Gesellschaft | Ukraine VI

"Putin wird diesen Krieg gewinnen"

Der ehemalige deutsche Brigadegeneral und Unternehmensberater Erich Vad sieht gerne in die Zukunft
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: (C) Peter Gasser

Der ehemalige deutsche Brigadegeneral und Unternehmensberater Erich Vad sieht gerne in die Zukunft: am 24. Februar 2022 bereits mit schnellen Prognosen bei "Maybrit Illner", dann am 5.Dezember 2022 in einer Zusammenstellung von "Übermedien.de" und schließlich am 12. Jänner 2023 bei "Emma.de".

Da die Zukunftsvisionen von Erich Vad letzthin bei Diskussionen auf Salto gerne ins Feld geführt worden sind, um der Ukraine die Hilfe zur Verteidigung gegen den barbarischen Angriffs- und Vernichtungskrieg Russlands zu verwehren, sei hier zusammenschauend darüber berichtet.

Der ehemalige deutsche Brigadegeneral Erich Vad sagt bereits am 24. Februar. 2022, "Putin wird diesen Krieg gewinnen, weil die russischen Streitkräfte modern sind, gut ausgestattet sind, weil sie eine vielfache Überlegenheit auch haben, weil sie eine strategische Ausgangsbasis haben, gegen die man sich einfach nicht verteidigen kann“: er lag vollständig daneben, eine totale Fehleinschätzung!

Putin wird diesen Krieg gewinnen,

weil die russischen Streitkräfte modern

(und) gut ausgestattet sind

"Militärisch gesehen ist die Sache gelaufen. Und meine Bewertung ist, dass es nur um ein paar Tage gehen wird und nicht mehr“, so der Brigadegeneral a.D. weiter und geht von einem baldigen Ende des Ukraine-Krieges aus: wiederum eine völlig falsche Einschätzung.

Ich denke, Putin geht sehr rational vor, nicht hysterisch und auch nicht idiotisch, sondern sehr eiskalt machtpolitisch agierend, lange geplant, das Ganze drehbuchartig geskriptet“: auch das eine krasse Fehleinschätzung, nichts läuft bei der Invasion im Nachbarland nach Plan, gar nichts; und weiter Vad: „Er macht sicherlich nicht den Fehler, das Nato-Gebiet anzutasten, weil er weiß, dann kriegt er die geballte Ladung des Westens ab, und das kann er auch militärisch nicht durchstehen“, konstatierte Vad – und bescheinigt damit, dass wir selbst im NATO-Gebiet vor Putin keinerlei Sorge haben müssen. Unsere Lebensversicherung, die Nato – wer hätte dies vor 2 Jahren noch gedacht!

die Nato

unsere Lebensversicherung:

Hier ist die Grenze“.

Wichtig sei jetzt, dass der Westen Stärke zeige, die Abschreckung hochfahre und Putin aufzeige: „Hier ist die Grenze“.

„Das schaffen wir nicht mit Wirtschaftssanktionen, sondern wirklich mit Hard Power, Hardcore-Militärmacht“, betonte Vad.

mit Hard Power,

Hardcore-Militärmacht

„Das müssen wir deutlich machen, damit er keinen Appetit bekommt.“ Vad forderte zudem eine Stärkung Europas als Militärmacht. „Wir werden letztlich von Putin nicht Ernst genommen, weil wir diese militärische Schlagkraft als Europäer nicht haben.“

Um Purin seine „Grenzen“ aufzuzeigen, braucht es also „Hard-Core-Militärmacht“, sagt der ehemalige deutsche Brigadegeneral Erich Vad, also modernste Luftabwehr, Kampfpanzer, Kampfflugzeuge – tun wir, was der General a.D. empfiehlt.

(Textquelle teilweise aus: https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner/ehemaliger-general-und-merkel-berater-sagt-schnelles-kriegsende-voraus-maybrit-illner-24-2-2022-100.html).

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Glaskugel-Prognosen, zusammengestellt bei uebermedien.de

Bei https://uebermedien.de/79357/und-fuer-fehleinschaetzungen-zum-ukraine-krieg-befragen-wir-jetzt-wieder-erich-vad/ findet man zu weiteren Glaskugel-Sichtungen folgendes:

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Daraus ist die eine und andere Mem entstanden:

Sascha Lehnartz kommentierte bei WELT.de Vads vorherige Einschätzung, es würde in Cherson zu wochenlangen Kämpfen kommen, spöttisch mit der Empfehlung, im Regelfall das Gegenteil dessen, was Vad annehme, für wahrscheinlich zu halten: „Wäre Vad eine Haubitze, würde er mit dieser Treffsicherheit aus 200 Meter Entfernung die Zugspitze verfehlen.“

EMMA.de

Bei https://www.emma.de/artikel/erich-vad-was-sind-die-kriegsziele-340045 ist ein letztes Interview mit Erich VAD veröffentlicht worden, auf das ich näher eingehen möchte, da auch dieses auf Salto bereits öfters zitiert worden ist.

Natürlich war und ist es richtig,

die Ukraine zu unterstützen

Erich VAD sagt: „Das ist eine militärische Eskalation, auch in der Wahrnehmung der Russen – auch wenn der über 40 Jahre alte Marder keine Wunderwaffe ist... Natürlich war und ist es richtig, die Ukraine zu unterstützen und natürlich ist Putins Überfall nicht völkerrechtskonform…“:

Ich bleibe hier beim Lesen schon am ersten Satz hängen, der meiner Ansicht nach militärisch und politisch einfach Unsinn ist: 40 uralte Schützenpanzer “ist eine militärische Eskalation”?

(1) Die Eskalation betreibt Putin: für neue Angriffe 100.000de neue Rekruten an die Front, Züge voller Militärgerät aus Sibirien, Marschflugkörper von strategischen Bombern und U-Booten... das ist die “Eskalation”, nicht 40 uralte “Marder”.

(2) ... und per definitionem: es eskaliert der Angreifer, doch nicht der Verteidiger!

es eskaliert der Angreifer,

nicht der Verteidiger!

Und weiter im Zitat: „Dabei ist die Mehrheit der Bevölkerung schon länger und auch laut aktueller Umfrage gegen weitere Waffenlieferungen“: das ist jetzt ganz klar gelogen: etwa 2/3 der Bürger Deutschlands unterstützen Waffenlieferungen zur Verteidigung der Ukraine ausdrücklich:

Ich hätte ihm geraten,

die Ukraine militärisch zu unterstützen"

Emma fragt den Unternehmensberater Vad: „Wenn Kanzler Scholz Sie von seiner Vorgängerin übernommen hätte und Sie noch der militärische Berater des Kanzlers wären, was hätten Sie ihm im Februar 2022 geraten“?
Ich hätte ihm geraten, die Ukraine militärisch zu unterstützen, aber dosiert und besonnen, um Rutschbahneffekte in eine Kriegspartei zu vermeiden“.  Hier trickst Vad wieder und schürt völlig unbegründet Ängste. Es gibt keine „Rutschbahneffekte in eine Kriegspartei“, da man durch Waffenlieferungen nicht zur Kriegspartei wird!

durch Waffenlieferungen

nicht zur Kriegspartei

Das ist präzise im Völkerrecht vorgegeben: nur wenn eigene deutsche Soldaten in der Ukraine gegen Russland kämpfen würden, wäre Deutschland Kriegspartei. Aber als Schreckensszenario dient es ja gut, hierbei ein bisschen „Schwurbelei“ zu betreiben. Zudem: das Völkerrecht erlaubt zudem ausdrücklich, einem angegriffen Nachbarn direkt mit eigenen Truppen im Verteidigungskampf zu helfen: was wir aber eben nicht tun, um unsererseits nicht zu eskalieren.

