Gesellschaft | Gastkommentar

Wie soll ich da Videounterricht machen?

Die Entgegnung eines Oberschullehrers auf den Kommentar „Selbstlob stinkt“ und die Zustände und Fragen, mit denen man sich derzeit in der Schule auseinandersetzen muss.
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Foto: upi
Mit großem Interesse habe ich als Lehrer an einem staatlichen Gymnasium in Meran Ihren Kommentar zum Thema Fernunterricht gelesen. Als direkt Betroffener finde ich die Außensicht immer besonders spannend und wichtig, um wenigstens ansatzweise Verbesserungen in dieser schwierigen Zeit zu erzielen. In vielerlei Hinsicht bin ich einer Meinung mit Ihnen.
 
In einigen Punkten jedoch habe ich das Gefühl, dass Ihre Aussagen aus einer sehr subjektiven und wenig reflektierten Gefühlslage heraus geschrieben sind (was in einem Kommentar ja immerhin legitim ist). Manches wundert mich sehr, zum Beispiel Ihr Verständnis von Fernunterricht. Wenn ich Sie nicht ganz falsch verstehe, identifizieren Sie „Fernunterricht“ mit „Videokonferenz“. Fernunterricht findet demnach für Sie nur dann statt, wenn er über eine Videoplattform wie Zoom abläuft. Das sehen wir an unserer Schule in Meran (und hier meine ich Lehrpersonen, Eltern und Schüler*innen, denn wir haben sie bzw. ihre Vertreter befragt) anders, denn Fernunterricht kann und soll auch auf anderen Wegen stattfinden: Arbeitsaufträge, Arbeitsblätter, Online-Recherchen und vieles andere mehr. Und ja, vieles davon findet online statt - wie denn sonst? Uns ist der Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern sehr wichtig, betreuen können wir sie zuhause aber fast nur online.
 
Sie mögen nun kritisieren, dass dieser Kontakt kaum stattfindet und deshalb Videounterricht sinnvoller sei. Dazu zwei zentrale Gedanken:
Erstens ist es für Jugendliche und Kinder kaum auszuhalten, stundenlang vor dem Bildschirm einer Videoübertragung zu folgen. Das ist extrem ermüdend und wenig sinnvoll. Nur wenige Unterrichtsformate eignen sich für den Videounterricht, so etwa der Frontalunterricht. Sollen wir jetzt den Unterricht verstärkt auf frontal umstellen? Gott bewahre! Das, was vormittags in den Klassenzimmern läuft, ist nur in seltenen Fällen dazu geeignet, als Videounterricht übertragen zu werden. Können Sie sich zum Beispiel vorstellen, eine Klassendiskussion zu streamen? Oder eine Übungsphase - etwa das Schreiben eines Textes (ich bin Deutschlehrer)? Nun könnten Sie ja feststellen, dass man dann halt andere Formate dafür wählen müsse; betreuter, gestalteter Videounterricht in direktem Austausch und im Gespräch mit den Jugendlichen, nicht nur als bloßer Livestream. Da hätten Sie recht! Jedoch kommt mir an dieser Stelle der zweite wichtige Gedanke:
 
