Gesellschaft | Ukraine V

"Enfant perdu"

Heinrich Heine ... denn ich war ein braver Soldat im Befreyungskriege der Menschheit

Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
ukraine2.jpg
Foto: (C) Peter Gasser

Schildwache

Verlorner Posten in dem Freiheitskriege, 

Hielt ich seit dreißig Jahren treulich aus. 

Ich kämpfe ohne Hoffnung, daß ich siege, 

Ich wußte, nie komm ich gesund nach Haus. 

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Ich wachte Tag und Nacht - Ich konnt nicht schlafen, 

Wie in dem Lagerzelt der Freunde Schar - 

(Auch hielt das laute Schnarchen dieser Braven 

Mich wach, wenn ich ein bißchen schlummrig war). 

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In jenen Nächten hat Langweil' ergriffen 

Mich oft, auch Furcht - (nur Narren fürchten nichts) - 

Sie zu verscheuchen, hab ich dann gepfiffen 

Die frechen Reime eines Spottgedichts. 

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Ja, wachsam stand ich, das Gewehr im Arme, 

Und nahte irgendein verdächt'ger Gauch, 

So schoß ich gut und jagt ihm eine warme, 

Brühwarme Kugel in den schnöden Bauch. 

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Mitunter freilich mocht es sich ereignen. 

Daß solch ein schlechter Gauch gleichfalls sehr gut 

Zu schießen wußte - ach, ich kann's nicht leugnen - 

Die Wunden klaffen - es verströmt mein Blut. 

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Ein Posten ist vakant! - Die Wunden klaffen - 

Der eine fällt, die andern rücken nach - 

Doch fall ich unbesiegt, und meine Waffen 

Sind nicht gebrochen - nur mein Herze brach.

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(Heinrich Heine)

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... denn ich war ein braver Soldat im Befreyungskriege der Menschheit

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Ein Posten ist vakant! - Die Wunden klaffen - 

Der eine fällt, die andern rücken nach - 

Doch fall ich unbesiegt, und meine Waffen 

Sind nicht gebrochen - nur mein Herze brach.

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Ergänzung am 1. November 2022:

Demographie: Bevölkerungspolitik - Angriffs- und Vernichtungskrieg - Assimilierung:

(Quellen: verschiedene Fachartikel, Expertenaussagen, Originalzitate; besonders: watson.ch, spiegel.de, Falter.at, Manager.magazin, legonomics.de)

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Russlands Präsident Putin wählte vor der versammelten Politelite am 21. April 2021 in der „Manezh Central Exhibiton Hall“ in Moskau drastische Worte, um die dramatische Situation seines Landes zu beschrieben. „Die demographische Entwicklung ist ein Notfall“, resümierte . Die Dinge seien nun leider einmal so. Dies gelte es zu akzeptieren, man müsse den Umstand zugeben und *etwas* dagegen unternehmen.

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wird es bald einfach niemanden geben, der es verteidigt.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Finger in der jüngeren Vergangenheit schon mehrmals persönlich auf diesen wunden Punkt gelegt. Bereits im Jahr 2006 erklärte er: «Russland hat ein riesiges Territorium, das grösste der Welt. Wenn die Situation sich nicht ändert, wird es bald einfach niemanden geben, der es verteidigt.» 2007 bezeichnete Putin die Bevölkerungspolitik als «erstrangige Aufgabe der russischen Politik». Und im November 2021 sagte er: «Aus humanitärer Sicht und unter dem Gesichtspunkt der Stärkung unserer Staatlichkeit sowie aus wirtschaftlicher Sicht ist das demographische Problem eines der wichtigsten.»

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«Weniger Volk bedeutet weniger Souveränität»

In den kommenden 30 Jahren wird Russland rund ein Sechstel seiner Bevölkerung im erwerbs- und wehrfähigen Alter verlieren. Ähnlich geht es in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts weiter. Zusammengenommen wird Russland rund ein Viertel seiner aktiven Bevölkerung einbüßen, wie aus Projektionen der Vereinten Nationen  hervorgeht, die vor Kriegsbeginn erstellt wurden. Allerdings besteht die eigentliche «heraufziehende Katastrophe» für die russische politische Elite nicht primär im Bevölkerungsrückgang, sondern in der – vermeintlich daraus folgenden – schwindenden Weltgeltung. «Weniger Volk bedeutet weniger Souveränität», bemerkte dazu 2007 der Vorsitzende des russischen Rechnungshofes, Sergej Stepaschin.

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deren Tal etwa alle 25 Jahre wiederkehrt

Um 1900 hatte Russland (das eigentliche Russland innerhalb des Zarenreichs) mit rund 87 Millionen Einwohnern die drittgrösste Bevölkerung der Welt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts brachen dann aber gleich mehrere demographische Katastrophen über Russland herein: Schon im Ersten Weltkrieg fielen mehr als 1,8 Millionen Soldaten, was zu einem Männermangel und dadurch zu weniger Ehen führte, aus denen Kinder hervorgingen. Der Krieg ging nahezu nahtlos in den Bürgerkrieg zwischen Bolschewiki und den Anhängern des Zaren über, der wiederum Millionen von Todesopfern forderte. Möglicherweise verlor Russland zwischen 1914 und 1921 etwa 30 Millionen Menschen – mehr als im Zweiten Weltkrieg. Auf den Bürgerkrieg folgten die Stalinschen Säuberungen, die im «Grossen Terror» von 1936 bis 1938 ihren Höhepunkt fanden. Diesen Säuberungswellen fielen mindestens 3 Millionen Menschen zum Opfer; manche Historiker nennen aber weit höhere Zahlen – die Schätzungen gehen bis zu 22 Millionen. Diese sehr hohen Angaben dürften aber vermutlich Opfer des Zweiten Weltkriegs enthalten. Dieser forderte einen enormen Blutzoll; die Verluste der Sowjetunion betrugen schätzungsweise 13 Millionen Soldaten und 14 Millionen Zivilisten. 1943, mitten im Krieg, wurden nur rund 1 Million Kinder geboren (zum Vergleich: 1939 waren es 4,3 Millionen). Dieser historische Tiefstand löste eine demographische «Welle» aus, deren Tal etwa alle 25 Jahre wiederkehrt – so beispielsweise um 1968 herum oder 1993, die beide geburtenschwache Jahrgänge waren.

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Höhere Sterberate als Geburtenrate!

Bereits kurz vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion, auf den in Russland – wie auch in den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion – eine tiefe ökonomische und gesellschaftliche Krise folgte, kam es neuerdings zu einem markanten Niedergang der Geburten. Während mehr als einer Dekade sank die Zahl der Geburten beinahe unablässig, bis um die Jahrtausendwende eine leichte Erholung einsetzte.

Die Zahl der Russen, die sich heute in ihren Zwanzigern und Dreissigern befinden, ist aufgrund dieser Entwicklung relativ klein. Auch dieses demographische Wellental beginnt sich jetzt auf die Gesamtpopulation auszuwirken, da diese Jahrgänge nun das Alter erreicht haben oder bald erreichen werden, in dem sie selber Kinder haben. Verschärft wurde der Geburtenrückgang durch frei verfügbare Verhütungsmittel, die zu Sowjetzeiten nur schwer zu erhalten waren. Hinzu kam eine unfassbar hohe Zahl von Abtreibungen: Die Häufigkeit von Schwangerschaftsabbrüchen war in Russland 2010 weltweit am höchsten. 1992 standen gemäss einem Bericht der RAND-Corporation 225 Abtreibungen 100 Geburten gegenüber, und auch noch im Jahr 2000 wurden rund 70 Prozent aller Schwangerschaften abgebrochen.

Die Fertilitätsrate fiel von 2,2 Kindern pro Frau in den späten Achtzigerjahren auf zeitweise weniger als 1,2 Kinder pro Frau. In entwickelten Gesellschaften gilt eine Fertilitätsrate von 2,1 Kindern pro Frau als Schwellenwert für den Bestandserhalt der Bevölkerung: Sinkt die Fertilitätsrate unter diesen Wert, schrumpft die Bevölkerung ohne Zuwanderung. Höhere Sterberate als Geburtenrate!

Putins 2012 verkündeter Plan, dass die russische Bevölkerung bis 2050 auf 154 Millionen Einwohner zunehmen solle, ging nicht auf. 2017 sank die Zahl der Geburten plötzlich stark – und nahm danach bis 2021, dem Jahr mit den letzten verfügbaren Zahlen, weiter ab. 2020 war zusätzlich ein steiler Anstieg der Todesfälle zu verzeichnen, der sich 2021 ungebremst fortgesetzt hat. Zwischen März 2020 und Januar 2022 starben rund 1 Million Menschen mehr, als gemäss Zahlen aus den Jahren von 2015 bis 2019 zu erwarten gewesen wären. Diese Übersterblichkeit ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.

