Wirtschaft | Tourismus

Wenn alles vorbei ist...

Michil Costa und die Falkensteiner Gruppe laden das medizinische Personal nach überstandener Corona-Krise zu einem Gratisaufenthalt in ihre Hotels ein.
Krankenschwester Donata
Foto: Paolo Morandi

An Urlaub ist für Ärzte, Pfleger, Sanitäter und all jene, die sich in den Krankenhäusern, Kliniken und Heimen um die Covid-19-Patienten kümmern, derzeit nicht zu denken. Doch andere tun das – und laden “Lebensretter” und “Helden” nach überstandener Krise für einen Gratisaufenthalt in ihre Hotels ein.

 

Eine Nacht in der Toskana

 

“Wir glauben an die Menschen – und wir erwarten euch mit offenen Armen, sobald es geht” – das ist der Appell von Michil Costa. Der Gadertaler Hotelier, der in der Toskana das Hotel “Posta Marcucci” betreibt, richtet seine Einladung “an das gesamte medizinische Personal, das sich an vorderster Front um Erste Hilfe und Intensivpflege gekümmert hat”. “Angesichts des dramatischen Notstandes, der das Coronavirus im ganzen Land hervorruft, haben wir als touristisches Unternehmen uns gefragt, welchen Beitrag wir zur Unterstützung von Ärzten, Pflegekräften und anderen spezialisierten Hilfskräften leisten können, die an vorderster Front dieser immensen Tragödie kämpfen. Als kleinen Beitrag und auch, um der hart von der Krise betroffenen Touristikbranche einen Impuls zu versetzen, möchten wir mit denjenigen Mitteln helfen, die uns zur Verfügung stehen. Und das sind Gastfreundschaft, Solidarität, Menschlichkeit”, heißt es von der Familie Costa.

 

Die Einladung in die Toskana gilt vom 21. Juni bis zum 18. September 2020 (mit Ausnahme des Zeitraums vom 6. bis zum 16. August), von Sonntag bis Donnerstag und beinhaltet die kostenlose Nutzung eines Zimmers für zwei Personen oder eine Familie für eine Nacht mit Übernachtung und Frühstück und Zugang zum Wellnessbereich. Bei der Buchungsbestätigung wird eine Kopie des Arbeitsbadge und ein Arbeitszertifikat der Notfall- oder Intensivstationen italienischer Krankenhäuser angefordert. Reservierungen können über das Buchungsbüro [email protected] vorgenommen werden.

 

Ein Wochenende im Falkensteiner

 

Auch die Falkensteiner Michaeler Tourism Group AG (FMTG) macht ein ähnliches Angebot: Die vier Südtiroler Falkensteiner-Hotels in Antholz, Terenten, Ehrenburg und Vals werden ein Wochenende lang exklusiv für die Angestellten des Südtiroler Sanitätsbetriebs reserviert. “Die Covid-19- oder Corona-Krise betrifft uns alle. Während es die Tourismusbranche vor allem wirtschaftlich hart trifft, leisten andere gerade Übermenschliches, um Menschenleben zu retten. In dieser schwierigen Zeit haben wir uns daher dazu entschlossen, nach überstandener Krise, zur aktiven Erholung dieser Helden unseres Alltags beizutragen”, heißt es von der Falkensteiner Hotel Gruppe. Erich Falkensteiner, FMTG-Aufsichtsratsvorsitzender und Namensgeber der Südtiroler Hotelgruppe meint: “Wir möchten alle Mitarbeiter des Südtiroler Sanitätsbetriebes, die im aktiven Kampf gegen das Coronavirus gerade Übermenschliches leisten, unterstützen und ihnen mit dieser Geste unsere Dankbarkeit ausdrücken. 222 Zimmer, das sind knapp 700 Betten, werden wir bereitstellen, um einem Teil des Personals des Südtiroler Sanitätswesens ein wohlverdientes und erholsames Wochenende zu bieten.”

 

Das Erholungs-Wochenende wird eine Woche vor Wiedereröffnung der derzeit geschlossenen Hotels stattfinden und beinhaltet ein Zimmer mit 3⁄4 Pension inkl. Early Check-In und Late Check Out für das Sabes-Personal und deren Familie. Auf falkensteiner.com/lebensretter, direkt über die Telefonnummer 0472/975640 oder per E-Mail unter [email protected] haben alle Mitarbeiter des Südtiroler Sanitätsbetriebes die Möglichkeit sich für das Wochenende anzumelden. Details gibt es hier.

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Klemens Riegler Mi., 01.04.2020 - 09:11

BRAVO Michil! Und Bravo auch Otmar, Erich, Andreas!
Wenn noch einige viele mehr mitmachen würden, denn könnten auch ALLE unsere Helden und Heldinnen in den Genuss eines kurzen oder längeren Urlaubs kommen. Der HGV könnte anstoßen und koordinieren. Es gibt nämlich tausende die derzeit an der Front sind.

Mi., 01.04.2020 - 09:11 Permalink
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Karl Trojer Mi., 01.04.2020 - 09:46

Super ! Danke für diese außergewöhnliche Gastfreundschaft für jene, die ihre eigene Gesundheit riskieren, um andere zu retten !

Mi., 01.04.2020 - 09:46 Permalink
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Peter Gasser Mi., 01.04.2020 - 11:48

Antwort auf von S T

In der von Ihnen verlinkten Petition findet sich als zentrale rhetorische Frage/Aussage der Satz:
.
“ Was ist hier los? Gibt es überhaupt eine Corona-Katastrophe?”
.
Im Hinblick auf das Geschehen z.B. in Bergamo, in der Poebene, in Spanien, jetzt in New York:
ist dies Zynismus pur.

Mi., 01.04.2020 - 11:48 Permalink