 
Wann und wo sollen wir Lehrpersonen das tun? Am Vormittag bin ich im Präsenzunterricht voll engagiert - ich habe also nicht die Zeit, mich mit der Gruppe der Daheimgebliebenen intensiv zu beschäftigen. Meine Arbeitszeit sieht 100% Unterricht in den Klassen vor, die Reduktion der Schüleranzahl in den Klassen führt ja nicht zu einer Reduktion meines Arbeitsauftrages. Ich habe zwar immer wieder „Löcher“ zwischen den Unterrichtsstunden, in denen ich wenigstens einen kleinen Teil eines solchen Videounterrichts gestalten könnte. Allein, wo soll ich das tun? An der Schule haben wir Lehrpersonen weder die notwendige technische Ausstattung noch die Räumlichkeiten dafür. Das soll uns zur Verfügung gestellt werden? Das ist kaum möglich: Wir sind ca. 150 Lehrpersonen in 47 Klassen, die allesamt aus der Ferne betreut werden müssen. Ich brauche einen Raum, in dem ich alle Ruhe habe und der technisch entsprechend ausgestattet ist. Dafür bräuchten wir ein veritables Bürogebäude. An unserer Schule ist jeder einzelne (!) Raum mit Klassen besetzt, wir haben nicht einmal ein Sprechzimmer. Wir haben eine Reihe internetfähiger Computer, die wir uns aber alle teilen müssen. Zudem sind sie ausschließlich an öffentlichen Orten aufgestellt, etwa Lehrerzimmer oder Bibliothek. Wie soll ich da Videounterricht machen?
Das würde bedeuten, dass wir schlicht und einfach doppelt arbeiten müssten, ohne dafür einen Cent mehr zu verdienen.
Gut, werden Sie sagen, wenn’s Vormittag nicht geht, dann halt nachmittags. Lassen wir mal den didaktischen Gedanken beiseite (Wie sinnvoll ist es, den ohnehin schon anstrengenden und distanzbedingt abstrakten Videounterricht noch im allgemeinen Tief am Nachmittag oder gar abends zu machen?) und kommen wir zum Eingemachten: Lehrpersonen arbeiten auch am Nachmittag. Wir müssen vorbereiten, nachbereiten, korrigieren, nehmen an zahlreichen Sitzungen teil, bestreiten Fortbildungen und was halt so dazugehört, einen Schulbetrieb aufrecht zu erhalten. Wann soll der Videounterricht also gemacht werden? Und noch heikler: Das würde bedeuten, dass wir schlicht und einfach doppelt arbeiten müssten, ohne dafür einen Cent mehr zu verdienen. Denn weder wurde in Zusammenhang mit den neuen Auflagen auch nur eine einzige zusätzliche Lehrperson in Südtirol angestellt noch hat sich unser Arbeitsvertrag um ein Komma verändert. Man erwartet offensichtlich ganz ohne Diskussion, dass wir diese Mehrarbeit leisten. Punkt.
 
Damit Sie sich das konkret vorstellen können: Ich unterrichte beispielsweise (neben anderen Klassen) in einer 5. Klasse. Jeweils eine Hälfte der Klasse ist anwesend, die andere zuhause. Jetzt habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder ich wiederhole für die eine Gruppe genau das, was ich die Woche zuvor mit der anderen Gruppe bearbeitet habe. Das hat zwei Nachteile: Ich kann im Jahresverlauf nur die Hälfte an Themen behandeln und die „Zuhausegruppe“ würde sich eine Woche lang eher langweilen, denn sie müsste mit Übungen oder sowas „abgespeist“ werden. Weder didaktisch noch arbeitsethisch sinnvoll.
 
 
Also die zweite Variante: Ich gestalte Unterricht in der einen Gruppe in Präsenz und sorge dafür, dass die Daheimgebliebenen einen qualitativ hochwertigen Fernunterricht bekommen, der sicherstellt, dass sie gegenüber den anderen nicht zurückbleiben. Das muss gezielt vor- und nachbereitet werden, kann auf keinen Fall eine reine Kopie des Präsenzunterrichts sein (aus oben genannten Gründen), erfordert jedenfalls ebenso viel Zeit und Energie wie der Regelunterricht in Präsenz. Ergo: Ich muss doppelt so viel arbeiten wie bisher (nebenbei immer noch mit fragwürdigen Ergebnissen), ohne für diese Mehrbelastung honoriert zu werden, nicht einmal Anerkennung zu finden - siehe Ihren Kommentar auf Salto und wiederum die Kommentare darauf.
Keiner von uns hat einfache und schon gar nicht perfekte Lösungen anzubieten. Eines erscheint mir aber sicher: Eine bloße Polemik löst das Problem nicht.
Wie ist dieses Dilemma zu lösen? Ich kann es Ihnen nicht sagen, zumindest nicht hier in einer Mail auseinandersetzen. Dafür bräuchte man viel Zeit und Raum. Denn Sie merken ja, dass die Materie komplex ist. Keiner von uns hat einfache und schon gar nicht perfekte Lösungen anzubieten. Eines erscheint mir aber sicher: Eine bloße Polemik löst das Problem nicht. Sie greift viel zu kurz und schafft nicht einmal das, was eine Polemik eigentlich tun soll, nämlich den kritischen Blick auf einen Missstand zu richten. Mein Eindruck ist eher, dass sie Porzellan zerschlägt und Frust (an beiden Enden des Fernunterrichts) schafft.
 
