Umwelt | Natz-Schabs

„Alternative technisch besser“

Das Komitee für das Ex-NATO-Areal feiert den Gemeinderatsbeschluss als Teilerfolg: Eine Vergleichsstudie soll den geeigneten Standort für das Speicherbecken eruieren.
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Foto: BVK Natz
Der Gemeinderat von Natz-Schabs hat am 13. Juli beschlossen, eine wirtschaftlich-technische Vergleichsstudie für ein neues Speicherbecken in Auftrag zu geben. Zuvor hatte das Bodenverbesserungskonsortium (BVK) Natz sein Interesse bekundet, in dem vor zwei Jahren an die Gemeinde übergebenen Ex-NATO-Areal ein zweites Speicherbecken als Wasserreserve für die Landwirtschaft zu errichten.
 
 
Das Promotorenkomitee für das Ex-NATO-Areal forderte daraufhin eine Volksbefragung zu dem Thema. Der derzeit gültige Konzessionsvertrag für das Areal zwischen Land und Gemeinde schreibt vor, dort einen geschichtlich-musealen Bereich, eine Erholungszone und einen frei zugänglichen Freizeitbereich zu schaffen.
Allerdings hatte das Land seine Bereitschaft signalisiert, die Konzession auf Wunsch des BVK abzuändern. Auf Widerstand des Promotorenkomitees zeigte sich das BVK bereit, einen Kompromiss einzugehen und eine nördlich angrenzende Fläche zu einem Hektar anzukaufen und in das Areal zu integrieren.
 

Aussprache mit Arno Kompatscher

 
Nun ist Landeshauptmann Arno Kompatscher interveniert und hat Anfang der Woche das Promotorenkomitee und den Gemeindeausschuss zu einer Aussprache eingeladen. Das Ergebnis der Aussprache ist die geplante Vergleichsstudie, die das Ex-NATO-Areal und eine weitere Fläche aus technisch-wirtschaftlicher Sicht für die Eignung eines Speicherbeckens bewerten soll. „Wir werden die weitere Entwicklung genau beobachten. Wichtig ist es vor allem, dass ein fachlich versierter Experte eine neutrale Prüfung der Standorte vornimmt“, teilen die Sprecher:innen des Komitees Gabriel Klement und Angelika Hofer in ihrer Aussendung mit. Die Alternativfläche befindet sich neben dem bestehenden Speicherbecken in der Zone Laugen.
 
 
Laut Promotorenkomitee haben sich zwei Grundeigentümer von 2,8 Hektar Wald und Wiesen neben dem bestehenden Speicherbecken in der Zone Laugen bereit erklärt, für den Bau eines weiteren den Grund zu verkaufen. „Wir sind überzeugt, dass der alternative Standort wirtschaftlich und technisch besser ist“, erklärt Gabriel Klement im Gespräch mit salto.bz. Das bestehende Speicherbecken befindet sich auf dem höchsten Punkt des Hochplateaus, dadurch ist für die Bewässerung der umliegenden landwirtschaftlichen Flächen keine Pumpe notwendig. Das ehemalige NATO-Areal hingegen ist niedriger gelegen. „Die Vergleichsstudie ist für uns ein Teilerfolg. Wir werden den Antrag für eine Volksbefragung zurückziehen“, so Klement.
Auch der Team K-Landtagsabgeordnete Alex Ploner begrüßt die Entscheidung des Gemeinderates von Natz-Schabs. „Es muss alles versucht werden, um das Alpen Flair Festival am Leben zu erhalten“, sagt er. Das Festival findet seit 2012 auf dem ehemaligen NATO-Areal statt. „Ein Festivalgelände dieser Größe gibt es in Südtirol sonst nirgends.“ Nun müsste die Umsetzung einer Festivalstruktur und der Naherholungszone angegangen werden. Das betonen Klement und Hofer ebenfalls: „Wir wünschen uns, dass auch an der Naherholungszone für die Bevölkerung weiter gearbeitet wird.“
 
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Stefan TAFERNER Fr., 15.07.2022 - 15:30

Eigentlich wäre es schon sinnvoller ein Teil der Apfelplantage zu opfern. Damit bräuchte es ja weinger Wasser und die Gesamtfläche bleibt erhalten. Dass es ohne Pumpen möglich sein, klingt nicht seriös. In anderen Gebieten (Trentino, Schweiz, etc.) werden Solarkollektoren schwimmend auf der Wasserfläche (HydroSolar) eingebaut um eine halbwegs positive energetische Bilanz zu erzielen. Es bleibt Spannend..

Fr., 15.07.2022 - 15:30 Permalink
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m s Sa., 16.07.2022 - 18:34

Wäre schön wenn diese so öde ausschauenden Speicherbecken so gebaut werden könnten, dass sie bepflanzt und natürlicher ausschauen, und warum nicht (?), auch als Erholungsteich mit Schwimmöglichkeit genutzt werden könnten. Dann wäre ein Mehrnutzen vorhanden.

Sa., 16.07.2022 - 18:34 Permalink