Politik | Raumordnung

Baurechte schlagen Landschaftsschutz

Verabschiedet sich die Politik von den tragenden Säulen des Raumordnungsgesetzes? Eine Antwort auf Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer (laut Dolomiten vom 14.04.2022).
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Bauen
Foto: Othmar Seehauser
„Baurechte in der Landschaft können mit dem neuen Raumordnungsgesetz nur über die Landschaftspläne der Gemeinde vorgesehen werden.“ Daher müssten diese Landschaftspläne den Projekten mit Energiebonus, Projekten der „qualitativen Erweiterung“ und „Projekten mit unterirdischer Kubatur“ angepasst werden.
Wie bitte?
Dies bedeutet doch nichts anderes als:  In Gebieten mit Landschaftsplan (=Landschaftsschutzgebieten) soll nicht etwa das Bauprojekt dem Landschaftsschutz, sondern – umgekehrt – der Landschaftsschutz den Bauplänen angepasst werden?
Dann gute Nacht, Landschaft!
 
Dann gute Nacht, Landschaft!
 
Damit verabschiedet sich die Politik von den tragenden Säulen des Raumordnungsgesetzes: Aufwertung der Landschaft, Einschränkung des Bodenverbrauichs (Art.1), Schutz des Bodens und der Natur- und Agrarflächen (Art.13), Einschränkung des Bodenverbrauchs außerhalb des Siedlungsgebietes und Stopp für Neubaumaßnahmen in Natur- und Agrargebieten (Art. 17) – alles Schall und Rauch!
Wenn diese Grundsätze aufgeweicht werden durch eine weitere Reform des „Landesgesetzes für Raum & Landschaft“, dann werden dessen viel beschworene Grundsätze und Ziele auf den Kopf gestellt, dann kann Kuenzer ihr Gesetz gleich umbenennen in „Landesgesetz für Bauen in der Landschaft“ – oder besser noch: Gleich einpacken!
 
 
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Thomas Stecher Sa., 16.04.2022 - 12:32

Sehr geehrter Herr Benedikter,

Ich kann ihren Artikel nicht vollkommen teilen. Bei neuen Baurechten (z.B. qualitative Erweiterung) haben Sie vielleicht nicht vollkommen unrecht. Was jedoch den Energiebonus betrifft: dieser wird ja nur auf ein bestehendes Baurecht im Sinne der Nachhaltigkeit (Energetische Sanierung mit Erweiterung, Fotovoltaikpflicht auch bei Neubauten usw.) angewendet. Daher verstehe ich nicht ganz was man hier dagegen haben kann, wenn man Anreize zum nachhaltigen Bauen gibt.

Eine kurze Stellungnahme oder Richtigstelung/Anpassung würde ich mir hier schon erwarten.

Mit freundlichen Grüßen

Sa., 16.04.2022 - 12:32 Permalink
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Dietmar Nußbaumer Mo., 18.04.2022 - 21:47

Mehr würde mich interessieren, wie leistbares Wohnen umgesetzt werden kann, so dass sich keiner der Beteiligten über den Tisch gezogen fühlt.
Wie bei allen Entscheidungen braucht es das richtige Augenmaß. Entscheidungen, die (zu viele) Bürger als Schikane empfinden, verfehlen ihre Wirkung.

Mo., 18.04.2022 - 21:47 Permalink
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Josef Fulterer Fr., 20.05.2022 - 22:02

Außer einigen fragwürdigen Kubaturen die in der letzten Zeit auf der Seiser Alm aus dem Boden gewachsen sind, baut die Baufirma Schweigkofler auf einer Mähwiese, auf der vorher eine einräumige Kochhütte und ein Heustadel bestanden hat, zur Zeit an der dritten Wochenendvilla mit passender Stadelkubatur, die nicht für Heueinlagerung vorgesehen ist.

Fr., 20.05.2022 - 22:02 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Bartholomäus
Christoph Bart… Sa., 04.06.2022 - 17:15

Ein analytisch eher seichtes Artikelchen. Will der Autor damit aufklären, Stimmung machen á la Robin Hood, der sein Herz auf dem rechten Fleck habe, oder handelt es sich um Eigenwerbung á la: „Hallo, ich bin auch noch da!“?

Sa., 04.06.2022 - 17:15 Permalink