anbauweise entscheide, zum Beispiel für den Intensivobstbau, muss ich wissen, dass ich damit Biodiversität zerstöre – und auch rundherum einen Kollateralschaden anrichte. Wenn ich das in Kauf nehme, weil mir das Geld und diese Wirtschaft wichtiger sind als die Biodiversität, muss ich das auch ehrlich zugeben. Ich kann aber nicht sagen, es ist eh alles in Ordnung. Weil das einfach nicht stimmt. Mich ärgert es, wenn man dann noch versucht, uninformierte Leute hinters Licht zu führen, indem man “wunderbare Wanderung durch die blühenden Apfelgärten Südtirols” anpreist – und die rennen dann mitten durch die Giftwolken.

Sie vermissen die Ehrlichkeit?

Man hat das Gefühl, es ist einfach eine gewisse Gier da, die eine gewisse Grenzenlosigkeit hat. Das ist bei uns in Nordtirol nicht anders. Und da wäre ich halt sehr, sehr froh, wenn es einmal ein langsames Umdenken geben würde. Das hat viel  mit Bildung zu tun – und ich glaube, dass man viel erreichen könnte. Die Leute an und für sich machen die Natur ja nicht zu Fleiß kaputt – aber es ist einfach so verlockend. Man hat manchmal den Eindruck, es bleibt den Leuten nichts mehr anderes übrig, weil das Ganze inzwischen eine solche Eigendynamik entwickelt hat, dass ich nur mehr mit Mehr das ganze System am Laufen halten kann. Das ist im Skizirkus so, das ist natürlich auch mit den ganzen Intensivkulturen so. Aber das geht eben nicht mehr. Solche Szenarien, wie wir sie hier in Nordtirol in gewissen Skigebieten haben, wo wirklich die abstrusesten Sachen passieren, nur damit ein paar Wahnsinnige kommen und einen Haufen Geld ausgeben – das sind einfach Dinge, die mir in den Alpen nicht gefallen. Ja, was soll ich sagen? Das war eh schon alles…

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Karl Maier Fr., 30.11.2018 - 09:43

Sehr geehrte Damen und Herren,

dieser Artikel weist auf einige interessante Aspekte bezüglich des Auftretens von Widderchen hin. Die Veränderungen des quantitativen Vorkommens der Widderchen kann nicht geleugnet werden. Die Gründe für diese Veränderung können sicherlich nicht nur monokausal dem Pflanzenschutz zugeschrieben werden. „[…]fest überzeugt, dass das einfach mit diesen Kontaminationen zusammenhängt (G. Tarmann)“, allein diese in dieser Aussage geht Herr Tarmann über seine wissenschaftliche Kompetenz hinaus, in der er das Interview abgibt. Eine Vermutung ist keine wissenschaftliche Überzeugung, daher sollte man auch keine solche Aussagen treffen, wenn man nicht explizit in diesem Bereich eine Forschung eingerichtet hat. Verwiesen sei hierbei auf Univ. Prof Dr. Karl Crailsheim von der Karl-Franzens- Universität Graz der sich jahrelang intensiv mit der Biene und dem Bienenverlust in Österreich auseinandergesetzt hat. Sicherlich scheint den vielen Lesern von salto.bz, der einzig Schuldige am Bienensterben die Landwirtschaft zu sein. Prof. Crailsheim konnte in seine Forschungen jedoch belegen, dass das Bienensterben in einem multifaktoriellen Zusammenhang steht, unter anderem abhängig vom Wetter, Ernährung, Krankheiten, Agro-chemikalien, Parasiten und Stockpflege ist. Ich glaube, dass die „Gifte“ im Obstbau einer von vielen Gründen für das Verschwinden darstellen können. Aber man darf nicht vergessen, dass sich die landwirtschaftliche Praxis in allen Bereichen geändert hat. Auch in der Grünlandwirtschaft wird aufgrund des höheren Energiegehaltes der Versuch unternommen öfter im Jahr zu mähen. Ohne das Abblühen der Pflanzen und der Einsatz von rotierenden Mähwerken schmälert sicher auch die Insektenpopulation zu einem erheblichen Teil.
Insektizide werden sowohl im intergierten als auch im biologischen Anbau verwendet, daher kann man keinen Obstbau im heutigen Sinne mehr betreiben und den Bauern würde eine Subsistenzlandwirtschaft vorgeschrieben, bzw. es würden nur mehr einige wenige sehr große Betrieb übrig bleiben die sehr extensiv Wirtschaften.
Noch ein kurzes Wort zum „Zerstören von Biodiversität“. Betrachtet man den Verlust an Biodiversität bezogen auf die FLÄCHE so ergibt sich im konventionellen Landbau ein Verlust von (-)86% und im biologischen Landbau ein Verlust von (-)67%, bezogen auf eine Naturfläche mit dem Wert 100. Legt man den Betrag jedoch bezogen auf die Produktion dar, stellt man ein vollkommen anderes Bild fest. Betrachtet man den Verlust an Biodiversität bezogen auf die PRODUKTION so ergibt sich im konventionellen Landbau ein Verlust von (-)43% und im biologischen Landbau ein Verlust von (-)67%, bezogen auf eine Naturfläche mit dem Wert 100. Der Link zur Studie: https://www.iva.de/sites/default/files/pdfs/studie_pflanzenschutz_in_de…
Der geringste Verlust an Biodiversität kann demnach am besten, durch den in Südtirol praktizierten, integrierten Landbau, gewährlistet werden.