 
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Paul Schöpfer Mi., 30.09.2020 - 20:08

Sie sind Lehrer und haben keinen Laptop und sind auf die Computer der Schule angewiesen? Wirklich? Wenn das das Problem ist Spende ich einen, für den einfachen Zweck noch brauchbaren, wenn sie meinen Empfehlungen folgen.

Eine Webcam bekommen sie um 20 Euro. Internet mit Flatrate hat heute auch jeder am Handy und die Übertragungsrate in Meran ist wunderbar. Wenn sie bei ihrem dichten Stundenplan keine Zeit finden, noch eigene Unterrichtseinheiten online zu machen, dann übertragen sie doch einfach ihren Unterricht. Interaktionen mit den online teilnehmenden Schülern sind mit etwas Übung absolut problemlos.

Mi., 30.09.2020 - 20:08 Permalink
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Paul Schöpfer Mi., 30.09.2020 - 23:04

Antwort auf von Elisabeth Garber

Ich habe mein Masterstudium an der Hochschule vor etwas mehr als einem Jahr abgeschlossen. Da wurden in meiner fünfjährigen Studienzeit schon vor Covid diese Technologien für uns Studenten gewinnbringend eingesetzt.

Daher spreche ich nur aus meiner eigenen Erfahrung und mit meinem Hausverstand und ohne jegliche wissenschaftliche Kompetenz. Wenn ich die Komplexität der Sache nicht erfassen kann, so bedaure ich das.

Wenn Sie meinen Beitrag als offensiv interpretieren, so bedaure ich das umso mehr, denn mein Ansatz war ehrlich und konstruktiv

Mi., 30.09.2020 - 23:04 Permalink
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Andreas Heinisch Do., 01.10.2020 - 08:08

Antwort auf von Paul Schöpfer

Ich glaube Sie können die Komplexität kaum auch nur im Ansatz einschätzen. Schüler*innen haben in der Regel 10 - 18 Lehrpersonen. Ich stelle mir nur den Aufwand vor, neben dem Präsenzunterricht, auch Videounterricht anzubieten. Dies würde meiner Meinung nach kaum machbar sein, denn die Schüler*innen und Lehrpersonen haben alle unterschiedliche Stundenpläne und Verpflichtungen.

Sie schlagen außerdem vor, dass die Lehrpersonen Unterricht im Zug, Park oder Bus halten sollten. Ich stelle mir nur die Situation vor, wenn jemand im Bus von Bozen nach Meran am Handy qualitativ hochwertigen Videounterricht anbietet. Hier stehen natürlich jeder Lehrperson didaktische Hilfsmittel und Ressourcen (Smartboard, Mikrofon, Zugriff auf Unterlagen, etc.) zur Verfügung. Außerdem müssten alle Schüler*innen jederzeit zur Verfügung stehen, wobei auch deren Ausrüstung in ca. 20% der Fällen kaum dem Standard entspricht. Auch würde mich interessieren bei welchem Anbieter Sie zur Zeit Ihren Handyvertrag haben, wo Sie ohne erhebliche Mehrkosten eine Internet-Flatrate beziehen.

Schlussendlich geht es aber auch um den Arbeitsaufwand. Unterricht und Fernuntericht finden zum Glück nicht mehr nur per Direktinstruktion vor einer Tafel statt. Ich hoffe Sie erwarten auch nicht, dass einfach die doppelte Stundenanzahl von den Professoren abverlangt wird, weil deren Berufsethos einfach idealistischerweise so anders ist, wie bei jedem anderen Arbeitnehmer. Ich stelle mir nur vor, dass ein Maurer seine eigene Mischmaschine oder ein Tischler sein eigenes Werkzeug zum Arbeitgeber mitbringen muss, um dort seine aufgetragene Arbeit zu erbringen. Denn diese Situation ist bei jedem Lehrenden heute die Situation.

Übrigens, ich hätte auch gerne einen Laptop.

