Gesellschaft | Bozen

Protestaktion gegen Film

Die „Bewegung für das Leben“ mobilisiert mit einem Film gegen Schwangerschaftsabbrüche. Aktivist:innen erinnern, dass in den 60ern illegale Abtreibungen Leben kosteten.
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Foto: Salto.bz
Es ist der 30. September und früher Freitagabend. Am Dominikanerplatz in Bozen ist fast alles wie immer, es hat gerade wieder aufgehört zu regnen. An einer Ecke vor der Dominikanerkirche steht eine kleine Gruppe mit Flugblättern in der Hand. „Heute findet eine Veranstaltung von ‚Bewegung für das Leben‘ statt. Die katholische Organisation setzt sich seit den letzten Jahren gegen die Abtreibung ein“, erklärt eine Person aus der Gruppe.
Hinter der Dominkanerkirche zeigt „Bewegung für das Leben“ im Rainerum an dem Abend den Film „Human Life“. Er wird auch in Schlanders, Bruneck, Brixen und Meran gezeigt und sei laut Beschreibung „ein Dokumentarfilm, der die Schönheit und die Größe des Lebens, auch inmitten von Leiden und Schwierigkeiten, aufzeigen möchte“. Für die versammelte Gruppe vor der Kirche ist die Filmvorführung eine weitere Aktion, um Schwangerschaftsabbrüche zu verurteilen.
Sie erhalten öffentliche Gelder der Provinz, um im Wesentlichen Politik zu machen und werden dabei von rechtskonservativen Parteien unterstützt.

Die Kritik

 
„Sie erhalten öffentliche Gelder der Provinz, um im Wesentlichen Politik zu machen und werden dabei von rechtskonservativen Parteien unterstützt. Diese verfolgen eine Sozialpolitik, die dem Gesetz 194 im Weg steht“, sagt die Aktivistin. Das 1978 eingeführte Gesetz erlaubt es in Italien, legal Abtreibungen durchzuführen.
„Bewegung für das Leben“ bietet Beratung für betroffene Personen an, die überlegen abzutreiben. Ob die Beratung unabhängig und neutral ist, muss hier wohl in Zweifel gezogen werden. Die Organisation veranstaltet auch regelmäßig Gebetsvigilien vor dem Bozner Krankenhaus, die Anlass für Proteste sind.
 
 

Rückblick in die 60er

 
„Wir sind ein Kollektiv und was uns eint, ist, dass die Abtreibung offensichtlich eine zivile Errungenschaft ist, die von Frauen für Frauen gemacht und dann auch von Männern unterstützt wurde. Es ist unsere Errungenschaft, die mit Blut erkämpft wurde.“ Die Aktivistin, die anonym bleiben möchte, verweist darauf, dass in den 1960er Jahren auch in Italien Menschen nach Abtreibungen an einer Blutvergiftung oder an Infektionen gestorben sind.
„Weil die Abtreibung nicht legal war, wandte man sich an selbsternannte Ärzte, die Abtreibungen auf sehr grausame, sehr schmerzhafte und sehr gefährliche Weise durchführten.“ Das feministische Kollektiv fordert deshalb, dass Abtreibung als Bürgerrecht garantiert und geschützt wird und Teil des öffentlichen Gesundheitswesens ist.
 
 
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gorgias Sa., 01.10.2022 - 16:45

Das Paar das die Aktion unterstützt zeigt ihr Gesicht. Die Aktivist(:?)innen, denn soweit man sehen konnte waren es nur noch Frauen, verstecken quasi ihr Gesicht hinter dem Plakat. Übrigens ein Banner, dessen Kaligaphie und Aufmachung sehr stark an andere Banner und Plakate erinnert, die auf öffentliche Flächen gekleistert wurden und nun schwer zu entfernen sind. Oder auch an Graffitti, die dann mit öffentlichen Geldern wieder gereinigt werden müssen.

Eine Aktivistin sagt sie möchte anonym bleiben. Arbeitet sie als Religionslehrerin oder in einer anderen kirchlichen Stelle? Das kann es ruhig sein, im moderenen Tirol. An der Zitze der Mutter Kirche hängen und gleichzeitig mit ein bischen Bohemme und radikal Chic alles weichspühlen. - Aber gebt acht. Beliebigkeit ist nicht Freiheit, sondern Sinnentleerung.