Diese dramatische demographische Krise trifft auch die russische Armee. Die geburtenschwachen Jahrgänge von Ende der Neunziger- und Anfang der Nullerjahre bilden nun das Reservoir, aus dem die Armee ihre Mannstärke von rund 900'000 schöpfen muss. Dies bedeutet, dass Verluste weit weniger einfach ausgeglichen werden können. Und das demographische Problem der russischen Armee wird sich voraussichtlich drastisch verschärfen. Ein UNO-Bericht aus dem Jahr 2019 – also noch vor der Corona-Pandemie und dem Krieg – hat für 2020 die Zahl der Männer zwischen 20 und 34 Jahren auf 14,25 Millionen veranschlagt. Diese Zahl werde laut der mittleren Schätzung voraussichtlich bis 2025 auf nur noch 11,55 Millionen sinken – und bis 2030 sogar auf 11,23 Millionen. Falls diese Prognosen zutreffen, heisst das, dass die Zahl der wehrfähigen Männer im Lauf der Zwanzigerjahre um etwa 20 Prozent abnehmen wird.

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Putin von Demografie besessen

»Wie andere weiße Nationalisten auch, ist Putin von Demografie besessen und von der Angst getrieben, dass seine Rasse zahlenmäßig in die Minderheit geraten könnte«, schreibt der US-Historiker Timothy Snyder von der Yale-University. In einer groß angelegten Analyse  für die aktuelle Ausgabe des Außenpolitikfachblatts »Foreign Affairs« seziert er Putins krude »rassische Arithmetik«, der sein Krieg folgt: »Die ersten russischen Soldaten, die im Kampf getötet wurden, waren ethnisch gesehen Asiaten aus dem Osten Russlands, und viele, die seither gestorben sind, waren zwangsrekrutierte Ukrainer aus dem Donbass. Ukrainische Frauen und Kinder sind nach Russland deportiert worden, weil sie als assimilierbar gelten, als Leute, die als Verstärkung für die weiße russische Bevölkerung dienen können.« Zugleich verfolge die russische Führung die Strategie, Afrika und Asien in Lebensmittelkrisen zu stürzen, weshalb der Rückgang der Getreidelieferungen aus der Ukraine bewusst einkalkuliert sei: »Nichts an diesem Hungerplan spielt sich im Verborgenen ab«, schreibt Snyder. Es liege alles offen zutage und werde auch so von den Propagandisten des Kremls benannt. Mit liberalen Vorstellungen von universellen Werten, Menschenrechten und friedlichem Interessenausgleich hat derartiges Gedankengut nichts zu tun. Es handelt sich um reine, rohe Machtpolitik, getrieben vom fatalistischen Glauben an einen Verdrängungskampf der Völker. Nach dem Motto: Es kann nur wenige Herrennationen geben. Die anderen werden assimiliert, unterjocht oder ausgelöscht.

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wären wohl nirgends mehr Grenzen sicher

Womöglich bezweckt die expansionistische Politik des Kremls unter anderem tatsächlich (auch), den Bevölkerungsrückgang Russlands durch den Anschluss ukrainischer Gebiete zu bremsen. Ganz abgesehen davon, dass aus allenfalls einverleibten ukrainischen Bevölkerungsgruppen wohl kaum loyale Untertanen des Kremls würden, dürfte dies zum Scheitern verurteilt sein: Durch den Krieg in der Ukraine hat Putin die demografische Krise, die er so fürchtet, nur noch angeheizt.

Nun sollen/müssen also die Weissrussen (Belarussen), die Kleinrussen (Ukrainer), alle in den Nachbarstaaten lebenden Russen (Heimholen der Gebiete) und wohl auch die Kasachen und andere zu Russen werden, um dem Volk seine notwendige und bedeutende zahlenmäßige Masse zu geben: Imperialismus, Faschismus, Rassismus, Nazismus - alles in einem: eine völkische Verbrecherbande im Kreml.

Potentaten rund um den Globus schauen Putin dabei zu. Sollte er aus dem von ihm begonnenen Krieg so hervorgehen, dass er sich als Gewinner inszenieren kann, wären wohl nirgends mehr Grenzen sicher. Ein russischer Sieg wäre ein gefährlicher Präzedenzfall, dessen Bedeutung weit über Europa hinausreicht. In einer Welt zunehmender demographischer Ungleichgewichte stünden eine Menge Konflikte bevor, manche davon könnten mit Atomwaffen geführt werden.

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Der Westen versucht, eine internationale Ordnung zu erhalten

Die Weltgemeinschaft wäre gut beraten, sich gegen dieses Szenario zu wappnen, indem sie gemeinsam Russland in die Schranken weist. Momentan machen die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer allein die Arbeit. Sie – beziehungsweise wir – tragen den überwiegenden Teil der menschlichen, militärischen und wirtschaftlichen Kosten. Der Westen versucht, eine internationale Ordnung zu erhalten, die dabei ist, unter die Panzerketten zu kommen. Die anderen schauen zu und versuchen, sich opportunistisch zu bereichern, zum Beispiel durch den Kauf von billigem, weil sanktioniertem russischen Öl und Gas.

Im Kern ist es ganz simpel: Um ein Peak-Power-Domino zu verhindern, muss Russland diesen Krieg verlieren.

Whatever it takes.

(Quellen: verschiedene Fachartikel, Expertenaussagen, Originalzitate; besonders: watson.ch, spiegel.de, Falter.at, Manager.magazin, legonomics.de)

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Ergänzung 3. November 22 - Medwedew:

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1. Die Todesstrafe:

Todesstrafe für Saboteure

Nachdem junge Männer in Russland verhaftet wurden, weil sie aus Protest gegen den Krieg Eisenbahnanlagen sabotiert haben sollen, fasst Ex-Präsident Dmitri Medwedew laut einem Medienbericht die Todesstrafe für Saboteure und Auge. Das Moratorium für die Todesstrafe sei menschlich, könne aber geändert werden, zitiert ihn das Exilmedium "Meduza".

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2. Atomangriff:

Russland hat das Recht, Atomwaffen einzusetzen

"Ich muss Sie noch einmal daran erinnern, für die tauben Ohren, die nur sich selbst hören: Russland hat das Recht, Atomwaffen einzusetzen, wenn es nötig ist", schrieb Medwedew. Dies sei "sicher kein Bluff".

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Was für Entartungen im Kleinen und im Großen. Was für ein Drama spielt sich da im Kreml ab... man denkt unwillkürlich an den “Führerbunker” in Berlin, 1945

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Ergänzung 4. November:

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1. Schwerverbrecher:

Russlands Präsident Wladimir Putin hat ein Gesetz unterzeichnet, wonach Schwerverbrecher eingezogen werden können, so berichtet die staatliche Nachrichtenagentur RIA. Nun werden von staatlicher Seite verurteilte Schwerverbrecher zum Morden in das Nachbarland gesendet: was für eine weitere Entartung.

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2. Faschistisches Blut&Boden-Prinzip:

unsere Menschen

Der frühere russische Staatschef Dmitri Medwedew rechtfertigt zum Tag der nationalen Einheit in Russland den Krieg gegen die Ukraine. Wie Präsident Wladimir Putin stellt auch er die Ukraine als Teil Russlands dar und leugnet deren Existenz als Staat und Volk. "... es gibt Heimaterde, auf der unsere Vorfahren gelebt haben und auf der heute *unsere Menschen* leben. Wir geben sie an niemanden her", schreibt Medwedew auf Telegram.

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3. Satan:

den obersten Herrn der Hölle aufzuhalten

Russlands Gegner in der Ukraine und im Westen seien "Teil einer sterbenden Welt", erklärt der Vizesekretär des Sicherheitsrates. Er bedient das in Russland kursierende Propagandamotiv, man habe es in der Ukraine mit *teuflischen Kräften* zu tun: "Ziel ist, *den obersten Herrn der Hölle* aufzuhalten... - Satan, Luzifer oder Iblis", schreibt er.

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Todesstrafe - Atomangriff - Schwerverbrecher ins Nachbarland - Satan bekämpfen: was für eine giftige Brühe, jedes Wort, jede Tat eine Absage an ernsthafte Verhandlungen.

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Ergänzung am 5. November 2022;

Ergänzung zum Kommentar: https://www.salto.bz/de/comment/113909#comment-113909

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Hein Goemans, 65, stammt aus den Niederlanden und lehrt internationale Politik an der University of Rochester im US-Bundesstaat New York. Er befasst sich seit Jahren mit der Frage, wie militärische Konflikte enden, sein Buch »War and Punishment« aus dem Jahr 2000 gilt als Standardwerk.

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(Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/konfliktforscher-ueber-atomdrohungen-putin-hat-leider-noch-viele-optionen-a-e46a61db-bb58-4bd2-be83-dec08894b7d3)

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Aus dem Interview:

Dann kommt es darauf an, wie der Westen sich verhält.