Do., 01.10.2020 - 08:08 Permalink
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gorgias Do., 01.10.2020 - 08:29

Antwort auf von Andreas Heinisch

Gibt es keine eigenen Angebote für Lehrer für den vergünstigten Kauf von Software und Hardware, und haben Lehrer nicht die Vepflichtung während den schulischen Sommerferien, die für die Lehrpersonen nicht alleine aus Urlaub bestehen, aber weiterhin einen Lohn erhalten, sich auch weiter zu bilden?

Do., 01.10.2020 - 08:29 Permalink
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Paul Schöpfer Do., 01.10.2020 - 16:43

Antwort auf von Andreas Heinisch

Sehr geehrter Herr Heinisch,

ich lebe wohl in einer etwas anderen Welt. Tut mir leid, dass ich mich daher nicht verständlich genug ausgedrückt. Ich arbeite seit zehn Jahren ortsunabhängig mit Laptop, Tablet, Smartphone. Eine Internetverbindung genügt. Unterlagen habe ich alle in einer Cloud.

Wenn ich Smartphone mit Flatrate geschrieben habe, so meinte ich, man macht sich mit dem Handy einen Hotspot, sollte Wlan in der Klasse nicht zur Verfügung stehen. Flatrate gibt es ab 15 € im Monat. Wenn das dem Lehrer zu viel ist, dann kann er ja die Schüler fragen. Da hat schon einer so einen Vertrag und macht ihm einen Hotspot.

Aber es genügt tatsächlich schon ein Smartphone um den Unterricht zu streamen. Ein Lehrer meines Sohnes an der TFO hat zum Thema Motor den Unterrichtsstream vom Laptop auf sein Handy geswitcht und ist dann an seine Traktor um den Jungs die Teile in der Praxis zu zeigen. Ja, es gibt zum Glück auch viele Top-Lehrer an unseren Schulen.

Ein Lehrer muss heute eigentlich einen Laptop haben (und alle die ich persönlich kenne haben einen), alles andere ist inakzeptabel. Ob er den gestellt bekommen müsste oder nicht, darüber kann man geteilter Meinung sein. Die Gewerkschaften könnten sich ja mal für so etwas einsetzen.

Ob ich die Komplexität des Themas wirklich nicht einschätzen kann? Naja, meine Schwester ist Lehrer, meine Schwägerin und mein Schwager sind Lehrer, meine Nichte ist Lehrerin, meine Mutter war Lehrerin, mein Onkel war Lehrer... ich habe zwei Kinder an der Oberschule, eines an der Uni und habe wie geschrieben bis vor kurzem noch selbst an der Hochschule studiert.

Videokonferenzen alleine können Präsensunterricht nicht ersetzen. Da stimme ich Ihnen vollkommen zu. Je jünger die Schüler sind, desto schwieriger ist es. Aber das Gejammer einiger weniger Lehrer ist gerade in dieser Zeit schwer zu ertragen. Und es jammern immer diejenigen, die sich am wenigsten mit den neuen Technologien auseinander setzen.

Denken sie mal darüber nach wie viele Menschen mit dem bescheidenen Lohnausgleich die letzten Monate auskommen mussten? Denken Sie an die vielen Arbeitslosen und die vielen Menschen, die um ihre Arbeit und Ihre Existenzgrundlage derzeit besorgt sind. Da kann man mit ruhigen Gewissen von den Lehrern etwas mehr Arbeitspensum und Einsatz verlangen. Aber zum Glück haben wir, wie schon erwähnt, ganz viele tolle Lehrer, die in dieser schweren Zeit einen ausgezeichneten Job machen und sich von dem Gejammer ihrer Kollegen nicht ablenken lassen. Denen gilt mein ganz großer Dank!

