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Luxusanwesen für AfD-Milliardär

Die zuständige Gemeindekommission in Meran hat den Bauplan für den Steger Hof in Labers vorerst abgelehnt. Dort soll ein Luxusanwesen entstehen.
Steger Hof
Foto: streetview

Wie salto.bz bereits im Oktober 2021 berichtete, verkaufte der ehemalige Meraner SVP-Chef Siegfried Unterberger den Steger Hof in Labers oberhalb von Meran an den deutschen Milliardär Hennig Conle. Dieser steht unter Verdacht, in den letzten Jahren die deutsche rechtsextreme Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) großzügig mit illegalen Spenden finanziert zu haben. Allerdings gibt es bislang keine Belege dafür, dass das Geld wirklich geflossen ist.

Aus der Beantwortung einer schriftlichen Anfrage von der Liste Rösch / Grüne zum Steger Hof geht hervor, dass für den Milliardär am Steger Hof nun eine Luxusvilla mit Schwimmteich gebaut werden soll. Für das Projekt wurden die Meraner Architekten Valtingojer beauftragt. Das Bauprojekt wurde der Gemeinde Meran bereits vorgelegt und die Gemeindekommission für Raum und Landschaft sowie die ihr unterstehende Sektion Bauwesen setze sich „sehr intensiv mit dem Gebäude als auch mit der Einfügung in die umliegende Landschaft auseinander“, lautet die Antwort von der Dienststelle Privatbau auf die Anfrage von Liste Rösch / Grüne. Der Sektion Bauwesen gehören Architektin Magdalene Schmidt, Dr. Andreas Kronbichler und Architekt Michele Stramandinoli (Vorsitz) an.

 

Negatives Gutachten

 

Auch wenn im technischen Bericht die „Wahrung des herkömmlichen Landschaftsbildes“ betont wird, fällt das Gutachten der zuständigen Gemeindekommission vorerst negativ aus:

„Das Projekt muss überarbeitet werden, um nicht im Widerspruch zum Art. 5 Abs. 2 Buchst. b und Abs. 3 Buchst. d der Meraner Gemeindebauordnung zu stehen. Das vorgeschlagene Gebäude ist siehe in seiner gesamten Komposition als auch im Detail vollständig ortsuntypisch. Die charakteristischen Elemente der örtlichen Bauwerke werden getreu noch als moderne Auslegung übernommen. Außerdem fehlen die nötigen rechtlichen Nachweise für die Errichtung des Schwimmteiches.“

Aus Kreisen der Gemeindekommission ist zu hören, dass die für das Projekt eingereichte Zeichnung auch nicht dem neuen Raumordnungsgesetz entspricht. Dabei spielt die unvergleichbare Lage des Steger Hofs in Labers eine entscheidende Rolle. Befände sich das Grundstück nicht in landwirtschaftlichem Grün, sondern in dicht bebautem Gebiet, wäre das Projekt anders zu bewerten.

 

 

Das Bauprojekt

 

Die bestehenden Gebäude am Steger Hof, das vor 13 Jahren sanierte Wirtschafsgebäude und das renovierungsbedürftige Wohnhaus, sollen abgerissen und neu aufgebaut werden. Dabei werden die Neubauten an ungefähr derselben Stelle stehen, aber mit vertauschter Nutzung, also Stadel an der Stelle des Wohnhauses und umgekehrt.

Im Wirtschaftsgebäude sind neben den landwirtschaftlichen Räumen, wie Werkstatt und Düngelager, außerdem eine Wohnung für die zeitweilige Unterkunft von Saisonsarbeitern geplant, die auch als landwirtschaftliche Nutzung gilt. Das Wohnhaus soll über eine Nettofläche von 474,75 Quadratmeter verfügen. Da sie die Nutzfläche von 240 Quadratmeter überschreitet, gilt sie als Luxuswohnung. Die Gebäude werden laut der Antwort der Dienststelle Privatbau unterirdisch verbunden sein.

 

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Tschoerner Hagen Mo., 11.04.2022 - 14:33

Eigentlich eine positive Nachricht, dass sich ein "ultra high-net-worth individual" bei uns ansiedeln will.
Bringt eine interessante Wertschöfungskette mit sich.
Schade ums politische Framing dieser Nachricht.

Mo., 11.04.2022 - 14:33 Permalink
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Gianguido Piani Mo., 11.04.2022 - 16:25

Ora che tutti volenti-nolenti dobbiamo risparmiare energia Edyna dovrebbe fornire un allacciamento a 3.3 kW, non un Watt di piu'. Per riscaldare casa e piscina si puo' sfruttare energia solare direttamente sul posto, con tutto il terreno a disposizione non dovrebbe essere un problema installare pannelli termici o elettrici in quantita' sufficiente. Le leggi valgono anche per gli "ultra-high-net-worth individuals". O almeno cosi' speriamo.

Mo., 11.04.2022 - 16:25 Permalink
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m s Mo., 11.04.2022 - 17:11

Mir wäre lieber, dass sich Normalverdiener, Studenten und Arbeiter sich Wohnungen leisten können, anstatt dass Feriendomizil- und Zweitwohnungsbesitzer hofiert werden, welche die Preise für jene in die Höhe treiben welche WIRKLICH eine Wohnung brauchen.

Mo., 11.04.2022 - 17:11 Permalink