Umwelt | Pestizide

Pestizid-Tirol-Tribunal

Wie reagieren Alexander Schiebel und das Münchner Umweltinstitut auf die Strafanzeige aus Südtirol? Reuig klingt anders.
Alexander Schiebel mit Kamera
Foto: Alexander Schiebel

Üble Nachrede und Verbreitung von Falschinformationen zum Schaden der Südtiroler Landwirtschaft: Mit dieser Begründung hat Landesrat Arnold Schuler in dieser Woche Strafanzeige bei der Bozner Staatsanwaltschaft gegen Buchautor Alexander Schiebel, den Verlag seines eben erschienen Buchs „Das Wunder von Mals“ sowie das Umweltinstitut München erstattet. Doch wie reagieren die Angezeigten auf das „Stopp-Schild“ aus Bozen, als das Schuler seinen gerichtlichen Schritt bezeichnet? Alexander Schiebel war gerade auf dem Rückweg von München, als ihn salto.bz am Freitag erreichte. Eine weitere TV-Diskussion zum Thema Pestizide im bayerischen Rundfunk, eine ganze Sendung, in der es nur darum gegangen sein, ob Deutschland pestizidfrei sein kann, erzählte der Autor und Filmemacher. „Mein Wunschtraum wird Wirklichkeit“, sagt Schiebel und in gewisser Weise trifft das selbst auf das gerichtliche Ungemach zu, das ihn nun möglicherweise erwartet. Denn, wie Schiebel meint: „Ich glaube nicht, dass ein Gerichtsprozess gegen mich und das Umweltinstitut München ohne breites Medieninteresse abgehen würde.“ In anderen Worten: Arnold Schuler und die Südtiroler Landesregierung würden ein“ ungeheures öffentliches Forum“ für eine Frage schaffen, die Alexander Schiebel genau dort diskutiert haben will: Wie schädlich sind Pestizide tatsächlich?

„Da ist von vorsätzlicher Tötung die Rede und dass Kinder sozusagen am Spielplatz vergiftet würden“, ist eine der Passagen, die Landesrat Schuler als Grund für die Strafanzeige nannte. Solche Behauptungen könne man nicht so stehen lassen, „denn das hieße man akzeptiert sie“. „Für mich zeugt diese Anzeige davon, dass Schuler Sätze nicht im Kontext verstehen oder deuten kann“, entgegen dagegen Alexander Schiebel. In dem Kapitel, auf das sich der Landwirtschaftslandesrat beziehe, erkläre er, dass „tausende von Studien aufzeigen, dass der Ausbruch verschiedenster Krankheiten durch Pestizide wahrscheinlicher wird“. In dem Zusammenhang frage es sich auch, ob eines der Kinder, die er in dem Moment gerade spielen sah, vorzeitig an einer schweren Krankheit erkranken würde. Die vorsätzliche Tötung sei wiederum einer Passage entnommen, in der er über Bauern sinniere, die sagen, man fühle sich in der Diskussion schon wie ein Mörder. Er dagegen komme in dem Kapitel zum Schluss, dass „ihr Delikt das vorsätzliche Ignorieren von Fakten ist“ – und das werde zum vorzeitigen Ableben von Menschen führen. „Ich finde es sehr wichtig und richtig, diese Fragen zu diskutieren“, meint Alexander Schiebel. „Ich habe tausende von Experten, die ich zitieren und ins Feld führen kann und das mache ich sehr gerne.“

Alexander Schiebel selbst hält es allerdings für eher unwahrscheinlich, dass es nach den Vorermittlungen tatsächlich zu einem Prozess kommen werde. Denn, wie er meint: „Man darf sogar sagen, die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg, ohne eine Strafanzeige zu bekommen, obwohl das sicher falsch ist.“ Wenn er nun etwas sage, dass „sicher richtig sei, werde ich es das wohl machen dürfen“.