„Mal angenommen, Putin setzt eine Atomwaffe nicht direkt auf dem Schlachtfeld ein, sondern testet sie lediglich, vielleicht sogar in der Nähe der ukrainischen Grenze. Dann kommt es darauf an, wie der Westen sich verhält. Wie würde Bundeskanzler Olaf Scholz auf einen solchen Test reagieren? Was würde in Deutschland passieren? … Ich weiß es nicht. Aber von dieser erwarteten Reaktion hängt es ab, wie effektiv die Abschreckung durch Verweigerung im Vorfeld sein kann. Wenn Putin davon ausgeht, dass ein Atomtest zu Verunsicherung und zu Rissen in der Solidarität mit der Ukraine führt, dann wird er es ausprobieren. Was hat er zu verlieren?“

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(Was muss passieren, damit der Krieg endet?)

„Grundsätzlich müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein, damit ein militärischer Konflikt zu Ende geht:

  1. Erstens müssen sich die Erwartungen der gegnerischen Parteien annähern, was den weiteren Verlauf der Auseinandersetzungen angeht – auch wenn sich das noch nicht zwangsläufig auf dem Schlachtfeld widerspiegeln muss.
  2. Zweitens müssen beide Seiten den Eindruck haben, dass eine Friedensvereinbarung durchsetzbar ist.
  3. Und drittens muss, ganz schlicht, das physische Überleben der Parteien gesichert sein. All das ist im Ukrainekrieg noch nicht klar.“

Angst vor demokratischen Gesellschaften

„Ich glaube, dass Putin Angst vor zunehmend instabilen, sich demokratisierenden Gesellschaften hatte, die die Herrschaft von Autokraten infrage stellen. Es gab die Orangene Revolution in der Ukraine, eine Beinahe-Revolution in Belarus, Proteste in Kasachstan. Am Ende der Dominoreihe sieht er sich selbst. Vermutlich hatte er den Eindruck, eine angebliche Verwestlichung seiner Nachbarschaft stoppen zu müssen, um Gefahr von seiner eigenen Macht abzuwenden. Er denkt wie ein Politiker des 19. Jahrhunderts, in den Kategorien von Großmächten und Einflusssphären. Das Problem ist, dass Russland keine Großmacht mehr ist“.

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(Hätte es einen Weg gegeben, den Krieg zu verhindern?)

Putin kann nicht mit freier demokratischer Ukraine leben

„Gegenfrage: Hätte Putin mit einer neutralen, unabhängigen, demokratischen Ukraine leben können, selbst wenn sie niemals Nato-Mitglied wird? Ich glaube nicht. Deshalb ist keine der Zusagen, die er macht, etwas wert. Auch wenn er sich morgen auf einen Waffenstillstand oder auf Verhandlungen einlässt, wird er vermutlich die Zeit nutzen, seine Truppen aufzustocken, neu zu bewaffnen und wieder loszuschlagen.

Gleichzeitig kann sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht auf einen Deal einlassen, an dem sich Putin in derselben Ausgangslage wie am 24. Februar befindet. Das ukrainische Volk wird ihm das nicht durchgehen lassen.“

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(Im Moment sieht es aus, als hätten beide Seiten wenig Grund, sich auf Verhandlungen einzulassen)

„Putin ist vielleicht etwas pessimistischer geworden, was den Ausgang angeht, Selenskyj dagegen optimistischer. Selenskyj hat sogar wieder die Krim-Halbinsel ins Spiel gebracht, die er zurückerobern will. Auch auf ukrainischer Seite verändern sich also die öffentlich kommunizierten Ziele. Beide stellen Forderungen, die inkompatibel sind. Aber um den Krieg zu beenden, muss eine Seite ihre Forderungen ändern“.

(Es gibt auch in Deutschland Stimmen, die fordern, die Ukraine solle endlich mit Putin verhandeln, um das Töten zu beenden. Was halten Sie davon?)

Putin ist ein Mörder ... wo wird er aufhören

„Die Frage ist, was das im Moment bringen wird. Putin ist ein Mörder, er hat Attentäter quer durch Europageschickt, um Menschen umzubringen. Wo wird er aufhören? Es empört mich sowohl moralisch als auch intellektuell, dass jetzt gefordert wird, wir müssten Putin Zugeständnisse machen. Er und seine Leute wollen eine Form des Zarenreichs wiederherstellen. Warum sollte er, wenn er in der Ukraine gewinnt, damit aufhören?“

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(Würde die Lieferung deutscher Kampfpanzer am Ausgang des Krieges etwas ändern?)

Es kommt auf die Erwartungen an

„Der Fehler, den viele Leute derzeit machen, ist, dass sie sich an konkreten Waffen, Panzern und Zahlen festklammern. Darauf kommt es aber nicht an, sondern auf die Erwartungen der Kriegsparteien. Putins Erwartung ist, dass er Selenskyj unter Druck setzt, indem er die Europäer dazu bringt, die Ukraine zu einem Deal zu zwingen. Und die deutsche Position, wie sie sich derzeit für mich darstellt, ermöglicht das“.

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( Was sollte Deutschland tun?)

kein Kriegsgewinn für Putin

„Putin glaubt, dass er die Europäer gewissermaßen aus dem Konflikt herausfrieren kann, indem er ihnen das Gas abdreht. Erst wenn Deutschland seine Haltung fundamental ändert, könnten sich auch die Erwartungen Putins ändern. Die Europäer und Olaf Scholz müssten einen Weg finden, glaubhaft zu signalisieren, dass sie Selenskyj nicht zu Konzessionen zwingen werden, die Russland einen Sieg bescheren. Und mit Sieg meine ich ein Ergebnis, das für Putin besser ist als die Ausgangslage vom 24. Februar, in der Russland Teile des Donbass kontrollierte. Wenn Scholz glaubhaft signalisieren kann, dass er einen russischen Sieg nicht akzeptieren und sich nicht erpressen lassen wird, dann wäre das ein großer Unterschied. Eine Wischiwaschi-Politik wird nicht funktionieren.“

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bisher:

https://www.salto.bz/de/article/17082022/ukraine-iv-putin

https://www.salto.bz/de/article/16072022/ukraine-iii-oder-geschichte-und-tyran

https://www.salto.bz/de/article/24032022/ich-bin-heute-ukraine-ii

https://www.salto.bz/de/article/25022022/wir-alle-sind-heute-ukraine

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Peter Gasser Fr., 04.11.2022 - 09:18

Antwort auf von Ludwig Thoma

Sie gehen davon aus, dass dieser Angriffskrieg, dieser Vernichtungskrieg, tausendfacher Mord an Zivilisten, Vergewaltigung, Kindesraub, Aussortierungslager, Deportation, Vernichtung von Dörfern und Städten, ziviler Infrastruktur, dass dies alles die "Konsequenz nicht erfolgter diplomatischer Bestrebungen" ist. Da liegen Sie nach allen Informationen, die es dazu gibt, völlig daneben - unbeschadet, dass dies natürlich - WIEDER - klassische Täter-Opfer-Umkehr ist.
Ich schlage eine Katze tot, weil Sie mich vorher angeschrieen haben: also sind Sie Schuld am Tod der Katze: meine Güte, Walter!!
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Es besteht aber noch die Möglichkeit, dass ich sie irrig verstehe, und Sie meinen die "nicht erfolgten diplomatischer Bestrebungen den Konflikt zu lösen" durch den Diktator Putin: dann ist es zum Teil richtig.
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Auch Sie versuchen, die andere Sicht als die Ihre auf wertlose "Nachrichtensendungen"zurückzuführen: bei mir jedenfalls sind dies mehr als 100 Fachartikel von Experten und mehrer Bücher kompetenter Autoren.
Bei Ihnen? Welche sind Ihre Quellen, die Ihre seit Monaten andauernde Täter-Opfer-Umkehr sachlich darlegen können?

Fr., 04.11.2022 - 09:18 Permalink
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Ludwig Thoma Fr., 04.11.2022 - 13:42

Antwort auf von Peter Gasser

Nein ich gehe nicht davon aus, dass der Angriffskrieg Konsequenz nicht erfolgter diplomatischer Bestrebungen ist. Gehen Sie etwa davon aus, dass er Konsequenz der Waffenlieferungen ist?
Ich gehe davon aus, dass nur diplomatische Bestrebungen den Krieg beenden können. Waffenlieferungen nicht. Diese verlängern den Krieg höchstens. Beenden werden sie ihn nicht.
Ich finde es beschämend wenn bei Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland die Türkei als Mediator fungiert und nicht ein gewichtiges EU-Land oder gar die EU selbst. Auch dass die EU und vor allem die USA die Ukraine bei den Verhandlungen nicht mindestens gleich massiv unterstützt wie bei den Waffenlieferungen.
Wenn Sie mir nun "Täter-Opfer-Umkehr" vorwerfen, weil ich mir vom Westen wünsche, dass er die Ukraine anstatt militärisch diplomatisch unterstützt, müssen vor allem Sie selbst damit klar kommen.
Bitte hören Sie endlich damit auf.

