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Der ‘Homo Oeconomicus‘ in der Klimafalle

Werden dem Menschen die eigenen Verhaltensmuster zum Verhängnis oder gelingt es ihm noch rechtzeitig, seine Entscheidungskriterien neu zu sortieren?
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Externe Effekte nennen sich in der Volkswirtschaftslehre negative Auswirkungen auf Außenstehende (Dritte, die Allgemeinheit, die Umwelt), die Private durch ihr Handeln verursachen, ohne für die entstandenen Kosten aufkommen zu müssen. Betriebswirtschaftlich handelnde Unternehmen und Private Haushalte erhalten dadurch falsche Anreize, denn meist sind Produktion und Konsum, die für Dritte Schäden verursachen, billiger und damit attraktiver. Nun haben verhaltensökonomische Studien die Theorie des stets wirtschaftlich rational handelnden Menschen, des sog. „homo oeconomicus“, letzthin relativiert, da Menschen häufiger irrational handeln als ursprünglich angenommen. Oft beeinflussten Trends, Moden und Gruppenzwänge, aber auch Ideale und Altruismus wirtschaftliche Entscheidungen mehr als nüchterne Nutzen-Kosten-Analysen. Da Trends, Moden und Statussymbole großteils ein konsumistisches Verhalten voraussetzen (stets die neuesten Handys und Spielkonsolen, Fernreisen, Geländewagen, modische Kleidung mit kurzer Lebensdauer, etc.) laufen ihre Wirkungen letzten Endes überwiegend in dieselbe Richtung wie jene der rationalen Entscheidungen: Eigene Kosten zu Lasten Außenstehender Sub- oder Objekte (Umwelt) verringern, um den eigenen Nutzen bzw. Profit zu maximieren.
Möglichkeiten für diese Optimierung begegnen den Wirtschaftssubjekten allenthalben und beispielhaft ganz banal in Form von Outlet-Centern auf der grünen Wiese, üblicherweise an Autobahnausfahrten gelegen, die aktuelle Top-Marken-Ware zu niedrigsten Preisen anbieten. Erreichbar nur per Privatfahrzeug, macht die Ersparnis bei größerem Einkauf die Fahrtkosten vernachlässigbar, weil diese nicht die durch den Straßenverkehr hervorgerufenen Schäden für die Gesundheit der Bevölkerung durch Luftverschmutzung und die Kosten der Verschmutzung der Landschaft durch Mikroplastik des Reifenabriebs und vor allem der Erderwärmung beinhalten.
Die mittlerweile als selbstverständlich angesehene Tatsache, dass Fliegen günstiger ist als Bahnfahren, setzt für die Massen von Verbrauchern dieselben verzerrenden Entscheidungsanreize wie Steuerbefreiungen (auf Tickets und Kerosin) und Subventionen (regionaler Flughäfen als strukturelle Voraussetzungen für den privaten Betrieb) für die Investitionsentscheidungen der Fluggesellschaften.

