Politik | Aufnahme

“Gleichgewicht bis zum Sommer”

Vier Aufnahmeeinrichtungen für Asylbewerber sind an Volontarius übergeben worden. Arno Kompascher ist zuversichtlich, “eine ausgewogene Verteilung” hinzubekommen.
Arno Kompatscher
Foto: Salto.bz

Die Landesregierung hat am heutigen 31. Jänner grünes Licht für das Vertragsabkommen gegeben, mit dem die Führung von vier Aufnahmeeinrichtungen für Asylbewerber besiegelt werden soll. Aktuell sind an die 1.320 Menschen in 23 Aufnahmeeinrichgungen untergebracht. Mit dem heute getroffenen Beschluss wurde der Auftrag zur Leitung der vier Strukturen in Riffian, Villnöß, Schlanders und Leifers an die Organisation Volontarius beziehungsweise der zu Volontarius gehörenden Sozialgenossenschaft River Equipe bestätigt. Die Caritas hat bekanntlich verkündet, keine weiteren Strukturen übernehmen zu wollen. Trotz der jüngsten Vorfälle um einen Mitarbeiter, der der Schlepperei verdächtigt wird, “bleibt Volontarius für uns ein verlässlicher Partner”, betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung

Zwölf der 23 Aufnahmeeinrichtungen, von denen sich neun in Bozen befinden, werden von Volontarius geführt, zehn von der Caritas und eine in Zusammenarbeit zwischen Weißem Kreuz, Rotem Kreuz und Volontarius. Die Gebäude, in denen die Einrichtungen untergebracht sind, gehören entweder dem Land, werden vom Land angemietet oder wurden für diesen Zweck bereitgestellt. “Das Land wiederum stellt die Immobilien den Hilfsorganisationen über ein Vertragsabkommen für die Dauer der Aufnahme unentgeltlich zur Verfügung”, erinnerte Kompatscher.

Mit der Schaffung von Aufnahmemöglichkeiten außerhalb von Bozen will die Landesregierung “eine ausgewogene und gerechte Verteilung der Asylbewerber auf das Territorium” garantieren. Wiederholt und mit Nachdruck hatte man in Bozen, das einen Großteil der Asylbewerber beherbergt, genau das gefordert. “Es war nicht ganz einfach, geeignete Strukturen und Gemeinden auszumachen”, gesteht der Landeshauptmann, “aber die Arbeiten schreiten nun gut voran”. Rund hundert Asylbewerber, die derzeit nur provisorisch untergebracht sind, sollen jetzt schrittweise in die neu geschaffenen Einrichtungen aufgenommen werden. Darunter die rund 60 Bewohner des Hotel Alpi in Bozen, das Mitte Juli den Bauarbeiten zum Benko-Kaufhaus weichen wird. “Damit wird die zur Zeit für Südtirol vorgesehene Quote von 1.470 Personen oder 0,9 Prozent der staatsweiten Asylbewerber im Wesentlichen erfüllt”, so Kompatscher, der sich wünscht, “dass bis zum Sommer auch ein Gleichgewicht bei der südtirolweiten Verteilung der Asylbewerber” erreicht werde.