Politik | Il provvedimento

Grazia, applausi per Mattarella

L'ex terrorista Heinrich Oberleiter si "pente", arriva l'atto di clemenza del Capo dello Stato. Kompatscher: gesto di grande sensibilità
Heinrich Oberleiter
Foto: upi

il Presidente della Repubblica, Sergio Mattarella oggi (9 dicembre) ha concesso la grazia ad Heinrich Oberleiter, uno dei quattro "Puschtra Buibm".  Nato nel 1941, ad Oberleiter è stata concessa la grazia relativa alla pena dell'ergastolo, irrogata per la partecipazione ad atti terroristici compiuti in Alto Adige tra il 1966 e il 1967.

Nell'adottare il provvedimento, informa l'agenzia Ansa, il Presidente della Repubblica ha tenuto cont ofatto che i suoi atti criminosi non hanno provocato decessi, del ravvedimento del condannato che, in una dichiarazione allegata alla domanda di grazia presentata dai figli, ha espresso ripudio della violenza e forte rammarico per le vittime di tutti gli attentati di quel periodo e per il dolore arrecato alle loro famiglie, della sua età, del parere favorevole del Procuratore Generale competente e del perdono concesso dalle due persone offese che è stato possibile interpellare nel corso dell'istruttoria, nonché della condizione di generale concordia da tanto tempo raggiunta a distanza da quella stagione

Il presidente Arno Kompatscher riconosce in quest’atto un "segno importante, espressione di una grande sensibilità". "È quindi un momento speciale di grande gioia e di profonda gratitudine. Il presidente Mattarella, attraverso questo gesto, ha dimostrato sensibilità e generosità. Mattarella ha più volte espresso comprensione per la difficile eredità storica dell'Alto Adige. Insieme al suo omologo austriaco, il presidente federale, Alexander Van der Bellen, il presidente Sergio Mattarella ha posto segni duraturi di amicizia e di solidarietà nei confronti dell’Alto Adige". "Con la concessione della grazia ad Heinrich Oberleiter è stato compiuto un positivo passo in avanti, che può essere utile per superare la sofferenza che è stata, pur senza dimenticare quello che è successo", conclude Kompatscher.

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Karl Trojer Fr., 10.12.2021 - 10:06

Die Akteure der Anschläge von 1966-1967 sollten meines Erachtens alle begnadigt werden, zumal sie nicht als Terroristen sondern als Freiheitskämpfer gehandelt hatten. "Terroristen" sind solche, die Anderen mit Gewalt ihre Überzeugungen aufdrängen und dafür absichtlich Menschen töten.

Fr., 10.12.2021 - 10:06 Permalink
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Manfred Klotz Fr., 10.12.2021 - 12:57

Antwort auf von Karl Trojer

Ich weiß ich steche jetzt in ein Wesennest, aber jeder Terrorist glaubt oder gibt vor für ein Ideal zu kämpfen. Ob das Freiheit heißt oder anders ist unerheblich. Das einzige was die Südtirol-Aktivisten von herkömmlichen Terroristen unterscheidet ist der angestrebte Tod von möglichst vielen Menschen. Auch wenn es unter den Aktivisten auch solche gab, die bereit waren den Tod als Kollateralschaden des Kampfes in Kauf zu nehmen.
Maßgeblich ist die Reue, so lange die anderen Aktivisten diese nicht zeigen, kann der Staat gar nicht die Begnadigung vorschlagen. Das ist gesetzlich so festgelegt.

Fr., 10.12.2021 - 12:57 Permalink
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Sepp.Bacher Fr., 10.12.2021 - 14:09

Antwort auf von Manfred Klotz

Die Definition von Wikipedia würde ihr Position unterstützen. Da heißt es u. A. "Unter Terrorismus (abgeleitet über „Terror“ von lateinisch terror ‚Furcht‘, ‚Schrecken‘) ....... Attentate und Sprengstoffanschläge), mit denen politische, religiöse oder ideologische Ziele erreicht werden sollen. Terrorismus ist das Ausüben und Verbreiten von Terror." Es geht bei den Südtiroler Terroranschlägen, der folglich von Terroristen ausgeübt wurde, nicht nur um Menschenleben, sondern vor allem um "Rechtssachen" (Strommasten oder Symbole des Zentralstaates).
Das schließt aber nicht aus, dass über Terrorismus etnische und politische Ziele angestrebt werden, die der Sache dienen, und dass die Ausübenden des Terrors auch als Helden angesehen werden.