Von der technisch-wissenschaftlichen Seite aus, hätte die Menschheit wahrscheinlich das Wissen und die nötigen Instrumente in der Hand, um die schlimmsten Szenarien des Klimawandels (Così nel 2050 la civiltà umana collasserà per il climate change) abzuwenden, es sind die verhaltensökonomisch und psychologischen Aspekte, die an der sonst so formidablen Problemlösungskompetenz des Menschen zweifeln lassen. Der Mensch hat in großen Gefahrenlagen stets unglaubliche Kreativität und Lösungsstrategien an den Tag gelegt und mit bis dahin undenkbaren, weil un-gedachten, Methoden neue Wege gefunden, um aus ihnen gestärkt herauszufinden. Es scheint jedoch, dass der Mensch auf eine Gefahr erst dann mit wirksamen Handlungen reagiert, wenn sie spürbar wird. Man möchte meinen, dieses Verhalten stehe im Widerspruch zum rational handelnden Wirtschaftssubjekt, das Kosten und Nutzen abwägt, um dann eine, ökonomisch messbare, vernünftige Entscheidung zu treffen. Dass Kosten und physische Gefahren des Nicht-Handelns in der Klimakrise mit jedem Jahr steigen, ist mittlerweile – mit Ausnahme einiger Unbelehrbarer – allgemein anerkannt (hier einige Links zu Artikeln einer ideologisch unverdächtigen Quelle: Climate change, a rischio mille miliardi di dollari per le Blue Chips, Più caldo, meno Pil: il climate change pesa su economia e quotazioni). Dass der Mensch angesichts der wissenschaftlichen Evidenz weder in Person ihrer Entscheidungsträger noch als Masse der Individuen wirkungsvoll zu handeln vermag, liegt nicht daran, dass er vor der Gefahr erlahmt wie das Kaninchen vor der Schlange oder plötzlich ausschließlich irrational denkt. Die Tücke liegt im Zeithorizont begründet, der den Rahmen für seine rationalen Entscheidungen bildet. Aus Studien mit Primaten ebenso wie mit menschlichen Probanden ist bekannt, dass ein kleinerer kurzfristiger Vorteil einem größeren längerfristigen bevorzugt wird. Im Kampf um die Verteilung der knappen Ressourcen, in den tagtäglich alle verwickelt sind, wägen wir in unseren Entscheidungen andauernd zwischen verschiedenen Optionen ab. Dabei messen wir deren Auswirkungen umso größere Bedeutung zu, je näher sie an der Gegenwart liegen. Anliegen mit sofortiger Wirkung (Nutzen, Gewinn, Abwendung von Verlusten) wird eine immense Bedeutung zugeschrieben, kurzfristigen eine große und mittelfristigen immer noch eine gewisse. Den langfristigen Auswirkungen heutigen Handelns messen wir jedoch eine nur sehr geringe bis gar keine Bedeutung bei, daher fließen sie so gut wie gar nicht in die Entscheidungen des freien Individuums ein. Ganz nach John Maynard Keynes, laut dem wir langfristig (sowieso) alle tot sind.

Dieses kollektive Verhalten wird von einem weiteren Prinzip der verhaltensökonomischen Theorie verstärkt, nämlich der Spieltheorie. Da ein Vorangehen bei klimaschonender Produktions- und Lebensweise unmittelbare Nachteile gegenüber den Konkurrenten mit sich bringt (höhere Produktionskosten-teurere Produkte-Verlust an Marktanteil; teurere Konsumgüter, weniger Kaufkraft-weniger Nutzen; Abwahl politischer Entscheidungsträger und Ersatz durch Populisten), wagt kein großer Player den ersten Schritt (Macron musste seinen kleinen Schritt sofort wieder zurückziehen, um die Gelbwesten zu besänftigen), jeder verweist auf andere („ohne Indien und China bringt das sowieso nichts“), wartet deren Aktion ab, man belauert sich gegenseitig, um nicht die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden. Auch die meisten der kleinsten Player, der Individuen, sind diesen spieltheoretischen Zwängen unterworfen und hindern sich dadurch, ihr Verhalten zu verändern (wenn es jedes Jahr neue Rekordpassagierzahlen im Flugverkehr gibt, dann bringt es nichts, wenn ich aufs Fliegen verzichte).
Natürlich treffen viele Menschen (werden es wirklich immer mehr?) ihre Entscheidungen auch nach weitsichtigen und uneigennützigen Kriterien. Aber es sind viel zu wenige, um für das Schicksal des Weltklimas ins Gewicht zu fallen. Ohne starke Anreize und Verbote wird die große Mehrheit, die ausschlaggebende Masse für dieses hausgemachte chemisch-physikalische Problem, ihr Verhalten nicht ändern. Denn es ist davon auszugehen, dass die allermeisten Menschen erst dann ernsthaft handeln, wenn sie persönlich von einer konkreten und unmittelbaren Gefahr betroffen sind. Dann aber könnte es aufgrund der stark verzögerten Wirkung von Maßnahmen und dem beschleunigenden Beitrag der Kippfaktoren zu spät sein. Haben wir einer in der Steinzeit geprägten Programmierung eines menschlichen Gehirnareals wirklich nichts entgegenzusetzen? Es müssen endlich kluge Entscheidungsträger das Risiko eingehen, voranzuschreiten in der Hoffnung, die anderen mitzuziehen. Angesichts rechtspopulistischer Machthaber mit autoritären Anwandlungen kein leichtes Unterfangen: Aus den USA, Großbritannien, Russland und Brasilien ist diesbezüglich nichts zu erwarten. Die Klimakanzlerin hat in dieser Hinsicht komplett versagt und für Italiens starken Mann ist das Klima ebenso wenig Thema wie für den recken Kurz. Momentan kommt mir nur ein Duo Macron-Habek in den Sinn, das die EU an die Hand nimmt, die nationalen Egoismen bändigt und die Welt gemeinsam mit China in eine, den Klimawandel zu bremsen suchende Lebensweise führt. Und dann John-Maynard Keynes.