Fr., 04.11.2022 - 13:42 Permalink
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Peter Gasser Fr., 04.11.2022 - 14:01

Antwort auf von Ludwig Thoma

Ich bin genauso eine unabhängige Person wie Sie, und darf hier meine Meinung äußern.
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Alle wollen Verhandlungen, alle unterstützen vehement Verhandlungen, NUR EINER NICHT: Putin.
Wie will er jetzt auch noch verhandeln, wenn er, um nicht verhandeln zu müssen, ukrainische Regionen annektiert hat?
Für glaubwürdige Verhandlungen müsste sich Putin militärisch zuerst aus dem Nachbarland zurückziehen und die souveränen Grenzen der Ukraine garantieren: sehen Sie auch nur die kleinste Bereitschaft dazu bei Putin oder Russland?
Ich nicht, ich bitte um Quellen, wenn Sie mehr wissen. Behauptungen helfen nicht weiter.
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Auch das ist meiner Meinung nach Täter-Opfer-Umkehr: dem, der verhandeln will, der Ukraine und ihren Unterstützern, wird mangelndes Interesse daran vorgeworfen, und Putin, der jede Verhandlung ablehnt und durch Fakten alle Verhandlungen torpediert hat, sprechen Sie zu, dass er einer Verhandlungslösung zustimmen würde: völlig irreal, meiner Meinung nach.
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Bleibt noch: wie mit jemandem verhandeln, der ständig alle anlügt und jede Vereinbarung bricht? Haben Sie da eine Idee? Setzen Verhandlungen nicht ein Mindestmaß an Vertrauen voraus? Und wie soll sich die Ukraine mit dem Verantwortlichen für Butscha an einem Tisch setzen? Und muss bei Verhandlungen nicht auch vorab vertrauensbildend die Zusage gemacht werden, dass Kriegsverbrechen und Verbrechen an Zivilisten aufgeklärt und bestraft werden? Sehen Sie da irgendeine Verhandlungsbereitschaft bei Putin? Bitte um Quellenangabe.

Fr., 04.11.2022 - 14:01 Permalink
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Ludwig Thoma Fr., 04.11.2022 - 14:25

Antwort auf von Peter Gasser

Herr Gasser, da ich, gleich wie Sie, westlich von der Ukraine sitze, und der Staat in dem ich (zufällig) geboren bin, dem westlichen Bündnis angehört, kann ich nur von der Seite irgendwas verlangen, der ich angehöre. Nicht aber von der anderen. Das müssen die Leute dort tun.
Verlange ich nun von meiner Seite, dass sie sich mehr diplomatisch als militärisch für eine friedliche Lösung einsetzt, spreche ich nicht die Gegenseite frei, weil sie nicht verhandeln will. Dazu muss ich auch keine Quellen anführen. Das ist lächerlich.
Aber wahrscheinlich wollen Sie das nicht verstehen und kommen nicht umhin, mir jetzt wieder Täter-Opfer-Umkehr vorzuwerfen.

Fr., 04.11.2022 - 14:25 Permalink
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Manfred Klotz Fr., 04.11.2022 - 16:21

Antwort auf von Ludwig Thoma

Wenn die Waffenlieferungen an die Ukraine gestoppt werden, kann sie sich nicht mehr lange verteidigen, dann hat Russland leichtes Spiel. Klar ist dann der Krieg zu Ende, aber sicher nicht so wie die Ukrainer und alle rationelle Menschen sich das Ende vorstellen. Ich betone rationelle Menschen, den anderen ist es egal. Und genau das ist das Problem bei ihnen und Frei.
Erreicht Russland seine Ziele, weil sich die Ukraine nicht mehr ausreichend verteidigen kann, gibt es auch keine Verhandlungen mehr, wieso auch?

Fr., 04.11.2022 - 16:21 Permalink
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Stefan S Fr., 04.11.2022 - 10:09

Antwort auf von Ludwig Thoma

"nicht erfolgter diplomatischer Bestrebungen den Konflikt zu lösen."
Das ist natürlich Quatsch weil es wird ständig verhandelt

"Nur ist völlig ungeklärt, ob Verhandlungen mit dem russischen Herrscher der richtige Weg dahin sind. Es wurde sehr viel ausprobiert seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar. Es ging um einen generellen Waffenstillstand, um Kriegsgefangene und eben Getreide. All diese Verhandlungen zeigen, wo man derzeit mit Putin weiterkommen kann und wo nicht."
und
" Erste Anläufe fanden schon kurz nach Kriegsbeginn statt, zunächst an der belarussischen Grenze, dann ab Ende März in Istanbul. Im Palast von Präsident Erdoğan trafen sich die Verhandler aus der Ukraine und Russland, die Türken vermittelten. Am Bosporus-Ufer warteten die Journalisten auf gute Nachrichten. Es kursierten mehrere Vorschläge, die sowohl für die Ukraine als auch für Russland als Kompromisse annehmbar erschienen. Informell sollen die Ukrainer sich bereit erklärt haben, womöglich auf Teile des Donbass und der Südukraine zu verzichten. Aber natürlich waren die russischen Forderungen nach "Denazifizierung" und vor allem einer "Demilitarisierung" ausgeschlossen."
" Insider berichten weiter, der Vorschlag habe einen spektakulären "Leasingvertrag" vorgesehen, in dem die Ukraine die Krim für 100 Jahre an Russland überschreiben sollte. Faktisch hätte das eine Anerkennung der Annexion durch Russland bei gleichzeitiger Vertagung des Konflikts auf künftige Generationen bedeutet. Aber Putin lehnte ein Treffen mit Selenskyj kategorisch ab."
" Nach dem Scheitern der Gespräche im Frühling weitete sich der Krieg aus. Russland eroberte Schritt um Schritt Gebiete im Osten, bis die Offensive erlahmte und die Ukraine im Spätsommer strategisch wichtige Gebiete im Osten und Süden des Landes zurückeroberte. Trotzdem sprachen Ukrainer und Russen die ganze Zeit weiter miteinander. Nicht über das weit entrückte Ziel eines Friedensvertrags, sondern über kleinere Fragen, die lebenswichtig waren, etwa über Gefangenenaustausch."
Leider hinter der Bezahlschranke deswegen hier Auszugsweis
https://www.zeit.de/2022/45/verhandlungen-ukraine-krieg-russland-wladim…

Fr., 04.11.2022 - 10:09 Permalink
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Stefan S Fr., 04.11.2022 - 16:22

Antwort auf von Ludwig Thoma

"Ja das ständig verhandelt wird, das wird bei Ihnen so stehen gelassen. Als ich das hier geschrieben habe, wurde es sofort in Abrede gestellt."
Das liegt daran das Sie Ihre Aussage in keinen nachvollziehbaren Kontext stellen.
Mein Kontext dazu ist ungefähr dieser

" Der funktionierende Getreide-Deal ist nur eins der zahlreichen Abkommen, die Putin gebrochen hat, darunter Verträge über Raketen und Abrüstung, die Unverletzlichkeit von Grenzen und die Pariser Charta über das friedliche Zusammenleben in Europa. Nach einem Gespräch mit Tayyip Erdogan Mitte der Woche ließ sich Putin auf Lieferungen wieder ein und drohte der Ukraine kurz darauf im russischen Sicherheitsrat schon wieder mit dem Abbruch.
Kann man mit einem so unsicheren Kantonisten, einem manischen Vertragsbrecher, über einen Waffenstillstand verhandeln?"
Es gibt einfach keine Verlässlichkeit auf der Seite des Kreml und die Folge solches Verhaltens spiegelt die derzeitige Realität wieder.
Die diplomatischen Drähte laufen aktuell heiss, Vorbereitung zum G20 Gipfel, Scholz in China, neuer Präsident in Brasilien, der Druck auf Putin steigt von Tag zu Tag und es geht für Putin nur noch um sein eigenes politisches Überleben.

Fr., 04.11.2022 - 16:22 Permalink
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Stefan S Fr., 04.11.2022 - 16:45

Antwort auf von Ludwig Thoma

"Ja das ständig verhandelt wird, das wird bei Ihnen so stehen gelassen. Als ich das hier geschrieben habe, wurde es sofort in Abrede gestellt."
Das liegt daran das Sie Ihre Aussage in keinen nachvollziehbaren Kontext stellen.
Mein Kontext dazu ist ungefähr dieser

" Der funktionierende Getreide-Deal ist nur eins der zahlreichen Abkommen, die Putin gebrochen hat, darunter Verträge über Raketen und Abrüstung, die Unverletzlichkeit von Grenzen und die Pariser Charta über das friedliche Zusammenleben in Europa. Nach einem Gespräch mit Tayyip Erdogan Mitte der Woche ließ sich Putin auf Lieferungen wieder ein und drohte der Ukraine kurz darauf im russischen Sicherheitsrat schon wieder mit dem Abbruch.
Kann man mit einem so unsicheren Kantonisten, einem manischen Vertragsbrecher, über einen Waffenstillstand verhandeln?"
Es gibt einfach keine Verlässlichkeit auf der Seite des Kreml und die Folge solches Verhaltens spiegelt die derzeitige Realität wieder.
Die diplomatischen Drähte laufen aktuell heiss, Vorbereitung zum G20 Gipfel, Scholz in China, neuer Präsident in Brasilien, der Druck auf Putin steigt von Tag zu Tag und es geht für Putin nur noch um sein eigenes politisches Überleben.

