Wirtschaft | Alperia

30 Millionen Dividenden

Der Südtiroler Energiekoloss Alperia hat die Bilanzentwürfe 2021 genehmigt. Trotz einem deutlichen Produktionsrückgang konnten alle wichtigen Kennzahlen gesteigert werden
Johann Wohlfarter ist sichtlich zufrieden. „Obwohl die Pandemie auch 2021 kein Ende fand, gelang es der Gruppe, wenn auch im Kontext eines Aufschwungs, mehr als positive Ergebnisse zu erzielen“, so der Generaldirektor der Alperia Gruppe.
Am Donnerstag hat der Vorstand der Alperia AG die Bilanzdaten der Gesellschaft und der Gruppe für das Geschäftsjahr 2021 genehmig und geprüft.
Es sind Kennzahlen, die sich sehen lassen können. Die Gesamterträge belaufen sich auf 2,1 Milliarden Euro (+ 45 % gegenüber 2020).  Das EBITDA steigt auf zirka 251 Millionen Euro (+ 9 % gegenüber 2020). Der Reingewinn auf Gruppenebene erhöht sich auf zirka 80 Millionen Euro gegenüber 60 Millionen Euro im Jahr 2020.
Die Wasserkraftproduktion beträgt zirka 4 Terawattstunden und sinkt damit gegenüber 2020 um 20 %. Gleichzeitig ist ein starker Anstieg der Investitionen, die sich auf rund 180 Millionen Euro belaufen (gegenüber 127 Millionen im Jahr 2020).
Der Vorschlag für die Ausschüttung der Dividenden entspricht mit 30 Millionen Euro den Prognosen laut Industrieplan.
 

222prozentiger Anstieg

 
Bei den Gesamterträgen der Gruppe von zirka 2,1 Milliarden Euro ist ein starker Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verbuchen (+ 645 Millionen), was auf die außergewöhnliche Erhöhung der Energiepreise im Lauf des Jahres 2021 und insbesondere im letzten Quartal des Jahres zurückzuführen ist. Im Jahr 2021 kam es zu durchschnittlichen Wasserzuflüssen (Regen und Schnee): Die Produktion aus Wasserkraft verzeichnete einen erheblichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (–20 %), geprägt durch reichliche Schneefälle im Winter und regelmäßige Niederschläge im Sommer.
 
 
Der mittlere Strompreis an der Börse belief sich auf zirka 125 Euro/MWh gegenüber zirka 39 Euro/MWh im Jahr 2020 (es wird darauf hingewiesen, dass letztgenannter Wert, der durch die negativen Auswirkungen der Verbreitung von COVID-19 beeinflusst worden war, den niedrigsten Wert seit der Eröffnung der Börse darstellt). Gegenüber 2020 war ein Anstieg von ungefähr 222 Prozent zu verbuchen.
 

Verdoppelte Verschuldung

 
Das EBITDA der Gruppe belief sich auf 250,7 Millionen Euro, gegenüber 229 Millioenen.Euro im Jahr 2020. Es wird darauf hingewiesen, dass beim Wert 2021 auch eine Wiederherstellung der restlichen bestehenden Wertminderungen in Bezug auf die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen einiger Wasserkraftwerke berücksichtigt wurde. da die Gründe für deren Rechtfertigung wegfielen, was auch die Ergebnisse von am
Der Reingewinn der Gruppe in Höhe von 79,5 Millionen Euro war - laut Aussendung der Alperia - besonders positiv (+ 19,5 Millionen gegenüber 2020), was auch den Wertsteigerungen durch die Veräußerung der Beteiligungsanteile an den Gesellschaften PVB Power Bulgaria AD und Ottana Solar Power GmbH zu verdanken ist.
 