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Elisabeth Garber Di., 30.07.2019 - 17:37

" 'Homo Oeconomicus' in der Klimafalle" gefällt mir extra gut, weil (unter anderem) ein komplexes System in Zusammenhang mit ursächlichen neurologischen Erkenntnissen bestechend gut in Worte gefasst ist.

Di., 30.07.2019 - 17:37 Permalink
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Arie Olaf Zinnrot Mi., 31.07.2019 - 08:21

„Nun haben verhaltensökonomische Studien die Theorie des stets wirtschaftlich rational handelnden Menschen, des sog. „homo oeconomicus“, letzthin relativiert, da Menschen häufiger irrational handeln als ursprünglich angenommen. “

Die Formulierung finde ich ehrlich gesagt missverständlich. Beim Homo Oeconomicus handelt es sich von vorne herein nur um ein theoretisches Modell, nicht um eine Theorie im Sinne einer Beschreibung von etwas dessen Existenz real angenommen wird.

Mi., 31.07.2019 - 08:21 Permalink
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Martin Daniel Mi., 31.07.2019 - 11:06

Antwort auf von Arie Olaf Zinnrot

Das stimmt. Es ist aber so, das dieses Modell über viele Jahrzehnte aufgrund der weltweiten Dominanz der neoklassischen Wirtschaftstheorie für bare Münze genommen wurde. Zukunftsprognosen, Analysen, Simulationen und Statistiken aller Art basierten auf diesem theoretischen Modell, so als ob es der Realität entspräche, auch wirtschaftspolitische Maßnahmen wurden ausgehend von dieser Annahme beschlossen. Die Tatsache, dass es in den letzten Jahren hinterfragt bzw. widerlegt wird, setzt voraus, dass es zuvor lange für gültig, ja nahezu dogmatisch erachtet wurde.
Hier einige Quellen zur neueren Kritik am h.oe.:
Pure Egoisten sind selten - https://blog.zeit.de/herdentrieb/2017/04/26/geben-und-nehmen-und-der-ho…
Warum der Homo oeconomicus nicht existiert - https://www.focus.de/finanzen/news/tid-18581/finanzmaerkte-warum-der-ho…
Ohne Vernunft und Verstand - https://www.theeuropean.de/thomas-vasek-2/5448-den-homo-oeconomicus-gib…
Sinn und der Unsinn des Homo oeconomicus - https://www.strategie-kommunikation.de/2015/01/30/sinn-und-der-unsinn-d…

Mi., 31.07.2019 - 11:06 Permalink
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Peter Gasser Mi., 31.07.2019 - 08:25