Fr., 04.11.2022 - 16:45 Permalink
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Ludwig Thoma Sa., 05.11.2022 - 14:07

Antwort auf von Stefan S

Mit der Einstellung, Bemühungen um einen Waffenstillstand seien sinnlos, da er ja von Russland sowieso nicht eingehalten werde, aber sich gleichzeitig an der Seite der ukrainischen Bevölkerung zu wähnen, muss man auch erst mal zurecht kommen.

Sa., 05.11.2022 - 14:07 Permalink
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Peter Gasser Sa., 05.11.2022 - 14:53

Antwort auf von Ludwig Thoma

Friedensvertrag ja, aber was meinen Sie mit "Waffenstillstand"?
Bedeutet Waffenstillstand, dass sich Russland aus der Ukraine zurückzieht und den Angriffskrieg aufgibt; oder bedeutet dies, Einfrieren, bis Russland die Rekruten ausgebildet und ausgerüstet hat, Granaten aus Nordkorea, Drohnen und Raketen aus dem Iran geholt hat, und dann alles wieder von vorne?
Gibt es irgendeinen Grund daran zu zweifeln, daß Russland fortwährend lügt und Verträge bricht, das vertrauen am absoluten Nullpunkt ist?
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Nach Meinung von Militärbeobachter soll der Kreml nicht an aufrichtigen Verhandlungen interessiert sein und einen Waffenstillstand, wenn überhaupt, nur zu eigenen Bedingungen akzeptieren. Aus dem Umfeld des Kreml will auch das unabhängige russische Exilmedium Meduza erfahren haben, dass Moskau mit seinen Gesprächsangeboten ein doppeltes Spiel spielt. Demnach strebt der Kreml eine Kampfpause vor allem an, um seinen geschwächten Truppen eine Pause zu verschaffen. Im Frühjahr solle die russische Armee dann eine neue Großoffensive starten, heißt es. Die Zeit bis dahin wolle sie nutzen, um Hunderttausende Wehrpflichtige und andere Rekruten auszubilden.
Sie glauben wirklich, ein "Waffenstillstand" im Augenblick der Schwäche Russlands dient dazu, dass Russland die Grenzen der Ukraine respektiert, dass Kriegsverbrechen geahndet werden können, daß Frieden kommt?
Sie müssten Putin auch all den Jahren und Monaten besser kennen, um absolut sicher zu sein (100%), dass ein "Waffenstillstand mit Einfrieren der jetzigen Situation" nur der Ausgangspunkt für Putin ist, im Frühjahr gestärkt wieder zu beginnen: 100%!
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Dazu auch sehr interessant, leider nur mit Abo:
https://www.spiegel.de/ausland/konfliktforscher-ueber-atomdrohungen-put…

Sa., 05.11.2022 - 14:53 Permalink
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Peter Gasser Sa., 05.11.2022 - 16:35

Antwort auf von Ludwig Thoma

Ja, aber was ist „Waffenstillstand“: aufhören zu kämpfen und Truppen vom fremden Staat abziehen und weit ins Hinterland bringen: das ist Waffenstillstand, und der wird von anderen Staaten garantiert. Gut.
Dann kommt der Friede mit Bestrafung der Kriegsverbrechen und Wiedergutmachung der Schäden, Rückführung von Diebesgut, verschleppten Kindern und Deportierten.
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Nur leider gibt es von Putin nicht die geringsten Anzeichen dafür, weder für einen Waffenstillstand nochr Frieden: im Gegensatz dazu werden mit einem Zug von Nordkorea Granaten nach Russland gebracht und Drohnen und Raketen aus dem Iran: wozu? Wozu, wenn Putin doch verhandeln und Frieden will, wie Sie sagen: Wozu dann? Weil die Wahrheit ist, was Putin sagt: dass er seine Kriegsziele erreichen will? Warum ignoriert man weiterhin Putins Worte und Absicht?

Sa., 05.11.2022 - 16:35 Permalink
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Ludwig Thoma Sa., 05.11.2022 - 19:26

Antwort auf von Peter Gasser

Ach ja, im Artikel hinter Bezahlschschranke steht, dass es irgendwann mal Friedensverhandlungen ohne vorherigen Waffenstillstand gegeben hat?
Was Russland während des Waffenstillstandes macht oder nicht, das weiß ich nicht. Sie scheinen ja im Besitz einer Glaskugel zu sein, sonst ließe sich nicht erklären, warum Sie so genau Bescheid wissen.

Sa., 05.11.2022 - 19:26 Permalink
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Peter Gasser Sa., 05.11.2022 - 19:40

Antwort auf von Ludwig Thoma

Sie haben meine Sonderleistung für Sie & Frei wohl übersehen:
https://www.salto.bz/de/comment/113910#comment-113910
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Ja, was Putin vorhat, liegt offen da.
Er sagt es ja selbst: er wird seine Kriegsziele erreichen.
Punkt.
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Waffenstillstand ist sofort da, wenn Putin den Angriffskrieg beendet und aus der Ukraine abzieht, das ist doch auch Ihnen klar.
Er will aber NICHT darüber verhandeln, das sagt er dezidiert selbst.
Da braucht niemand eine Glaskugel: es genügt, Putin und seinen engsten Handlangern zuzuhören: Vieles habe ich Ihnen hier zitiert.

Sa., 05.11.2022 - 19:40 Permalink
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Peter Gasser So., 06.11.2022 - 17:11

Antwort auf von Ludwig Thoma

Abgesehen davon, dass Selenskji als demokratischer Präsident nicht allein entscheidet, wird das nichts nützen, da Putin nicht verhandelt und von SEINEN Maximalforderungen nicht abweicht, so bekräftigt er: Putin wird keine Zusage machen, ukrainisches Gebiet zu verlassen und in Zukunft auf Invasion und Vernichtung zu verzichten.
Er wird der Untersuchung von Kriegsverbrechen nicht zustimmen, der Reparation der angerichteten Schäden auch nicht.
Er wird die Ukraine als Staat nicht anerkennen.
Leider ist dies so.

So., 06.11.2022 - 17:11 Permalink
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Peter Gasser So., 06.11.2022 - 17:32

Antwort auf von Ludwig Thoma

Ich habe Ihren Link gelesen, das habe ich gefunden (deckt sich in etwa mit meiner Sicht der Sachlage):
"Die Forderung amerikanischer Beamter ziele nicht darauf ab, die Ukraine an den Verhandlungstisch zu drängen, sagten diese Personen...
US-Beamte öffentlich versprechen, Kiew „so lange wie nötig“ mit massiven Hilfssummen zu unterstützen….
Während US-Beamte die Einschätzung ihrer ukrainischen Amtskollegen teilen, dass Putin die Verhandlungen vorerst nicht ernst meint…
Bei einer Reise nach Kiew am Freitag sagte der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, die Vereinigten Staaten unterstützten einen gerechten und dauerhaften Frieden für die Ukraine und sagten, die Unterstützung der USA werde unabhängig von der Innenpolitik fortgesetzt….
Russland, das sich einer schlechten Position auf dem Schlachtfeld gegenübersieht, hat Verhandlungen vorgeschlagen, hat sich aber in der Vergangenheit als unwillig erwiesen, viel anderes als eine Kapitulation der Ukraine zu akzeptieren….
Ukrainische Beamte fragen sich auch, wie sie Verhandlungen mit russischen Führern führen können, die grundsätzlich an Moskaus Recht auf Hegemonie über Kiew glauben… dass Russland „der einzige wirkliche und ernsthafte Garant der Staatlichkeit und Souveränität der Ukraine sein könnte und territoriale Integrität…
In Kiew sagte Sullivan, der Krieg könne leicht enden. „Russland hat beschlossen, damit zu beginnen“, sagte er. „Russland könnte sich dafür entscheiden, es zu beenden, indem es seinen Angriff auf die Ukraine einstellt, seine Besetzung der Ukraine einstellt, und genau das sollte es aus unserer Sicht tun.“…
In der Erklärung wurde festgestellt, dass Russland die Bemühungen um einen Dialog absichtlich untergraben habe…"

So., 06.11.2022 - 17:32 Permalink
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Wilhelm B.L Do., 03.11.2022 - 16:16

Vielleicht verhilft uns zum besseren Verstaendnis des sicherlich zum Teil zurecht sehr kontrovers diskutier ten Thema "Putin" ein Blick auf das auch im nedizini schen Bereich (s. Corona opfer in einem verdunkel ten Norditalien) wohl eine entscheidene Rolle spielen de allgemeine Abwehr. Ein auch hier durch "Unter belichtung" geschwaechtes Immunsystem, dass beim Kampf mit imperialistisch en Endringlingen ins "eige ne Hoheitsgebiet" ueberbe ansprucht und damit ueber getunt wird (Prof.Spitz).
Durch nun sinnlos fortge setzte stuermische Angriffe auf den eigenen Koerper wird die notwendige Phase der entzuendungshemmen den Reparationsphase uebergangen und somit letztlich (analog COVID-19) der eigene Koerper zer stoert (= Selbstbestrafung).

