Umwelt | Vinschgerwind

Königliches Dekret mit Sprengkraft

In der Causa Rambach kehrt keine Ruhe ein. Und der mögliche Ausweg für die Rambach Konsortial GmbH birgt gar einige Schwierigkeiten.
Gunsch-Veith
Foto: vinschgerwind

Die Rambach Konsortial GmbH ist auf der Suche nach einem Ausweg. Der Grund: Die Rambach Konsortial GmbH hat es aufgrund diverser Zeitmissverständnisse verabsäumt, ihr Projekt für die elektrische Nutzung des Rambaches im vergangenen Sommer fristgerecht abzugeben. Der Ämtergang für die fristgerecht abgegebenen anderen vier Projekte läuft. Am 16. Jänner 2017 hat eine Sitzung der an der Rambach Konsortial GmbH Beteiligten stattgefunden. Vertreter der Gemeinden Mals und Taufers, von der Fraktion Laatsch und von der SEG Schluderns haben die missliche Situation besprochen. „Auf eine Marschrichtung geeinigt hat man sich bisher nicht“, sagt der Malser Bürgermeister Ulrich Veith. Es gebe mehrere. Am 10. Februar wisse man mehr, sagt die Tauferer Bürgermeisterin Roselinde Gunsch. Bis zum 10. Februar 2017 sollen verschiedene Fragen geklärt und Vorbereitungen für eine bestimmte Marschrichtung getroffen werden. In der dann stattfindenden Sitzung soll dann die Richtung festgelegt und umgesetzt werden.  

Derzeit gibt man sich zugeknöpft in der Causa Rambach. Denn abgesehen davon, dass man bei der Bewertung der Projekte nicht dabei ist, ergeben sich einige Schwierigkeiten: Zum einen sind für das Projekt der Rambach Konsortial GmbH mehr als 100.000 Euro (man redet von einer Summe zwischen 100.000 und 150.000 Euro) ausgegeben worden. Wer zahlt diese, wenn keine Lösung gefunden wird? Zum anderen ist man gegenüber der Stadtgemeinde Glurns arg ins Hintertreffen geraten. Die Glurnser haben ihr Projekt fristgerecht abgegeben und sind demnach gut im Rennen. Die Vereinbarungen im Vorfeld zwischen den Gemeinden (Glurns und Taufers haben diese ratifiziert) war, dass man sich die Quoten aufteilt, unabhängig welches Projekt gewinne. Die Rambach-Konsortial GmbH hat sich an diese Vereinbarung nicht gehalten, weil sie kein Projekt im Rennen hat.

Diese Rahmenbedingungen sind mehr als unangenehm für die Rambach Konsortial GmbH. Der Ausweg? Einen Ausweg - allerdings mit einer gewissen Sprengkraft - konnte der Vinschgerwind in vielen Gesprächen in Erfahrung bringen: Die Rambach Konsortial GmbH könnte ihr Projekt über ein königliches Dekret doch noch in den Wettbewerb hineinbringen. Laut diesem königlichen Dekret bei einem Nachweis, dass es sich um ein Projekt von weitreichender öffentlicher Bedeutung handelt.

Die Sprengkraft dahinter: Mindestens ein Rekurs dagegen wäre sicher und dieser Rekurs würde das Verfahren hinauszögern und man könnte durch dieses Hinauszögern an einer möglichen Fensteröffnung für die Grünzertifikate vorbeischrammen.

Denn die derzeitigen Projektwerber erhoffen sich eine Öffnung der Grünzertifikate und auch den Eintritt dafür. Bei eventuellen Rekursen ist dies vorerst ausgeträumt.

Oder das laufende Verfahren für die Überprüfung der fristgerecht abgegebenen Projekt wird komplett gesprengt, das Verfahren annulliert und dann neu eröffnet. Für die Glurnser, die sich die Konzession erhoffen, wären beide Szenarien Horrorszenarien.