Fr., 10.12.2021 - 14:09 Permalink
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Hartmuth Staffler Fr., 10.12.2021 - 13:56

Wer die italienischen Tricksereien kennt, der sollte sich jetzt hüten, in den allgemeinen Chor der Lobhudeleien und Dankesadressen an Sergio Matarella einzustimmen. Noch ist nicht klar, ob auch die Nebenstrafen bzw. alle der Nebenstrafen getilgt wurden und ob der Oberleiter, der niemandem etwas zu Leide getan hat, wie selbst Matarella anerkennen musste, wieder in seine Heimat darf. Bei der Begnadigung des Egon Kufner, der in Florenz wegen des Vorfalles auf der Prozescharte (vier Tote) verurteilt worden war, ist es ja genau umgekehrt gegangen. Die für ein Blutbad erstaunlich milde Strafe von 24 Jahren war erloschen, als der damalige Staatspräsident Napolitano die Begnadigung des Kufner verkündigte, und dafür wie üblich als großer Südtirolfreund in den Himmel gelobt wurde (obwohl der Kufner ja gar kein Südtiroler ist, aber solche Kleinigkeiten interessieren nicht, wenn man sich als Südtiroler Lokalpolitiker im Glanz des Erfolges sonnen will). Dabei hatte die angebliche Großzügigkeit des Napolitano, da die Hauptstrafe von 24 Jahren 25 Jahre nach ihrer Verkündung bereits erloschen war, lediglich eine Nebenstrafe betroffen, nämlich das Verbot, für öffentliche Ämter in Italien zu kandidieren - ein Verbot, das den Kufner als österreichischen Staatsbürger natürlich nicht im Geringsten berührte. Da nicht klar war, ob es nicht noch eine andere, von der unglaublichen Großzügigkeit Napolitanos nicht berücksichtigte Nebenstrafe gab, hat Kufner weiterhin auf Fahrten nach Italien verzichten. Im Fall Oberleitner ist wohl mit ähnlichen Hinterhältigkeiten zu rechnen. Aber die Hauptsache ist wohl, dass sich gewisse Politiker rühmen können, etwas erreicht zu haben.

Fr., 10.12.2021 - 13:56 Permalink
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Hartmuth Staffler Sa., 11.12.2021 - 17:38

Antwort auf von Ludwig Thoma

Ich habe dem Napolitano bereits in einer anderen Angelegenheit einen Brief geschrieben (eingeschrieben, zweisprachig), aber keine Antwort erhalten. Ich glaube daher nicht, dass ihr Ratschlag besonders erfolgsversprechend ist. Der Napolitano hat nichts anderes gemacht als jetzt der Mattarella: Kurz vor Ende der Amtszeit werden ein paar rein symbolische Begnadigungen verkündet, die für die Betroffenen meist vollkommen wertlos sind, aber dem Staatspräsideten den Heiligenschein der Großzügigkeit verpassen..

Sa., 11.12.2021 - 17:38 Permalink
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Hartmuth Staffler Do., 23.12.2021 - 14:33

Antwort auf von Sepp.Bacher

Es ist ein rein symbolischer Akt, der nur dazu dient, dass sich der Kompatscher als großer Südtiroler aufspielen kann. Tatsächlich ist eine solche die Begnadigung, wie das Beispiel Kufner zeigt, absolut wert- und sinnlos. Mattarella hat wie üblich zum Ende seiner Amtszeit fünf symbolische Begnadigungen ausgesprochen, die alle sinnlos sind. Van der Bellen hat vor Weihnachten mehr als 50 Personen begnadigt. Das interessiert aber die Südtiroler Politiker nicht, weil sie sich da nicht mit fremden Federn schmücken können.

Do., 23.12.2021 - 14:33 Permalink
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Francesco Rosani Fr., 10.12.2021 - 16:10

Giovanni Postal, Palmerio Ariù, Luigi de Gennaro, Bruno Bolognesi, Salvatore Cabitta, Giuseppe D'Ignoti, Martino Cossu, Herbert Volgger, Franco Petrucci, Armando Piva, Francesco Gentile, Mario Di Lecce, Olivo Dordi, Filippo Foti, Edoardo Martini.