"Wir werden uns nicht einschüchtern lassen"

„Dass der stetig wachsende Widerstand gegen Pestizide nun mit Hilfe von Strafanzeigen mundtot gemacht werden soll, ist völlig inakzeptabel“, ließ am Freitag auch Fabian Holzheid, Pressesprecher und Vorstand des zweiten Betroffenen der Strafanzeige, des Umweltinstituts München, verlautbaren. „Wir werden uns nicht davon einschüchtern lassen, dass die Landesregierung unbequeme Wahrheiten nun als ‚üble Nachrede‘ diffamieren will. Damit gesteht die Landesregierung nur ein, dass ihr die Argumente ausgegangen sind“, so Holzheid.

Ganz kalt lässt Alexander Schiebel das Damoklesschwert Strafprozess dennoch nicht. „Ich bin kein Mann aus Teflon, sagt er. „Die Sache wird mich zigtausende Euro kosten, es wird unangenehm sein, ich werde viel Zeit verlieren und vor Gericht erscheinen müssen.“ Doch er habe bereits beschlossen, das Ganze wie einen Selbstversuch zu leben.  „Ich werde akribisch Tagebuch darüber führen, wie es ist, in die Mühlen der Repression zu geraten, wie es sich anfühlt, wenn man zum Schweigen gebracht werden soll – ich glaube, das wird ein tolles Buch.“  Die nächste Publikation aus der Schiebelschen Produktion ist also zumindest bereits im Kopf geboren. Selbst einen Titel hat der Wahl-Malser bereits  gefunden. „Pestizid-Tirol-Tribunal“, so seine an das Monsanto-Tribunal angelehnte Idee.  Keine Angst mit dem Reizwort weitere Anzeigen zu provozieren? „Heute muss man Pestizid-Tirol noch unter Anführungszeichen setzen und mit einem Augenzwinkern versehen“, meint Schiebel. „Doch wenn die Sache einmal ausjudiziert ist, wird man das Anführungszeichen weglassen können.“ So ganz scheint die Idee mit dem Stopp-Schild noch nicht zu wirken.  

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Markus Gufler Sa., 30.09.2017 - 08:43

Angenommen Schiebels Behauptung bzgl. der bewussten Vergiftung stellt sich vor Gericht als korrekt heraus: sind dann ein Großteil der wissentlichen nicht pestizidfrei konsumierenden Bürger alles der Mittäterschaft schuldige Hehler?

Sa., 30.09.2017 - 08:43 Permalink
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Markus Gufler Sa., 30.09.2017 - 22:18

Antwort auf von Martin Daniel

Das ist keine Antwort auf meine Frage.
Ich mach's ihnen einfacher: nehmen sie genau jenen Vorwurf den Schiebel macht - oder wahlweise auch jenen den sie persönlich machen würden - und erklären mir dann:
a.) Wissen die Konsumenten, dass sie Waren kaufen die nicht diesen absoluten/persönlichen Idealvorstellungen entsprechen?
b.) Warum kaufen selbst in Mals deutlich mehr Konsumenten konventionell produzierte Lebensmittel als dagegen gestimmt haben. Bzw. konkret: sind für diese Differenz die Bauern schuld?
c.) Ist es der Sache dienlich wenn durch massive, gezielte und inszenierte Beschuldigung der Bauern die Konsumenten völlig aus der Pflicht genommen werden?
Ich freue mich auf konkrete Antworten mit Rückgrat! Danke!

Sa., 30.09.2017 - 22:18 Permalink
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Martin Daniel So., 01.10.2017 - 15:57

