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Klimaplan und Bauprojekte

Der Klimaplan 2040 und eine Reihe von Bauprojekten waren Thema der heutigen Sitzung der Landesregierung.
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Foto: Screenshot Pressekonferenz am 30.8.2022
Die Landesregierung hat heute (30. August) den ersten, allgemeinen Teil des Klima-Planes beschlossen. Der Öffentlichkeit wird er im Rahmen der Sustainability Days Südtirol, die am 6. September eröffnet werden, vorgestellt. Wie Landeshauptmann Arno Kompatscher im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung erklärte, sei dem Klimaplan ein umfangreicher Partizipationsprozess vorausgegangen. Zahlreiche Verbände und Vereine hätten ihre Stellungnahmen bzw. ihre Meinungen dazu abgeben können, welche anschließend in das Dokument eingearbeitet wurden. Der Klimaplan wurde bewusst in zwei Teile gegliedert, der erste, allgemeine Teil wurde heute genehmigt, der zweite Teil befindet sich noch in Ausarbeitung, so Kompatscher. 
 

Umfangreiche Bauprojekte

 

Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider ging in seinen Ausführungen auf wichtige Bauprojekte ein, die heute genehmigt wurden. Unter anderem thematisierte Alfreider das Projekt Standseilbahn Meran-Schenna und den Ausbau der Buslinien in diesem Gebiet. Dieses Projekt wurde übrigens gestern (29. August) im Rahmen einer Bürgerversammlung der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit der Umsetzung soll die Mobilität im Großraum Meran insgesamt verbessert und nachhaltiger gestaltet werden. Wie Landesrat Alfreider betonte, soll der Individualverkehr im Großraum Meran reduziert und der Bevölkerung damit mehr Lebensqualität geschenkt werden.
 
 
Als Startpunkt der Standseilbahn nach Schenna wurde der bestehende Parkplatz Karl Wolf gewählt, da dort Bushaltestellen und weitere Parkplätze angelegt werden können. Über Rampen erreichbar soll im nördlichen Bereich die Talstation errichtet werden. Die vorgeschlagene einspurige Lösung besteht aus zwei Pendelzügen für je maximal 180 Fahrgäste zwischen den beiden Endstationen. Die Endstation in Schenna soll neben dem Vereinshaus entstehen. Von Meran verläuft die Strecke in einem Tunnel  in Richtung Schenna und erreicht das Gewerbegebiet von Tirol, in dessen Nähe eine erste Zwischenstation geplant ist, die als intermodaler Umsteigepunkt für Fahrgäste aus dem Passeiertal dienen kann. Die Route führt über ein Viadukt auf der orografisch rechten Seite der Passer weiter und überquert den Fluss vor der bestehenden Fahrradbrücke. Die zweite Zwischenstation soll in der Nähe des Sportplatzes Schenna errichtet werden, bevor der letzte Abschnitt über einen Anstieg in einem Tunnel bergauf zum Dorf Schenna verläuft. Insgesamt soll die Gesamtstrecke eine horizontale Länge von 2,75 Kilometern umfassen. Die errechnete Fahrzeit wird rund 9,3 Minuten betragen.
Eine im Zusammenhang mit diesem Projekt geplante elektrische Schnellbusverbindung (BRT) auf einer Strecke von rund zehn Kilometern und mit rund 20 Haltestellen soll die wichtigsten Punkte in Meran untereinander verbinden: Zugbahnhof Meran, Krankenhaus Meran, Schulzentrum Karl Wolf, Talstation Standseilbahn nach Schenna, die Therme, das Stadtzentrum, die Promenade bis zur Zwischenstation der Standseilbahn bei der Handwerkerzone von Tirol. Die zwölf 18 Meter langen Busse für jeweils 130 Passagiere dafür soll die Inhouse-Gesellschaft des Landes SASA AG stellen. Durch diese Verbindung mit Vorzugsspuren für die Busse müssten weniger Busse im Zentrum von Meran verkehren, die Verbindungen insgesamt für Meran würden verbessert, so die Planer. Auch in Tirol soll die Busverbindung potenziert und damit die Verbindung des Dorfzentrums mit dem Sessellift nach Meran verbessert werden.
 
