Wirtschaft | Studie

Erfolgreiche Betriebe verstehen

Ein neues Forschungsprojekt über landwirtschaftliche Betriebe ist initiiert, Agrarökonom Christian Fischer ruft zur Teilnahme an der Studie auf.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Landwirtschaft
Foto: Sebastian Lakner

Was macht einen landwirtschaftlichen Betrieb erfolgreich? Wie kann Produktion nachhaltiger gemacht werden? Wie lässt sich die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus verbessern? Das neue Forschungsprojekt der Universität Bozen in Zusammenarbeit mit der EURAC und der Universität Innsbruck möchte diesen Fragen auf den Grund gehen. Dafür haben Experten eine Langzeitstudie entwickelt, welche sich über zwölf Jahre hinzieht.

Einer dieser Experten ist der Agrarökonom Christian Fischer von der Universität Bozen: „Wir möchten herausfinden, wie das Fortbestehen von landwirtschaftlichen Betrieben gesichert werden kann. Dies beinhaltet Urlaub-auf-dem-Bauernhof-Betriebe, Betriebe mit einem anderen Nebenerwerb und reine Produktionsbetriebe gleichermaßen.“

"Wir wollen das Erfolgsrezept von Betrieben verstehen" - Christian Fischer

Einen besseren Zeitpunkt für die Studie gäbe es laut Fischer fast nicht: „Der schlimmste Teil der Corona-Phase sollte überstanden sein. Jetzt ist es spannend zu beobachten, welche Betriebe wirtschaftlich wachsen können und woran diese Erfolge liegen.“

Seit zwei Wochen läuft die Suche nach Unternehmen, die sich dazu bereit erklären, an der Studie mitzuwirken. Gesucht werden landwirtschaftliche Betriebe in Südtirol, Tirol oder im Trentino, teilnehmen kann man einfach hier: https://eu.research.net/r/agrar?lang=de.

Zwölf Jahre klingen zunächst nach viel Arbeit, sowohl für die Forscher als auch für die Teilnehmer. Für Letztere ist der Aufwand aber geringer als vielleicht anfangs erwartet: „Wir haben einen Fragebogen zusammengestellt, der die wichtigsten Bereiche unserer Forschung abdeckt. Die Teilnehmer füllen diesen Fragebogen einmal alle vier Jahre aus“, so Fischer. Im Fragebogen wird zum Beispiel die Anzahl der Haustiere oder die Menge an Ertrag angesprochen, er beansprucht etwa 15 – 25 Minuten. 

Wichtig sei laut Fischer vor allem die Bereitschaft, die vollen zwölf Jahre an der Studie teilzunehmen: „Wir wollen langfristige Veränderungen in den Betrieben erkennen. Deswegen ist es wichtig, dass die Betriebe alle vier Datenerhebungen im Laufe der zwölf Jahre beantworten. Nur so können wir langfristige Unterschiede wahrnehmen“.

Das Teilnahmefenster der Studie wird noch vier Wochen lang offen sein, ein Teilnahmelimit gibt es keines.

Bild
Profil für Benutzer Josef Fulterer
Josef Fulterer Mi., 18.05.2022 - 06:50

Die EURAK will mit ihrer eigenartigen Formulierung, "ungültiges Format" wohl nur Betriebe aussuchen, die in das von ihr propagierte Hamsterrad einer modernen Landwirtschaft passen:
- möglichst hohe Erträge
- möglichst viel Umsatz
- jährlich hohe Investitionen in Bauten und Maschinen
- möglichst viele Nebenerwerbe (dreimal arbeiten um einmal zu leben)
Die grundsätzliche Frage, "wie kann das Leben auf einem Bauernhof Lebens- und Erstrebens-wert, mit der Natur im Einklang gehalten werden?," ist für die hochdotierten Rechenknechte der EURAC nicht von Bedeutung.

Mi., 18.05.2022 - 06:50 Permalink