Vad: „In der Ostukraine, im Raum Bachmut, sind die Russen eindeutig auf dem Vormarsch. Sie werden wahrscheinlich den Donbass in Kürze vollständig erobert haben. Man muss sich nur allein die numerische Überlegenheit der Russen gegenüber der Ukraine vor Augen führen“: Ja, diese Fehl-Prognose gab Vad auch schon im April 22 von sich, er wiederholt hier altes Gesagtes (Bereits früher genagtes, das schon damals nicht eingetroffen ist).

Vad weiter: „Es stimmt, dass man den Russen signalisieren muss: Bis hierher und nicht weiter! So ein Angriffskrieg darf nicht Schule machen“: ja, das ist richtig, und was will Vad dagegen nun tun: DAS sagt Vad allerdings nicht.

"So ein Angriffskrieg

darf nicht Schule machen"

Vad weiter: „Ich bin selber überzeugter Transatlantiker. Ich sage Ihnen ehrlich, ich möchte im Zweifelsfall lieber unter einer amerikanischen Hegemonie als unter einer russischen … leben": ach ja: die Ukrainer allerdings gibt Vad den Russen preis, für sich selbst aber möchte er dies nicht – was für eine arrogante und selbstsüchtige Meinung – ehrlos!

"Ich bin selber

überzeugter Transatlantiker."

Und weiter: „Dieser Krieg war anfangs nur eine innenpolitische Auseinandersetzung der Ukraine“: das ist falsch, da widerspricht ihm jeder Historiker. Dieser Krieg ist von Anfang an ein Eroberungskrieg Russlands gegen den Nachbarn Ukraine, - heute erkannt man zudem gut, dass die Krim als militärischer Brückenkopf zur Eroberung der ganzen Ukraine besetzt worden und die Krim-Brücke zur Versorgung der Truppen gebaut worden ist.

Und weiter, VAD äußerst dubios: „Jetzt, nach dem Überfall Russlands, ist es ein zwischenstaatlicher Krieg zwischen Ukraine und Russland geworden. Es ist auch ein Kampf um die Unabhängigkeit der Ukraine und ihrer territorialen Integrität". Das ist alles richtig. (Ja, das ist es!) Aber es ist nicht die ganze Wahrheit. Es ist eben auch ein Stellvertreter-Krieg zwischen den USA und Russland, und da geht es um ganz konkrete geopolitische Interessen in der Schwarzmeerregion“: wie kann es ein „Stellvertreterkrieg Russlands“ sein, wenn Russland selbst Kriegspartei ist – eine contradictio in eo ipso!

Und weiter: „Wenn die Russen durch massive westliche Intervention dazu gezwungen würden, sich aus der Schwarzmeerregion zurückzuziehen, dann würden sie, bevor sie von der Weltbühne abtreten, mit Sicherheit zu den Nuklearwaffen greifen“:

  1. Es gibt keine direkte „westliche Intervention“ in diesem Angriffskrieg Russlands, das weiß Vad genau: auch hier wieder unnötige Panikmache;
  2. In Bezug auf den Einsatz von „Nuklearwaffen“ widersprechen hier ebenfalls beinahe alle Experten, auch Russland selbst. Zudem hilfreich: es traf bisher stets das Gegenteil dessen ein, was Vad mit dem Blick in die Glaskugel meint(e)…

Dann Vad: „Man müsste die territoriale Integrität der Ukraine wiederherstellen, mit bestimmten westlichen Garantien. Und die Russen brauchen so eine Sicherheitsgarantie eben auch. Also keine Nato-Mitgliedschaft für die Ukraine:

"man müsste die territoriale Integrität

der Ukraine wiederherstellen"

  1. Putin schließt die territoriale Integrität der Ukraine a priori aus; VAD weiß dies genau, darum trickst er hier populistisch mit „müsste“ - wissend, dass DIES wirklichkeitsfremd ist.
  2. Ungewöhnlich die 2. Trickserei: „die Russen brauchen eine Sicherheitsgarantie“, die „Unkraine (nur) bestimmte Garantien: er benutzt in Bezug auf die Ukraine bewusst (populistisch tricksend) nicht das Wort „Sicherheitsgarantien“ - diese würde bedeuten: der Ukraine die Sicherheits-Garantie geben, dass sie nicht mehr von Russland angegriffen wird. Dies geht  nur durch die Garantie des militärischen Beistands – wer würde diesen „Bündnisfall“ dann mit der Ukraine garantieren? Wer? (Übrigens wäre/ist dies dann gleich wirksam und damit gleichbedeutend mit einer anderen Bündnismitgliedschaft).

Herr VAD „sieht“ schlecht

Letztlich: „Und ehrlich gesagt sehe ich nicht, dass die Ukraine Mitglied der EU wird“:  Herr VAD „sieht“ schlecht“ – auch dies eine Glaskugelschau, deren Gegenteil eintreten wird.

Irgendwie wird man beim Lesen das Gefühl nicht so recht los, dass Erich Vad grantig ist, dass seine so schönen Prophezeiungen zu Gunsten Putins niemals eintreten - daher versucht er es immer wieder.

Und scheitert immer wieder.

Slava Ukraini!

God save Ukrainians

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bisher:

https://www.salto.bz/de/article/26102022/enfant-perdu

https://www.salto.bz/de/article/17082022/ukraine-iv-putin

https://www.salto.bz/de/article/16072022/ukraine-iii-oder-geschichte-und-tyran

https://www.salto.bz/de/article/24032022/ich-bin-heute-ukraine-ii

https://www.salto.bz/de/article/25022022/wir-alle-sind-heute-ukraine

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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Do., 19.01.2023 - 14:50

Antwort auf von Am Pere

Ich bin für Sie gerne alles, was Sie sich wünschen.
Ich teile meine Ansicht zu einigen ganz wenigen Sachthemen - mit denen ich mich in meiner Freizeit allerdings ausführlich beschäftige - mit, und lebe die Community, wie diese auf Salto ausdrücklich vorgesehen und gewünscht ist (siehe Impressum Salto etc.), höflich und unter Beachtung der Netiquette; niemand muss sich - und wird auch nicht dazu aufgefordert - meiner Sichtweise anschließen - gerne aber ist die Diskussion gewünscht.
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Die Diskussion in der Sache - nicht ad personam (Netiquette!).
Haben Sie zur Sache etwas zu sagen? Das wäre doch interessant für die Diskussion (nur bitte auch Anders-Denkende respektieren, das schon).
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Lesen Sie, nehmen Sie an der Diskussion teil - oder, wenn Ihnen dies nicht behagt: tun Sie es nicht!
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[Ach, Sie sind es, der sich schon mal über das Absatzpünktchen mokiert hat, ein “alter” Weggefährte... ;-) ]

Do., 19.01.2023 - 14:50 Permalink
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Am Pere Do., 19.01.2023 - 18:46

Antwort auf von Peter Gasser

Sie spielen sich hier als der ultimative Ukraine-Russland-Experte auf. Wahrscheinlich waren Sie noch nie dort und wenn, dann nur im Reisebus mit Gleichaltrigen.
Wenn Sie ein wenig von Ihrem Ego-Trip abweichen würden, müssten Sie wissen, dass jedes Blatt 2 Seiten hat und dass - Stichwort Netiquette - auch die Meinung zu akzeptieren ist, die nicht der Ihren entspricht.
Beide Ratschläge sind jedoch aufgrund Ihrer Selbstverliebtheit hoffnungslos.