 
 
Ein weiteres Projekt, das heute genehmigt wurde, betrifft die Erzeugung und Lagerung von Wasserstoff entlang der Brenner-Strecke. Wie Landesrat Alfreider betonte, soll der Brennerkorridor zu einem „green corridor“ sprich einem emissionsfreien Korridor mit entsprechenden Tankstellen für emissionsfreie Fahrzeuge entlang der Strecke werden. Im genehmigten Grundsatzbeschluss sind die technischen Eigenschaften des Vorhabens für die Produktion, Lagerung und Verteilung von Wasserstoff für die Mobilität und andere zivile und industrielle Zwecke abgesteckt. Umgesetzt werden soll das Vorhaben von den öffentlichen Gesellschaften STA, SASA, Alperia und Ecocenter. Vorerst sollen zwei Anlagen zur Produktion von Wasserstoff durch Elektrolyse und Versorgung aus erneuerbaren Quellen errichtet werden. Als Standorte werden derzeit Bozen Süd und Bozen Nord ins Auge gefasst. Eine Pipeline und eigens ausgestattete Fahrzeuge sollen den Transport ermöglichen. Insgesamt 14 Tankanlagen sollen im Rahmen des Projekts entstehen. Im Projekt vorgesehen ist auch der Ankauf von wasserstoffbetriebenen Bussen und anderer Fahrzeuge sowie das Umrüsten von Fahrzeugen, die derzeit mit Diesel betrieben werden.
 

Wichtige Termine

 

Im Rahmen der Pressekonferenz wies Landeshauptmann Kompatscher auf zwei Termine hin: Am kommenden Montag, den 5. September findet der Festtag anlässlich 50 Jahre Zweites Autonomiestatut im Kursaal von Meran statt. Erwartet werden unter anderem Österreichs Bundesministerin für EU und Verfassung, Italiens Minister für Wirtschaft und Finanzen, Oliver Paasch, Ministerpräsident der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Thinlay Chukki, Vertreterin der tibetischen Exilregierung sowie die Landeshauptleute aus den beiden Euregio-Partner- und Nachbarländern Tirol und Trentino. Der Festakt wird live auf RAI Südtirol sowie auf dem YouTube-Kanal des Landes übertragen.
Am 6. September findet die Eröffnung der Nachhaltigkeitstage in der Messe Bozen statt. Auch bei dieser Veranstaltung werden zahlreiche nationale und internationale Gäste, Wissenschaftler und „Opinion Leader“ erwartet. Wie Kompatscher erklärte, stehen heuer insbesondere ökologische Fragestellungen im Fokus.
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Christoph Bart… Di., 30.08.2022 - 20:48

Ob ein weiteres Seilbahnprojekt tatsächlich der Bevölkerung mehr Lebensqualität „schenkt“ oder ein Geschenk an die Bauwirtschaft ist, wird sich erst zeigen. Vielleicht könnte das Projekt noch verhindert werden, damit, dass Millionen öffentlicher Steuergelder verpuffen, wenn im Rahmen einer wirklich ernst gemeinten Nachhaltigkeitskeitsstrategie (alles Bisherige stammt von Nebelkerzen und Quatschtüten) überlegt wird, wie man viel zu viel gebaute (genehmigte) Hotelkubatur im Laufe einer gewissen Zeit wieder reduzieren könnte — damit Verkehr und die Lasten, die auf Mensch & Natur liegen.

Di., 30.08.2022 - 20:48 Permalink
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Josef Fulterer Mi., 31.08.2022 - 06:56

Antwort auf von Christoph Bart…

Die in den Gründerjahren üblichliche Rekrutierungsform für die "Saisons"-Mitarbeiter (ein Leintuch auf den Balkon gehängt, genügte), droht inzischen auch im östlichen Ausland allmählich zu versiegen.
Die Tourismus-Betriebe werden in Zukunft für den Großteil der Mitarbeiter:Innen, gut dotierte Jahresarbeitsplätze mit geregelter Arbeitszeit anbieten müssen, um die Arbeit in den Personal-aufwändigen Betrieben zu bewältigen.
Ob sich dann "alles Gewohnte noch rechnet ...?"

Mi., 31.08.2022 - 06:56 Permalink
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△rtim post Mi., 31.08.2022 - 10:44

Die Altstadt Meran wird bereits durch Nordwest-Umfahrung, Mega-Kavernengarage zur autogerechten Abgasstadt umgebaut, nun zudem auch noch zu einem einzigen Mobilitätszentrum für die Touristenhochburgen Schenna, Tirol degradiert — mit Verlust der stadtnahen Naherholungszone in der Passerflusslandschaft.
Mit Meran kann man es machen. Andernorts würde zumindest gesamtkonzeptionell eingemeindet. Wozu eigentlich noch all diese eigenständigen Gemeinden im Umland, die vom Gemeindeamt Meran aus näher und nun in noch kürzer Zeit erreichbar sind, als die eigenen Fraktionen?
Wieso all zusätzlichen Massenanstürme in der Altstadt Meran, bes. bei Schlechtwetter aus dem Umland, nun einen Mehrwert für die letzten noch verbliebenen alteingesessenen Meraner-innen, die zudem auf einen Pkw verzichtet haben, darstellen, hat mir noch niemand zu erklären vermocht.

Mi., 31.08.2022 - 10:44 Permalink