Fr., 30.11.2018 - 09:43 Permalink
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rotaderga Fr., 30.11.2018 - 13:09

Antwort auf von Karl Maier

Erklärend zu dem Beitrag von Karl Maier muss angeführt werden dass es sich beim Link um IVA, also Industrieverband Agrar Deutschland, und das pdf Dokument selbst von hffa research stammt.
Zu den Kunden von hffa research zählen unter vielen Anderen auch Bayer und Syngenta.

Der Verlust an Biodiversität im konventionellem- und bio-Anbau sollte nicht mit der Veröffentlichung dieser Zahlen abgetan sein.
Herr Maier nur Mut, sagen Sie uns wie es weiter gehen soll? Oder sprechen sie nur für eine bestimmte Richtung?

Fr., 30.11.2018 - 13:09 Permalink
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Karl Maier Fr., 30.11.2018 - 17:03

Antwort auf von rotaderga

Sehr geehrter Herr ROTADERGA,
ich danke Ihnen, dass Sie den werten Lesern die Provenienz meiner Quellen erklärt haben. Zudem steht das hffa in enger Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen und weiteren wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen.
Ich komme jedoch nicht umhin Sie zu bitten, auch inhaltliche Anmerkungen von sich zu geben und auf eventuelle Mängel der Studie aufmerksam zu machen, die tiefer reichen als irgendwelche Formalitäten.
Ich danke des Weiteren auch für Ihre Fragen. Ich kann Sie beruhigen ich spreche für keine Richtung und erhalte auch kein Geld für das Verfassen von Kommentaren. Ich kann Ihnen auch leider nicht sagen, wie es weiter gehen soll, da ich nicht ganz verstehe worauf dies hinauslaufen soll. Ich habe das Wissen, ebenso wenig wie Sie, mit dem Goldlöffelchen eingeflößt bekommen. Wenn Sie einen Vorschlag haben, so seien Sie frei diesen kund zu tun.

Mit freundlichen Grüßen
Karl Maier

Fr., 30.11.2018 - 17:03 Permalink
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Karl Maier Fr., 30.11.2018 - 16:50

Antwort auf von Martin Daniel

Sehr geehrter Herr Daniel,
die oben gennannte Zahlen sind so zu verstehen, dass wir das zu Verfügung stehen ackerfähige Land im Optimum zwischen Biodiversität und Ertrag bearbeiten sollen. Dadurch können wir Land einsparen bzw. müssen nicht weiter Wälder, wie etwa den Amazonas roden. Ich erkenne die Vorzüge einer extensiven Produktion für gewisse Gebiete durchaus an, jedoch müssen die Folgen auf globaler Ebene betrachtet werden. In Südtirol oder Europa alles zu Extensivieren um etwaige negative externe Effekte nicht mehr betrachten zu müssen, nütz niemanden. Diese negativen externen Effekte werden einfach nur in Länder des globalen Südens verlagert, also externalisiert. Kleiner Literaturtipp: Imperiale Lebensweise ¬– zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus. Autoren: Ulrich Brand und Markus Wissen.

Mit freundlichen Grüßen
Karl Maier

Fr., 30.11.2018 - 16:50 Permalink
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Hannes Wohlgemuth Fr., 30.11.2018 - 18:46

Vielleicht sollte man auch in Betracht ziehen, dass die alljährliche Bekämpfung des Kieferprozessionsspinners am Vinschger Sonnenberg ihren Beitrag leistet? An diesen Stellen braucht man nicht einmal Verwehungen oder Abdrift miteinberechnen

Fr., 30.11.2018 - 18:46 Permalink
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Stereo Typ Fr., 30.11.2018 - 19:35

Man vergleiche, wie kompliziert sich @Karl Maier ausdrücken muss, um etwas Augenscheinliches in Abrede zu stellen, und wie ernsthaft, authentisch und nachdenklich ein Gerhard Tarmann argumentiert.

