Gesellschaft | Video del Venerdi

Debut: "Prince of Bolzano"

Neues am lokalen Musikhimmel: Manu Mischkonsum produziert instrumentale Songs irgendwo zwischen Funk, House und Hip-Hop. Sein erstes Album ist eine musikalische Reise.
Debut: Prince of Bolzano
Foto: Manu Mischkonsum

salto.bz: Manuel, du bist ein Neuzugang in der Südtiroler Musikwelt. Wie lange machst du schon Musik und was hat dich dazu gebracht, den Sprung an die Öffentlichkeit zu wagen?

Manuel Pichler: Ich mache Musik schon so lange, dass ich nicht einmal genau sagen kann, wie viele Jahre ich schon Musik praktiziere, aber wahrscheinlich so mit sieben oder acht Jahren habe ich mit Klavierunterricht begonnen. Nachdem ich vor etwas mehr als einem Jahr angefangen habe, meine Musik auf eine Software zu bringen, dachte ich, dass es Zeit geworden ist, meine Musik an die Öffentlichkeit zu bringen. In der Corona-Pandemie habe ich natürlich sehr viel Zeit zuhause verbracht, was wiederrum einen Einfluss darauf hatte, dass ich jeden Tag etwas für mein Hobby getan habe. Auch bei meinem Bruder, Fabian Pichler (Fabsque), der schon seit Jahren Musik produziert, habe ich gesehen, dass es nicht ein Ding der Unmöglichkeit ist, Musik zu veröffentlichen. Er hat mir viel geholfen und bis zum heutigen Tag bombardiere ich ihn mit nervigen technischen Fragen. Falls du das liest Fabian, danke!

 

 

Du spielst Klavier, Gitarre und Schlagzeug. Woher kommt diese Hingabe zur Musik?

Mein Vater ist Bassist der Südtiroler Kultband „Mad Puppet“. Musik war in meiner Familie deswegen schon immer wichtig. Wieso ich mich dazu entschieden habe, mehrere Instrumente zu spielen, kommt aus reinem Eigeninteresse. Jedes Instrument ist einzigartig, ich habe gar kein Lieblingsinstrument. Als Songwriter und Producer ist es natürlich von großem Vorteil, mehrere Instrumente zu beherrschen.

Wie kamst du zu deinem Künstlernamen „Manu Mischkonsum“? Hast du bewusst die Doppeldeutigkeit gewählt?

Auf keinen Fall will ich mit meinem Namen den zeitgleichen Konsum mehrerer psychoaktiver Substanzen promoten! Nein! Der Name ist einfach nur in einem Gespräch entstanden und klingt gut, ist witzig und nicht so seriös, zudem steht das „Mischkonsum“ dafür, dass in meiner Musik eine Vielzahl von Genres einfließen.

Seit kurzem gibt es deine Debut EP „Prince of Bolzano“ auf Youtube. Was darf sich das Publikum von dem Album erwarten?

7,5 Minuten Party und 7 Minuten entspannte Beats. Eine Reise in die Welt des Manu Mischkonsum

Du sagst es: Einige deiner Songs klingen nach Club-Musik, andere erinnern an eine entspannte Lounge-Atmosphäre. Wie kamst du zu deinem Stil?

Der Einfluss der Club-Musik kommt sicher von der Stadt Wien, in der ich studiere. House und Techno sind dort schon seit Jahren im Trend. Die besten Clubs spielen ausschließlich diese Musik. Anfangs mochte ich sie nicht einmal, mittlerweile finde ich, dass sie die beste Musik für Partys ist. Ich liebe auch die Musikrichtungen Hip-Hop, R&B und Jazz. Die etwas entspannteren Songs lehnen sich also an diese Genres.

 

Prince Of Bolzano – Manu Mischkonsum

 

Einer deiner Songs zum gleichnamigen Albumtitel „Prince of Bolzano“ ist eine Anlehnung an die bekannte Fernsehserie „Fresh Prince of Bel-Air.“ Identifizierst du dich mit der Hauptfigur der Serie, dem lockeren Will, der sich in seinem prüden Umfeld teilweise fehl am Platz fühlt?

Ich finde es mega, dass Sie das auf diese Art und Weise interpretiert haben. Ursprünglich habe ich aus dem Song der Fernsehserie nur das „Fresh“ hergenommen, um den Song interessanter zu machen. Dann habe ich mich doch im letzten Moment dazu entschieden, die Stimme von Will einzubauen. Wenn ich jetzt so über Ihre Interpretation nachdenke, trifft das schon ein wenig zu. Ich finde, man sollte das Leben nicht zu ernst nehmen und viel Humor im Alltag ist immer gut.

Was inspiriert dich zu deinen Liedern und welche Thematiken verarbeitest du darin?

Die Songs verkörpern meinen individuellen Musikgeschmack, sie entstehen immer recht spontan. Oft öffne ich die Software, um einen Song zu beginnen, und weiß noch gar nicht, wohin die Reise gehen soll. Manchmal aber habe ich eine Melodie oder eine „bassline“ schon im Kopf, und arbeite dann von dort aus weiter. Irgendwie verarbeite ich nichts in meiner Musik. Ich lass spontane musikalische Gedanken auf mich zukommen und übertrage sie dann auf die Software. Einerseits achte ich immer auf gute Drums, andererseits sollen meine Lieder auch harmonisch interessant sein. Eine „funky bassline“ wird es bei mir auch fast immer zu hören geben. Gerade beschäftige ich mich immer mehr mit Musiktheorie.

 

Baila Juwel – Manu Mischkonsum

 

Viele der Titel lehnen sich an Orte in Südtirol an, so etwa „Piazza delle Erbe“ oder „Baila Juwel“. Haben diese Orte dich für die Lieder inspiriert?

Ironischerweise haben mich die Lieder dazu inspiriert, diese Orte als Titel zu wählen. Wenn ich einen Song schreibe, weiß ich meistens gar nicht, in welche Richtung es jetzt gehen wird.  Im Nachhinein habe ich mir dann überlegt, was passende Namen zu den Tracks sind. Die Orte waren einfach für mich passend zu den Songs.

Du meinst, die EP ist nur der Anfang. Was dürfen wir uns von Manu Mischkonsum 2021 noch erwarten?

Mein Plan ist es auf jeden Fall, mehr mit anderen Musikern zusammenzuarbeiten. Viel möchte ich jetzt noch nicht verraten. Momentan arbeite ich aber schon an mehr als einem Projekt. Ich werde auf alle Fälle so viel Zeit wie möglich in Musik investieren, es macht mir einfach großen Spaß, und die Mädels stehen glaub ich auf meine Musik, das ist eh das wichtigste (Zwinkersmiley).