Antwort auf von Markus Gufler

Sollten wir uns darauf verständigen können, dass "Schiebels Behauptung bzgl. der bewussten Vergiftung" so nicht getätigt wurde (er spricht von "vorsätzlichem Ignorieren von Fakten"), gehe ich gerne auf ihre Fragen ein, die allerdings allesamt von Prämissen ausgehen, die Ihren persönlichen Annahmen entspringen.
a.) Nicht wenige Konsumenten haben wahrscheinlich gar keine Idealvorstellungen zu den Waren, die sie kaufen. Die anderen unterteilen sich in solche, die es wissen und mit schlechtem Gewissen z.T. entgegen ihren Vorstellungen Kompromisse eingehen; in solche, die es wissen und konsequent handeln und in solche, die es nicht wissen, weil sie aus verschiedensten Gründen nicht nachgeforscht haben. Wie stark die jeweiligen Gruppen sind, kann ich nicht beurteilen.
b.) Woher haben sie diese Information: Fußt sie auf einer seriösen Erhebung, einer langen und mit Marktüberblick ausgestatteten Beobachtung oder lediglich auf gefühlten Eindrücken? Angenommen sie träfe zu, kann das viele Gründe haben: Von mangelnder Kaufkraft über fehlendes Angebot bis hin zu persönlicher Inkonsequenz. Jedenfalls wäre daran nicht jemand SCHULD, sondern es läge am tiefer liegenden strukturellen Problem falscher Anreize für die Marktteilnehmer: Zu wenig finanzielle Anreize für Bioanbau, zu viel für konventionellen falls zu geringes Angebot oder zu hohe Preise bei Bioware das Problem sind. In den europäischen Großstädten gibt es häufig ein großes Angebot an Bio-Lebensmitteln mit relativ geringem Preisaufschlag - da fällt es vielen Verbrauchern leichter, zu den etwas teureren zu greifen. Es ist wie bei den öffentlichen Verkehrsmitteln: Man muss es dem Endverbraucher leicht machen, sie zu benutzen, ansonsten greift er zum Privatfahrzeug (bis auf wenige Idealisten).
Auch eine in Richtung konventionellen Landbau gehende Ausbildung (z.B. mit direkter Unterrichtung der Markennamen der einzusetzenden Mittel) und starke Einflussnahme der Chemieindustrie auf Politik und Verbände kann zu solchen Ergebnissen beitragen. Hier ist die Politik gefordert, das System zu ändern und nicht von einem einzelnen Bauern etwas zu fordern oder gar eine Schuld zuzuweisen. Die EU plant diesbzgl. die Agrarförderungen in Richtung ökologischen (noch recht schwammiger Begriff) Anbau und Tierhaltung umzuschichten und bereits das dürfte die freiwillige Anpassung vieler Bauern mit sich bringen - wenn das Land dem nicht entgegen arbeitet.
c.) Ich habe nicht den Eindruck, dass die Malser oder Schiebel die Bauern beschuldigen (siehe Einleitung), auch wenn das von vielen Bauern und deren Verband so aufgefasst wird. Ihnen geht es um die Sache, und das heißt, sie kämpfen für ein pestizidfreies Lebensumfeld, weil die neuesten Studien und Tests andere Ergebnisse bringen als frühere bzw. als zu Zeiten, in denen keine gemacht wurden. Dazu muss man in Erinnerung bringen, wie die Malser Bewegung entstanden ist, nämlich aus verschiedenen einzelnen Fällen, in denen Felder von Bauern, die weder bio noch sonstwie öko, sondern auf althergebrachte naturnahe Weise ihre Wiesen und Weiden bewirtschafteten (Heu, Brotklee, Kräuter), durch Abdrift von konventionell arbeitenden Nachbarn verunreinigt wurden und große finanzielle Schäden erlitten. Nachdem jahrelange Versuche, ihre angestammte Anbauweise und Privateigentum zu verteidigen an der Präpotenz von einzelnen, dem übermächtigen Bauernbund und der billigenden Unterlassung seitens der Landespolitik gescheitert waren, haben Grundbesitzer und Bürger begonnen sich zusammenzuschließen, und sich zu wehren. Dafür wurde das Häuflein einfacher Bürger ohne Lobby und politischer Unterstützung im Rücken eingeschüchtert, mit Aggression überzogen und mit Klagen überhäuft. Schiebels Buch ist der Endpunkt von Alledem und neben der Pestizidfrage beschreibt er auch die massiven Widerstände des herrschenden Systems gegen den Einsatz für eine gesündere Umwelt, Lebensumfeld und Lebensmittel. Dafür wird er nun angefeindet und spielt den Sündenbock in einer Gesellschaft, der er um der Veränderung willen den Spiegel vorgehalten hat. Im Mittagsmagazin von RAI Südtirol hat er persönliche Anfeindungen über sich ergehen lassen und ist selbst stets sachlich, rational, ruhig und respektvoll geblieben.

