Politik | Pensionsskandal

Warm anziehen, Herr Leitner!

Pius Leitner verwehrt sich dagegen, Schuld auf sich geladen zu haben. Viele haben ihn schon aus ihrer Facebook-Freundschaftsliste gestrichen. In einer Presseaussendung fordert Leitner jetzt: "Die Mindestpension muss angehoben werden."

1.014.003,10 Euro darf Pius Leitner von den Freiheitlichen einkassieren. Nach der Veröffentlichung der Rentenvorschüsse dürfte wohl auch manch freiheitlichem Wähler die Kinnlade runter geklappt sein.

Thomas Unterhofer postet auf Facebook: "Auch ich werde dich von meiner Freundesliste streichen. Ich dachte immer die Opposition ist besser und ehrlicher, weit gefehlt und sehr enttäuscht von deiner Heuchelei ." Nun will Leitner einstehen, schiefe Optik zurecht rücken und forderte zweierlei: Einmal soll der Landtag die "Mindestrenten endlich umsetzen, das Lebensminimum soll auf 700 Euro angehoben werden". Zum anderen bestand der freiheitliche Abgeordnete im Regionalrat am 27. Februar auf eine Prüfung des Rechnungshofes. Kontrollierte werden soll, "ob die bisherige Regelung für den Steuerzahler günstiger wäre als die neue. Die Neuregelung wurde nämlich unter der Vorgabe gemacht, insgesamt zu sparen."

Schon am 20. Februar, vor Bekanntgabe der gesamten Politiker-Renten-Liste sagte Pius Leitner zur Südtiroler Tageszeitung:
"Ich wäre sehr dafür, wenn auch bei uns die Tiroler Regelung eingeführt würde: Dort verdienen die Politiker weniger als bei uns, aber die Partei bekommt viel mehr Geld. Ein Beispiel: In Tirol bekommen die Freiheitlichen über eine Million Euro im Jahr."

Den schwarzen Peter lässt sich Leitner auf jeden Fall nicht länger zuschieben. "Ich wehre mich dagegen, als Sündenbock für die Auswirkungen einer fragwürdigen Regelung hingestellt zu werden,  gegen die ich stets gekämpft habe", schreibt er. Gegen die Rosa Thaler Reform hatte sich Leitner 2012 jedoch nicht gestellt.

Ich wehre mich dagegen, als Sündenbock für die Auswirkungen einer fragwürdigen Regelung hingestellt zu werden,  gegen die ich stets gekämpft habe",

Austritte aus der Partei stehen in diesen Tagen an, Leitner schreibt weiter: Sollte die Prüfung des Rechnungshofes ergeben, dass die Neuregelung nicht genügend Einsparung für die Steuerzahler bietet, "dann kann die neue Regelung nicht aufrecht bleiben." Versöhnlich wird dieser Vorschlag Leitners kaum jemand stimmen, denn von seiner Million Euro hat der Freiheitliche  bislang wenig verlauten lassen. Was mache Sie damit, Herr Leitner?