Do., 01.10.2020 - 16:43 Permalink
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Andreas Heinisch Do., 01.10.2020 - 17:25

Antwort auf von Paul Schöpfer

Auch hier wieder finde ich die Argumentation "ich habe viele Verwandte, welche Lehrer sind" hinkend. In meinem Umkreis gibt es niemanden in der Privatwirtschaft, welcher im Lockdown irgendwelche Probleme mit seinem Einkommen hatte. Im Gegenteil, der Onlinehandel boomte und das Quartal war teilweise das Beste in der Firmengeschichte (Gärtnerei, Fleischhandel, Softwareentwicklung). Mehr Umfeld habe ich leider nicht. Aber ich maße mir in keinen Fall und in keinster Weise an mit meiner Erfahrung auf andere Berufszweige zu schließen, wo es sicherlich extreme Einbußen gegeben hat und noch gibt. Auch im Lockdown konnte ich teilweise 30% der Lernenden nicht erreichen, da diese nicht über die nötigen technischen Vorraussetzungen verfügen. Familien mit 3 Kindern haben nicht immer die Möglichkeiten für jedes Kind einen Laptop zur Verfügung zu stellen. Teilweise hatten oder haben diese Kinder nicht einmal einen Arbeitsplatz. Auch hier können Sie gerne einen Laptop spenden oder einen Hotspot für Kinder im hinteren Ulten oder Tauferer Ahrntal einrichten. Leider ist die sozioökonomische Realität oft eine Andere, wie in Ihrem oder meinem Bekanntenkreis. Verstehen Sie mich nicht falsch. Niemand möchte hier sich nur irgendwie von seiner Verpflichtung drücken. Aber nach ca. 15 Jahren Gehaltsverslust durch Inflation und kaum Mittel für irgendwelche Innovatioven, Schulungen oder technische Ausstattungen haben nicht wenigen Lehrpersonen ihren Idealismus leider verloren. Schlussendlich werde ich auch keine weiteren Kommentare verfassen, da ich heute leider zu viel Zeit für sinnlose Argumentation verplempert habe und ich diese jetzt wieder für sinnvolle Tätigkeiten für die Schüler*innen nachholen muss.

Do., 01.10.2020 - 17:25 Permalink
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Klemens Riegler Mi., 30.09.2020 - 20:56

Sicher kein ganz einfaches Thema, aber nicht unbedingt ein Dilemma. Ein Live-Stream (auch Videokonferenz) einer Unterrichtsstunde (auch interaktiv) ist heute kein Hokuspokus mehr. Geht mit jedem Mobiltelefon ... oder auch mit kostenloser Software am PC, Laptop, Mac (auch zum Einblenden von Dokumenten). Selbst professionelle Streams sind kein Zauber mehr, allerdings sind dann schon einige Hundert € (bis 1000€) für Zusatzgeräte fällig. Google weiß es!
Fernunterricht wird nie und nimmer Präsenzunterricht ersetzen, aber die heutige Technik kann effektiv unglaublich helfen. Zur Not einfach die jungen (ev. technikaffinen) Lehrer/innen, Supplenten/innen oder die Schüler/innen fragen. Und sich dann eben einige Stunden damit auseinandersetzen. Wenn's dann funktioniert ist Freude auf allen Seiten um so größer. Ich wünsche viel Erfolg!

Mi., 30.09.2020 - 20:56 Permalink
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Andreas Heinisch Do., 01.10.2020 - 10:03

Wenn Sie den Bericht zum Lehrerwunderlanf Südtirol gelesen haben: es wird weder Software noch Hardware bezuschusst oder irgendein Material. Sie kaufen natürlich auch aus ihrer eigenen Tasche jedwedes Arbeitsgerät. Als Sekretär wären dies Computer, Bildschirm, Mappen, Stifte, Papier etc. Bei Lehrern Realität, sonst unvorstellbar.

Auch kann und sollte jeder den Lehrerberuf egreifen. Es werden händeringend Personen gesucht. Bei Interesse melden.

Do., 01.10.2020 - 10:03 Permalink
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gorgias Do., 01.10.2020 - 10:49

Antwort auf von Andreas Heinisch

Sie haben sich anscheinend nicht Informiert:
http://www.provinz.bz.it/news/de/news.asp?news_action=4&news_article_id…
Oder wurde das inzwischen wieder abgeschafft?

Aber um so was herauszufinden, müsste man auch dafür interessieren, und den Umgang mit den neuen Medien soweit besitzen, dass man mal reflexhaft googelt, um zu sehen was so rauskommt. - Mehr habe ich jetzt auch nicht getan.

Wer selbst in seinem persönlichen Alltag diese neuen Technologien nicht auch selbst benutzt, wird kaum die Ausmaße der informationstechnischen Revolution erahnen könnnen und diese reflektieren, um den Schülern dann einen kritischen Umgang zu vermitteln.