Fuer medizinisch Interes sierte folgender, mir sehr plausibel scheinender, Beitrag : Der Vitamin D Betrug Interview mit Immunologe Dr. Michael Nehls" en YouTube

Do., 03.11.2022 - 16:16 Permalink
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Wilhelm B.L Fr., 04.11.2022 - 08:30

Antwort auf von Elisabeth Garber

Nachtrag. Putin - Ein sich bedroht fuehlen der russoscher Baer von unge hoerig in sein Reich eingefallenen westlichen Maechten

Vielleicht verhilft uns zum besse ren Verstaendnis des sicherlich zum Teil zurecht sehr kontrovers diskutierten Thema "Putin" ein zunaechst von moralischen Kategorien befreiter Blick auf die auch im medizinischen Bereich (s. Coronaopfer in einem verdunkelten Norditalien) wohl eine entscheid ene Rolle spielende allge meine Abwehr. Ein auch hier durch "Unterbelichtung" auf grund des vom alltagsfernen Leben hinter Mauern von "Heimen" und staatlichen Zucht anstalten weiter geschwaechten Immunystems, Dieses wird daher beim Kampf mit imperialistischen Endringlingen ins "eigene Hoheits gebiet" ueberbeansprucht und damit uebergetunt. (Prof. Spitz).
Durch nun in einer Ueberreaktion sinnlos fortgesetzte stuermische Angriffe mit zielungenauen Schlae gen auf den eigenen Koerper wird die notwendige Phase der entzuendungs hemmenden Reparation uebergangen und somit letztlich (analog COVID-19) die eigene Zivilisation zerstoert
( = Selbstbestrafung).

Fuer medizinisch Interessierte folgender, mir sehr plausibel scheinender, Beitrag :
Der Vitamin D Betrug Interview mit Immunologe Dr. Michael Nehls" en YouTube

Fr., 04.11.2022 - 08:30 Permalink
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Stefan S Do., 03.11.2022 - 19:09

Wenn Sie schon meinen George F. Kannon lückenhaft zu zitieren dann gehört dieses auch dazu.
"Die entscheidende Triebkraft der sowjetischen Politik ist nach Kennans Einschätzung nicht das "Feigenblatt des Marxismus", sondern ein paranoides Sicherheitsstreben, das nach der Vernichtung aller potenziellen inneren und äußeren Gegner trachte. Deshalb ordne der Kreml die wirtschaftliche Entwicklung des Landes der Aufrüstung und der Erweiterung seines territorialen Machtbereichs unter. In Ländern außerhalb seines direkten Einflussbereichs bediene sich Moskau verdeckter Subversion."

Do., 03.11.2022 - 19:09 Permalink
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Peter Gasser Fr., 04.11.2022 - 13:18

Ja, und dann waren da noch die Hunnen, und wir Europäer in Nord- und Mittelamerika, ja und Rom in Ägypten, und der homo sapiens drang von Afrika in Europa ein und gab‘s dem Neandertaler - aber das hat alles NICHTS mit dem Sngriffs- und Vernichtungskrieg von Putin 2022 zu tun und mit all den Vergewaltigungen, Morden, Deportation, Kindestaub, Vernichtung.
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Ja, und das hat gerade noch gefehlt und zeigt nun doch mal ehrlich, wes Geistes Kind Sie doch sind, so meine ich: klar verteidigen Sie Putin, er ist ja heute in derselben Situation wie Hitler damals... entlarvend, wie Sie sich hier zu Hitler und Putler stellen...

Fr., 04.11.2022 - 13:18 Permalink
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Peter Gasser Fr., 04.11.2022 - 15:13

Ergänzung 3. November 22 - Medwedew:
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1. Die Todesstrafe: Nachdem junge Männer in Russland verhaftet wurden, weil sie aus Protest gegen den Krieg Eisenbahnanlagen sabotiert haben sollen, fasst Ex-Präsident Dmitri Medwedew laut einem Medienbericht die Todesstrafe für Saboteure und Auge. Das Moratorium für die Todesstrafe sei menschlich, könne aber geändert werden, zitiert ihn das Exilmedium "Meduza".
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2. Atomangriff:
"Ich muss Sie noch einmal daran erinnern, für die tauben Ohren, die nur sich selbst hören: Russland hat das Recht, Atomwaffen einzusetzen, wenn es nötig ist", schrieb Medwedew. Dies sei "sicher kein Bluff".
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Was für Entartungen im Kleinen und im Großen. Was für ein Drama spielt sich da im Kreml ab... man denkt unwillkürlich an den “Führerbunker” in Berlin, 1945

Fr., 04.11.2022 - 15:13 Permalink
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Peter Gasser Fr., 04.11.2022 - 15:21

Ergänzung 4. November:
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Schwerverbrecher:
Russlands Präsident Wladimir Putin hat ein Gesetz unterzeichnet, wonach Schwerverbrecher eingezogen werden können, so berichtet die staatliche Nachrichtenagentur RIA. Nun werden von staatlicher Seite verurteilte Schwerverbrecher zum Morden in das Nachbarland gesendet: was für eine weitere Entartung.
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Faschistisches Blut&Boden-Prinzip:
Der frühere russische Staatschef Dmitri Medwedew rechtfertigt zum Tag der nationalen Einheit in Russland den Krieg gegen die Ukraine. Wie Präsident Wladimir Putin stellt auch er die Ukraine als Teil Russlands dar und leugnet deren Existenz als Staat und Volk. "... es gibt Heimaterde, auf der unsere Vorfahren gelebt haben und auf der heute *unsere Menschen* leben. Wir geben sie an niemanden her", schreibt Medwedew auf Telegram. Russlands Gegner in der Ukraine und im Westen seien "Teil einer sterbenden Welt", erklärt der Vizesekretär des Sicherheitsrates. Er bedient das in Russland kursierende Propagandamotiv, man habe es in der Ukraine mit *teuflischen Kräften* zu tun: "Ziel ist, *den obersten Herrn der Hölle* aufzuhalten... - Satan, Luzifer oder Iblis", schreibt er.
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Todesstrafe - Atomangriff - Schwerverbrecher ins Nachbarland - Satan bekämpfen: was für eine giftige Brühe, jedes Wort, jede Tat eine Absage an ernsthafte Verhandlungen.

Fr., 04.11.2022 - 15:21 Permalink
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Manfred Klotz Fr., 04.11.2022 - 16:29

"Geopolitischer Einfluss" vs "Invasion"... finde den Unterschied. Sogar Sie, Herr Frei, schaffen es manchmal nicht mehr irgendeine Ausrede zu finden.

Fr., 04.11.2022 - 16:29 Permalink
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Ceterum Censeo Fr., 04.11.2022 - 22:19

wieder die alten Verschwörungstheorien aus dem Kreml.
Wer den Aufstand als "Maidan-Putsch" bezeichnet, ist ein Freund des alten Kleptokraten und Diktatoren von Moskaus Gnaden. Von dieser kriminellen Bagage ist noch Lukaschenko übrig. Dass es im Westen nützliche Idioten gibt, ist seit den 50er Jahren bekannt.

Fr., 04.11.2022 - 22:19 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Sa., 05.11.2022 - 11:14

Woher wissen Sie dann so genau, was die "Menschen in der Ukraine" in der Ostukraine und auf der Krim wollen?
Ich glaube ja da werden "die Menschen in der Ostukraine und auf der Krim " für ein anderes Ziel missbraucht, nämlich den hegemonialen Streit über die Vorherrschaft in der Ukraine zwischen den USA und deren Verbündeten und Russland.

Sa., 05.11.2022 - 11:14 Permalink
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Ceterum Censeo Sa., 05.11.2022 - 11:36

diese Litanei vom hegemonialen Streit ist doch die psychopatische Fixation auch eines Herrn Putin.
Den Menschen geht es um ein Leben in Freiheit und nicht als Knechte eins Diktators und Opfer seiner Willkür. Der größte Teil der Bevölkerung der Ukraine will diese Freiheit - dass es sie im Westen gibt und nicht in Russland, ist halt so und kein Fehler des Westens! Die westliche Beeinflussung bringt Demokratie, Bürgerrechte, auch Wohlstand, die russische Beeinflussung Imperialismus und Diktatur.

Sa., 05.11.2022 - 11:36 Permalink
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Ceterum Censeo Sa., 05.11.2022 - 13:32

falsch, es gibt einen Krieg von russischen Söldnern, Soldaten und Kriegsverbrechern auf ukrainischem Boden. Diese Leute geben sich als Separatisten aus, sind in Wirklichkeit Angstellte des Kreml.

Sa., 05.11.2022 - 13:32 Permalink
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Ceterum Censeo Sa., 05.11.2022 - 13:35

PS die russischen Truppen wollten als Befreier gefeiert werden in der Ostukraine, doch es will sie niemand, nicht einmal die Russen wollen sie.

