Gesellschaft | Infektion

Virus 2019-nCoV im Blick

Coronavirus: In Bayern gibt es einen bestätigten Fall. Die Aufmerksamkeit ist auch in Südtirol hoch. Doch es gibt keinen Grund für Alarmstimmung.
Mundschutz
Foto: Pixabay

Die wichtigste Nachricht zuerst: Es gibt keinen Grund für Alarmstimmung. Nichtsdestotrotz wappnet man sich auch in Südtirol für das Coronavirus. Weltweit sind inzwischen mehr als 4.500 Fälle bestätigt, in denen sich Menschen mit dem neuen Virus 2019-nCoV infiziert haben. In China, wo das Virus erstmals nachgewiesen wurde, sind bislang mindestens 106 Menschen daran gestorben.

Auch außerhalb von China wurden bereits Fälle nachgewiesen. Zuletzt in Bayern, wie das bayerische Gesundheitsministerium am späten Montag Abend mitteilt. In Österreich gibt es drei neue Verdachtsfälle, nachdem zuvor in zwei Fällen Entwarnung gegeben werden konnte. In Italien wurden bislang keine Corona-Infektionen nachgewiesen. Im Gesundheitsministerium wurde eine Task Force eingerichtet, um die Lage unter Kontrolle zu behalten und geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Am Flughafen Fiumicino in Rom und am Mailänder Flughafen Malpensa werden verstärkt medizinische Kontrollen durchgeführt, auch direkt an Bord der Flugzeuge, die aus der chinesischen Stadt Wuhan landen. Dort ist das Coronavirus Ende Dezember zuerst aufgetreten.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO stellt laufend aktualisierte Informationen auf ihrer Webseite bereit. Auch das Gesundheitsministerium hält die Bürger im Internet auf dem Laufenden. Ebenso das Robert-Koch-Institut, die zentrale Einrichtung der deutschen Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention. Unter den Antworten auf häufig gestellte Fragen zum neuartigen Coronavirus finden sich auch die Symptome, die durch die Viren ausgelöst werden:

“Gewöhnliche Coronaviren verursachen meistens milde Erkältungssymptomatik mit Husten und Schnupfen. Bestimmte Coronaviren können aber auch schwere Infektionen der unteren Atemwege verursachen, und zu Lungenentzündungen führen. Das neue Coronavirus scheint mit einem schwereren Verlauf einherzugehen. Todesfälle traten allerdings bisher vor allem bei Patienten auf, die bereits zuvor an schweren Grunderkrankungen litten.”

 

Aktionsplan und Sammelaktion

 

Im Südtiroler Sanitätsbetrieb wird derzeit an einem Aktionsplan gearbeitet. Wie der geschäftsführende Sanitätsdirektor Pierpaolo Bertoli erklärt, sollen Patienten, die als Coronavirus-Verdachtsfall definiert werden, auf keinen Fall die Notaufnahme aufsuchen. Voraussetzung dafür ist allerdings, in den vergangenen zwei Wochen in China oder mit jemandem, der dort war, in engen Kontakt gewesen sein. Sollten in einem solchen Fall Symptome wie Fieber und Atemprobleme auftreten, soll zunächst der Hausarzt aufgesucht werden, der einen eigenen Krankentransport beantragt, mit dem der Patient in die Abteilung für Infektionskrankheiten im Bozner Krankenhaus gebracht wird. Der Patient wird isoliert und eine Probenentnahme soll schließlich klären, ob es tatsächlich um das Coronavirus 2019-nCoV handelt. Ärzte und Pfleger müssen in Kontakt mit dem Patienten Mundschutz tragen und Einweg-Instrumente verwenden.

Auch in China schützen sich die Menschen mit Mundschutzmasken vor einer möglichen Infektion mit dem Virus, von dem laut Robert-Koch-Institut noch nicht endgültig feststeht, wie es genau übertragen wird. In Brixen hat der chinesische Barbetreiber Ding Xiaohe eine Geldsammel-Aktion gestartet. Über die chinesische Handelsvereinigung in Bozen sollen “tausende Mundschutzmasken angekauft und nach China geschickt werden, wo sie inzwischen fast überall ausgegangen sind”, erklärt Ding Xiaohe in der Dienstagsausgabe des Alto Adige.