“gemeinsam mit China”?
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https://www.klimareporter.de/international/china-baut-wieder-
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https://www.n-tv.de/wirtschaft/China-baut-im-Ausland-Kohlekraftwerke-ar…
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https://taz.de/Kohlekraftwerke-weltweit-im-Bau/!5564169/
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https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/energiepolitik-deutsch…-.
... und zwar viele viele hundert Kohlekraftwerke:
“Weltweit ist die Kohle für 40 Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen verantwortlich. Dennoch stecken chinesische Banken und Investoren dem Bericht zufolge 18,5 Milliarden Euro in Kohlekraftwerke für 31 Gigawatt in einem Dutzend Länder. Geplant sind demnach weitere Investitionen in Höhe von 13,2 Milliarden Euro für zusätzliche 71 Gigawatt in 24 Ländern”.
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“Ein neuer Report des Institute for Energy Economics and Financial Analysis (IEEFA) zeigt, dass China auch den weltweiten Ausbau von Kohlekraftwerken maßgeblich finanziert. Insgesamt werden derzeit Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von 399 Gigawatt global gebaut oder geplant – die meisten davon in Bangladesch, Vietnam, Südafrika, Pakistan und Indonesien. Zum Vergleich: Die rund 150 Kohlekraftwerke in Deutschland haben eine Leistung von 45 .
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“Weltweit ist ein Kohleausstieg aber überhaupt nicht in Sicht. Die 120 größten Kohlekonzerne haben aktuell knapp 1.400 neue Kraftwerke in 59 Ländern in Planung oder sogar schon im Bau. Damit kämen neue Kapazitäten von gut 670 Gigawatt dazu. Das entspricht einem Drittel der aktuell installierten Kapazitäten”.

Mi., 31.07.2019 - 08:25 Permalink
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Martin Daniel Mi., 31.07.2019 - 10:45

Antwort auf von Peter Gasser

China ist in der Tat "bis dato" eine Dreckschleuder und Herr Gassers Anmerkungen sind korrekt und hinlänglich bekannt. China tickt aber ganz anders als westliche Demokratien, ist ein viel schnell umsteuerbarer Tanker als es bspw. die EU mit ihrem unendlich langen Entscheidungsfndungen und Vetomöglichkeiten ist. Die Führung der KP scheint die Bedeutung des Umweltschutzes (in primis, jenen direkt spürbaren vor der Haustür der Bürger und in zweiter Linie auch was das Klima anbelangt) erfasst zu haben und, wenn - ich habe ja eine Hoffnung ausgedrückt - sie ihr kundgetanes Bewusstsein auch tatsächlich umsetzt, dann können für unsere Verhältnisse unvorstellbar schnell und in ganz großem Maßstab die CO2-Emissionen zurückgefahren werden. Zentralsteuerung der Wirtschaft plus vorhandenes Know-How aus dem Westen könnten uns, im besten Falle, alt aussehen lassen. Und wenn die was bewegen, dann hat das für di Welt wirklich Gewicht.
Hier einige Quellen, die die ersten Ansätze in diese Richtung belegen:

Energiewende : Rettet China das Klima? - https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/rettet-china-das…
Cina, Xi Jinping dichiara guerra all’inquinamento - «Stimolare il progresso ecologico» http://www.greenreport.it/news/inquinamenti/cina-xi-jinping-dichiara-gu…
Svolta autarchica per la Cina sostenibile - https://www.ilsole24ore.com/art/svolta-autarchica-la-cina-sostenibile-A…
Un’analisi delle profonde tendenze di decarbonizzazione nel settore industriale cinese - https://www.homegreenhomeblog.com/2019/06/12/inquinamento-cina/

Mi., 31.07.2019 - 10:45 Permalink
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Peter Gasser Mi., 31.07.2019 - 10:53

Antwort auf von Martin Daniel

Niemand baut 1.000 Kohlekraftwerke, um diese morgen stillzulegen, nicht einmal China.
Zudem lagert China zur Zeit seine Umweltverschmutzung in Dritteweltländer aus.
In China wollen 1 Milliarde Menschen unseren Standard erreichen, da ist nix mit abschalten. China, Indien und Brasilien (2 Milliarden Menschen mit Anspruch auf unseren Lebens-Standard) entscheiden den Lauf des Klimas, so ist dies nun Mal.