Sa., 05.11.2022 - 13:35 Permalink
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Peter Gasser Sa., 05.11.2022 - 13:47

Es ist sehr schwierig, mit Ihnen im Dialog zu bleiben. Ihre Methode, ständig dasselbe zu wiederholen, ohne dies je irgendwie zu begründen, ohne je zudem auf die Argumente des Dialogpartners und dessen Belege und Quellen einzugehen, ermüdet. Gar die Zitate von Putin und seiner Verbrecherclique selbst ignorieren Sie einfach, und wiederholen immer wieder das selbe Mantra in Form der Behauptung.
Zudem bestätigen Sie zwar beim Absenden eines jeden Kommentaren, die Netiquette einzuhalten, tun dies aber nicht: Sie erhöhen sich weiterhin (siehe nachfolgendes Zitat 1), und weiterhin setzen Sie Ihren Glauben und Ihre Meinung über bloße und nicht belegte „Behauptungen“ mit Tatsachen gleich (siehe nachfolgendes Zitat 2). Beides bestätigen sie in der Netiquette, eben nicht zu tun. Tun es aber. Trotz Hinweis immer wieder, als könnten Sie nicht anders, oder würden Sie die Netiquette nicht verstehen und diese elementaren Regeln ernsthaften Dialoges nicht beherzigen können.
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Zitat 1: „Nein die rationalen Menschen sehen auch diese Sache differenzierter“: das stimmt: darf ich davon ausgehen, dass ich, nach über 100 Fachartikeln und mehreren Büchern (und auch Ihrem Kommentaren und Verlinkungen) zu den rationalen Menschen, welche differenziert betrachten, gehöre? Wie ist es mit Ihnen, der Sie meiner Erfahrung nach jede andere Meinung ablehnen und alle Argumente Ihrer Gesprächspartner ignorieren? Finden sie wirklich, nur Sie und wer Ihre Meinung teilt, sei „rational“ und betrachte die Sachlage „differenziert“?
Wir wollen doch nicht über uns reden, sondern über den brutalen Angriffskrieg gegen den ukrainischen Staat, das ukrainische Volk und vor allem gegen die ukrainischen Zivilisten und zivilen Einrichtungen.
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Zitat 2: „In Wirklichkeit gibt es "die Menschen in der Ukraine" als einheitliche Gruppe gar nicht. Die Stimmungsmache soll uns das aber suggerieren“: das ist mit Verlaub nicht faktenkonform, bestenfalls nur Ihre Meinung. Es gibt den ukrainischen Staat, und es gibt das ukrainische Staatsvolk, und es gibt die „Ukrainer“: natürlich folgen Sie hier Putin und seiner Imperiumsclique, die alle 3 Aspekte ablehnen: es gibt keine Ukraine, kein ukrainisches Volk, keine Ukrainer.
In welchen Staat gibt es denn diese Ihrer Definition auch „einheitliche Gruppe“ (Sie sagen nicht einmal, was Sie darunter verstehen)?
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Zitat 3: „Ich glaube … nämlich den hegemonialen Streit über die Vorherrschaft in der Ukraine zwischen den USA und deren Verbündeten und Russland“: das dürfen Sie gerne glauben; allein es wird durch Fakten nicht bestätigt. Natürlich fällt Ihre ganzes Propagandagebäude zusammen, wenn es ein ukrainisches Volk gibt, das nach den westlichen Werten leben möchte: darum kann nicht sein, was nicht sein darf: man MUSS die Ukrainer als Volk, als Staat leugnen und ihnen ihre Eigenständigkeit nehmen, damit dieses putin`sche Narrativ funktionieren kann: allein es ist längst entlarvt.
Dazu hatte ich Ihnen viele Artikel und einige Bücher namhafter Autoren verlinkt: gelesen? Wollen wir darüber diskutieren?

Sa., 05.11.2022 - 13:47 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Sa., 05.11.2022 - 13:53

Gibt es nicht viel eher seit 8 Jahren einen Krieg der Separatisten gegen die Ukraine?
Und natürlich tragen nicht alle Ukrainer die Ziele der gewählten Führung mit, natürlich gibt es ein Gegenlager, wie halt in jedem Staat. In Demokratien nennt man das dann Opposition, in autoritären Staaten Straflager und/oder Gefängnis.

Sa., 05.11.2022 - 13:53 Permalink
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Peter Gasser Sa., 05.11.2022 - 15:27

Zitat:
"Nachdem die USA und deren Verbündete die Gegenspieler im Ukraine Konflikt": russische Propaganda und Behauptung ohne Beleg; dies ist lediglich Ihre (falsche) Meinung.
Zu den nackten Fakten:
am 24. Februar hat Putin einen Angriffskrieg gegen die Ukraine befohlen.
Die Ukraine als Staat und Volk und als einzelner Bürger wehrt sich seither in einem legitimen Verteidigungskampf gegen Invasion, Vernichtung, Deportation, Kindesraub, Vergewaltigung, Mord.
Diese als "Ukraine-Konflikt" abzutun ist sachlich falsch und unmoralisch.
Es ist kein "Konflikt": es ist von der einen Seite ein brutaler gegen jedes Recht und jede Moral verstoßender Mord- und Raub- und Vernichtungszug (eines entarteten Serienkillers, der seine autoritäre Macht erhalten will), und auf der anderen Seite der mutige Verteidigungs- und Überlebenskampf eines souveränen Staates und Volkes.
Es gibt einen Angreifer und Mörder, und einen Verteidiger.
Das zu den rohen Fakten.

Sa., 05.11.2022 - 15:27 Permalink
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Peter Gasser Sa., 05.11.2022 - 16:49

Ist es Ihnen nicht eigentlich zu „fad“, möchte ich meinen, immer wieder in copy und paste dieselben Sätze, Behauptungen zu wiederholen, immer wieder nur das eine inhaltsleere und längst verschlissene Argument zu bringen, dass, wer die Sachlage anders sieht als Sie, einfach gestrickt und simpel sei, und wer zum hundertsten Mal das russische Propagandanarrativ bringt, differenziert betrachten würde?
Haben Sie auch inhaltliche Argumente zur Sache, oder können Sie nur: ich habe die Wahrheit und alle anderen sind einfältig?
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Aber ich sehe, es ist sinnlos: Sie GLAUBEN dem russischen Propaganda-MAINSTREAM und sind unzugänglich für jede fachliche Expertise, ja, Sie hören nicht mal Putin selbst zu. Wer glaubt, der ist für Dachargumente a priori unzugänglich.
Ihr einziges Argument ist seit Tagen ad personam (Ihr Credo, so schreiben Sie immer wieder, „wer es anders sieht als ich ist unfähig“).
Ad rem kommt nichts. Null.
Das ist mir zu wenig, um den Dialog mit Ihnen fortzuführen.

Sa., 05.11.2022 - 16:49 Permalink
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Wilhelm B.L Sa., 05.11.2022 - 18:39

Antwort auf von Peter Gasser

Putin - Der psychiatrische Fall eines sich von ungehoerig in sein Reich einfallenden westlichen Maechten instinktiv bedroht fuehlenden russischen Baeren
Vielleicht verhilft uns zum besseren Verstaendnis des sicherlich zum Teil zurecht sehr kontrovers diskutierten Thema "Putin" ein zunaechst von moralischen Kategorien befreiter Blick auf die auch im medizinischen Bereich (s. Coronaopfer in einem ver dunkelten Norditalien) wohl eine entscheid ene Rolle spielende allge meine Abwehr. Ein hier durch "Unter belichtung" - auch aufgrund des ein urpruenglich sonniges und aufge schlossenes Gemuet verduesternden beklemmenden Milieus von "Heimen", staatlichen Zuchtanstalten oder alten Schloessern - weiter ge schwaechten Immunstems, Dieses wird u.a. daher durch den Rebound effekt beim Kampf mit zum Teil eingebildeten imperialistischen Endringlingen ins "eigene Hoheits gebiet" verstaerkt ueberbeansprucht und damit uebergetunt. (Prof. Spitz).
Darueber hinaus gibt es Belege fuer eine als Schizophrenie titulierte, auch wortwoertlich durch Lichtmangel bedingte moeglich Einschraenkung der Gehirnfunktion Putins und aehnlicher Schreckgespenster und Goetter sehenden Sternleser. Zu dieser Fallgruppe gehoeren aus meiner Sicht auch die in einem fuer Gottesdienste geeigneten transparen ten Nomadenzelt leben den Beduinen dazu, deren Perspektive vom grenzen losen, regelmaessigen (Fernseh-) Blick auf das naechtliche Himmelszelt ver finstet und hiervon abrupt total beengt. wird. Nachfolgend eine diese diese geistige Umnachtung beleucht ende Anm. von dem Vitamin-D Spezia listen Dr. von Helden : Link: https://daniela-schumacher.de/hilft-vitamin-d-beim-abnehmen

"Genau das Problem haben nörd lichen Länder und dadurch die Trolle, die Gespenster im schottischen Schloss. Weil in dem Moment, wenn ein Gehirn monatelang in Vitamin-D-Mangel ist, kommt es zu einer Fehl funktion unseres Computers, unser Gehirn-Computer ist über Kalzium gesteuert. Das ist der wichtigste Neurotransmitter.