Ja wie immer kommt in Südtirol alles ca. 10 Jahre später. Aber diesmal bitte nicht lauwarm: Richtet euch ein paar grellfarbene gehäckelte Schimasken wie eure Schwestern in Moskau, geht in ein Kirche, am besten eine die der Maria gewidmet ist, um dann ein paar Fürbitten an die Gottesmutter zu richten. z.B. Dass, das Recht auf Abreibung erhalten bleibt. (Es hat ja den Anschein, dass das euch ein drängendes Anliegen wäre.) Nehmt das alles auf und spielt es auf youtube. - Dann kommt ihr nicht nur auf salto, sondern auch in die Dolomiten und der zett und das katholische Sonntagsblatt.

P.S. Die Schimasken haben auch den Vorteil, dass ihr die Plakate nicht so hoch halten müsst und nicht riskiert, dass ihr in den Armen einen Krampf bekommt.

Sa., 01.10.2022 - 16:45 Permalink
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Ceterum Censeo Sa., 01.10.2022 - 19:25

Antwort auf von gorgias

Die ganzen Vermutungen, wer das sein könnte und welchem Beruf die Frauen nachgehen, sind krankhafte Neugier, die Unterstellungen boshaft: gerade von einem, der mit Pseudonym postet.
Ich poste mit Pseudonym, spreche aber niemandem das Recht auf Anonymität ab. Auch Ihnen nicht. Nur sollten Sie es auch so halten.

Sa., 01.10.2022 - 19:25 Permalink
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gorgias Sa., 01.10.2022 - 22:21

Antwort auf von Ceterum Censeo

Ich spreche niemanden das Recht auf Anonymität ab. Wenn man aber im öffentlichen Raum sein Gesicht zeigt und politisch demonstriert und sich Anonymität wünscht ist da ein gewisser Widerspruch offensichtlich. Der öffentliche Raum ist genau das Gegenteil von Anonymität und Privatheit.
Tut mir leid, aber sich zu fragen wer in der Öffentlichkeit manifestiert und politischen Aktivismus betreibt, ist doch nicht krankhafte Neugierde, sondern legitimes Interesse. Entweder will man Öffentlichkeit, oder man scheut sie. Hier sieht man dass da jemand keine klaren Vorstellungen hat, wo er hin will. - Diese halb- oder auch pseudoklandestine Art ist jedenfalls kurios.

Sa., 01.10.2022 - 22:21 Permalink
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gorgias So., 02.10.2022 - 00:19

Antwort auf von Ceterum Censeo

Leider ist das nicht so einfach. Das Web ist nicht automatisch öffentlich. Auch ist nicht alles öffentlich was in der realen Welt geschieht und hat nicht den selben Grad von Öffentlichkeit.
Wenn jemand in einer Bar mit einem Bekannten im Gespräch ist, ist das was anderes als wenn jemand sich in einem öffentlich Raum stellt mit einem Banner, auf dem eine politische Forderung besteht, wo jeder Passant ungewollt mitgekommt was die Person will und damit gerechnet weden kann, dass die Medien sich dafür interessieren könnten.

Im Internet ist es auch nötig zu differenzieren. Wenn jemand in einer Kommentarspalte sich äußert, ist es eine eigene Situation, als die oben beschriebene. Dafür ist das Internet als öffentlicher Raum zu fragmentiert. Auch ist es nicht das Selbe wie sich in einer Bar zu äußern, weil es eine potenziel unbegrenze Reichweite haben kann. Das Internet und die neuen Medien haben eben ihre eigenen Regeln. Sich anonym zu äußern ist üblich und sicher nicht weniger häufig als es mit Klarnamen getan wird. Wer sich im Internet anonym äußert und politische Forderungen stellt, hat eben weniger Gewicht in seinen Forderungen.
Wer sich aber in den öffentlichen Raum stellt und den Anspruch hat anonym bleiben zu dürfen, der zerstört ihn. Denn er trägt seinen Anspruch auf Privatheit in die Öffentlichkeit.
Das Internet ist in seinen Ursprüngen ein Raum des Gedankenaustausches und der Diskussionen in dem Personen sich meistens nicht kannten. Man solle sich mal mit newsgroups außeinander setzen und ist den Pöbeleien mit Klarnamen, die man in den "sozialen Medien" findet vorzuziehen.
Die Selbstverständlichkeit, ob es eine höhere Tugend sei, mit Klarnamen zu posten, möchte an dieser Stelle hinterfragen. Mit folgendem Zitat Nietzsches als Reflektion möchte ich diesen Beitrag beenden:

>Die Menschen drängen sich zum Lichte, nicht um besser zu sehen, sondern um besser zu glänzen.<

So., 02.10.2022 - 00:19 Permalink
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Peter Gasser Mo., 03.10.2022 - 13:02

Antwort auf von gorgias

... ist ja nicht schwer:
Zitat 1: “Wer sich im Internet anonym äußert ..., hat eben weniger Gewicht in seinen Forderungen”:
Gorgias das Leichtgewicht...
Zitat 2: “Wer sich aber in den öffentlichen Raum stellt und den Anspruch hat anonym bleiben zu dürfen, der zerstört ihn”:
Gorgias der Zerstörer...

Mo., 03.10.2022 - 13:02 Permalink
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gorgias Mo., 03.10.2022 - 13:32

Antwort auf von Peter Gasser

zu 1. Natürlich kann eine bloße Meinung weniger Gewicht haben, als eine Person die dafür auch das Gesicht hinhält. Natürlich hängt das dann davon ab wieviel Gewicht diese Person besitzt. Und da gibt es genug Abstufungen.
zu 2. Hier wurde die Aussage nicht ganz genau rezipiert und aus dem Zusammenhang gerissen. Es heißt, wer sich in den öffentlichen Raum "stellt" und danach beginnt ein Absatz über das Internet, der auf seine Eigenheiten eingeht. Aber um es weiter auszuführen: Der physische öffentliche Raum hat seine Rahmenbedingungen und Regeln und es ist dort üblich sich nicht aufzuhalten und anonym sein zu wollen, während man beim Internet sogar bis zu einem bestimmten Punkt auch hinterfragen kann, in wie weit er öffentlich ist, da er durch seine Fragmentierung eine Eigenschaft der Öffentlichkeit fehlt. Des weiteren gibt es im Internet seit seinen Beginnen eine Tradition den anonymen und pseudonymen Diskussion, die eine Ergänzung, Erweiterung und Bereicherung der öffentlichen Diskussion darstellt. Und es gibt eben verschiedene Arten von "Öffentlichkeit". Es gibt die politische Aktion, die in allen klassischen Medien dann seinen Wiederhall finden kann und es gibt ein Bargespräch mit einer flüchtigen Begegnung, die vieleicht von fünf anderen Personen am Rande bemerkt wird. Das was hier in diesen Kommentarspalten stattfinden hat einen sehr engen Wahrnehmungsradius. Böse Zungen behaupten sogar salto selbst liegt unter der Wahrnehmungsschwelle. - Wenn Sie mich hier jetzt als Zerstörer darstellen wollen, übertreiben Sie bei weiten meine Wirkmächtigkeit.

P.S. Ich möchte hier anerkennend bemerken, dass Sie hier der Erste sind, der verucht sich ernsthaft inhaltlich mit anderen Kommentaren außenander zu setzten.

Mo., 03.10.2022 - 13:32 Permalink
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gorgias Sa., 01.10.2022 - 19:43

In diesem Portal sollten meiner Meinung nach nur Leute unter einem falschen Namen kommentieren dürfen!

Sa., 01.10.2022 - 19:43 Permalink
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gorgias Mo., 03.10.2022 - 12:52

Antwort auf von Katja Renzler

Ich würde wirklich bevorzugen, dass hier alle mit Pseudonym kommentieren würden. Denn viele glauben, dass die eigene Meinung oder Haltung genug ist und es keinen sachlichen Inhalt und Argumentation braucht nur weil sie das unter einem Klarnamen tun. Das ist mehr Jahrmarkt der Eitelkeiten und weniger Diskussion
Sie mögen nicht was ich in meinen Kommentaren schreibe? Dann argumentieren Sie doch dagegen! Aber kann es sein dass Sie dafür zu Faul sind, Sie alte Klarnamen-Trollerin?

Mo., 03.10.2022 - 12:52 Permalink