Do., 19.01.2023 - 18:46 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Do., 19.01.2023 - 19:09

Antwort auf von Am Pere

Wenn “jedes Blatt 2 Seiten” hätte, dann gäbe es nur leere Gefängnisse und arbeitslose Gerichte.
Dem ist aber (leider) nicht so.
.
Ich bedanke mich - da Sie aber zum Thema nichts beitragen mögen, sondern nur - schlecht gelaunt und gewohnt - toxisch & ad personam auftreten, wünsche ich guten Abend.

Do., 19.01.2023 - 19:09 Permalink
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Profil für Benutzer Gianguido Piani
Gianguido Piani Do., 19.01.2023 - 22:09

Frage an @Gasser und alle, die sie beantworten möchten.
Dieser Bericht ist heute erschienen
https://www.themoscowtimes.com/2023/01/19/only-85-of-western-firms-have…
Daraus geht es hervor, dass die Wirtschaft keine Lust hat, sich mit Russland anzulegen. Dagegen, sie betrachtet Russland nach wie vor als einen sehr wichtigen Markt. Alle anderen (ethischen und moralischen) Betrachtungen spielen hier keine Rolle.
Ein praktisches Beispiel. Vorigen Sommer wurde ST von Unmengen deutsche Autos überrollt. Statistisch betrachtet stammte damals 50% des Benzins aus russischem Öl.
Warum sind 50% der deutschen Touristen, die hier waren, nicht zu Hause geblieben, um mit der Ukraine zu solidarisieren und ein deutliches Marktsignal an Russland zu senden?
Ich fürchte, wir haben es zu bequem und wollen unseren Lebensstandard auf keine Weise gefährden. Moralische Gedanken bleiben theoretische Gebilde solange der Rubel, bzw der Euro rollt.

Do., 19.01.2023 - 22:09 Permalink
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Profil für Benutzer Josef Fulterer
Josef Fulterer Fr., 20.01.2023 - 07:38

Antwort auf von Gianguido Piani

Auch Vad ist einer jener Schreibtischtäter, die in voll-klimatisierten Büros "Bedenken-los Befehle zum dreckigen Morden an der dreckigen Kampflinie erfinden oder weitergeben, ohne sich selber die Hände blutig zu machen."
"Die ganze Meute dieser Drecksarbeiter in den feinen Uniformen, sollte zeitnah von einem internationalen Gericht verurteilt und Sicherheits-verwahrt werden."

Fr., 20.01.2023 - 07:38 Permalink
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Manfred Klotz Fr., 20.01.2023 - 07:57

Antwort auf von Gianguido Piani

Die Tatsache, dass es Menschen gibt - gerade in Italien sehr viele - die einen Sieg Russlands herbeisehnen, damit der Krieg zu Ende geht und sie ihren Lebensstandard nicht riskieren, ist das große Problem bei der öffentlichen Wahrnehmung. Genau diese Leute würden dann nach Unterstützung rufen, sollte ihr Land überfallen werden. Sie können selbst die Probe aufs Exempel machen.

Fr., 20.01.2023 - 07:57 Permalink
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Stefan S Fr., 20.01.2023 - 09:03

Antwort auf von Gianguido Piani

"Daraus geht es hervor, dass die Wirtschaft keine Lust hat"
Ist relativ einfach beantwortet, wenn es nach der Wirtschaft geht sind Kriege auch nur ein Geschäft. Und das sich der Kreml durch die europäische Energieabhängigkeit zu Russland einen Vorteil verschaffen wollte haben wir ja durch die Inflation leidvoll erfahren müssen. Der General Winter ist aber weitgehend ausgeblieben, dumm gelaufen für Putin.

Fr., 20.01.2023 - 09:03 Permalink
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Peter Gasser Fr., 20.01.2023 - 09:21

Antwort auf von Gianguido Piani

Zitat: “Daraus geht es hervor, dass die Wirtschaft keine Lust hat, sich mit Russland anzulegen” - “sie betrachtet Russland nach wie vor als einen sehr wichtigen Markt. Alle anderen (ethischen und moralischen) Betrachtungen spielen hier keine Rolle”: ich denke, dass es sich weniger um “Lust”, denn um pecunia handelt, und die irrige Hoffnung, die Pestbeule Putin bricht auf, rinnt aus, verheilt, und mit etwas Narben kann man weitermachen: der ewige Konflikt zwischen “Haben” und “Sein”?
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Zitat: “Ich fürchte, wir haben es zu bequem und wollen unseren Lebensstandard auf keine Weise gefährden. Moralische Gedanken bleiben theoretische Gebilde...”: dieser Eindruck drängt sich auf - das eigene Hemd (der eigene Urlaub) ist den meisten doch am nächsten; und auch hier auf Salto wehrt sich der eine und der andere vehement gegen eine moralische Betrachtung dieses brutalen Angriffskrieges und dieses verkommenen und entarteten Menschen Putin (verkommen auch den eigenen russischen Soldaten gegegnüber).
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Zitat aus dem eingefügten Link: “Diese Ergebnisse, so die Erklärung der Universität, „stellen die Bereitschaft westlicher Unternehmen in Frage, sich von Volkswirtschaften abzukoppeln, die ihre Regierungen jetzt als geopolitische Rivalen betrachten“ - dazu:
- Erich Fromm: “Haben oder Sein - die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft”, 1976,
- Erich Fromm: “Die Seele des Menschen - Ihre Fähigkeit zum Guten und zum Bösen”, 1964.
“Selbstsucht und Altruismus sind 2 grundlegende Charaktereigenschaften”, so Fromm, “Egoismus, Selbstsucht und Habgier - Eigenschaften, die das (geltende wirtschaftliche) System fördern muss, um existieren zu können - führen (eben nicht) zu Harmonie und Frieden. Fromm fragt:
- Was ist gut für den Menschen?
- Was ist gut für das System?
Jeder antworte selbst.
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Auch Lk 9, 24ff: “Denn was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, sich selbst aber verliert und Schaden erleidet?”

Fr., 20.01.2023 - 09:21 Permalink
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Ludwig Thoma Fr., 20.01.2023 - 10:48

Antwort auf von Peter Gasser

Selbstverständlich kann man den Krieg von der moralischen Warte betrachten. Man läuft allerdings Gefahr als Heuchler, oder noch schlimmer, als jemand der die Menschen in zwei Klassen einteilt, dazustehen. Wäre man mit der moralischen Betrachtung konsequent, müsste man auch die Angriffe der Türkei auf die Kurden verurteilen. Aber davon sieht man ab, weil die Türkei droht, die Aufnahme von Schweden und Finnland in die NATO zu blockieren. Oder man sollte davon absehen, Länder wie Aserbaidschan als "vertrauenswürdigen Energielieferanten" (Ursula von der Leyen) zu bezeichnen, die die eigene Bevölkerung brutal unterdrücken, das Nachbarland angreifen und die Region Bergkarabach aushungert. Schließlich will und kann man nicht alle Energielieferanten sanktionieren. Ganz interessant in diesem Zusammenhang: Die Sanktionen gegen Venezuela wurden gelockert, einfach so, ohne dass sich etwas geändert hätte. Das Regime dort war nach dem Einfall Russlands in die Ukraine plötzlich nicht mehr böse genug.
Aber damit haben die Moralisten kein Problem, ebenso wenig wie mit Waffenlieferungen an Saudi Arabien, das im Jemen einen brutalen Krieg führt.
Usw. usw.
Die Fähigkeit, das ganze Drumherum auszublenden ist eine beneidenswerte.