Fr., 30.11.2018 - 19:35 Permalink
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Peter Gasser Sa., 01.12.2018 - 01:12

... ist es anderes, wenn der Leser/Schreiber auf Urlaubsreisen mit dem Flugzeug die Luft verpestet, wenn der Leser/Schreiben durch billige Wärme, billiges Essen und fast kostenlose Kleidung Umwelt, Wälder und Menschen in Brasilien, Indonesien und anderen Dritteweltländern verseucht?
Warum immer nur der Bauer? Weil er hier vor Ort sichtbar ist?
Das Meiste an Lebensmitteln und Kleidung, an Wärme und Mobilität, das jeder von uns konsumiert, wird umweltschädlicher erzeugt, als der Südtiroler Apfel.
Für den PC, den jeder Leser/Schreiber hier benutzt und für das 2-Euro-T-Shirt, das sie tragen, leiden weit mehr Menschen und Natur, als für den Apfel, den Sie sich nicht mehr wollen?

Sa., 01.12.2018 - 01:12 Permalink
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Peter Gasser Mo., 03.12.2018 - 11:32

Antwort auf von Martin Daniel

Bitte missverstehen Sie meinen Beitrag nicht.
Was wollte ich ausdrücken?
Dass der Obstbauer nicht ein extremer Sünder und Umweltverbrecher ist, sondern dass er sich analog zu unserer und auch Ihrer Lebensweise verhält. Sie verlangen von diesem, dass er Einschränkungen auf sich nimmt und sich abstempeln lässt, leben aber genauso wie er, genauso unökologisch, wenig nachhaltig und halten sich, genauso wie jeder Gutsituierte in unserer Welt "etwa 20 Sklaven weltweit verstreut".
Aber den Südtiroler Obstbauern, und diesen allein, trifft Ihr Zorn.
Diese Scheinheiligkeit aufzuzeigen war mein Anliegen.
ALLE billigen Lebens- und Konsummittel werden so erzeugt, Tabak, Tee, Parfum, Blumen (Rosen aus Ecuador), Bananen, Fleisch, Kleidung, Treibstoffe, alles... und alles konsumieren Sie, weil es SO eben billig ist.
Und um sein eigenes Gewissen zu beruhigen, ja, da haut man dann halt auf den hauseigenen Bauern drauf...

Mo., 03.12.2018 - 11:32 Permalink
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Gerhard Tarmann Mo., 03.12.2018 - 11:24

