Gesellschaft | EU-Zukunftskonferenz

Besseren Sprachunterricht für Europa

EU-Zukunftskonferenz diesmal mit Instrument der direkten Bürgerbeteiligung. Vorschlag für die Verbesserung des Fremdsprachenunterrichts erhält die meisten Stimmen.
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Foto: Esperanto-klubo Sudtirolo

Die Konferenz zur Zukunft Europas ist im Mai 2021 gestartet. Bis Mai 2022 soll sie neue Antworten für die Zukunft der Europäischen Demokratie formulieren und die nächsten Schritte der europäischen Integration vorzeichnen.

Erstmalig in der Geschichte der Reformprozesse der EU enthält die Konferenz diesmal auch ein Instrument der direkten Bürgerbeteiligung. Auf der Plattform https://futureu.europa.eu/ können Bürger*innen ihre Vorschläge einbringen. Der Vorschlag für eine Verbesserung des Spracherwerbs und der Mehrsprachigkeit erhielt dabei bisher die meisten Unterstützerstimmen. Zumal dieser Vorschlag gerade auch für Südtirol von besonderer Bedeutung ist hoffen wir, dass er auch aus unserem Land weitere Unterstützer*innen findet.

Außerdem wäre es wichtig, dass auch unsere Vertreter in der Konferenz das Anliegen unterstützen. Deshalb haben wir an den EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann zusätzlich zur oben dargestellten Postkarte auch folgende Mitteilung geschickt.

Sehr geehrter Herr Dorfmann

als Mitglied der Plenarversammlung der Konferenz zur Zukunft Europas entscheiden Sie mit darüber, welche der von EU-Bürgern eingebrachten Ideen aufgegriffen und möglicherweise realisiert werden. Wir möchten auf einen möglichen Beitrag zur Bewältigung eines bekannten Problems hinweisen, das insbesondere auch in Südtirol von erheblicher Bedeutung ist.
Die Sprachenvielfalt unseres Landes und unseres Kontinents bereichert uns und muss erhalten werden, stellt uns aber auch vor große Herausforderungen.

Mangelnde Fremdsprachenkenntnisse erschweren die Kommunikation zwischen Bürgern verschiedener Mitgliedstaaten und damit auch die Herausbildung einer europäischen Öffentlichkeit. Dazu kommt in Südtirol noch das Problem, dass die häufig ungenügende Kenntnis der Zweitsprache die Kommunikation zwischen den Sprachgruppen erschwert.

Der in der Online-Plattform der Zukunftskonferenz am zahlreichsten unterstützte Bürgervorschlag betrifft eben dieses Thema, konkret die Verbesserung des Sprachunterrichts in der EU (https://mallonge.net/eu23893)

2018/19 wurde in drei EU-Ländern im Rahmen von Erasmus+ das Programm „Multilingual Accelerator“ erprobt, das einen verbesserten Fremdsprachenunterricht in Grundschulen bezweckt. Dabei lernten die Schüler ein Jahr lang zuerst die Grundzüge von Esperanto, einer logischen Sprache, bevor sie anschließend in weiteren Fremdsprachen unterrichtet wurden. Die mit Esperanto erzielten Erfolgserlebnisse hatten die Schüler so motiviert, dass sie weitere Sprachen schneller und besser erlernen konnten. Ein Bericht über das Programm befindet sich auf der EPALE-Seite der Europäischen Kommission (https://mallonge.net/mla).

Wir ersuchen Sie, diesen innovativen Ansatz zu unterstützen. Esperanto kann unserer Meinung nach dazu beitragen, die sprachlichen Herausforderungen in Südtirol und in der EU zu meistern.

Mit freundlichen Grüßen
Esperanto-klubo Sudtirolo

Es würde uns freuen, wenn weitere Südtiroler*innen unserem Beispiel folgten. Informationen dazu finden Sie auf unseren Internet-Seiten.


 

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Andreas Kueck Sa., 12.02.2022 - 09:50

Danke für diesen lesenswerten Beitrag. Ich erwarte, dass sich die Mitglieder der Plenarversammlung der EU-Zukunftskonferenz (#CoFoE) dafür einsetzen, dass zumindest der meist unterstützte Bürgervorschlag (cofe-PROP-2021-06-23893) der EU-Zukunftskonferenz verwirklicht wird. (Andernfalls sollten sie nachvollziehbar erläutern, warum sie den populärsten Bürgervorschlag ignorieren.)

Sa., 12.02.2022 - 09:50 Permalink
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Andreas Kueck Mo., 14.02.2022 - 16:09

Antwort auf von Andreas Kueck

Seit dem 14.02.2022 ist cofe-PROP-2021-06-23893 leider nicht mehr der meist unterstützte der EU-Zukunftskonferenz (#CoFoE). Wer ihn wieder auf Platz 1 wünscht, kann durch seine Unterstützung dazu beitragen. Der Vorschlag ist aber immer noch auf Platz 1 in seiner Themengruppe "Bildung, Kultur, Jugend und Sport".

Mo., 14.02.2022 - 16:09 Permalink