Wirtschaft | Führung

Doch eine 'Maria' für die IDM

Ab 1. Februar leitet Bettina Schmid den Sales Support der IDM. "Es geht ja doch", freut sich Renate Gebhard über die Frau in der Führungsspitze des neuen Sonderbetriebs.

Gesucht war in der IDM laut Pressemitteilung zwar “ein Kandidat, der über Fachkompetenz und berufliche Erfahrung im Bereich Vertrieb verfügt und zudem Kenntnisse über Innovation und Marketing vorweisen kann”. Am Ende machte jedoch eine Kandidatin das Rennen um die Nachfolge von Markus Walder. Der Ex-EOS-Vizedirektor hätte eigentlich die Abteilung Sales Support des neuen Sonderbetriebs aus BLS, EOS, SMG und TIS leiten sollen, war aber kurz nach der Vorstellung der IDM – Südtirol Alto Adige zu neuen beruflichen Ufern aufgebrochen. Wie Ende der Woche bekannt wurde, wird ab 1. Februar Bettina Schmid Walders Posten übernehmen. Die ausgebildete Ernährungswissenschaftlerin kann dabei auf eine achtjährige Erfahrung als Bereichsleiterin Lebensmittel & Gesundheit beim TIS innovation park zurückgreifen. Zufrieden mit der Wahl Schmids ist IDM-Generaldirektor Hansjörg Prast, Schmid sei “die ideale Kandidatin” für die Abteilung Sales Support gewesen. Ihre Hauptaufgabe wird es sein, Südtiroler Unternehmen in den Bereichen Verkaufsförderung, Messen und Internationalisierung zu beraten.

Mehr als zufrieden darüber, dass es mit Bettina Schmid nun doch eine Frau an die IDM-Führungsspitze geschafft hat, ist die SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard. “Das beweist, dass sich in Südtirol durchaus fähige Frauen für verantwortungsvolle Führungspositionen finden”. Als der Sonderbetrieb IDM und seine ausschließlich männliche Führungsriege am 23. Oktober vergangenen Jahres offiziell vorgestellt wurde, hatte es einen Aufschrei gegeben. “Ich will Chancengleichheit nicht nur auf dem Papier”, hatte die Präsidentin des gleichnamigen Landesbeirates Ulrike Oberhammer gefordert. Kurze Zeit später hatte Oberhammer gar mit Straßenprotesten gedroht, als man auch in der neuen Landes-Energiegesellschaft Alperia vergeblich nach einer weiblichen Führungskraft suchen musste. “Wo ist Maria?”, so die Frage, die Oberhammer damals stellvertretend für die Frauen im Land in den Raum stellte.

Zumindest in der IDM scheint man jene Maria gefunden zu haben. “Es geht ja doch”, freut sich Renate Gebhard, die überzeugt ist, Bettina Schmid werde ihren Aufgaben mit “Verantwortungsbewusstsein, Weitsicht und Engagement” begegnen. “Gut ausgebildete und erfahrene weibliche Führungskräfte bringen ihre fachlichen Kompetenzen, ihre Sicht der Dinge und ihren weiblichen Blickwinkel in Unternehmen ein und sind daher aus innovativen Betrieben nicht mehr wegzudenken”, ist Gebhard überzeugt.

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Martin B. So., 31.01.2016 - 20:19

Ok, eine Frau. Gut. "ausgebildete Ernährungswissenschaatftlerin kann dabei auf eine achtjährige Erfahrung als Bereichsleiterin Lebensmittel & Gesundheit beim TIS innovation park". Nun "Abteilung Sales Support": "Südtiroler Unternehmen in den Bereichen Verkaufsförderung, Messen und Internationalisierung zu beraten.". An den Taten soll man messen. Kritik durch Unternehmer an leitenden Handelskammerangestellten stelle ich mir nicht ganz einfach vor, wenn diese Angestellten mit Messeförderungen usw. in Zusammenhang stehen. Das ganze System HK bzw. IDM scheint mir zuviel politisch und beamtlich-institutionell anstatt eben leistungsorientierter Service/Beratungsdienstleister zu sein. Vielleicht wäre in diesem Bereich einmal eine Liberalisierung anzustreben, sodass territorial verschiedene Experten bzw. Anbieter sich um Teilkompetenzen bewerben könnten und diese z.B. nach 6 Jahren neu ausgeschrieben werden.

So., 31.01.2016 - 20:19 Permalink