So., 01.10.2017 - 15:57 Permalink
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Markus Gufler So., 01.10.2017 - 22:05

Antwort auf von Martin Daniel

Quelle: ich habe gut informierte Südtiroler im Bereich Lebensmittelhandel gefragt ob https://www.foodwatch.org/de/informieren/bio-lebensmittel/mehr-zum-them… im wesentlichen auch auf unsere lokalen Konsumenten zutrifft, was mir bestätigt wurde. Wenn dann jemand versucht Bio erfolgreich zu schreiben, indem gezielt die +10% pro Jahr hervorgehoben werden, dann müsste man halt auch dazu schreiben dass man dadurch von 5,irgendwas auf ca. 6% gelangt ist. Der Rest der konsumierten Lebensmittel muss also auch irgendwo herkommen. Woher wenn nicht vom (regionalen) Bauern?
Da ich selbst seit vielen Jahren darauf angewiesen bin, all die verpackten und verarbeiteten Produkte zu prüfen, glaube ich wirklich sehr gut einschätzen zu können was da so alles im Detail im Regal steht. Ich überlasse die Kaufentscheidung natürlich jedem selbst, muss aber zugeben mich oft zu wundern, was da so alles an der Kasse angeschleppt wird. Die Foodwatch-zahlen kann ich demnach auch persönlich bestätigen. In Mals glaube ich dass der Bio-Konsum mit all der Vorgeschichte inzwischen deutlich höher als 6-7% liegt aber noch lange nicht bei 76% angelangt ist. Ich hatte schon mehrfach kommentiert, dass ich aller-allerhöchste Hochachtung hätte wenn abstimmen und tun im Einklang wären. Weil dann gäbe es auch sehr wahrscheinlich viele neue Bio-Produzenten die die Nachfrage bedienen, anstatt Problemen.
Und damit wären wir auch bei der eigentlichen Kernfrage: werden Konsumenten dazu bewogen "richtig" zu konsumieren, wenn man sie im Glauben lässt, dass man "einfach" nur den Bauern das Ausbringen von Bio-Pestiziden vorschreiben muss?
Ich bin der Meinung, nein ich bin mir sicher, dass eine wesentliche Veränderung nur dann möglich ist wenn alle - auch und gerade der mit Abstand größte Block an selbstständig denkenden Köpfen, die Konsumenten - mit einbezogen werden. Wie man so schön sagt mit Rechten und Pflichten.