Sehr geehrte Herren Karl Maier und Günther Mayr,
ich danke Ihnen für Ihre Kritik und darf als Autor der Studie zu Ihren Bemerkungen kurz Stellung nehmen.
1. Das Interview wurde von mir telefonisch am Handy gegeben (im Freien und bei Verkehrslärm) und ich bin erstaunt, wie es Frau Gasser trotzdem gelang, meine Antworten fast wörtlich wiederzugeben.
2. Jahrelange empirische Beobachtungen vor Ort und die akribische Dokumentation des Beobachteten, verbunden mit dem Vergleich historischer Daten ist für mich Wissenschaft.
3. Im konkreten Fall kann nach Auswertung aller Daten als Ursache für den Rückgang bzw. das Verschwinden von Widderchen in den unteren Bereichen der Vinschger Leiten und Sonnenhänge von Partschins bis Mals nur Luftkontamination in Frage kommen. Es sind dies Habitate, wo die Struktur der Hänge und die Vegetation alle Voraussetzungen für ein reichhaltiges Vorkommen von „Widderchen“ (den echten Widderchen aus der Schmetterlingsfamilie der Zygaenidae!!!) hätten.
4. Jeder, der diese Hänge an einem Schönwettertag in Sommer begeht, bemerkt sofort den starken Aufwind aus dem Tal, der sich hier, wie in allen Gebirgstälern der Welt, an steilen, sonnenbeschienen Hängen, einstellt. Der Geruch von chemischen Substanzen ist ebenfalls für jeden, der einen einigermaßen ausgeprägten Geruchsinn hat, leicht festzustellen.
5. Je höher man geht, desto geringer wird der Geruch. Ab einer gewissen Höhe (in Naturns etwa 400-500 Meter über der Talsohle, in Laas 300-400, in Mals ca. 150-200) ist kein Geruch mehr festzustellen (zumindest nicht für mich). Die Zygaenidae verhalten sich sehr schön parallel zur Intensität dieses Geruches. Sie fehlen in den unteren Lagen und beginnen in höheren Lagen zuerst einzeln und dann häufiger aufzutreten.
6. Nach allen Beobachtungen der letzten 25 Jahre kann ich keinen anderen Grund für das Fehlen von Zygaeniden auf diesen Hängen finden, als Luftkontamination durch Chemikalien aus dem Intensivobstbau im Tal.
7. In Mals habe ich in den Jahren 2016-2018 ein Transektversuche am Felssteppenhang westlich des Ortsteils Mals/Laatsch durchgeführt, die zeigen, dass an diesem Hang, der in den 1970er und 1980er Jahren äußerst reichhaltig an Zygaeniden war und auch noch 2007 zahlreiche Tiere enthielt, heute in der unteren Hälfte Zygaeniden nur mehr ganz einzeln vorkommen oder fehlen und erst ca. 350 Meter über der Talsohle am Eselweg, der frühere Normalzustand mit reichhaltiger Zygaenidenfauna heute noch beobachtet werden kann.
8. Erst in den letzten 10-15 Jahren haben sich die Obstplantagen im Tal hier nach Westen hin ausgebreitet. Der Zusammenhang ist offensichtlich.
9. Natürlich kann man derzeit noch keiner genauen Substanz den „Schwarzen Peter“ zuschieben und diese für das Beobachtete alleine verantwortlich machen. Das war und ist auch nicht meine Aufgabe. Ich beobachte und registriere das, was sich vor Ort zum Zeitpunkt der Beobachtung abspielt. Mals hat jedenfalls mit dieser Studie ein gutes Instrument in der Hand, um Veränderungen in der Biodiversität von Zygaeniden in Zukunft feststellen zu können. Konsequenzen aus diesen Ergebnissen sind auf politischer Ebene zu diskutieren. Es liegt mir fern, den Südtirolern „kluge Ratschläge“ zu geben. Ich stelle nur Tatsachen fest.
10. Noch ein Wort zu den immer wieder beobachteten „Widderchen“ nahe von Obstplantagen. Hier handelt es sich um das sogenannte „Weißfleck-Widderchen“ (Amata phegea), das dummerweise auf Deutsch diesen Namen hat, aber keine Zygaenidae (also kein echtes Widderchen) ist. Diese Art gehört zur Familie der Arctiidae (Bärenspinner), hat eine polyphage Raupe (ist also nicht an ganz spezielle Raupenfutterpflanzen gebunden) und ist überhaupt nicht empfindlich gegen Luftkontamination. Daher kommt es in allen niedrigeren Lagen Südtirols bis etwa 1450 Meter Seehöhe regelmäßig vor. Es gibt einen Doppelgänger bei den Zygaeniden, das Veränderliche-Widderchen (Zygaena ephialtes), das heute in Südtirol in guten Populationen nur mehr im Obervinschgau und im Sterzinger Becken gefunden werden kann und eine der gefährdetsten Arten Südtirols ist.
Schade, dass die beiden Herren nicht in Mals dabei sein konnten. Im Vortag habe ich natürlich mehr Information geben können und wir hätten das alles persönlich bei der Diskussion dort in Ruhe besprechen können.

Mo., 03.12.2018 - 11:24 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mo., 03.12.2018 - 11:38

Antwort auf von Gerhard Tarmann

Natürlich ist Ihre Arbeit wertvoll, und kann nicht genügend betont werden.
Als ich vor bald 30 Jahren mit dem Auto zum Studium nach Wien gefahren bin, musste ich ab und an die Windschutzscheibe von zerplatzten Insekten reinigen, sie wurde mit der Zeit ganz voll davon. Letzthin bin ich über die Autobahn von Bozen nach Linz gefahren: auf der Scheibe KEIN EINZIGES "erwischtes" Insekt!
Wer das nicht sieht, muss blind sein.
Und auch: im Sommer im abgeschiedenen Matschertal, ganz hinten drin: überall wunderschöne Widderchen. Dort, in unbelasteter Natur, sind sie also noch.
Finden sie jemanden, der Ihre Arbeit fortführt. Zu unserer aller Wohl.

