Wirtschaft | Böser Wolf

Rinners Präzisierung

Der Direktor des Bauernbundes, Siegfried Rinner, verteidigt das Bauernbund-Video. Die Schafe des Möltner Bauern seien in Belluno und im Trentino gerissen worden.
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Foto: upi
Siegfried Rinner, Direktor Südtiroler Bauernbund hat uns zum salto-Artikel „Das Märchen vom bösen Wolf“ folgende Stellungnahme zukommen lassen, die wir gerne veröffentlichen:
 
Im Artikel Das Märchen vom bösen Wolf“ wird dem Südtiroler Bauernbund anlässlich des jüngst veröffentlichten Videos unterstellt, er sage nicht die Wahrheit. Nichts ist falscher als diese Unterstellung.
Vorneweg: Die Videos geben Tierhaltern und Almbewirtschaftern wie Franz Anton Reiterer aus Verschneid/Mölten die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Sorgen zum Ausdruck zu bringen. Schließlich sind sie es, die von der Ausbreitung der Wölfe zuallererst betroffen sind.
Herr Reiterer ist der Besitzer der Alm am Fedaia-Pass und für die dort weidende Herde verantwortlich. Diese bestand aus seinen eigenen Tieren sowie aus Schafen und Ziegen, die ihm mehrere Südtiroler Bauern überantwortet hatten. Also ist es sehr wohl Herr Reiterer, der die 80 Schafe und 16 Ziegen verloren hat, weil er die Herde für die Dauer der Alpung in Verantwortung hatte. Auch sämtliche Entschädigungsansuchen wurden von Herrn Reiterer gestellt.
 
Die Wolfsangriffe ereigneten sich sowohl auf Trentiner wie Belluneser Seite des Almgebietes. Herr Reiterer hat die Ansuchen um Entschädigung der Schafsrisse an die zuständigen Ämter in Trient und Belluno gestellt. Nur ein Teil der Verluste wurde jedoch anerkannt. Den Rest wird man vergebens in den Amtsstatistiken suchen, für Herrn Reiterer ist er deshalb aber nicht weniger real.
In Ihrem Artikel wird dem Südtiroler Bauernbund anlässlich des jüngst veröffentlichten Videos unterstellt, er sage nicht die Wahrheit. Nichts ist falscher als diese Unterstellung.
Dass der im Artikel zitierte Amtsdirektor Spagnolli die Ansuchen nicht in seinen Unterlagen findet, ist wenig verwunderlich. Vielmehr verwundert es, wenn Herr Spagnolli sagt, er kenne den Fall nicht. Von den Schafsrissen am Fedaia-Pass berichteten letzten Sommer ausgiebig viele Medien. Neben vielen Fotos bezeugen auch die übriggebliebenen Ohrmarken der gerissenen Tiere die zahlreichen Verluste.
Wer die Schafsrisse nicht glaubt oder nicht glauben will, verschließt seine Augen vor der Realität.
 
Salto.bz hat bereits am Freitag mit Claudio Groff, dem Direktor des Trentiner Landesamtes gesprochen, zuständig für die “Grandi carnivori” und auch für die Entschädigungen in der Nachbarregion.
 
Laut Groff habe es im Juli 2017 drei oder vier Wolfsangriffe am Fedaia-Pass gegeben. „Es war ein absolut unklare Situation“, sagt Groff. „auch weil die Angriffe erst viel später gemeldet wurden.“ 2017 hat das zuständige Amt im Trentino so 21 getötete und 25 vermisste Schafe als Wolfschäden anerkannt. Die Bauern hatten hingegen 27 tote und 93 vermisste Schafe gemeldet. Weil es aber bei den anderen Schafen keinerlei Beweis für einen Wolfriss gibt und nicht klar ist, ob die Schafe abgestürzt sind, erkannte das Landesamt diese Schäden nicht an.
Nur einer drei betroffenen Bauern am Fedaia-Pass hat zudem den elektrischen Schutzzaun akzeptiert, den das Land den Bauern kostenlos zur Verfügung stellt“, sagt Claudio Groff, „und diesem Bauern töte der Wolf kein einziges Schaf“.
Auch das hat man im Bauernbund-Video wohlweislich "vergessen".
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rotaderga So., 29.04.2018 - 07:51

Wieder mal typisch: in der öffentlichen Verwaltung weis die Rechte nicht was die Linke tut. Aber jeder schreit mal unüberlegt und ohne Rückkoppelung mediengeil und angeberisch seine eigenen Wahrheiten und Bewertungen hinaus und die Medien wollen nicht Wahrheiten verbreiten sondern nur Performance oder Durcheinander generieren.

So., 29.04.2018 - 07:51 Permalink