Die hochgeschaukelte Vorgeschichte muss man wenn, dann auch ganz vorne anfangen. Die Apfelbauern haben diese Anbauflächen ja nicht besetzt, sondern sie wurde ihnen von den Obervinschger Besitzern zum Kauf angeboten. Was damit passieren sollte, war wohl hoffentlich jedem klar.
Was die "Anfeindungen" betrifft die Schiebel jetzt aushalten muss, so bitte ich jegliche ideologisch gefärbte Brille zur Bewertung abzulegen. Dann erkennt man z.b. auch dass in den Trailern und dem Film selbst gezielt tendenziöse Motive kreiert und platziert wurden: Spalier-Anlagen wurden im grauen Winter gefilmt, die Aufnahmen aus Mals konzentrieren sich weitgehend auf die wenigen Wochen wo oberhalb von Schlanders auch mal Sommer ist. Der Biobauer darf eine Wiese in hoch-vegetation mähen, der Bauer (Schuler) wird in einer frischen Anlage interviewt. Für den Landwirt gehört das zum natürlich Anbau-kreislauf. Dem gewöhnlichen Arte-Zuseher soll es wohl suggerieren, dass im restlchen Südtirol blätterlose Bäume auf kahlen Böden zurechtgeschnitten werden. Sehr geschickte Propaganda zieht sich da durch den ganzen Film. Der eine Bauer darf über seine Tätigkeit und Beobachtungen berichten, um dann umgehend - wiederum geschickt und gezielt - von gleich drei Personen widerlegt zu werden. Wichtig ist hier laut Propagandahandbuch darauf zu achten, dass Aussage Bauer und Mehrfach-Contra zeitlich direkt aufeinander passieren: so erzeugt man die gewünschten Meinungen in den Köpfen. Fair ist etwas anderes.
Und objektiv betrachtet stimmt weder das Münchner Plakat noch Schiebels Befürchtungen mit den Zahlen-fakten zusammen. Es gibt weder in unseren Krankenhäusern Hinweise auf negative Auswirkungen, noch ist die Lebenserwartung im europäischen Vergleich niedriger. Im Gegenteil: http://ec.europa.eu/eurostat/statistical-atlas/gis/viewer/?year=&chapte…;
Vielleicht sind das auch Gründe weshalb so viele Konsumenten nicht weiter Wert darauf legen. Umso mehr wäre es wichtig die verfahrene Situation mit Nachfrage anstatt Fokus-Beschuldigung und Verboten zu lösen. Den Film sehe ich deshalb kontraproduktiv. Von den in Kauf genommenen negativen Kollateralschäden abseits der Südtiroler Landwirtschaft reden wir gar nicht: das ist feige, kalkulierte Intrige.

So., 01.10.2017 - 22:05 Permalink
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gelber enzian Mo., 02.10.2017 - 11:15

Antwort auf von Markus Gufler

@ markus gufler:
Dem kann ich nur zustimmen!
meine wiesen, meinen arbeitsplatz, hat er auch im winter trübselig abgefilmt.
warum kam er nicht im sommer, wenn blühstreifen und einsaaten blühen und hätte sich informieren können was IP wirklich heißt?
dazu müßte man gräflich sein (siehe manicor) und "niveau" haben und mit staubschwefel am nachmittag bei wind rumsudeln.

nicht einmal auf meine e-mail geantwortet. es gibt ja wichtigeres, edleres .. manieren sind nur was fürs gesindel ...
trau schau wem

Mo., 02.10.2017 - 11:15 Permalink
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Martin Daniel So., 01.10.2017 - 22:53

Antwort auf von Markus Gufler

Frage ist schon beantwortet worden: Es geht nicht um Schuld, sondern um Systemänderung. Für Nachbarschaden kommt eine Schuld der Konsumenten gar nicht in Frage. Wären Verbraucher ursächlich für den Pestizideinsatz, würde es auch nichts bringen, wenn alle Südtiroler nur mehr Bio essen, es geht ja fast alles in den Export. Sollen die Malser gleich den Rest der Welt missionieren? Die Latte so hoch zu legen, verhindert auch jede Veränderungschance im Kleinen. Im Übrigen hat sich ganz allgemein die Macht der Konsumenten großteils als Wunschdenken herausgestellt, die heutige ist eine Angebotswirtschaft, die mit gewieften Marketingstrategien versucht, die Überproduktionen in allen möglichen Branchen weltweit abzusetzen.

So., 01.10.2017 - 22:53 Permalink
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Markus Gufler Mo., 02.10.2017 - 10:09

Antwort auf von Martin Daniel

Und umgekehrt?
Darf Mals abstimmen keine Pestizide bei sich haben zu wollen, gleichzeitig aber konventionell bzw. integriert produzierte Produkte konsumieren, also Nachfrage erzeugen?

Darf das mit den speziellen Windverhältnissen begründet werden? Und wenn ja warum wollte man mit dann nicht bei der Energieproduktion mit Windrädern einen ökologischen Beitrag leisten?

In Europa gibt es auch keine Kinderarbeit mehr, trotzdem laufen viel zu viele mit 19,90.- shirts herum die aus Bangladesh kommen. Die Malser könnten auch abstimmen, dass es keine Kinderarbeit mehr geben darf im heiligen Dorf. Ich schätze bei der Abstimmung würde man locker 80 und mehr Prozent Zustimmung erreichen, und gleichzeitig reichlich einschlägig bekannte Modelabels vorgeführt bekommen. Schöne heile Scheinwelt!

