Kultur | Salto Return

#290517

In Salto Return geht es nicht um Kühe, Busse, Touristen und Staus. Es geht – wie immer – um nachhaltige Lösungen. Ob für die Welt-Politik oder den lokalen Nahverkehr.
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Foto: Salto.bz

Trump
Wo ist die sizilianische Mafia, wenn man sie mal braucht, dachte ich während die Nachrichten zum Trump-Europa-Abstecher im Fernsehen laufen. Fast hätte die gewählte US-Dumpfbacke den Weg nach Sizilien gar nicht gefunden, glaubte sie doch die Insel Korsika wäre Teil von Italien, wäre vielleicht Sizilien: Whatever.
Was haben uns die Amis einst geholfen, sinnierte ich vor mich hin, wischte mir eine Weltschmerzträne von der Backe und spuckte meinen Brooklyn-Kaugummi in die halbvolle Cola-Dose. Geht da gar nichts mehr back mit diesem Staatsoberhaupt, den nur der Kapitalismus imstande war, so weit nach oben zu spülen?
Wo sind die guten Amis geblieben? Jene etwa, die vor über 70 Jahren, von Sizilien aus nach Norden ziehend, die Europäer von Faschismus und Nationalsozialismus befreiten? Das waren Amis mit Kunstverständnis, die haben sogar die zahlreichen von den Nazis in Südtirol versteckten Bilder wieder zurück an ihren Ursprungsort gebracht. respect!
Apropos Ursprungsort: Trump, die urahnen-deutsche Pfeife aus Rheinland-Pfalz, könnte man auch in Südtirol verstecken. Why not?
Warum nicht im Tal, welches die alten Ami-Soldaten bereits bestens kennen, dem Passeiertal. Hier könnte das zeitgenössische Fascho-Schweindl dann weitergemästet werden, im Quellenhof, in einem Bunker, oder eben im alten Gericht von St. Leonhard.
Trump könnte im Tal seine Niveaulosigkeit auffrischen, denn das alt-psyrerische Fåck und das neu-amerikanische Fuck passen – das ist jetzt, gebe ich zu, etwas passeiernd ausgedrückt – perfekt zu seinem Wesen.

Tram
Wenn ich auch kein Trump-Anhänger bin, so bin ich doch ein echter Tram-Anhängerei. Täglich sitze ich Stunden um Stunden an meinem Zeichentisch und vermesse die Landschaft Bozen Richtung Süden, denn ich habe eine Bahn-Vision, ich habe sie vererbt bekommen, vom Großvater. Und ich habe das Erbe angetreten: hier unser Tram-Plan für Bozen und Umgebung.
1. City(l)ine (Haltestellen: Rentsch, Bar Mario, Rittner-Bahn, Zug-Bahnhof, Waltherplatz, Museion, Friedensplatz, Gericht, Gries-Quirein, Münzbank, Caserme, Krankenhaus, Sigmundskron)
2. Tram(l)iner: (Haltestellen: Sigmundskron, Frangart, St.Pauls/Girlan, St. Michael, Kreuzweg, Unterplanitzing, Kaltern, St. Josef am See, Söll, Tramin)

„Nur mit Bahnen können wir uns einen guten Weg in die Zukunft bahnen“, sagte mein Großvater stets beim Thema Nahverkehr und trank gelassen sein eisgekühltes acqua minerale gassata, ohne Zitrone und ohne Manieren. 

Tramara
Tramara Tikatram! sagte mir heute meine lautpoetische Wortspiel-Software. Ich solle doch tatsächlich in Salto Return was zum Überbegriff Tramara schreiben. Ich führte bei dem verspielten Computerprogramm, welches mir im Web nach rhetorischen Schmuckelementen Ausschau hält, einen ausgedehnten Viren-Check durch. Erfolglos. Am Bildschirm erschienen lediglich die Namen: Tramara Oberhofer und Tanita Tikatram.

Tanita Tikaram -Twist in my sobriety / Quelle: Youtube

Was ist denn jetzt los? Ich schreib doch nicht über Tramara Oberhofer, eine Freiheitliche, bin doch nicht blöd. Zudem sind hierfür „meine fleißig Fingerlein“ viel zu schade. Aber ich höre mir dank des Software-Fehlers Tanita Tikatram an, reise zurück in die 1980er, mit der Phantasie-Bahn.
Zurück werde ich trampen. Das geht immer.