Politik | Landtag

Paula, die Neue

Die langjährige Brixner Stadträtin Paula Bacher rückt für Jasmin Ladurner in den Landtag nach. Wer ist die neue SVP-Landtagsabgeordnete?
Bacher, Paula
Foto: svp.eu
Wer mich kennt, weiß, dass ich mit Hausverstand Probleme löse und meine Versprechen einhalte“, mit diesem Spruch stellte sich Paula Bacher bei den Landtagswahlen 2018 vor. Die 67jährige Brixner Stadträtin, die offiziell als Kandidatin der SVP-Senioren antrat, zeigte sich im Wahlkampf alles andere als antiquiert. Recht frech warb die Brixner SVP-Kandidatin mit einem Tattoo, das ihr Konterfei mit dem Edelweiß und dem Spruch „Südtirol wählt Paula“ zeigt.
Die Strategie ging auf. Bei den Landtagswahlen am 21. Oktober 2018 schaffte Paula Bacher 5.515 Vorzugsstimmen und landete damit auf den 16. Platz der SVP-Liste. Weil die Volkspartei aber das schlechteste Wahlergebnis ihrer Geschichte bei Landtagswahlen einfuhr und nur 15 Mandate schaffte, war die Brixner Kandidatin die erste Nichtgewählte auf der SVP-Liste.
 
 
Jetzt aber rückt Paula Bacher in den Landtag nach. Der Grund: Der überraschende Rücktritt der Burggräfler Landtagsabgeordneten Jasmin Ladurner. Ladurner war nach dem Bekanntwerden von Unregelmäßigkeiten bei der Fahrkostenabrechnung im Regionalrat massiv unter Druck geraten und hat am letzten Tag des Jahres 2021 die Konsequenzen aus ihren Fehlern gezogen. Die junge Politikerin ist daraufhin diskussionslos als Landtagsabgeordnete zurückgetreten.
Damit wird der Weg für Paula Bacher in den Landtag frei. Bacher, die auch den Doppelnamen Marcenich führt, kann auf eine langjährige Erfahrung in der Gemeindepolitik zurückblicken. Die Brixner Pädagogin und Lehrerin war bis 2020 drei Amtsperioden lang Stadträtin in ihrer Geburts- und Heimatstadt Brixen. 2020 kandidierte sie wiederum erfolgreich bei den Gemeinderatswahlen. Weil aber nach 15 Jahren die gesetzliche Mandatsbeschränkung greift, konnte sie nicht mehr Stadträtin werden. Sie sitzt seitdem als einfache Gemeinderätin im Brixner Gemeinderat. Sehr wohl wurde Paula Bacher von ihrer Partei in den Bezirksausschuss entstand, wo sie umgehend zur Referentin für die Sozialdienste, Senioren, Citybus und Obdachlose aufstieg.
 
 
        
Diese Ämter wird Paula Bacher jetzt abgeben müssen. Auf seiner ersten Sitzung im Jahr 2022 wird der Südtiroler Landtag am 11. Jänner den Rücktritt von Jasmin Ladurner annehmen. Noch ist nicht ganz klar, ob bereits die neue Landtagsabgeordnete bereits an diesem Tag angelobt wird oder erst in der Februar-Session des Landtages.
Ich denke, dass ich immer bei meinem Leisten bleibe: Also nahe bei den Menschen sein und die Anliegen ernst nehmen und nicht lang Bla-bla-bla reden, sondern wirklich sagen, was möglich ist und was nicht“, sagte Paula Bacher in einem Interview zu Rai Südtirol.
Es wird zeigen, ob und wie die Brixner Neueinsteigerin die fragilen Gleichgewichte innerhalb der SVP-Fraktion verschiebt.

 

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△rtim post Mo., 03.01.2022 - 12:03

Schade nur, dass nun die Jungen, aber auch das bereits unterrepräsentierte Meraner Land eine Vertreterin verlieren.
Ich wünsche Paula Bacher jedenfalls eine glückliche Hand und viel Erfolg!

Mo., 03.01.2022 - 12:03 Permalink
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Sepp.Bacher Mo., 03.01.2022 - 14:34

Ich finde es gut, dass eine Seniorenvertreterin in den Landtag nachrückt. Senioren sind zumal in der Südtiroler Politik unterrepräsentiert. Ich kenne
Frau Bacher, ob sie eine Namensbase (-vetterin?) von mir ist - eigentlich nicht. Ich hoffe aber, dass sie kämpferischer ist, als z. B. der Rentenexperte Helmuth Renzler, dem meistens die Hände gebunden sind!
Wichtigstes Anliegen ist die Sicherung der Kaufkraft der Renten, denn unsere Renten sind im Verhältnis zu denen in Gebieten mit geringer Inflation und niederem Preisniveau viel weniger wert. Themen der Senioren sind nicht nur die Pflege und soziale Fürsorge, sondern die Sicherung der Kaufkraft der Renten. Un dieses Anliegen muss so wichtig werden, wie der Urlaub auf dem Bauernhof: oberste Priorität!

Mo., 03.01.2022 - 14:34 Permalink