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Mit Poesie den Pluralismus herausfordern

„Atmet. Stimmen! Il parlamento delle voci“ - Über 40 Autor*innen und literarische Übersetzer*innen aus Südtirol lesen in den kommenden Monaten auf Salto aus ihren Texten.
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Foto: SAAV/Salto

Am 01. April 2022 startet eine Reihe von Videolesungen der Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung (SAAV). Über 40 literarische Stimmen lesen in einer digitalen Versammlung aus ihren Texten und beschreiben das große Paradigma der Demokratie: Wie kann die individuelle Stimme gehört werden und sich dennoch im gemeinschaftlichen Zusammenschluss Aufmerksamkeit für ihre Anliegen verschaffen? Die Literatur ist dabei Stimmgeberin für die Autorin/den Autor als beobachtendes Mitglied der Zivilgesellschaft. Sie verleiht ihre differenzierten Stimmen jedoch auch jenen, die kein Sprachrohr besitzen.

 

Literatur ist ein Mittel des interkulturellen Dialogs. „Einander erzählen“ eine soziale Praxis

 

Im Projekt „Atmet. Stimmen! Il parlamento delle voci“ lesen zahlreiche Schreibende aus Südtirol/Italien aus ihren Werken. Ihr literarischer Blick ist eine vielgestaltige und poetische Auseinandersetzung mit der inneren und der äußeren Welt. Vorgelesen wird aus Romanen wie auch aus lyrischen, essayistischen, dramatischen und musikalisch-poetischen Texten.

 

Eine Einladung zum Aufatmen und zum Zuhören

 

Besonders in dieser fragilen Zeit, welche an sämtlichen Parametern einer gemeinsamen Weltbetrachtung zu rütteln scheint, ist das Beschreibungsangebot der Literatur ein friedliches, differenziertes, der dialogischen Öffnung und der Auseinandersetzung zugewandtes. Nach den letzten zwei Jahren der Pandemie hält die SAAV mit dem Vorleseprojekt „Atmet. Stimmen! Nel parlamento delle voci“ gegen das Auseinanderdriften und Verhärten von gesellschaftlichem Dialog an.

Das Vorlesen selbst ist dabei ein stiller Akt der gesellschaftlichen Fürsorge. Dabei können neue Stimmen entdeckt und es darf bekannteren Autor*innen neu begegnet werden. Begleitend zu den Lesungen führt die SAAV in den kommenden vier Monaten auf barfuss.it literarisch-gewerkschaftliche Gespräche zu einer „Poetik der Auseinandersetzung“.
 

Autor*innen: Astrid Schneider, Arno Dejaco, Barbara Zelger, Brigitte Knapp, Brunamaria Dal Lago Veneri, Carla Festi (liest aus Anna Rottensteiner), Christa Issinger, Christian Ferdigg, Christoph Flarer, Claudia Polver, Claudia Rhauda Tröbinger, Donatella Trevisan (liest aus Anita Pichler), Eeva Katharina Aichner, Gentiana Minga, Greta Maria Pichler, Isabel Folie, Isabel Weis, Jörg Zemmler, Josefa Lamprecht, Katja Renzler, Kurt Lanthaler, Lena Wopfner, Lene Morgenstern, Maria Christina Hilber, Marianne Ilmer Ebnicher und Georg Lang, Markus Dorfmann, Martin Streitberger, Matthias Vesco, Miriam Unterthiner, neutro (Anna Neuwirth und Martin Troger), Nadia Rungger, Oswald Waldner, Rut Bernardi, Sabine Foraboschi, Sabine Gruber, Sara Pepe, Sarah Meraner, Susanne Hutter, Sylvia Neulichedl, Stefano Zangrando, Toni Bernhart, Verena Zelger, Wolfgang Nöckler