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Der Aufruf des Schulrates

Der Schulrat des Bozner Gymnasium „Walther von der Vogelweide“ wendet sich gegen den GreenPass im Schulbus und fordert das Recht auf Bildung und Präsenzunterricht.
Gymnasium Volgelweide
Foto: Salto.bz
Das Schreiben ging bereits vergangene Woche hinaus.
Die Absenderin: Katrin Taylor Voss, die Vorsitzende des Schulrates am Gymnasium „Walther von der Vogelweide“ Bozen. Voss unterzeichnet den Brief im Namen des gesamten Schulrates, der auf seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen hat diesen öffentlichen Aufruf zu verschicken.
Im offenen Brief heißt es:
 
"Wir möchten Sie hiermit auf eine ernste Problematik aufmerksam machen, die während der Sitzung des Schulrates unserer Schule, des Gymnasiums Walther von der Vogelweide, am Dienstag, 07. Dezember 2021, zur Sprache kam und Elternschaft, Lehrvertreter/innen, Schuler/innen und die Schuldirektion gleichermaßen besorgt.
 
Seit dem 6. Dezember hat unsere Schule von bereits 15 Familien Korrespondenz erhalten, dass Schüler leider mit sofortiger Wirkung nicht mehr am Präsenzunterricht der Schule teilnehmen können.
 
Da seit Einführung der strikteren Vorgaben ebenfalls die bisher von der Schule regelmäßig durchgeführten Nasenflügeltest keine ankerkannte Gültigkeit mehr haben, sind die Familien der Schüler, die für ihren Schulweg auf die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind, seither verpflichtet, ihre Kinder wiederholt wöchentlich kostenpflichtig testen zu lassen. Abgesehen von dem logistischen und organisatorischen Aufwand – Schüler*innen reisen täglich aus benachbarten Ortschaften, wie Auer, Neumarkt, die z.T. nicht über eigene Testzentren verfügen sondern auch nur eine limitierte Anzahl von geeigneten Testterminen anbieten können, an - beläuft sich der finanzielle Aufwand des kostenpflichtigen Testens pro Kind auf monatlich mind. 100 – 200 EUR.
Es erschüttert uns wirklich, dass Südtiroler Familien aus finanziellen Gründen in der heutigen Zeit bewogen werden, Kindern die Teilnahme am Unterricht zu untersagen und auf das Recht auf Bildung verzichten
Es erschüttert uns wirklich, dass Südtiroler Familien aus finanziellen Gründen in der heutigen Zeit bewogen werden, Kindern die Teilnahme am Unterricht zu untersagen und auf das Recht auf Bildung verzichten.
Der Verweis, dass man sich ja impfen lassen kann, ist leider keine Lösung. Und wir möchten an unserer Schule keineswegs die Diskussion von No-Vax-Überzeugten und bedingungslosen Impfbefürwortern verschärfen. Hier einen vernünftigen Ausgleich zu finden, ist auch eines unserer erklärten Bildungsziele. Uns geht es darum, dass Kinder und Jugendliche ein Recht auf Bildung und v.a. auch auf Präsenzunterricht haben und dass ihnen dieses Recht von der Schule gerne zuerkannt wird, es durchaus auch möglich gemacht ist, dass aber Kinder und Jugendliche aktuell daran gehindert werden, in die Schule zu kommen.
 
 
Unsere Schule verfügt über keinerlei finanzielle Mittel, um diese Familien zu unterstützen. Der Schulrat hat daher während der Schulratssitzung einstimmig beschlossen, die Öffentlichkeit mit einem Schreiben auf dieses Dilemma aufmerksam zu machen und umgehend alternativ eine der folgenden Lösungen zur Umsetzung zu bringen:
 
  • Anerkennung der bisher genutzten schuleigenen Nasenflügeltests
  • Übernahme der finanziellen Kosten der Tests für alle schulpflichtigen Kinder.
 
Wir sind überzeugt, dass diese Konsequenz der neuen Auflagen weder berücksichtigt noch beabsichtigt war. Wir bitten Sie eindringlich, unseren Aufruf zu unterstützen und durch Ihr sofortiges Handeln und Eingreifen eine Lösung herbeizuführen.“
 
Bisher hat noch kein zuständiger Politiker oder Verantwortlicher aus dem Bildungsbereich den besorgten Eltern geantwortet.
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Stereo Typ Sa., 18.12.2021 - 15:17

Hinzu kommt, dass wir schon einen Schritt weiter sind. Nicht nur Jugendliche sollen jetzt geimpft werden (sonst dürfen sie ja nicht mehr die Öffis benützen), sondern Kinder von 5 Jahren aufwärts. Sind die erst mal geimpft, dann auch die unter 5-Jährigen usw. - und das dann jährlich oder mehrmals im Jahr. Ein Piks, so heißt es in Kindersprache. Die Folge: Eine Gesellschaft, die nur durch Impfung existieren kann. Artikel 1 der Verfassung: Italien ist eine auf Impfung gegründete Republik. Die Mehrheit ist ja dafür.

Sa., 18.12.2021 - 15:17 Permalink
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Gerold FIEDLER Sa., 25.12.2021 - 10:49

Antwort auf von Martin Senoner

Wuerde die Durchimpfung der Erwachsenen wirklich den Ausweg aus der Ueberlastung von Krankenhausern und Sanitaetsstrukturen bewirken, muesste dann nicht z.B. in Portugal und Spanien (mit ueber 90 % Impfquote), der Spuk schon vorbeisein? Wie kann es sein dass dort nun ein neuerlicher Lockdown verhaengt werden muss und das RKI diese beiden Laender als Hochrisikizone einstuft? Glauben Sie, wirklich, Herr Senoner, eine vollstaendige Impfung von Kindern und Jugendlichen wuerde an dieser Situation etwas aendern?dihttps://tkp.at/2021/12/15/erklaerung-von-16-000-aerzten-und-wissenschaf…

Sa., 25.12.2021 - 10:49 Permalink