Mi., 31.07.2019 - 10:53 Permalink
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Pseudo Nym Do., 01.08.2019 - 06:16

Die Theorie vom Homo oeconomicus bzw. die Interpretation davon war schon immer falsch. Der Mensch handelt oft irrational. Treffender wäre es zu sagen, dass jeder Mensch ökonomischen Zwängen und den Marktgesetzen unterliegt. Wer diese ignoriert, zahlt früher oder später drauf.

Wir sollten jedoch nicht den Fehler machen und der freien Marktwirtschaft den schwarzen Peter zuzuschieben. Umweltfreundliches Wirtschaften und Profit schließen sich nicht aus. Sonst wären niemals LED-Lampen entstanden oder sparsame Autos. Ein manipulierter Diesel aus dem Jahr 2016 ist immer noch x-mal sauberer als ein Auto aus den 90ern. Insofern teile ich den Optimismus von Martin Daniel, denn viele Entwicklungen gehen bereits in die richtige Richtung - auch ohne Verbote.

Do., 01.08.2019 - 06:16 Permalink
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Elisabeth Garber Mo., 26.08.2019 - 08:58

Antwort auf von Pseudo Nym

@PSEUDO NYM Umweltfreundliches Wirtschaften und Profit (der sich so gut wie immer zur Profitgier steigert...) schließen sich sehr wohl aus. (Dokus zum Sytem Milch, Nestlé, Monsanto oder Berichte zu Rodung/Zucht von ' Superfood' für die 'Zivilisierten' z.B. Avocados oder Lachs, zu Lithium, dem Gold im digitalen Zeitalter...sowie China USA Europa im Kampf um die Ausbeutung von Afrika & Südamerika etc. etc. sprechen Bände...)
PS: Vielleicht posten sie einige Belege und Quellen, auf denen ihre positivistischen Aussagen basieren.

Mo., 26.08.2019 - 08:58 Permalink
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Sepp.Bacher So., 25.08.2019 - 22:22

Antwort auf von Martin Daniel

Sicher ist das Ausmaß in Brasilien tragisch!
Man hört aber wenig, wenn ähnliches auf Sumatra, in Sibirien oder Kanada passiert. Auf Sumatra gibt es auch Brandrodungen, und im Norden gibt es auch Brände großen Ausmaßes und auch massive Holzschlägerungen.
Und vor Jahrhunderten war es in Europa auch so, das will nur niemand wahrhaben!

So., 25.08.2019 - 22:22 Permalink
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Peter Gasser Mo., 26.08.2019 - 07:03

Antwort auf von Sepp.Bacher

Auch wenn der Kübel in Europa gleichsam gefüllt worden ist, ist er jetzt voll. Die Natur fragt nicht nach Verursachern oder Schuldigen, die Natur reagiert ausschließlich auf zur Zeit konkret vorhandene absolute (nicht durchschnittliche) Werte.
Daher ist die Argumentation mit der Brandrodung Europas vor Jahrhunderten irrelevant: heute, *heute* verträgt es die Natur nicht mehr.
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Wenn der sprichwörtliche Kübel, gleich durch wen und wann, bis an den Rand bereits gefüllt worden ist, geht er über, wenn jemand glaubt, er dürfe jetzt auch noch....
Diese Argumentation führt *alle* in die Katastrophe.
Das Ausmaß der laufenden Urwaldzerstörung ist in Brasilien weitaus am größten - dank Bolsonaro, dem wenig ausgebildeten „Trump“ im Süden Amerikas.

Mo., 26.08.2019 - 07:03 Permalink
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Sepp.Bacher Mo., 26.08.2019 - 08:04

Antwort auf von Peter Gasser

Es geht mir erstens darum, die Schuld nicht immer bei den anderen zu suchen, und hier das tun, was möglich ist! Konkret könnte Europa keine Fleisch mehr aus Lateinamerika kaufen! Das würde bedeuten, das Fleisch wird teurer und es würde weniger konsumiert. Und wenn der Markt z. B. in Brasilien nicht mehr gut läuft, dann braucht es auch keine neuen Brandrodungen!

Mo., 26.08.2019 - 08:04 Permalink