Wirtschaft | Tourismus

Sommer 2022 bricht Rekord

Mit knapp 22,7 Millionen Übernachtungen wird selbst der Sommer 2019 vor der Corona-Pandemie übertroffen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer hingegen sinkt weiter.
wanderin_dolomiten.jpg
Foto: Lukas L on Unsplash
Der vergangene Sommer war nicht nur der heißeste in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen, sondern er brachte unserem Land laut den vorläufigen Zahlen des Südtiroler Statistikinstitutes ASTAT auch einen neuen Rekord an Tourismusströmen. Zeitgleich beschäftigte die Bettenobergrenze im Tourismus wochenlang die Öffentlichkeit. Ob die Maßnahme, die Ende Juli im Landtag verabschiedet wurde, die Entwicklung des Tourismus in eine nachhaltige Richtung lenken kann, wird sich noch zeigen.
Insgesamt registriert der Sommer 2022 den höchsten Stand seit Aufzeichnung.
Inzwischen dürften die Tourismustreibenden mit den vergangenen Monaten zufrieden sein. Im Sommerhalbjahr 2022 (Mai bis Oktober 2022) beträgt die Zahl der Gästeankünfte 5,1 Millionen, das sind 13,9 Prozent mehr als im Sommer 2021. Die Zahl der Übernachtungen steigt gegenüber dem vorangegangenen Sommer um 10,1 Prozent und erreicht knapp 22,7 Millionen. Diese Zahlen übertreffen sowohl den vorangegangenen Sommer 2021 als auch den Sommer 2019 vor der Pandemie. Die Nächtigungen verteilten sich auf 11.144 Betriebe mit 234.420 Betten.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer allerdings ist nach einem Anstieg im Sommer 2020 und 2021 abermals gesunken und beträgt 4,4 Tage. Nach Monaten betrachtet haben vor allem der Mai mit einem Plus von 125,4 Prozent (+0,9 Mio.) und der Juni mit einem Plus von 56,9 Prozent (+1,2 Mio.) kräftig an Nächtigungen zugelegt. Trotz eines leichten Rückgangs bleibt der stärkste Monat auch heuer wieder der August mit über 6,1 Millionen Nächtigungen. Insgesamt registriert der Sommer 2022 den höchsten Stand seit Aufzeichnung.
 
 

Die größten Zunahmen im Detail

 
Dabei stiegen die Tourismuszahlen in allen Bezirksgemeinschaften weiter an. Die stärksten Zunahmen gibt es in der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt, diese verzeichnet 689.000 Nächtigungen mehr, in Summe sind das 6,1 Mio. Nächtigungen mit einem Plus von 12,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahressommer. Dann folgen das Pustertal mit 6,0 Mio. (+6%) und Salten-Schlern mit 2,2 Mio. Nächtigungen (+8,7%). Eine besondere Stellung nimmt Bozen ein: Mit einem Nächtigungszuwachs von beachtlichen 30,3 Prozent verbucht die Landeshauptstadt knapp 500.000 Nächtigungen.
Im Sommer 2022 wird der größere Anteil an Übernachtungen mit über 16,3 Millionen in gastgewerblichen Betrieben registriert und 6,4 Mio. in nicht gastgewerblichen Betrieben wie Campingplätze, Privatquartiere oder Urlaub auf dem Bauernhof. Von den gesamten Übernachtungen entfällt ein Anteil von 22,9 Prozent auf die 4-Sterne-Betriebe und 30,2 Prozent auf die 3-Sterne-Betriebe. Mit über 6,8 Millionen Übernachtungen verzeichnet die Kategorie der 3 Sterne die meisten Nächtigungen. In der Kategorie der 4 Sterne erhöht sich die Zahl der Nächtigungen um 5,1 Prozent und erreicht 5,2 Millionen. Die drittstärkste Kategorie nach Übernachtungszahlen ist Urlaub auf dem Bauernhof mit 2,4 Millionen: Diese Betriebe verzeichnen einen Zuwachs von 12,8 Prozent gegenüber 2021.
 

Herkunft der Gäste

 
Im Sommerhalbjahr 2022 werden aus dem Kernmarkt Deutschland insgesamt 11,9 Millionen Übernachtungen registriert, das sind 1,5 Millionen Übernachtungen mehr als im vorangegangenen Sommer 2021. Die Nächtigungszahl der Gäste aus den italienischen Regionen sinkt um 8 Prozent und erreicht über 6,9 Millionen. Die Anzahl liegt immerhin noch über jener des Sommers 2019 vor der Pandemiekrise.
Ungeachtet der Abnahme an italienischen Gästen, bleibt die Verteilung nach Regionen unverändert: Den größten Anteil an inländischen Übernachtungen bilden jene aus den bevölkerungsstärksten Regionen: der Lombardei (1,7 Mio.) und aus dem Veneto (1,1 Mio.), gefolgt von Emilia Romagna (928.000) und Latium (841.000).