Fr., 20.01.2023 - 10:48 Permalink
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Gianguido Piani Fr., 20.01.2023 - 11:17

Antwort auf von Ludwig Thoma

Seit einigen Jahrzehnten vertrete ich eine ganz einfache Linie.
Wir Europäer sollten zuerst entscheiden, was uns wichtiger ist. Vereinfacht formuliert: Geschäfte oder Menschenrechte. Danach sollten wir konsequent handeln.
Geschäft? Dann mit allen, von Venezuela über Russland bis Saudi Arabien.
Menschenrechte? Dann sind nicht so viele mögliche Partner dabei, und fast kein Energielieferant.
Geschäft mit bestimmten Menschenrecht-Vorgaben? Russland hat die Ukraine angegriffen. Aber der Stand der Frauen ist in Russland abermals besser, als in der arabischen Welt. Was ist wichtiger? Wer kommt zuerst?
Es sind keine einfachen Entscheidungen. Was wir bestimmt nicht tun sollten ist etwas sagen und etwas anderes tun, wie die o.g. Beispiele von Venezuela und Aserbaidschan zeigen.
Am besten sollten wir uns von anderen so unabhängig machen, wie es überhaupt geht. Vor einigen Jahrzehnten reisten die Jungen durch Europa mit InterRail und Rücksack. Heute reist man mit LowCost und Trolley, was energetisch betrachtet viel verschwenderisch ist. Warum machen wir einfach nicht so, wie früher? Oder auch - Ski fahren, nur wenn es Schnee gibt, ohne künstliche Beschneiung. Wenn wir nicht dazu bereit sind, dann brauchen wir keine Zeit zu widmen um herauszufinden, wie gut oder böse der eine oder der andere Landesführer ist. Den nächste LowCost-Flug nach Barcelona wartet bereits.

Fr., 20.01.2023 - 11:17 Permalink
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Peter Gasser Fr., 20.01.2023 - 13:43

Antwort auf von Ludwig Thoma

“Moralisten”:
Wenn jeder, der sich Gedanken über Gut und böse macht, ein von Ihnen negativ konnotierter Moralist sei, dann ist auch Erich Fromm ein negativ konnotiert Moralist, auch jeder Geistliche, dann ist auch jeder Richter der nicht nur über gut und böse richtet, sondern auch entsprechende Strafen verhängt, ein negativ konnotierter Moralist.
Diese Betrachtungsweise ist natürlich hilfreich für eine Geisteshaltung, in der man aus der Diskussion um einen Angriffskrieg und Tausenden von Kriegsverbrechen mit Verschleppung, Vergewaltigung, Folter, brutalsten Morden, Filtrationslagern, dem Entfernen von Kindern von den Eltern und das Verkaufen und Verschenken dieser Kinder Tausende Kilometer entfernt von ihren Eltern und ihrer Heimat. Natürlich kann es hilfreich sein, eine Betrachtung in gut und böse auszublenden: nur dann kann man noch die Steigbügel halten für Putins Pferd.
Ceterum censeo, Sie zeigen auch im Umgang hier auf Salto mit Gesprächsteilnehmern (so meine bescheidene Meinung) wenig bis keine Moral: was man nicht kennt, das fehlt einem auch bei Putin) nicht, möchte ich meinen. Sie zeigen hier offen ihr Gesicht, das ist Ihre Verantwortung, ich habe meine Meinung dazu, das darf ich, und nur das ist meine Verantwortung.
.
Ich verurteile die Türkei, Erdogan ist nichts anderes als ein kleinerer Putin; ich verurteile Saudi Arabien für seinen Krieg und seine Menschenrechtsverletzungen: aber nur weil man nicht eine heile und ideale Welt überall gleichzeitig schaffen kann, darf man nicht stumm bleiben oder gar noch Putin-Russland und dessen brutalen Vernichtungskrieg mit all seinen Kriegsverbrechen verteidigen.
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Weil man den einen Dieb und Verbrecher nicht verhindern und nicht erwischen kann, verfolgt man auch den Vergewaltiger und Mörder nicht?

Fr., 20.01.2023 - 13:43 Permalink
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Stefan S Fr., 20.01.2023 - 08:13

"Die "Kriegsziele" Russlands sind klar und das ist die neutrale Ukraine."
Augenscheinlich und realistisch betrachtet eine glatte Fehleinschätzung.
"alles für bare Münze nehmen was Putin und co. sagen" Soll man sich jetzt daran gewöhnen das nur noch gelogen wird? Was für eine depperte Ansicht!
"Was gesagt wird und was nicht ist aber unerheblich."
Ja Glückwunsch, warum schreiben Sie hier überhaupt noch wenn das unerheblich ist.

Fr., 20.01.2023 - 08:13 Permalink
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Peter Gasser Fr., 20.01.2023 - 09:35

Zitat: “Die "Kriegsziele" Russlands sind klar und das ist die neutrale Ukraine”: Sie müssen jetzt die Worte von Putin, Lawrow, Peskow, Medwedew und anderen schon leugnen, um sich ihr Narrativ irgendwie zu retten, leider spielen diese Herren nicht mehr mit. Für alle, auch für Sie hörbar, daher verbreiten Sie hier eine Unwahrheit, und da Sie diese wider besseres Wissen stereotyp wiederholen, wird es zur Lüge.
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Also, hier nochmal, was Putin und die Verbrecherclique im Kreml zu ihren Kriegszielen sagen:
peter gasser 18.01.2023, 18:21:
Zitat: “Ja die "Kriegsziele" wären mit einem Zugeständnis (neutrale Ukraine) auf dem Verhandlungsweg leichter und ohne Blutvergießen zu erreichen”:
Sie schaffen es kaum Mal, wirklichkeitsgerecht zu schreiben - hier Putins Kriegsziele, Lawrow hat diese heute bestätigt:
- Eroberung der Südprovinzen;
- Entnazifizierung der Ukraine;
- Entmilitarisierung der Ukraine;
- Hegemonie über die Ukraine;
- keine Verfolgung der tausende Kriegsverbrechen an Zivilisten;
- keine Reparation an der Vernichtung ziviler und privater Infrastruktur.“
.
Man müsste noch anfügen, da Putin dafür mit 100ten Millionen die (rechte) Politik korrumpiert hat: ein autoritäres, religiös-rechtskonservatives, reaktionäres Europa unter politischer Vorherrschaft des Zaren und ein diesem dienender Wirtschaftsraum von Wladiwostock bis Lissabon - wir alle wären “Ukrainer”, Kleinrussen....

