Umwelt | Uni Bozen

Mehrwert für Studierende

Die Freie Universität Bozen stellte heute das neue Kompetenzzentrum für ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit vor. Mit dabei ein Nobelpreisträger.
Uni Bozen Direktoratsgebäude
Foto: Hannes Prousch
Im Zuge der Sustainability Days“ stellte die Freie Universität Bozen heute das neue Kompetenzzentrum für ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit vor.
Anwesend waren neben der Universitätsleitung und der Führungsriege des Kompetenzzentrums, Nobelpreisträger Robert Fry Engle.
Das Kompetenzzentrum der unibz soll ökologische Verantwortung mit sozialer Solidarität und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit verbinden, indem es mit lokalen, nationalen wie internationalen Forschungszentren kooperiert. „Wir wollen der Referenzpunkt für Nachhaltigkeit in der Provinz und in der Region werden", so der Rektor der Universität Professor Paolo Lugli. 
Laut der Präsidentin der Freien Universität Bozen Professor Ulrike Tappeiner, sei das neue Kompetenzzentrum wichtig für die aktuelle und zukünftige Entwicklung der Universität.
„Ich erwarte mir vom Kompetenzzentrum ganz konkreten Input. Es bündelt die Forschung aus verschiedenen Bereichen. Durch das Kompetenzzentrum werden Leute zusammengebracht, die an Lösungsansätzen (für nachhaltige Politiken und Firmen) arbeiten werden. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit schafft einen größeren Blick.“
 
 
Das Zentrum soll zudem einen Mehrwert für Studierende schaffen. „Wir möchten den Gedanken der Nachhaltigkeit in jedem Kurs einfließen lassen und in allen Fakultäten in der Lehre etablieren“, so Tappeiner.
Der Leiter des Zentrums Professor  Massimiliano Bonacchi, von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, will Firmen unterstützen, den Übergang zur Nachhaltigkeit zu wagen. Zur Seite stehen ihm Camilla Wellstein, Professorin a der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik und Professor Aart van Bezooijen, der Fakultät Design und Künste lehrt. Wellstein beschäftigt sich mit innovativen Technologien und Strategien zum Thema ökologische Nachhaltigkeit, während Bezooijen sich auf soziale Gerechtigkeit und Digitalisierung konzentriert. 
 
 
Ein großer Gewinn für das Kompetenzzentrum ist Nobelpreisträger Robert F. Engle, der als Mitglied des wissenschaftlichen Beirat am neuen Kompetenzzentrum mitwirken wird. Er zeigte sich enthusiastisch und bezeichnete das Projekt als „great enterprise“. 
 
 
 
 
 
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Markus Lobis Sa., 10.09.2022 - 11:06

Ökonomen sollten prinzipiell von Nachhaltigkeitsaktivitäten ausgeschlossen werden. Wir sollten unbedingt verhindern, dass sie das Thema kapern und damit alle ernsthaften Bemühungen um den dringend notwendigen Wandel in den Orcus treten.

Ökonomen sollten zur ihrer Verantwortung stehen und sich selbst für eine Weile aus dem akademischen Diskurs herausnehmen. Sie sind noch schlimmer als die Politiker, die ihnen zuhören.

Sa., 10.09.2022 - 11:06 Permalink
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Gianguido Piani Sa., 10.09.2022 - 17:03

Ökonomen haben bereits vor 30-40 Jahren das Thema Nachhaltigkeit gekapert. das gilt nicht nur für den Emissionenhandel-Schwund, sondern auch für die Energiemärkte. Die Idee, ein nicht schlecht funktionierendes Enel (bzw dt. Stadtwerke, franz. EDF usw) in hunderte theoretisch konkurrierende Unternehmen zu wandeln ist keinem Techniker gefallen, sondern Ökonomen. Das "Unbundling" (= Entkopplung) von Erzeugung. Übertragung und Verteilung ist eine deutliche Ineffizienz-Maßnahme, die Ökonomen jahrzehntelang mit theoretischen Argumenten unterstützt haben.
Jetzt führt die Finanzwelt das Geschäft, es bedarf keiner Kommentare, ein Blick auf die Stromrechnung reicht.
Einige Fragen an das neue Kompetenzzentrum (sie werden sowieso nicht beantwortet, das wäre aber schön). Wie sieht das Programm aus? Werden auch praktische Lösungen neben theoretischen Konzepten gelehrt? Werden die Nachhaltigkeit-Ansätze der letzten Jahrzehnte kritisch betrachtet oder einfach wiederholt und weiter gegeben? Ist man bereit, eine potenziell unbequeme Stellung gegen Politiker auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene zu nehmen, wenn diese ihren Worten keine Fakten folgen lassen?

Sa., 10.09.2022 - 17:03 Permalink