Gesellschaft | Obermais

AG tritt in Aktion

Die Obermaiser Eltern machen Ernst: Um den Druck auf die Politik zu erhöhen und eine Lösung für “ihre” Mittelschule zu finden, starten sie in Kürze eine Protestaktion.
Elternversammlung
Foto: Florian Schroffenegger

Am Ende gab es tosenden Applaus für Andreas Bordiga. Der Direktor der Obermaiser Mittelschule hatte als letzter Sprecher das Wort bei der Versammlung am Montag (28. November) ergriffen. Und ein leidenschaftliches Plädoyer für seine Schützlinge gehalten: “Das kann ich als Direktor nicht weiter verantworten, denn die negativen Auswirkungen für die Lernqualität und die Schulgemeinschaft sind einfach zu groß.”
In der Aula Magna der Grundschule Obermais waren am Abend zahlreiche Eltern zusammen gekommen, um über darüber zu beraten, wie es mit dem Einsatz für “ihre” Mittelschule weiter gehen soll.
Die Problematik ist hinlänglich bekannt. Seit Langem fordern Eltern und Schulgemeinschaft eine rasche und akzeptable Lösung für die Platzprobleme an der Mittelschule Obermais. “Bereits im laufenden Schuljahr sind drei Klassen in ebenfalls maroden Räumlichkeiten abseits der Schule ausgelagert. Im nächsten Schuljahr werden es vier Klassen werden, im Jahr darauf ganze fünf Klassen – fast die Hälfte der Schüler”, beschrieb Direktor Bordiga die Zustände in Obermais, für die die Meraner Gemeindeverwaltung einen Ausweg finden soll.

Ein vorübergehender Umzug ins Maiense-Gebäude und danach eine dauerhafte Lösung in der Ex-Böhler-Klinik: So sah der bisherige Plan der Stadtregierung aus. Doch nachdem es vor wenigen Wochen so ausgesehen hatte, als ob die Umsiedlung des Schulbetriebs ins Maiense Gebäude ab dem Schuljahr 2017/18 fix sei, machte die Gemeinde Meran vor Kurzem einen Rückzieher. “Die Übergangslösung im Maiense-Gebäude droht derzeit am zu hohen Finanzbedarf zu scheitern”, teilten Bürgermeister Paul Rösch und der zuständige Stadtrat Stefan Frötscher vergangene Woche mit.
Unverständnis an der Mittelschule Obermais. “Viel versprochen, aber nichts davon gehalten” habe die Meraner Gemeindeverwaltung, kritisiert die Arbeitsgruppe Mittelschule Obermais, in der sich Eltern, Lehrpersonen und Schulverwaltung zusammen geschlossen haben. Sie war es dann auch, die zur Elternversammlung am Montag Abend lud, um zu beraten, wie der Druck auf die Politik erhöht werden könnte. “Eine erste Aktion startet schon im Advent”, verkündet Florian Schroffenegger, stellvertretender Vorsitzender des Elternrates und Mitglied der AG Mittelschule Obermais in Anschluss an den Abend. Was sie genau vorhat, verrät Schroffenegger nicht, die Aktion sei “in Vorbereitung”, noch seien “einige Details auszuarbeiten”.

Fest steht hingegen, dass sich die meisten Eltern einen Umzug in das Maiense-Gebäude wünschen. Eine “überwältigende Mehrheit der zahlreichen anwesenden Eltern” habe sich in einer Abstimmung für die Maiense-Übergangslösung ausgesprochen, teilt Schroffenegger mit. “Wir sind einer vorübergehenden Lösung für das ewige Schulproblem der Mittelschule endlich so nahe, da darf die Gemeinde die Verhandlungen nicht einfach aufgeben”, zitiert er ein verärgertes Elternteil. In den Gemeindestuben will man sich allerdings nicht so einfach den Schwarzen Peter zuschieben lassen. “Wir kommen derzeit nicht voran, weil die Lösung nicht in unserer Hand liegt”, so Paul Rösch. Er verweist damit auf die Tatsache, dass sich das Maiense-Gebäude im Besitz der Sandplatz GmbH befindet, die finanzielle Forderungen stelle, die für die Gemeinde nicht zu stemmen seien. Konkret soll die Gemeinde die Umbauarbeiten für rund 1,2 Millionen Euro übernehmen. Summiert mit der Miete würde die Übergangslösung die Gemeinde über zwei Millionen Euro Kosten. “Wir können dieses Geld aus rechtlicher Sicht nicht ausgeben. Wenn wir nach zehn Jahren ausziehen, ist das Geld für die Gemeinde verloren”, so der Erklärungsversuch von Stadtrat Frötscher.

Die Obermaiser Eltern sehen das anders: “1,2 Millionen Euro werden in Meran für alle möglichen, weit weniger sinnvollen Dinge ausgegeben. Wir reden hier schließlich von einer Lösung, die Hunderten von Kindern gut zehn Jahre lang ein akzeptables Lernumfeld bieten wird. Da ist dieser Betrag nicht wirklich hoch und schon gar nicht rausgeschmissenes Geld”, meldete sich am Montag ein Teilnehmer der Versammlung zu Wort. Die Sandplatz GmbH zeigte sich, zumindest am Montag Abend, gesprächsbereit. Man sei “für alle Lösungen offen” und möchte die Verhandlungen mit der Gemeinde weiterführen, meinte die anwesende Sprecherin – “Hauptsache, es kommt endlich zu einer klaren Entscheidung”. Eine solche wünschen sich wohl in erster Linie die Eltern, Schüler und Lehrer der Mittelschule Obermais.

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gianluca zampedri Mi., 30.11.2016 - 14:23

Wenn man die Sachen nicht kennt, dann sollte man lieber still bleiben. Herr Lustig, sie sind überhaupt nicht lustig sondern peinlich. Wie peinlich ist die Lage in der Mittelschule Obermais. Ihrer Meinung nach, sollen die Schüler drei Jahren in einer katastrophalen Umgebung lernen nur weil sie in einem schönen Stadtviertel wohnen. Gratuliere für die kluge Argumentation.

Mi., 30.11.2016 - 14:23 Permalink
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gianluca zampedri Do., 01.12.2016 - 09:43

Anmerkung am Rande, wird in New Delhi viel Geld investiert um die 700 Jahre der Stadt zu feiern? In Meran schon, gespart wird nur mit der Ms Obermais. Aber natürlich sind sie und die Familienväter die sie genannt haben sehr glücklich! Hauptsache dass in Obermais zu leiden haben... Dort wohnen verwöhnte Kinder die bestraft sein müssen

Do., 01.12.2016 - 09:43 Permalink