Fr., 20.01.2023 - 09:35 Permalink
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Peter Gasser Fr., 20.01.2023 - 15:19

Da Sie stereotyp einleitend offensichtlich und - wie sehr oft - diskreditierend die Unwahrheit sagen, mag ich da gar nicht mehr weiterlesen, mir fehlt Ihre Integrität als Gesprächspartner.
Sie schreiben nämlich: "Herr Gasser, Sie kommen einfach nicht aus Ihrer vorgefertigten Meinungsblase heraus. Obwohl von nahezu allen Experten belegt, ignorieren Sie die Tatsache dass der Krieg eine VORGESCHICHTE hat. Für Sie gibt es nur den anscheinend plötzlich vom Himmel gefallene Einmarsch durch die Schuld Putins...":
Nun wissen Sie aber durch vorhergehende Dialoge folgendes:
dass ich neben der täglichen Berichterstattung nicht nur hunderte Expertisen gelesen habe, sondern auch einiges an aktueller Literatur, welche gerade die Hintergründe beleuchtet:
- Michel Eltchaninoff: “In Putins Kopf - Logik und Willkür eines Autokraten” (2022), und
- Robert Misik: “Putin ein Verhängnis - wie Putin Russland in eine Despotie verwandelte und jetzt Europa bedroht” (2022);
.
zur Zeit lese ich:
- Gwendolyn Sasse: “Der Krieg gegen die Ukraine, Hintergründe, Ereignisse, Folgen” (2022);
- Rüdiger von Fritsch: “Zeitenwende - Putins Krieg und die Folgen” (2022).

.
zudem, z.B. Demographie:
https://www.salto.bz/de/article/26102022/enfant-perdu
https://www.salto.bz/de/comment/113662#comment-113662
.
Haben Sie, wie ich, den Salto-Podcast gehört:
https://www.salto.bz/de/article/19012023/putin-selenskyj-wir-und-die-an…
Wohl eher nicht...
.
Ihre Darstellung ist also offensichtlich eine böse Unwahrheit, und, darf ich meinen, dient lediglich der Provokation.

Fr., 20.01.2023 - 15:19 Permalink
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Peter Gasser Fr., 20.01.2023 - 15:25

Antwort auf von Peter Gasser

Hier also noch einmal zum nachlesen, Sie hatte es ja schon gelesen, aber offensichtlich vergessen:
.
Demographie: Bevölkerungspolitik - Angriffs- und Vernichtungskrieg - Assimilierung (peter gasser 01.11.2022, 11:40 - https://www.salto.bz/de/comment/113662#comment-113662):

