Gesellschaft | Ernährung

Kartoffeln sind gesund

Gilt das für Pommes und Chips auch?
eric-prouzet-52dmhpbavxy-unsplash.jpg
Foto: (c) unsplash

Grundsätzlich sind Kartoffeln ein sehr hochwertiges Lebensmittel. Sie enthalten neben den energiebringenden komplexen Kohlenhydraten auch weitere wichtige Nährstoffe: hochwertiges Eiweiß, Ballaststoffe, Vitamin C, Vitamin B1, B2, B3 (Niacin), B5 und B6. Dazu kommen die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Phosphor und Magnesium. Allein mit 250g Kartoffeln kann man also beinahe den Tagesbedarf von 1.000 mg Kalium decken.

Kartoffeln enthalten hingegen keine Purine. Deshalb können Menschen mit einer Veranlagung zu Gicht Kartoffeln bedenkenlos essen.

Die Kartoffel ist sehr vielseitig und als Pellkartoffel kann man sie auch gut und gerne mehrmals pro Woche essen. Eine besonders hochwertige Kombination ist der Klassiker Kartoffel mit Spiegelei. Das ist schnell gemacht und dieses Essen enthält eine für uns Menschen sehr hohe Eiweißwertigkeit. Das bedeutet, dass unser Körper aus einer vergleichsweise geringen Menge an Essen eine relativ hohe Menge an körpereigenem Eiweiß herstellen kann. Auch Kartoffelbrei mit Milch hat eine hohe Eiweißwertigkeit.

Die komplexen Kohlenhydrate der Kartoffel, die Stärke, sind im rohen Zustand für uns Menschen nur schwer verdaulich. Deshalb sollte die Kartoffel immer gekocht verzehrt werden. Dass rohe Kartoffeln giftig sind, bedarf einer Erklärung. Rohe Kartoffeln enthalten Solanin, das ist ein giftiger Stoff, der die Kartoffel vor Fäulnis, Pizen und anderen Schädlingen schützt. Auch für uns Menschen ist Solanin giftig. Wenn man aber bei der Zubereitung ein kleines Stück rohe Kartoffel verzehrt, passiert gar nichts. Ein Mensch müsste eine sehr große Menge an rohen Kartoffeln essen, bis er Auswirkungen des Solanins feststellen würde.

Besonders reich an Solanin sind grüne Stellen und Stellen, an denen eine Kartoffel bereits angefangen hat zu keimen. Etwas Solanin befindet sich auch direkt unter der Schale. Will man auf Nummer sicher gehen, schneidet man das Grüne und Stellen, an denen die Kartoffel bereits keimt gründlich weg. Der Anteil unter der Schale ist so gering, dass man Kartoffeln ohne Bedenken mit der Schale essen kann.

 

Leider ist nicht jede Zubereitungsart der Kartoffel gesund. Ungesund wird eine Kartoffel dann, wenn sie mit viel Fett und Salz zubereitet wird. Und je höher der Verarbeitungsgrad, desto geringer wird die Nährstoffdichte.

 

Pellkartoffeln, also Kartoffeln, die gekocht oder gegart werden, enthalten kein Fett und haben in etwa 130 kcal auf eine Portion von 150 Gramm.

Mache ich aus Kartoffeln Knödel, so kommen einige Zutaten dazu. Aber auch Kartoffelknödel enthalten so gut wie kein Fett, aber bereits 160kcal auf 1 Portion von 150 Gramm.

Der gerade von Kindern oft geschätzte Kartoffelbrei, der mit etwas Butter oder Öl angerichtet wird, enthält bereist in einer Portion in etwa 5 Gramm Fett und damit 170 kcal.

Gehen wir die Leiter steil bergauf, so gelangen wir zu den Pommes. Hier sind in einer Portion schon 14 Gramm Fett und der Energiegehalt beträgt 330 kcal.

 

Und der Gipfel der verarbeiteten Kartoffel sind Chips. Hier enthalten 150 g mehr als 1/3, nämlich 59 Gramm Fett und die Energiemenge beträgt 830 kcal. Das entspricht einer großen Portion Mittag- oder Abendessen. Der Nährwert dieser Chips, also der Anteil an Vitaminen, Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen usw. geht hingegen gegen NULL!

Dazu kommt, dass man mit Pommes und Chips jede Menge ungesunde gesättigte Fettsäuren zu sich nimmt und meist auch noch eine gehörige Portion Salz.

 

Deshalb die Regel: Pommes und Chips ersetzen niemals eine gute Mahlzeit! Es sind Produkte, die gegessen werden, wenn es einen besonderen Anlass, wie ein Fest oder einen Kinoabend, gibt. Sie sollten nicht oft, und schon gar nicht täglich gegessen werden!

 

Hat man sich eine Portion Pommes oder Chips gegönnt, so kann man am Tag danach eine extra Portion Salat, Gemüse oder Obst essen, damit hier wieder wertvolle Nährstoffe aufgenommen werden.