Mo., 03.12.2018 - 11:38 Permalink
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Profil für Benutzer Günther Mayr
Günther Mayr Di., 04.12.2018 - 07:53

Antwort auf von Gerhard Tarmann

Ihre Arbeit ist interessant und faszinierend, nicht nur für Ihr Klientel!
Ihre Schlußfolgerungen und Ursachenzuweisungen betreffend "Kontaminationen" aus dem Obstbau erscheinen mir vereinfacht und tendentiös.
Sie haben recht: Beim Pflanzenschutz geht es auch um viel Geld. Aber es ist nicht nur das Geld von Konzernen, es ist auch das Geld das erst durch Ernten generiert werden kann und ebenso in lokale Kreisläufe fließt wie das Milchgeld des Viehbauern und die Renten der Tanten. Den Sinn des Pflanzenschutzes am Beispiel der Roßkastanien in Wien fest zumachen, halte ich für fahrlässig!

Haben Sie früher mit Insegar und Dimilin die Hauptschuldigen ausgemacht, wie heißen sie heute (da mind. 20 Jahre nicht mehr im Einsatz und ersetzt durch die Verwirrungsmethode)?

Die Spritztechnik im IP aufgrund Einsatz von Injektordüsen hat sich (Gott sei Dank) wesentlich geändert: Die Abdriftwolke nach oben ist zum Teil verschwunden, zumindest wesentlich reduziert worden (Verbesserung ist noch längst nicht abgeschlossen). Zudem sind sämtliche Spritzungen außerhalb des Bienenfluges/Thermik empfohlen.
(Ausnahme im bio: Pyretrine bei min. 15°C, somit meist nachmittags, Thermik.)

Wo eine Änderung der landw. Bewirtschaftung stattfindet, ändert sich zwangsläufig auch der Lebensraum: Wo der Obstbau sich ausdehnte, ging die Viehwirtschaft dementsprechend zurück. Damit verbunden natürlich auch die Beweidung von Auen, Weiden , Leiten und Wäldern. Demzufolge ändert sich dort auch die spezielle Flora, welche Vorraussetzung für die Entwicklung spezifischer Insekten ist.

Was ist mit den Neophyten, welche sich gerade auch in den "Problemzonen" breitgemacht haben?
Sie gefährden teilweise auch unsere Bienen.

Der Verkehr hat nicht nur zugenommen, er hat sich vervielfacht.

Di., 04.12.2018 - 07:53 Permalink
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Profil für Benutzer Gerhard Tarmann
Gerhard Tarmann Do., 06.12.2018 - 18:08

Es ist mir völlig bewusst, dass der beachtliche Rückgang an Insekten, an Schmetterlingen und damit auch an Widderchen (Zygaenidae) in den vergangenen Jahrzehnten in den Alpen und anderen Gebieten Europas in komplizierten, multifaktoriellen Ursachen zu suchen ist. Eine der Hauptursachen ist sicherlich der Lebensraumverlust generell durch intensive Bautätigkeit, große Strukturänderungen in der Landschaft und Bewirtschaftungsänderungen mit Steigerung der Bewirtschaftungsintensität. Meine Beobachtungen an den unteren Hanglagen im Vinschgau an Widderchen zeigen allerdings, dass trotz aller Bemühungen, den Pflanzenschutz zu optimieren (z. B. Anwendung der von Ihnen angesprochenen Verwirrungsmethode), eine sichtbare Verbesserung der Situation gegenüber den früheren Untersuchungen bei dieser Schmetterlingsfamilie derzeit nicht beobachtet werden kann. Es sollte hier also noch viel verbessert werden. Dass diese Tiere neue Lebensräume rasch besiedeln, sieht man an der Calvaschleife (neue S-Kurve an der Straße Glurns-Taufers). Dort wurde vor wenigen Jahren gebaut und die Gegend verändert. Ein neu aufgeschütteter Erdwall am oberen Ende der S-Schleife der Straße war bereits nach wenigen Jahren von sechs Widderchenarten besiedelt. Man kann dort Kontamination der Luft mit für diese Tiere nicht verträglichen Schadstoffen weitgehend ausschließen. Die immer noch botanisch schönen Hänge in Mals jedoch (z. B. der Tartscher Bichl im unteren, nicht beweideten Bereich zwischen der Bahn und dem Holzzaun an der oberen Hangkante), die noch dazu gute Lebensräume für so manche weniger empfindliche Schmetterlingsart sind, sind heute immer noch frei von Widderchen.
Natürlich habe ich auch immer an den stark zunehmenden Verkehr gedacht. Hinweise auf auffällige Wirkung auf nahe Lebensräume konnte ich aber bisher nicht finden (z.B. an den widderchenreichen Hängen bei der Burg Sprechenstein bei Sterzing mit enormem Verkehr in Tal darunter).

Do., 06.12.2018 - 18:08 Permalink