Mo., 02.10.2017 - 10:09 Permalink
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Manfred Klotz Mo., 02.10.2017 - 20:40

Antwort auf von Martin Daniel

Herr Daniel, Schiebel bezichtigt die Bauern sehr wohl der vorsätzlichen Tötung, ich zitiere:: "Ihr Delikt ist das vorsätzliche Ignorieren von Fakten ist“ – und das werde zum vorzeitigen Ableben von Menschen führen".
Er geht schon in seiner Wortwahl von einem Verbrechen aus (Delikt). Wenn Sie also Fakten vorsätzlich, also bewusst ignorieren und dieser Umstand zum Tod von Menschen, führt, dann nehmen Sie diesen Umstand in Kauf, daher ist es vorsätzliche Tötung. Das können Sie drehen und wenden wie Sie wollen. Fakt ist, dass Schiebel den Mund hier zu voll genommen hat. Es ist auch sinnlos, wenn er sich hier rauszureden versucht (haben Sie sein auf Facebook gepostetes Video gesehen? Arroganter geht es nicht mehr).

Mo., 02.10.2017 - 20:40 Permalink
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gelber enzian Mo., 02.10.2017 - 13:36

Antwort auf von Martin Daniel

"große finanzielle Schäden "? wurde jemand angezeigt?

Warum wußte man sich nicht zu helfen?
geh mal nach matsch fischen, mit gültiger tageskarte - die zeigen dir wer das fischereirecht dort hat?
warum hier nicht?!
den auswärtigen erdbeerbauer, der nicht weiß wie er sich im gastgebiet aufzufüheren hat - warum solange zusehen? sonst weiß man sich auch zu helfen ...
HIER hätte es einen BM gebraucht mit, hör zu max benedikter, weiter unten, mit "richtigen eiern" (was immer das ist)!
nein, statt das zu regeln, fand die intelligentia, sprich ELITE, einen plan süperb: warum ein paar gritzln, wenn mann auch die welt haben kann! göhring läßt grüßen!
sogleich verquickte man von bügerbeteiligung bis max und moritz, alles zu einem zaubertrank (ja, siehe asterix und alexander) - und fertig war die legende
und die wunderknaben konnten endlich den nagel schlagen, von dem man dan weitersehen würde ... auf augenhöhe natürlich, wobei das heißen sollte: erst wenn das gegenüber das gleiche wie man selbst sagt IST man auf augenhöhe. sowas kennt man doch sonst von ...

die alten würden sich im grab umdrehen: statt amtszuhandeln
ward ein guerilliakrieg geboren
und er wurde kultiviert bis in weite ferne ... und man hatte feine ausreden gefunden
totales versagen oder bewußtes versteigen der lokalen verwaltung in ein abenteuer ...

die federn, mit denen man sich schmückte waren nicht die eigenen,
aber das ist guerillia: ernähre dich vom feind. abscheulich! - wenn man bewußt kollateralschäden in kauf nimmt. sowas kann nur jemand anzetteln, dem das soziale netz im eigenen umfeld und weit darüber hinaus nicht heilig ist, sich aber als heiliger darzustellen weiß.

Mo., 02.10.2017 - 13:36 Permalink
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gelber enzian Sa., 30.09.2017 - 16:24

Sie zogen ins land
machten sich schmarotzend über die
gastfreundschaft unserer leute her
hier ist nicht malorca!
wer sich ungefragt an den tisch setzt und sich schamlos aus der gemeinsamen schüssel bedient
darf sich nicht wundern wenn man ihm auf die tatz haut.
und sich dann auch noch wundern...
wunder wirken wunder

Sa., 30.09.2017 - 16:24 Permalink
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Manfred Klotz Mo., 02.10.2017 - 20:47

Antwort auf von Stereo Typ

Menschen mit Zivilcourage? Echte Menschen mit Zivilcourage machen kein Business aus der Geschichte. Das ist reine Geschäftemacherei. Wenn er sich für dieses Anliegen eingesetzt hätte ohne daraus Kapital zu schlagen, dann wäre er mit seiner Argumentation zwar immer noch verschroben, aber Idealist und kein Promoter in eigener Sache. Er ist der Meinung die eierlegende Wollmilchsau gefunden zu haben.

