Umwelt | Europa

Rettung für Kleine mit Hilfe von oben

Die Europäische Bürgerinitiative “Bienen und Bauern retten!” biegt auf die Zielgerade ein. Und eine Vinschger Bio-Bäuerin wird von Papst Franziskus empfangen.
Bienen
Foto: Pixabay

Vor knapp zwei Jahren, am 30. September 2019, ist die Europäische Bürgerinitiative “Bienen und Bauern retten!” gestartet. Eine Million Unterschriften müssen EU-weit gesammelt werden, um zu erreichen, dass sich die EU-Kommission mit dem Anliegen* beschäftigen muss. Und dieses ist klar: “Um die Bienen und die Gesundheit der Menschen zu schützen, fordern wir die Kommission auf, den Einsatz synthetischer Pestizide bis 2035 schrittweise zu beenden und die Landwirte bei der Umstellung zu unterstützen.” So steht es auf der Seite der Bürgerinitiative zu lesen. Zu den Initiatoren und Promotoren der Europäischen Bürgerinitiative gehören Natur- und Umweltschutz-, aber auch Verbraucher-, Bio- und Gastroverbände in allen EU-Staaten, genauso wie politische und auch kirchliche Organisationen.

Eigentlich hätte die Unterschriftensammlung innerhalb eines Jahres, also bis Ende September 2020 abgeschlossen sein müssen. Dass weiterhin gesammelt werden kann – und zwar bis 30. September 2021 – ist der Corona-Pandemie zu verschulden bzw. zu verdanken. Denn bisher sind erst knapp 730.000 Unterschriften beisammen (die in Papierform gesammelten – rund 100.000 – sind in dieser Zahl nicht enthalten) – zu wenige, um auf dem Tisch der EU-Kommission zu landen. Im Endspurt hoffen die Unterstützer der Bürgerinitiative nun auf Hilfe von ganz o

Kommenden Mittwoch, am 8. September, empfängt Papst Franziskus Vertreterinnen und Vertreter von “Bienen und Bauern retten!” zu einer Audienz in Rom. Mit dabei ist auch Annemarie Gluderer. Die Vinschger Biobäuerin vom Kräuterschlössl in Goldrain hat die offizielle Vertretung der Bürgerinitiative in Italien inne und hat sich bereits am heutigen Montag auf nach Rom gemacht. Auf ihrem Weg dorthin machen die Promotoren der Initiative in diversen italienischen Städten und Ortschaften Halt, um für das länder-, branchen- und generationenübergreifende Anliege zu werben und sich mit Institutionen und Verbänden zu treffen. Wer will, kann Annemarie Gluderer dabei eine persönliche Botschaft für den Papst mitgeben, die sie Franziskus in Rom überreichen wird.

Auf einer Pressekonferenz wurde Gluderer am Montag verabschiedet. Sie kenne die Probleme der Pestizidabdrift aus eigener, “leidvoller” Erfahrung, meinte sie dabei. “Als mehrfache Mutter und Großmutter ist mir bewusst, dass meine Generation und jene davor großen Schaden an der Schöpfung angerichtet haben. Deshalb ist es für mich das oberste Ziel, diesen Schaden so weit es geht wieder gut zu machen, damit auch die Enkel meiner Enkel noch gut und gerne auf diesem Planten leben können.”