Gesellschaft | Tarifstreit

Die 13 bringt die Unterschrift

Nach 13 Verhandlungsrunden ist im Streit um die Lohnerhöhungen für die öffentlich Bediensteten eine Einigung erzielt. Das Land stellt 175 Millionen Euro zur Verfügung.
BÜKV
Foto: LPA/Barbara Franzelin

Fast ein Jahr haben sie protestiert, gerungen und ihre Forderungen verteidigt – nun sind auch die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes zufrieden. Zumindest zum Teil.
Am Mittwoch haben die Gewerkschaftsvertreter und die öffentliche Delegation des Landes den Entwurf eines Teilvertrages des Bereichsübergreifenden Kollektivvertrags, kurz BÜKV unterzeichnet. Darin werden die lang ersehnten und laut eingeforderten Lohnerhöhungen für die Angestellten des Landes festgeschrieben. Insgesamt sind es vier Neuerungen, auf die man sich nach 13 Verhandlungsrunden geeinigt hat.

  • Inflationsanpassung: Ab Jänner 2020 wird die Inflationsanpassung in Höhe von 1,9 Prozent, bestehend aus 0,9 Prozent für 2019 und 1,0 Prozent für 2020 ausbezahlt. Die Nachzahlung der Inflationsanpassung von 0,9 Prozent für das gesamte Jahr 2019 wird ebenfalls innerhalb der ersten Monate 2020 erfolgen. Die dritte Inflationsanpassung, in Höhe von 1,1 Prozent wird mit Wirkung vom 1. Jänner 2021 garantiert – vorausgesetzt die Vertragsparteien einigen sich auf ein neues Lohngefüge.
  • Zweisprachigkeitszulage: Ab 1. Jänner 2020 wird 13 Mal jährlich eine Zweisprachigkeitszulage von 51,50 (Nachweis D) bis 88,58 Euro (Nachweis A) ausbezahlt.
  • Leistungsprämien: Zusätzliche 17 Millionen Euro werden ab dem kommenden Frühjahr an Leistungsprämien ausbezahlt.
  • Berufszulage: Für das Personal im Bildungsbereich wird ab 1. Jänner 2020 12 Mal jährlich eine erhöhte bzw. neu eingeführte Berufszulage von 110 (päadagogische Mitarbeiter und Mitarbeiter für Integration) bis 120 Euro (Lehrpersonal und Kindergärtnerinnen) ausbezahlt.

“Der heute besiegelte Teilvertrag ist das Ergebnis langer und intensiver Verhandlungen und stellt eine Lösung für 33.500 Mitarbeitende im öffentlichen Dienst dar”, erklärt der Generaldirektor des Landes, Alexander Steiner als Verhandlungsleiter der öffentlichen Delegation.  
Insgesamt fast 175 Millionen Euro stellt die öffentliche Hand für diesen Teilvertrag zur Verfügung. “Die finanzielle Ausstattung dieses Vertrags ist vor allem der Verdienst der vielen Mitarbeiter, die an den zwei großen Kundgebungen in Bozen vor dem Landtag teilgenommen haben. Dadurch konnte der Druck gegenüber der Landesregierung aufgebaut werden, damit eine ausreichende Finanzierung vorgesehen wurde”, hält der ASGB in einem Schreiben fest.

 

“Mit dem heute ausverhandelten Teilvertrag will der Arbeitgeber Land ein starkes Zeichen der Motivation und Anerkennung setzen”, zeigt sich Landeshauptmann und Personallandesrat Arno Kompatscher über die Einigung erfreut. Auch die Gewerkschafter sprechen von einem Erfolg. Die geforderten 10 Prozent Lohnerhöhung seien erreicht worden, sagt die ASGB-Vertreterin Karin Wellenzohn zu RAI Südtirol. “Wenn wir die gesamten Prämien und Lohnelemente zusammenrechnen, dann kommen wir am Ende des Dreijahreszeitraumes fast genau auf die geforderten 10 Prozent Lohnerhöhung hin.”

Der am Mittwoch unterzeichnete Teilvertragsentwurf wird am kommenden Dienstag, 3. Dezember, der Landesregierung zur Genehmigung unterbreitet. Dann kann die abschließende und endgültige Unterzeichnung erfolgen. “Für uns ist es wichtig, dass jeder eine ordentliche Anpassung bekommt – das wäre der erste Teil des Vertrages. Der Rest wird noch folgen”, so Wellenzohn.

Bild
Profil für Benutzer Papi llon
Papi llon Do., 28.11.2019 - 23:12

Habe gelesen dass die Leistungsprämien vom jeweiligen Vorgesetzten entschieden werden. Hier werden wieder so wie in der Vergangenheit auch Personen in den Genuss von Steuergeld kommen welche am meisten auf der Schleimspur der Nächstoberen „rutschen“.

Do., 28.11.2019 - 23:12 Permalink