Mo., 02.10.2017 - 20:47 Permalink
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Klaus Griesser So., 01.10.2017 - 19:02

Statt dieser Anzeige gegen Schiebel und Bär, die sich im Grunde gegen die Malser mit ihrer Pestizidverordnung richtet, hätte der Landesrat damals auf die Argumente der Malser eingehen sollen, ihre vorgelegten Beweise ernst nehmen, wie die Pestizide der paar hinzugekommenen Obstplantagen- Fabrikanten in die Böden, Wässer, Pflanzen und Menschen eindrangen, das demokratische Anliegen der Gemeinde, eine Bioregion Mals zu erreichten, bei der EU unterstützen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Malser andere Gemeinden zwingen wollten, auf Bio umzustellen. Sie wollten sich nur nicht ihre gesunden Böden mit den neuen Methoden verderben lassen. Das finde ich richtig und ich denke, dass der IP mit seinen Monokulturen auf dem Holzweg ist, wobei mir bewusst ist, dass er das selber erkennen und lösen muss.
Weil der Landesrat das unterließ, muss er jetzt "Rufschädigung!" jammern, den Schiebel zum Sündenbock machen und den IPlern Angst machen, dass sie ihre Äpfel nicht mehr verkaufen können, sodass sich die Angst in Krieg entlädt. Bauern gegen Bauern? Das darf nicht passieren.

So., 01.10.2017 - 19:02 Permalink
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Profil für Benutzer gelber enzian
gelber enzian Mo., 02.10.2017 - 19:40

Antwort auf von Klaus Griesser

das bauern gegen bauern gehört zur strategie dazu.
bitte hör mit dem gejammere auf und geh mal zu einer familie die obstbau betreibt, von mir aus auch auf bio
und schau dir mal den jahreslauf im betrieb an. geh mal äpfelklauben, so daß du mal selber siehst von was du angst hast.
"obstplantagen-fabrikant" ein wort wie ein panzer - da fällt mir nur ein betrieb im vinschgau ein: wahrscheinlich der größte landw. betrieb im tal mit am meisten betonsäulen, die arbeiter ..., aber natürlich bio - kein kleiner familienbetrieb!!!

Mo., 02.10.2017 - 19:40 Permalink
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Profil für Benutzer Max Benedikter
Max Benedikter Mo., 02.10.2017 - 00:11

Das sehe ich nicht so.
Alexander Schiebl beweist Courage.
Er ist feier als die Südtiroler Bio-Bauern und eben kein Südtiroler. Er lässt sich nicht kaufen und muss nicht allen sympathisch sein. Ich ziehe meinen Hut.
Der Mann hat richtige Eier!
Wir Südtiroler können so einen nur systematisch diffamieren.

Mo., 02.10.2017 - 00:11 Permalink
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Profil für Benutzer gelber enzian
gelber enzian Mo., 02.10.2017 - 11:21

Antwort auf von Max Benedikter

es ist sein geschäftsmodel!
warum sollte er es selber hinmachen. unser land ist ein segen für einen vouyeur.
er bedient sich schamlos an unserem vorauseilenden gehorsam und respekt gegenüber auswärtigen experten.
ich denke, seine vorschußlorbeeren sind nun aufgefressen.