Und wenn dieses Kalzium im Vitamin-D-Mangel aus Sparsam keitsgründen richtig runtergeht, unter die Untergrenze von 2,2, dann ist es auch so, dass Gedanken laut werden, Stimmenhören, Flüster stimmen, all diese Trolle können sich dann einstellen, sodass mancher wegen Flüsterstimmen mal eben in die Schizophrenie Kiste gesteckt wird für ewig. Ja und dann die schärfsten Medikamente. Dabei braucht er eigentlich nur Vitamin-D.

Sa., 05.11.2022 - 18:39 Permalink
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Ceterum Censeo So., 06.11.2022 - 00:03

Sie meinen, dass wir von den Medien u.a. manipuliert werden, schreiben dann aber von RT und anderen ab.
Sie werfen den Medien der Demokratie Manipulation vor und trauen den gleichgeschalteten Medien einer Diktatur. Ganz wie der Rest der Rechtsextremen in Europa.

"Und wenn es eine Kapitulation ist." Eben. Sie wollen, dass sich die Ukraine Putin unterwirft.

So., 06.11.2022 - 00:03 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser So., 06.11.2022 - 00:18

Zitat 1: „Werter Herr Gasser, wir können hier herumphilosophieren solange wir wollen“: wir philosophieren hier nicht herum; wir erleben Zeitgeschichte, wir hören den bestimmenden Akteuren direkt zu; wir haben Zugang zu Dutzenden hervorragender Expertisen, Fachartikel, Bücher; wir sehen Life-Bilder aus der Ukraine, hören Putin und seinen Garden life zu. Und daraus bilden wir uns eine Meinung zum tatsächlichen Geschehen.
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Zitat 2: „Im Grunde ist es so, dass wir überhaupt nur wissen was wir wissen sollen bzw. was sie uns wissen lassen“: das ist klassische Verschwörungstheorie: wer sind „Sie“: die Männchen vom Mars, der deep state, die Bilderberger, Reptilien?
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Ziat 3: „Es wird uns etwas erzählt…“: das ist klassische Verschwörungstheorie, siehe Text zu Zitat 1 und 2.
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Zitat 4: „Denn die Ziele sind nicht die Ziele der Menschen die da kämpfen. Das wird ihnen eingeredet“: wenn Sie das auf Russland beziehen, ist es absolut richtig. Es sind nur Putins Ziele: Angst vor Demokratie und freien, selbstbestimmten Menschen vor seiner Haustür, Angst vor Machtverlust; Ausleben seines Serienkiller-Instinktes und Befriedigung seiner Paranoia.
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Zitat 5: „Die Verantwortlichen haben die verdammte Pflicht Konflikte auf andere Art zu lösen“: richtig, wer den Angriffs- und Vernichtungskrieg angeordnet hat, hat - wie Sie sagen - „die verdammte Pflicht Konflikte auf andere Art zu lösen“, seine Truppen aus dem Nachbarstaat abzuziehen, und für seine Verbrechen und seine Zerstörungen grad zu stehen.
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Zitat 6: „Und wenn es eine Kapitulation ist“: das meinen Sie jetzt nicht ernst? Jetzt haben sie sich vollends entlarvt: nicht der Aggressor muss mit seinem Angriffskrieg aufhören, der Angegriffene muss kapitulieren - ich glaub es nicht: das ist Ihnen jetzt aber nur so rausgerutscht, nicht wahr??? Schreiben wollten Sie das nicht (nur denken).
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Zitat 7: „Denn Menschenleben haben nicht geopfert zu werden für keine politischen Ziele…“: richtig. Wer hat nochmal den Angriffsbefehl gegeben, militärisch in sein Nachbarland einzufallen: ich weiß, Sie wissen das nicht. „Es wird uns nur etwas erzählt“ - aber wir wissen nichts. Warum reden sie dann darüber, wenn Sie nichts wissen?
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Zitat 8: „Es gibt nämlich keinen gerechten Krieg, auch nicht um die (vermeintlich) gute Sache“: ich weiß, der Stärkere darf alles, der Schwächere hat sich zu fügen („gegebenenfalls halt nachgeben“), und Raub, Vergewaltigung („gegebenenfalls halt nachgeben“) , Deportation, Kindesraub („gegebenenfalls halt nachgeben“, auch wenn es die eigene Frau, Tochter trifft…?), Mord geschehen eben - da kann man nichts dagegen machen. Nur "kapitulieren".
(Frage: warum schlagen Sie nicht vor, dass Putin kapitulieren soll?)
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Zitat 9: „Denn Kriege fallen nicht so einfach vom Himmel“: manchmal will jemand Krieg - und dann gibt es Krieg. Da kann niemand etwas dagegen tun. Leider. So wie es unter den Menschen Vergewaltigung, gibt, und Mord. Und Kindesraub.
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Sie haben mit diesem Kommentar - wohl unbeabsichtigt - tief in Ihre Gesinnung sehen lassen: ich bin schlichtweg geschockt. Das glaube ich jetzt nicht wirklich.
Sie sind wirklich hier zur Schule gegangen und hier herangewachsen? Puuuh… das muss ich jetzt erst mal verdauen - denn:
Wer sehen will, der sieht;
wer hören will, der hört;
wer wissen will, kann sich informieren.
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Das Gute am Kommentar: Sie zeigen Grenzen auf, Sie zeigen, wie wachsam man auch hier bei uns sein muss, damit nicht auch wir irgendwann vor Vergewaltigung, Kindesraub, Filtrationslagern, Deportation, Vernichtung, Mord und Krieg „kapitulieren“ sollen („Und wenn es eine Kapitulation ist").

So., 06.11.2022 - 00:18 Permalink
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Wilhelm B.L So., 06.11.2022 - 13:02

Antwort auf von Peter Gasser

Ja Herr Gasser, in solchen hervorrag enden Expertisen erblicke ich die notwendige Zurechtrueckung eines fuer die einstigen Studentenrevoluti onen typischen, damals noch frucht bringenden aufklaererischen Geistes. Dieser hat sich offensichtlich nach dem schleichenden (perfekten) mao istischen Marsch durch die Institu tionen bis dato in vielen europaei schen Koepfen hartnaeckig festge setzt. Fuer solche gestoerten, einseitig belichteten Geister, z.B. auch eines Salonsozialisten wie Putin, sind wahrscheinlich Spaziergaenge (Frei gaenge) in frischer Luft empfehlens wert.
Hierzu folgende Anm. desVitamin-D Spezialisten Dr. von Helden :
"Genau das Problem haben nörd lichen Länder und dadurch die Trolle, die Gespenster im schottischen Schloss. Weil in dem Moment, wenn ein Gehirn monatelang in Vitamin-D-Mangel ist, kommt es zu einer Fehl funktion unseres Computers, unser Gehirn-Computer ist über Kalzium gesteuert. Das ist der wichtigste Neurotransmitter.

Und wenn dieses Kalzium im Vitamin-D-Mangel aus Sparsam keitsgründen richtig runtergeht, unter die Untergrenze von 2,2, dann ist es auch so, dass Gedanken laut werden, Stimmenhören, Flüster stimmen, all diese Trolle können sich dann einstellen, sodass mancher wegen Flüsterstimmen mal eben in die Schizophrenie Kiste gesteckt wird für ewig. Ja und dann die schärfsten Medikamente. Dabei braucht er eigentlich nur Vitamin-D.

Ja, es wird uns gratis geliefert mit dem endlich besonnen und massvoll unsere (zusaetzlich durch Lock- downs) verdunkelte Alltagswelt bescheinende exogene Sonnenlicht Der wirkliche Vertreiber vom unbesonnen-naerrischen Treiben bunt taetowierter Daemonen und boesen Hexen. Die Beendigung der, jahreszeitlich - und lebensbedingt, also z.B. auch aufgrund der fuer die Pubertaetszeit, einem Hot-Spot, typischen, verstaer kten Drogen - und Hormonwirkung erlebten Spukens von Gespenstern, einschl. Viren.

So., 06.11.2022 - 13:02 Permalink
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Ceterum Censeo So., 06.11.2022 - 10:56

Dieser Skandalbrief! Die Ukraine sollte sich ergeben. Das Recht des Stärkeren, grad von der Emma. Aber das ist halt der Kern des ganzen Geschwurbles.

So., 06.11.2022 - 10:56 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser So., 06.11.2022 - 11:12

Was für ein Argument! Hätten 1939 alle so gedacht wie Sie, wo wären wir heute? Lasst ihn doch machen, wir sind doch selbst schuld, dass dieser Krieg begonnen hat. Wäre die Ukraine doch nur so schlau wie Polen damals, und hätte sich in ein paar Tagen einnehmen lassen. Dann wären alle glücklich und zufrieden, ausser es ginge so weiter wie damals, aber das schließen Sie ja kategorisch aus, oder?

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