Russlands Präsident Putin wählte vor der versammelten Politelite am 21. April 2021 in der „Manezh Central Exhibiton Hall“ in Moskau drastische Worte, um die dramatische Situation seines Landes zu beschrieben. „Die demographische Entwicklung ist ein Notfall“, resümierte . Die Dinge seien nun leider einmal so. Dies gelte es zu akzeptieren, man müsse den Umstand zugeben und *etwas* dagegen unternehmen.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Finger in der jüngeren Vergangenheit schon mehrmals persönlich auf diesen wunden Punkt gelegt. Bereits im Jahr 2006 erklärte er: «Russland hat ein riesiges Territorium, das grösste der Welt. Wenn die Situation sich nicht ändert, wird es bald einfach niemanden geben, der es verteidigt.» 2007 bezeichnete Putin die Bevölkerungspolitik als «erstrangige Aufgabe der russischen Politik». Und im November 2021 sagte er: «Aus humanitärer Sicht und unter dem Gesichtspunkt der Stärkung unserer Staatlichkeit sowie aus wirtschaftlicher Sicht ist das demographische Problem eines der wichtigsten.»
In den kommenden 30 Jahren wird Russland rund ein Sechstel seiner Bevölkerung im erwerbs- und wehrfähigen Alter verlieren. Ähnlich geht es in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts weiter. Zusammengenommen wird Russland rund ein Viertel seiner aktiven Bevölkerung einbüßen, wie aus Projektionen der Vereinten Nationen hervorgeht, die vor Kriegsbeginn erstellt wurden. Allerdings besteht die eigentliche «heraufziehende Katastrophe» für die russische politische Elite nicht primär im Bevölkerungsrückgang, sondern in der – vermeintlich daraus folgenden – schwindenden Weltgeltung. «Weniger Volk bedeutet weniger Souveränität», bemerkte dazu 2007 der Vorsitzende des russischen Rechnungshofes, Sergej Stepaschin.
Um 1900 hatte Russland (das eigentliche Russland innerhalb des Zarenreichs) mit rund 87 Millionen Einwohnern die drittgrösste Bevölkerung der Welt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts brachen dann aber gleich mehrere demographische Katastrophen über Russland herein: Schon im Ersten Weltkrieg fielen mehr als 1,8 Millionen Soldaten, was zu einem Männermangel und dadurch zu weniger Ehen führte, aus denen Kinder hervorgingen. Der Krieg ging nahezu nahtlos in den Bürgerkrieg zwischen Bolschewiki und den Anhängern des Zaren über, der wiederum Millionen von Todesopfern forderte. Möglicherweise verlor Russland zwischen 1914 und 1921 etwa 30 Millionen Menschen – mehr als im Zweiten Weltkrieg. Auf den Bürgerkrieg folgten die Stalinschen Säuberungen, die im «Grossen Terror» von 1936 bis 1938 ihren Höhepunkt fanden. Diesen Säuberungswellen fielen mindestens 3 Millionen Menschen zum Opfer; manche Historiker nennen aber weit höhere Zahlen – die Schätzungen gehen bis zu 22 Millionen. Diese sehr hohen Angaben dürften aber vermutlich Opfer des Zweiten Weltkriegs enthalten. Dieser forderte einen enormen Blutzoll; die Verluste der Sowjetunion betrugen schätzungsweise 13 Millionen Soldaten und 14 Millionen Zivilisten. 1943, mitten im Krieg, wurden nur rund 1 Million Kinder geboren (zum Vergleich: 1939 waren es 4,3 Millionen). Dieser historische Tiefstand löste eine demographische «Welle» aus, deren Tal etwa alle 25 Jahre wiederkehrt – so beispielsweise um 1968 herum oder 1993, die beide geburtenschwache Jahrgänge waren.
Bereits kurz vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion, auf den in Russland – wie auch in den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion – eine tiefe ökonomische und gesellschaftliche Krise folgte, kam es neuerdings zu einem markanten Niedergang der Geburten. Während mehr als einer Dekade sank die Zahl der Geburten beinahe unablässig, bis um die Jahrtausendwende eine leichte Erholung einsetzte.
Die Zahl der Russen, die sich heute in ihren Zwanzigern und Dreissigern befinden, ist aufgrund dieser Entwicklung relativ klein. Auch dieses demographische Wellental beginnt sich jetzt auf die Gesamtpopulation auszuwirken, da diese Jahrgänge nun das Alter erreicht haben oder bald erreichen werden, in dem sie selber Kinder haben. Verschärft wurde der Geburtenrückgang durch frei verfügbare Verhütungsmittel, die zu Sowjetzeiten nur schwer zu erhalten waren. Hinzu kam eine unfassbar hohe Zahl von Abtreibungen: Die Häufigkeit von Schwangerschaftsabbrüchen war in Russland 2010 weltweit am höchsten. 1992 standen gemäss einem Bericht der RAND-Corporation 225 Abtreibungen 100 Geburten gegenüber, und auch noch im Jahr 2000 wurden rund 70 Prozent aller Schwangerschaften abgebrochen.
Die Fertilitätsrate fiel von 2,2 Kindern pro Frau in den späten Achtzigerjahren auf zeitweise weniger als 1,2 Kinder pro Frau. In entwickelten Gesellschaften gilt eine Fertilitätsrate von 2,1 Kindern pro Frau als Schwellenwert für den Bestandserhalt der Bevölkerung: Sinkt die Fertilitätsrate unter diesen Wert, schrumpft die Bevölkerung ohne Zuwanderung. Höhere Sterberate als Geburtenrate!
Putins 2012 verkündeter Plan, dass die russische Bevölkerung bis 2050 auf 154 Millionen Einwohner zunehmen solle, ging nicht auf. 2017 sank die Zahl der Geburten plötzlich stark – und nahm danach bis 2021, dem Jahr mit den letzten verfügbaren Zahlen, weiter ab. 2020 war zusätzlich ein steiler Anstieg der Todesfälle zu verzeichnen, der sich 2021 ungebremst fortgesetzt hat. Zwischen März 2020 und Januar 2022 starben rund 1 Million Menschen mehr, als gemäss Zahlen aus den Jahren von 2015 bis 2019 zu erwarten gewesen wären. Diese Übersterblichkeit ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.
Diese dramatische demographische Krise trifft auch die russische Armee. Die geburtenschwachen Jahrgänge von Ende der Neunziger- und Anfang der Nullerjahre bilden nun das Reservoir, aus dem die Armee ihre Mannstärke von rund 900'000 schöpfen muss. Dies bedeutet, dass Verluste weit weniger einfach ausgeglichen werden können. Und das demographische Problem der russischen Armee wird sich voraussichtlich drastisch verschärfen. Ein UNO-Bericht aus dem Jahr 2019 – also noch vor der Corona-Pandemie und dem Krieg – hat für 2020 die Zahl der Männer zwischen 20 und 34 Jahren auf 14,25 Millionen veranschlagt. Diese Zahl werde laut der mittleren Schätzung voraussichtlich bis 2025 auf nur noch 11,55 Millionen sinken – und bis 2030 sogar auf 11,23 Millionen. Falls diese Prognosen zutreffen, heisst das, dass die Zahl der wehrfähigen Männer im Lauf der Zwanzigerjahre um etwa 20 Prozent abnehmen wird.
»Wie andere weiße Nationalisten auch, ist Putin von Demografie besessen und von der Angst getrieben, dass seine Rasse zahlenmäßig in die Minderheit geraten könnte«, schreibt der US-Historiker Timothy Snyder von der Yale-University. In einer groß angelegten Analyse für die aktuelle Ausgabe des Außenpolitikfachblatts »Foreign Affairs« seziert er Putins krude »rassische Arithmetik«, der sein Krieg folgt: »Die ersten russischen Soldaten, die im Kampf getötet wurden, waren ethnisch gesehen Asiaten aus dem Osten Russlands, und viele, die seither gestorben sind, waren zwangsrekrutierte Ukrainer aus dem Donbass. Ukrainische Frauen und Kinder sind nach Russland deportiert worden, weil sie als assimilierbar gelten, als Leute, die als Verstärkung für die weiße russische Bevölkerung dienen können.« Zugleich verfolge die russische Führung die Strategie, Afrika und Asien in Lebensmittelkrisen zu stürzen, weshalb der Rückgang der Getreidelieferungen aus der Ukraine bewusst einkalkuliert sei: »Nichts an diesem Hungerplan spielt sich im Verborgenen ab«, schreibt Snyder. Es liege alles offen zutage und werde auch so von den Propagandisten des Kremls benannt. Mit liberalen Vorstellungen von universellen Werten, Menschenrechten und friedlichem Interessenausgleich hat derartiges Gedankengut nichts zu tun. Es handelt sich um reine, rohe Machtpolitik, getrieben vom fatalistischen Glauben an einen Verdrängungskampf der Völker. Nach dem Motto: Es kann nur wenige Herrennationen geben. Die anderen werden assimiliert, unterjocht oder ausgelöscht.
Womöglich bezweckt die expansionistische Politik des Kremls unter anderem tatsächlich (auch), den Bevölkerungsrückgang Russlands durch den Anschluss ukrainischer Gebiete zu bremsen. Ganz abgesehen davon, dass aus allenfalls einverleibten ukrainischen Bevölkerungsgruppen wohl kaum loyale Untertanen des Kremls würden, dürfte dies zum Scheitern verurteilt sein: Durch den Krieg in der Ukraine hat Putin die demografische Krise, die er so fürchtet, nur noch angeheizt.
Nun sollen/müssen also die Weissrussen (Belarussen), die Kleinrussen (Ukrainer), alle in den Nachbarstaaten lebenden Russen (Heimholen der Gebiete) und wohl auch die Kasachen und andere zu Russen werden, um dem Volk seine notwendige und bedeutende zahlenmäßige Masse zu geben: Imperialismus, Faschismus, Rassismus, Nazismus - alles in einem: eine völkische Verbrecherbande im Kreml.
Potentaten rund um den Globus schauen Putin dabei zu. Sollte er aus dem von ihm begonnenen Krieg so hervorgehen, dass er sich als Gewinner inszenieren kann, wären wohl nirgends mehr Grenzen sicher. Ein russischer Sieg wäre ein gefährlicher Präzedenzfall, dessen Bedeutung weit über Europa hinausreicht. In einer Welt zunehmender demographischer Ungleichgewichte stünden eine Menge Konflikte bevor, manche davon könnten mit Atomwaffen geführt werden.
Die Weltgemeinschaft wäre gut beraten, sich gegen dieses Szenario zu wappnen, indem sie gemeinsam Russland in die Schranken weist. Momentan machen die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer allein die Arbeit. Sie – beziehungsweise wir – tragen den überwiegenden Teil der menschlichen, militärischen und wirtschaftlichen Kosten. Der Westen versucht, eine internationale Ordnung zu erhalten, die dabei ist, unter die Panzerketten zu kommen. Die anderen schauen zu und versuchen, sich opportunistisch zu bereichern, zum Beispiel durch den Kauf von billigem, weil sanktioniertem russischen Öl und Gas.
Im Kern ist es ganz simpel: Um ein Peak-Power-Domino zu verhindern, muss Russland diesen Krieg verlieren.
Whatever it takes.
(Quellen: verschiedene Fachartikel, Expertenaussagen, Originalzitate; besonders: watson.ch, spiegel.de)

Fr., 20.01.2023 - 15:25 Permalink
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Wilhelm B.L Sa., 21.01.2023 - 03:30

Der tiefere Grund fuer den verbreiteten Glauben an Schrecken erregende Monster
Hiermit sind gemeint die ploetzlich nicht mehr einer goettlichen Kontrolle unter liegenden, zu daemoni schen, scheinbar Milieu unabhaengigen Krankheits erreger mutierten, "weit vewandten" Artgenossen wie das "Krebsgeschwulst Putin" oder z.B. ein Sars-Cov-2 Virus. (Diesem Fata lismus entgegnet Selenski : "Der Starke naehrt sich vom Schwachen"). Wesentlich beigetragen zu diesem Verlust an natuer lichem Urvertrauen hat wohl das von einer jeden Unsinn glaubenden, obrig keitshoerigen, Masse nicht selbst hinterfragte Narrativ der Evolutonstheorie mit den hierin suggerierten Weltuntergangsscenarien. Diesen vom Mainstream ge schulten Theoretikern erscheint es nicht mehr seltsam, dass sich ein Affe evolutiv zu einem Kompo nisten klassischer Musik entwickeln kann.

