Kultur | Salto Afternoon

P.O.V. & Sculpture

Das Museion nimmt mit der Eröffnung der Ausstellung von Karin Sander seine Tätigkeit wieder auf. Und eröffnet gleichzeitig das Projekt P.O.V. Point of View im Atelierhaus
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Foto: Luca Meneghel

Ab 29. Mai ist das Museion wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet und stellt zu diesem Anlass zwei neue Ausstellungen vor: „Skulptur/Sculpture/Scultura“ von Karin Sander im Hauptgebäude und das Projekt P.O.V. Point of View des Kollektivs Butch-ennial Contemporary Art Group im Atelierhaus. Beide Ausstellungen sind bei freiem Eintritt von 16 bis 20 Uhr zugänglich.

 

"Die Vorbereitungsarbeiten für eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst erweisen sich immer als dynamisches Projekt, das sich mit seinem Fortschreiten auch verändert: im konkreten Fall haben wir es aber mit ganz außergewöhnlichen und unerwarteten Umständen zu tun bekommen. Dank der speziellen Arbeitsweise der Künstlerin ist es möglich, dass wir als Preview einen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung anbieten können." so Letizia Ragaglia, Direktorin des Museion.

Karin Sander (Bensberg, Deutschland, 1957) nimmt in ihren Ausstellungen humorvoll Bezug auf vorgefundene Situationen und thematisiert alltagskulturelle Szenarien und deren institutionellen wie historischen Kontext. Dabei greift sie in die Strukturen der Institutionen ein, verändert sie, hebt Sachverhalte hervor und lädt das Publikum zur Partizipation ein. Das offenbar Bekannte wird neu gedacht, es wird zum Ausgangspunkt eines Erkundungsprozesses.

Eine interaktive Tour durch die Ausstellung ist unter folgendem Link möglich. Bitte benutzen Sie eine VR-Brille. 

 

Im Zentrum des Ausstellungsraumes im 4. Obergeschoß des Museion rollt sie einen riesigen Teppich als Architekturplan aus, auf dem die Besucher und Besucherinnen Maßangaben lesen, ihn betreten oder auch einfach auf ihm Platz nehmen können. Choreografisch wird der Blick der Besucher und Besucherinnen entlang einiger früherer Werke der Künstlerin durch die sich öffnenden und schließenden Lamellen nach draußen geführt, auf die sensationelle, facettierte Landschaft. Und genau diese Landschaft wird wiederum aus Google Earth Daten als 3D gedrucktes Modell im Innenraum des Museums gezeigt. 

Karin Sander. Skulptur / Sculpture / Scultura, von Salto.bz


"Der Titel Skulptur, den die Künstlerin für die Ausstellung gewählt hat, besteht aus einem Terminus, der im Kontext ihres Werkes inadäquat erscheint, da er kunsthistorisch betrachtet stark männlich konnotiert ist. Sander bezieht sich mit feiner Ironie und weiblicher malizia auf den historischen ‚paragone delle arti‘ (also die männliche Vorstellung einer Rangordnung der Künste)," so Letizia Ragaglia.