 
Ein erhebliches Wachstum erfuhren auch die Investitionen, die im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Jahr 2021 getätigt wurden. Diese beliefen sich auf ungefähr 180 Millionen Euro (gegenüber 127 Millionen Euro im Jahr 2020) und betrafen insbesondere die Bereiche Stromverteilung, um die Qualität und Kontinuität der Dienstleistung zu stärken, sowie die Energieerzeugung mit der Modernisierung von Wasserkraftwerken.
Die Finanzverschuldung, die berechnet wurde, um den Vorgaben gerecht zu werden, die 2021 von der European Securities and Markets Authority (ESMA) veröffentlicht wurden, lag zum Jahresende 2021 bei 813 Millionen Euro (zum 31. Dezember 2020 belief sie sich auf 413 Mio.). Der erhebliche Zuwachs ist vor allem auf das besondere Referenzszenario im Energiebereich zurückzuführen, das im Lauf des Jahres 2021 mit einem ungewöhnlich hohen Preisniveau den Kassenfluss beeinträchtigt hat, auf die Übernahme der Steuerforderungen von Kunden infolge der von der Gruppe durchgeführten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz (sog. Ecobonus, Superbonus usw.) und auf die erheblichen getätigten Investitionen.
 

Die Dividende

 
Was die Muttergesellschaft Alperia AG betrifft, schlug der Vorstand angesichts eines Reingewinns der Alperia AG von zirka 31,4 Millionen Euro (gegenüber zirka 30,5 Mio. Euro im Jahr 2020) die Ausschüttung von Dividenden in Höhe von 29,8 Millionen Euro an die Gesellschafter bezogen auf das Geschäftsjahr 2021 und die Rückstellung von zirka 1,6 Millionen Euro in die gesetzliche Rücklage (gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen) vor.
 
 
Der Vorstand schlug ferner ausnahmsweise die Ausschüttung von weiteren 0,2 Millionen Euro vor, die sich aus den in vorhergehenden Geschäftsjahren generierten Gewinnvorträgen zusammensetzen.
Das Gesamtvolumen der Dividenden beläuft sich daher auf 30 Millionen Euro.
Die Alperia Gruppe trotzte auch den plötzlichen Veränderungen des Marktszenarios, in deren Rahmen eine beispiellose Preisvolatilität zu verzeichnen war“, resümiert Alperia-Generaldirektor Johann Wohlfarter, „und wir schafften es, unsere Kapitalstruktur diesen schnellen Preiserhöhungen rasch anzupassen und weiterhin das Gebiet und unsere Kunden mit konkreten Maßnahmen erheblich zu unterstützen.
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Sepp.Bacher Fr., 15.04.2022 - 15:34

Der Anstieg des Strompreises ist also nicht nur dem Markt geschuldet, sondern Alperia hat überdurchschnittlich daran verdient: "Bei den Gesamterträgen der Gruppe von zirka 2,1 Milliarden Euro ist ein starker Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verbuchen (+ 645 Millionen), was auf die außergewöhnliche Erhöhung der Energiepreise im Lauf des Jahres 2021 und insbesondere im letzten Quartal des Jahres zurückzuführen ist."
Ich bin der Meinung, dass aus dem mit Steuergeldern "heimgeholten" Südtiroler Strom aus Wasserkraft nicht in erster Linie die Alperia und deren Aktionäre verdienen sollte, sondern die Strombezieher sollten einen Vorteil haben! Mich würde nicht wundern, wenn z. B. Luis Durnwalder einer der Großaktionäre wäre. Ebenso Michl Laimer.

Fr., 15.04.2022 - 15:34 Permalink
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Sepp.Bacher Sa., 16.04.2022 - 14:05

Mir hat der Kommentar von Stefan S. gereicht, um mich wieder daran zu erinnern. Ersparen Sie sich das Sperren! Oder sind Sie so sperrig?

Sa., 16.04.2022 - 14:05 Permalink
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Elisabeth Garber Fr., 10.06.2022 - 11:19

Es empfiehlt sich die Konkurrenz. Deren Offert ist *nicht* an Börsenschwankungen gebunden...
PS: Zur Kundenfreundlichkeit von Alperia lese man im Netz - aber man kann deren Abgehobenheit auch real selber erleben.

Fr., 10.06.2022 - 11:19 Permalink