Sa., 21.01.2023 - 03:30 Permalink
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Wilhelm B.L Sa., 21.01.2023 - 14:17

Antwort auf von Manfred Gasser

Es ist aber in den Wissenschaft ueb lich, ein konstruiert scheinendes, durch Ansaetze der modernen Statistik und Informatik widerleg bares Realitaetsmodell zumindest zu hinterfragen und ggf. als veraltetes Dogma mutig in den Muell zu werfen. Die alternative methaphysische Idee einer auf breiten globalen Artzusam menhaengen beruhenden stabilen Schoepfung ist dagegen eine elegante und einfache Theorie. Uebrigens ist der Rueckfall des zum
Christentum und einer hoeheren Persoenlichkeit (AN-) ERZOGENEN Menschen zum Tier eine Sanktion fuer den Suendenfall im Paradies.

Sa., 21.01.2023 - 14:17 Permalink
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Peter Gasser Sa., 21.01.2023 - 15:08

Antwort auf von Wilhelm B.L

Zitat: “Die alternative methaphysische Idee einer auf breiten globalen Artzusam menhaengen beruhenden stabilen Schoepfung ist dagegen eine elegante und einfache Theorie”: mag sein, besonders wenn man gläubiger Kreationist ist - aber eben eine falsche.
Alle Funde von Urmenschen, alle Knochen von Dinosauriern, alle Nachweise von seit Jahrmillionen wandernden Kontinentalplatten - alles, was sich älter als etwa 6000 Jahre erweist, künstlich vom Schöpfer trickreich hinterlegt, um den gläubigen Menschen zu prüfen?
Also dieses Buch der trickreichen Prüfungen muss dann etwa 10 mal so dick sein wie das Buch der statisvhen Schöpfung selbst....?

Sa., 21.01.2023 - 15:08 Permalink
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Wilhelm B.L Sa., 21.01.2023 - 15:37

Antwort auf von Peter Gasser

In dem in der Evolutionstheorie dominierden Konzept des Zufalls sehen wir ein typischen Beispiel fuer den krampfhaften Versuch der Wissenschaft, den populaeren, natur wissenschaftlich unfassbaren Begriff eines Gottschoepfers, also eines alten "Huts", mit einem unverstaendlichen Ersatzgott zu verdraengen. (s. Anm. des Physikers Hubert Brune in seinem Internetbeitrag "Multiversum").

Sa., 21.01.2023 - 15:37 Permalink
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Wilhelm B.L Sa., 21.01.2023 - 17:19

Antwort auf von Manfred Gasser

Ja Herr Gssser. Da haben Sie voellig recht. Schuldig ist, praezise formu liert, der Suender aufgrund seiner fehlenden Selbstbeherrschung, des fehlenden Gebrauchs des (in einer religioesen Kultur) fiktiv annehm baren freien Willens und des eigenen Verantwortungsbewusstseins.
Dies muesste aber jedem etwas Bibelkundigen oder Juristen bekannt sein.

Sa., 21.01.2023 - 17:19 Permalink
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Manfred Gasser Sa., 21.01.2023 - 17:51

Antwort auf von Wilhelm B.L

Nun, ich bin weder Jurist, noch bin ich bibelkundig. Aber eines weiss ich ziemlich genau, Gott, oder was auch immer Sie darunter verstehen, wird diesen Krieg nicht beenden. Aber viele Kriege wurden, und werden auch in Zukunft, im Namen Ihres Gottes geführt werden. Und daran wollen Sie mir ungläubigen, armen Sünder die Schuld veben?

Sa., 21.01.2023 - 17:51 Permalink
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Wilhelm B.L Sa., 21.01.2023 - 18:25

Antwort auf von Manfred Gasser

Nein Herr Gasser. Ich bin nicht das juengste Gericht. Ich moechte nur in Uebereinstim mung mit der Ansicht des Quanten- Physikers Steven Hawkings darauf hinweisen, das man in der Rechts prechung (z B. ueber Einbrecher in
ein europaisches Paradies, bzw. in eine fremde Spaere), im Hinblick auf die Wiederholungsgefahr von Verfehl ungen prinzipiell keinen Unterschied machen darf zwischen voller und verminderter Schuldfaehigkeit. Ich brauch wohl nicht deutlicher zu werden.

Sa., 21.01.2023 - 18:25 Permalink
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Manfred Gasser Sa., 21.01.2023 - 22:18

Antwort auf von Wilhelm B.L

Vielleicht doch etwas deutlicher, vor allem schreiben, wäre nicht unangenehm. Und noch eine kleine Erklärung bitte, was hat die Schuldfähigkeit, voll oder vermindert, mit Eva und ihrem Apfel zu tun?
P. S. Ich lese Hawkins nicht, da man, um Hawkins wirklich zu verstehen, mindestens IQ 150 haben sollte(und da bin ich weit weit weg).

Sa., 21.01.2023 - 22:18 Permalink
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Wilhelm B.L Sa., 21.01.2023 - 23:09

Antwort auf von Manfred Gasser

Ich gebe zu, dass ich Sie gelegentlich etwas beneide, das Sie so viel und wohl auch zuviel wissen. Ich denke selbst ein Quantenphysiker weiss nur, das er Nichts ueber die Quantenphysik weiss. Immerhin eroeffnet die Methaphysik und die Traumpsychologie den gemeinsamen Zugang zu einer revolutionaeren Realitaetsbeschreibung. Hierzu ver helfen auch die spannenden Werke des deutschen Quantenphysikers Prof. Duerr (s. Youtube und Google)

Sa., 21.01.2023 - 23:09 Permalink
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Wilhelm B.L Sa., 21.01.2023 - 23:38

Antwort auf von Manfred Gasser

Zum Apfel Evas:
Ohne den z.B. in der Legende vom
Suendenfall von Adam und Eva akzentuierten und wachgehaltenen Widerspruch zwischen Moral (Geist) und Trieb gaebe es kein die Neigung zu Verbrechen hemmendes Schuld bewusstsein und Angstgefuehl vor der goettlichen Verdammnis
(Bestrafung) der Nachkommen von Adam und Eva

Sa., 21.01.2023 - 23:38 Permalink
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Peter Gasser Sa., 21.01.2023 - 10:38