Mo., 02.10.2017 - 11:21 Permalink
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Profil für Benutzer Klemens Kössler
Klemens Kössler Mo., 02.10.2017 - 12:05

In Mals wollte man nur die Veränderung der Malser Haide verhindern. Zuerst war das Windrad ein Störobjekt und musste aus gesundheitlichen Gründen (Infraschall, der Apotheker gibt darüber Auskunft) verschwinden.
als der Klimawandel die Möglichkeit des Obstanbaues immer weiter nach Mals schob und eine Volksabstimmung zum landschaftlichen Schutz der Malser Haide zu wenig Unterstützung bei den Malsern fand, probierte man auch in diesem Fall die Methode ANGST UM DIE GESUNDHEIT. Einseitige Informationen sorgten für eine einseitige Abstimmung, Angst für genügend Beteiligung.
Nun sitzt man im Dilemma und hat einen Populisten auf sich aufmerksam gemacht, welcher die Möglichkeit sieht, seinem Leben eine fragwürdige Berühmtheit zu geben.

Mo., 02.10.2017 - 12:05 Permalink
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Profil für Benutzer Klaus Griesser
Klaus Griesser Mo., 02.10.2017 - 14:22

Herr Kössler, wenn 76% der Malser ihr Gebiet pestizidfrei wollten, ist es beleidigend Ihrerseits zu behaupten, sie hätten der falschen Person geglaubt. Eine solche "Begründung" herrscht im Bauernbund und in der Volkspartei. Es ist klassischer Populismus im Namen des Volkes zu sprechen, das tun die Volksparteien und der Bauernbund dauernd und Sie auch in Ihrem Beitrag. Da ist die Position Schiebels zumindest weitaus weniger populistisch, ich behaupte sogar: letzten Endes demokratisch! Bedenken Sie bitte, dass beim Malser Volk sehr viele Bauern sind, von denen manche beim SBB oder bei der SVP Mitglieder sind.

Mo., 02.10.2017 - 14:22 Permalink
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Profil für Benutzer Klemens Kössler
Klemens Kössler Di., 03.10.2017 - 08:21

Antwort auf von Klaus Griesser

Herr Grieser, Sie ignorieren dass ANGST eine Methode ist um demokratische Abstimmungen zu lenken, in Mals wurde gewaltig gelenkt.
Warum bleiben die Malser nicht bei der Wahrheit um ihre Malser Haide vor der landschaftlichen Veränderung zu schützen? Warum muss mit verzerrten Informationen Angst geschürt werden um über Umwege die Malser Haide vor Raumkulturen zu bewahren?
Über PSM oder anders gesagt Pestizide soll voll und ganz die Wahrheit gesagt werden können, eine Hetzkampagne wie in Mals riecht für mich nach braunen Methoden mit grünem Anstrich.

Di., 03.10.2017 - 08:21 Permalink
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Profil für Benutzer Markus Lobis
Markus Lobis Mo., 02.10.2017 - 14:33

Nehmen wir an, Alexander Schiebel würde es nun nicht derpacken, entnervt wegziehen und in Schottland einen neuen Lebensabschnitt einleiten.

Wäre dann alles wieder in Butter?

Mo., 02.10.2017 - 14:33 Permalink
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Profil für Benutzer gelber enzian
gelber enzian Mo., 02.10.2017 - 19:29

von mir aus kann er gehen wann und wohin er will
er hat seinen schnitt gemacht
die suppe müssen andere auslöffeln

im butter sind die eier

dann müßte endlich mal der BM entscheiden und
denen kante zeigen, die nicht wissen wie sie sich aufführen sollen
statt sich hinter der supperguten story zu verstecken:
den spritzern und der schattenregierung

(im übrigen, da manchem es an sachverstand gebricht:
falls bio-programm vorgeschrieben würde -
würde der teufel mit dem beelzebub ausgetrieben.
die abdrift würde exponentiell zunehmen,
da bio bislang von der abdrift-reduzierung der sprühgeräte ausgenommen ist
da kupferpräparate auf trockenem blatt ausgebracht werden müssen (bio-üblich nachmittag, vom wind nicht zu reden)
dann kriegt der tierazt hochkonjunktur (schelm wer böses dabei denkt ...)
die allgemeine bio-disziplin beim spritzen: man läßt sich nicht von einem sesselfurzer sagen wenn man zu fahren hat
nadenn)

Mo., 02.10.2017 - 19:29 Permalink