Fr., 10.12.2021 - 16:10 Permalink
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Hartmuth Staffler Sa., 11.12.2021 - 15:04

Antwort auf von Francesco Rosani

Diese Namensliste ist eine Respektlosigkeit gegenüber den Toten. Sie werden missbraucht, um die Pusterer Buabm, die selbst laut Erkenntnis der italienischen Gerichte keine Toten zu verantworten haben, als Mörder hinzustellen. Das ist eine ganz perfide nationalistische Hetze. Die Toten, zumeist junge, unschuldige Menschen, sind zu bedauern, aber nicht zu missbrauchen. Ihre Mörder blieben alle ungestraft, und man weiß, wo sie zu suchen wären.

Sa., 11.12.2021 - 15:04 Permalink
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Quo Vadis Südtirol Sa., 11.12.2021 - 09:01

Wenn wir die Südtiroler Freiheitskämpfer auf die Ebene von Roten Brigaden Terroristen, einer RAF oder einer NSU setzen, na dann Gute Nacht. Für mich sind und bleiben auch all die Tibeter, die gegen den Einmarsch der Chinesen gekämpft haben, moralisch Freiheitskämpfer. Auch wenn es leider dabei Tote gab. Geschweige denn ein George Washington. Da gab es sogar richtigen blutigen Krieg. War Washington ein Terrorist?

Sa., 11.12.2021 - 09:01 Permalink
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Ludwig Thoma Sa., 11.12.2021 - 09:15

Der Herr Oberleiter hat gestern im Radiointerview gesagt, dass er als "einziger Terrorist beim (italienischen) Militär" war.

Sa., 11.12.2021 - 09:15 Permalink
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△rtim post Sa., 11.12.2021 - 17:17

Eines ist dieser Akt bestimmt nicht, „ein wichtiges Zeichen von großer Sensibilität“ (LH Kompatscher) oder gar der Großherzigkeit. Sondern wohl vielmehr die Aus- und Abfertigung eines besonderes beschämenden Aktes des politischen Italiens durch Mattarella. Denn von einem Rechtstaat dürfte man sich zumindest eine seriöse Aufarbeitung erwarten — über die Gründe, die zur damaligen Gewalteskalation beigetragen haben, über die Folterungen und Misshandlungen sowie über die Rolle von Geheimdienst, Militär und Polizeikräften. All dies ist bislang von offizieller Seite kaum bis gar nicht erfolgt.
Nach fast 60 Jahren und 30 Jahren nach einer internationalen Vereinbarung über die vorgesehene Begnadigung der Südtirol-Aktivisten im Zuges der Streitbeilegungserklärung zwischen Österreich-Italien vor der UNO-Vollversammlung, hat es bei einem “Obleteir“ (statt Obleiter, „Sebas“ statt Sebastian) schon mal geklappt. So viel zur Aussage über die ach so „große Sensibilität“...
Die Aussendung des obersten it. Richters und Staatspräsidenten:
„A Heinrich Sebas Oberleteir, classe 1941, è stata concessa la grazia relativa alla pena dell’ergastolo, irrogata per la partecipazione ad atti terroristici compiuti in Alto Adige tra il 1966 e il 1967. Nell’adottare il provvedimento il presidente della Repubblica ha tenuto conto del fatto che i suoi atti criminosi non hanno provocato decessi, del ravvedimento del condannato che, in una dichiarazione allegata alla domanda di grazia presentata dai figli, ha espresso ripudio della violenza e forte rammarico per le vittime di tutti gli attentati di quel periodo e per il dolore arrecato alle loro famiglie, della sua età, del parere favorevole del Procuratore Generale competente e del perdono concesso dalle due persone offese che è stato possibile interpellare nel corso dell’istruttoria, nonché della condizione di generale concordia da tanto tempo raggiunta a distanza da quella stagione.”
Es ist nur zu hoffen, dass auch der bisherige Heinrich Sebastian Oberleiter formalrechtlich nun tatsächlich “begnadigt” ist und nicht noch bei der Einreise bis zur Namensrichtigstellung des Aktes in Italien in Haft bzw. Ersatzarrest kommt.

Sa., 11.12.2021 - 17:17 Permalink