Do., 01.10.2020 - 10:49 Permalink
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One Echnaton Do., 01.10.2020 - 12:36

Antwort auf von gorgias

Hallo zur Info:
BESCHLUSS DER LANDESREGIERUNG - vom 9. September 2002, Nr. 3257
Kriterien und Modalitäten einer einmaligen Rückerstattung für die Anschaffung von Hard- und Software an das Lehrpersonal der Schulen staatlicher Art, gemäß Artikel 8, Absatz 5 des Landesgesetzes vom 29. Juni 2000, Nr. 12 in geltender Fassung für den Dreijahreszeitraum 2002-2004

... 4. Die Rückvergütung beläuft sich auf 40% der anerkannten Kosten bis zu maximal 520,00 Euro. ...

Zur Zeit gibt es für Lehrpersonen keine Beiträge für den Ankauf von Hard- und Software.

Lehrpersonen können zur Zeit Betriebssystem und Office hier herunterladen:
http://www.provinz.bz.it/bildung-sprache/deutschsprachige-schule/bildun…

Do., 01.10.2020 - 12:36 Permalink
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One Echnaton Do., 01.10.2020 - 12:39

Antwort auf von One Echnaton

BERECHNUNGSBEISPIELE

Ankaufswert Belege von mindestens: 40% Rückver-
gütung
800,00 € 800,00 € 320,00 € 320,00 €
1.000,00 € 1.000,00 € 400,00 € 400,00 €
1.290,00 € 1.290,00 € 516,00 € 516,00 €
1.300,00 € 1.300,00 € 520,00 € 520,00 €
1.340,00 € 1.300,00 € 536,00 € 520,00 €
1.560,00 € 1.300,00 € 624,00 € 520,00 €
2.560,00 € 1.300,00 € 1.024,00 € 520,00 €

Do., 01.10.2020 - 12:39 Permalink
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Profil für Benutzer Andreas Heinisch
Andreas Heinisch Do., 01.10.2020 - 14:43

Natürlich, wenn ich ganz unreflektiert irgendeine Internetseite aufrufen und die Quellen oder die Aktualität nicht erkennen kann (Schule / Kultur : 08.10.2002 : 15:04
PC-Beiträge für Lehrer: Gesuchsformulare sind jetzt online; eine Webseite von vor 18 Jahren!!!!), dann denke ich mir schon, ob man "in seinem persönlichen Alltag diese neuen Technologien nicht auch selbst benutzt" oder "kaum die Ausmaße der informationstechnischen Revolution erahnen könnnen und diese reflektieren, um den Schülern dann einen kritischen Umgang zu vermitteln."

Do., 01.10.2020 - 14:43 Permalink
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One Echnaton Do., 01.10.2020 - 15:45

Antwort auf von Andreas Heinisch

@ heinisch
ich habe ganz gezielt die Rechtsquelle angeführt, damit man sehen kann dass der Beitrag nur für 2020 bis 2004 vorgesehen war. Meine war eine Richtigstellung zu Gorgias und habe ja auch absichtlich geschrieben "Zur Zeit gibt es für Lehrpersonen keine Beiträge für den Ankauf von Hard- und Software."

Do., 01.10.2020 - 15:45 Permalink
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Andreas Heinisch Do., 01.10.2020 - 16:31

Antwort auf von One Echnaton

@One Echnaton Es tut mir leid, dass ich vielleicht der falschen Person die Antwort geschrieben habe. Mein Kommentar war die Antwort auf @gorgias, dass es zur Zeit keinen Zuschuss für Hardware gibt.

Des Weiteren möchte ich anmerken, dass glaube ich niemand im privaten Bereich seine Officelizenz oder ähnliche Software (Wolfram, AutoCAD, etc.) aus eigener Tasche bezahlen muss. Leider sind Opensource-Lösungen (Libreoffice etc.) kaum Alternativen, weil man dann nicht mehr mit den Ämtern zusammenarbeit kann.

Do., 01.10.2020 - 16:31 Permalink
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gorgias Do., 01.10.2020 - 18:40

Antwort auf von Andreas Heinisch

Ich habe das Datum schon gesehe, deswegen habe ich auch geschrieben:
>Oder wurde das inzwischen wieder abgeschafft? <

Aber nicht dest so trotz, ob Ihnen das Geld für Laptop zur Verfügung gestellt wird oder nicht ist wohl zweitrangig. Ein Laptop der für allgemeine Zwecke tauglich ist, ist schon ab 300 € zu haben und die Software gibt es für Lehrer verbilligt oder kostenlos.

Man sollte sich von einer Lehrperson erwarten, dass sie eine gewisse Allgemeinbildung hat, aber dass man Ihr dann auch Bücher und Zeitungen bezahlen müsste, würde auch niemand einfallen. - Es ist halt schade, dass man warten muss bis die nächste Generation nachkommt die einen anderen Bezug zu den neuen Technologien hat. Und dass das lebenslange Lernen wohl für alle mit Ausnahme für eine Berufsgruppe gelten soll. - Zumindest in einigen Köpfen.

Do., 01.10.2020 - 18:40 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Do., 01.10.2020 - 19:25

Antwort auf von gorgias

Sie finden es also als normal, dass ein Lehrer seine privaten, internetfähigen Geräte für seine Arbeit benutzen muss? Würden Sie das auch bei Ihrer Arbeit normal finden? Ich denke nicht, dass ein Mitarbeiter im Angestelltenverhältnis, egal ob Privatwirtschaft oder Landes-Staatsangestellter, selbst die Arbeitsgeräte für seine tägliche Arbeit besorgen muss. Und nur weil ich einen PC besitze, heisst das noch lange nicht, dass ich ihn für die Arbeit zu Verfügung stellen muss. Und da geht es für mich nicht um das Geld, es geht ums Prinzip.

Do., 01.10.2020 - 19:25 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Do., 01.10.2020 - 21:04

Antwort auf von gorgias

Was üblich ist, weiss ich nicht. Ich verfüge über ein Firmenhandy, und das wird um 18 Uhr ausgeschaltet. Ich muss, nein, ich will nicht außerhalb der Arbeitszeiten durchgehend erreichbar sein, die Grenze zwischen beruflich und privat muss bestehen bleiben. Mein kleiner Beitrag gegen den Neoliberalismus. ;-)

Do., 01.10.2020 - 21:04 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber Sa., 03.10.2020 - 10:40

Antwort auf von Manfred Gasser

Genau diese Grenze (privat- beruflich) ist im Schulbetrieb kaum händelbar. Dies gilt insbesondere für Klassenvorstände* mit Problemklassen... und angesichts der restriktiven Ressourcen für alle Schulführungskräfte samt Lehrerkollegium. Momentan dürften in den meisten Schulen die Geldmittel für Desinfektionsmittel, kurz, für die Covid-Eindämmung ausgegeben sein. Ausgenommen von einer mangelhaften Digitalisierung etc. sind einzelne Schulen, deren Kernfächer sowieso technologische sind (z.B. die computerbasierte TFO...). Lobenswert sind für mich deshalb all jene Schulen, die von heute auf morgen unter (unbezahltem) Höchst-Einsatz vieler kompetenter Engagierter beiderlei Geschlechts ein System aus dem Boden gestampft haben, das nicht einmal schlecht funktioniert. Es gibt kein Universal-Rezept, die diversen Modelle müssen den jeweiligen schulischen Gegebenheiten angepasst sein...laufend verbessert werden.
Die allgemeinen Covid-Vorgaben für die 'autonomen Schulen', so mein Eindruck, gingen eher in Richtung "Friss oder stirb" und genau deshalb haben viele Schulen fast schon Wunder gewirkt (das meinte ich mit der Komplexität der Situation).

Sa., 03.10.2020 - 10:40 Permalink
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Profil für Benutzer G. P.
G. P. Do., 01.10.2020 - 21:20

Antwort auf von gorgias

"Ist es nicht üblich das eigene private Mobiltelefon auch während der Arbeitszeit für arbeitsbezogene Anrufe zu benutzen?
Ja, dieses "Übel" ist zumindest in der Privatwirtschaft gängig und weit verbreitet. Sollte aber nicht üblich sein.

Do., 01.10.2020 - 21:20 Permalink