Zitate & Bemerkung: 20. Jänner 22, das Anonym Felix Frei:
“was wirklich jeder der nicht gänzlich verblendet ist, sehen kann”: wer es nicht so sieht wie Sie, ist “gänzlich verblendet”;
.
“Auch dass Sie ein typisches Opfer jener Agenda sind, die mit psychologischen Mitteln ... eine bestimmte Haltung erzeugen will”: wer es nicht so sieht wie Sie und sich Ihrer Meinung anschließt, ist “ein typisches Opfer einer Agenda anderer”
.
“Dabei wird von diesen ich nenne sie mal Indoktrinierten übersehen...”: wer es nicht so sieht wie Sie, ist von anderen “indoktriniert”.
.
“Herr Gasser, Sie kommen einfach nicht aus Ihrer vorgefertigten Meinungsblase heraus”: wer es nicht so sieht wie Sie, lebt in einer “vorgefertigten Meinungsblase”.
.
Merken Sie etwas?
(Unter einem argumentum ad hominem (lateinisch, „argumentum“ wörtlich für sich: „Beweis[-Führung oder -Rede]“ sowie „ad hominem“: „zum Menschen“, sinngemäß als Gesamtbegriff „Rede gegen den Menschen“) wird ein Scheinargument (Red Herring) verstanden, in dem die *Position oder These eines Streitgegners durch Angriff auf dessen persönliche Umstände oder Eigenschaften* angefochten wird. Dies geschieht meistens in der Absicht, ... die Position und ihren Vertreter bei einem Publikum oder in der öffentlichen Meinung in Misskredit zu bringen und *eine echte Diskussion zu vermeiden*. In der Rhetorik kann ein argumentum ad hominem bewusst als polemische und unter Umständen auch rabulistische Strategie eingesetzt werden.
Beispiel:
Der Gegner behauptet, dass p.
Der Gegner ist inkonsequent/dumm/unfähig/unwahrhaftig/selbstsüchtig.
Daher: p ist abzulehnen
.
Argumentum ad hominem
Du hast den Charakter oder eine persönliche Eigenschaft deines Diskussionsgegners angegriffen, um dessen Argumentation zu untergraben.
Ein Argumentum ad hominem kann entweder die Form eines offenen Angriffs annehmen oder auf subtile Weise Zweifel am Charakter beziehungsweise den persönlichen Eigenschaften einer Person streuen, um deren Argumente zu diskreditieren.
Fazit: So kann ein Argumentum ad hominem das Anliegen des Gegners schwächen, ohne überhaupt darauf eingehen zu müssen.
.
Sie können von dieser toxischen Art der Kommunikation nicht lassen, ja, Sie meinen gar noch, man könne sich damit brüsten: “Sie dürfen das gerne als Angriff ad hominem ansehen”.
Tatsächlich ist ein "Argumentum ad hominem" bloß eine Nebelkerze. In Wirklichkeit fehlen den Nutzer dieser toxischen Praxis im Dialog sachliche Argumente. Deshalb muss er auf persönlicher Ebene angreifen.
An dieser Pyramide sehen Sie, auf welcher “Stufe” der Argumentation Sie sich damit selbst zuordnen:
https://www.google.de/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fwissensdialoge.de%2Fw…
Die Quelle:
https://wissensdialoge.de/gut-widersprechen-und-gut-zustimmen/

Sa., 21.01.2023 - 10:38 Permalink
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Peter Gasser Sa., 21.01.2023 - 15:00

Ja, schönen Sonntag!
(Sie treten die Netiquette mit Füßen)
.
(- Zitat: “Also wenn Sie dies als "argumentum ad hominem" ansehen, ich tue es nicht”: ich sehe dies nicht an, wie Sie behaupten. Ich habe Ihnen den Stand der Kommunikationswissenschaft dazu mitgeteilt und verlinkt. Schade, dass Sie nach wie vor “Wissen” und “Meinung” gleichsetzen - da ist dann leider kaum sinnvolle Kommunikation möglich.
- Zutat: “Und wer sie nicht (so wie Sie) sieht, der ist verblendet und indoktriniert...”: also Sie argumentieren weiter auf den beiden untersten, primitivsten und toxisschten Stufe der Kommunikation - so nach dem Motto ‘wenn ich es tu, ist der Fladen Butter’.
https://www.google.de/imgres?imgurl=https%3A%2F%2Fwissensdialoge.de%2Fw…
.
Ihr Ansatz, der Krieg würde aufhören, wenn sich der Angegriffene nicht mehr wehrt, entlarvt Sie mehr als alles andere.
(Der Krieg hört nämlich erst dann auf, wenn der Angreifer damit aufhört - bringt man eigentlich schon den Kindern im Kindergarten bei).

Sa., 21.01.2023 - 15:00 Permalink
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Stefan S Sa., 21.01.2023 - 15:22

Achja die Sahra und ihr Oskar, eigentlich hoch intelligent aber so in Ihre Ansichten verliebt das Sie die Wirklichkeit nicht begreifen und sich selbst im Weg stehen und das noch mit dem Mangel nicht integer zu sein.
Also 2 negative Eigenschaften mit denen Sie ja auch regelmäßig hier glänzen.

Sa., 21.01.2023 - 15:22 Permalink
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Peter Gasser Sa., 21.01.2023 - 18:50

Wenn der eine Bruder dem anderen einen Stock über den Kopf zieht, sein Rad kaputt macht und ihm, trotz Beteuerung, ihn nicht zu schlagen, ihm in der Nacht eine ins Kreuz hat, und die Mutter sagt dann, “geh Buben, haltet’s Frieden”, dann hat diese Mutter etwas falsch gemacht. Sehr falsch.
Also, wenn ein Vergewaltiger und Mörder vor Gericht steht, und die Verwandten Klage führen, dann sagt der Richter: geh Bürger, haltest’s Frieden?
.
Ja, hoffen wir, dass das anders ist.
Es ist nicht das erste Mal, dass von Ihnen hier das Recht des Stärkeren eingefordert wird, und nicht die Stärke des Rechts.
Es wird fassbar, warum für Sie weder das Brechen von Verträgen, das öffentliche Lügen, noch das Vernichten, Deportieren, Foltern, Vergewaltigen und Morden zu verurteilen sind - es gibt bei Ihnen, so lese ich und muss ich annehmen, keinen Schuldigen.
Das Opfer hätte ja nur vorher zustimmen können, müssen.
.
Auch hier missachten Sie hemmungslos die Netiquette - sagt doch auch viel aus?

Sa., 21.01.2023 - 18:50 Permalink
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Peter Gasser So., 22.01.2023 - 12:20

Sie winden sich herum, versuchen verschleiert zu argumentieren u d kommen doch immer wieder auf Ihr Credo zurück, so lese ich klar aus Ihren Texten 2 Grundsätze Ihrer Argumentation heraus, die sich immer wieder finden:
(1) das Recht des Stärkeren vor der Stärke des Rechts;
(2) die klassische Täter-Opfer-Umkehr: schuldhaft ist nicht der Täter, sondern das Opfer der Tat;
(3) und ein Kuriosum: in Ihrer Darstellung leugnen Sie dauerhaft die Aussagen von Putin, Lawrow, Medwedew, Peskow - weil diese nicht (mehr) in Ihr Narrativ passen - kurios, nicht?
.
Ich versuche es nochmal, aber man kommt in Ihr meiner Ansicht nach unlogisches und unrichtiges Argumentationskonstrukt nicht heran, da Sie sich extrem daran festklammern, obwohl es in der Ethik den anerkannten Grundsatz gibt, dass der Täter der Täter ist und bleibt - auch wenn das Opfer sich falsch verhalten habe, wofür dann das Opfer seinerseits Verantwortung zu tragen hat. Aber die Tat des Täters in die Verantwortung des Opfers zu schieben, ist unzulässig - dann gibt e KEINE Täter mehr, schließen wir alle Gerichte und alle Gefängnisse.
Beispiel: Eine Frau wird vergewaltigt und ermordet - die Vorgeschichte: die Frau ist nachts mit leichter Kleidung durch den leeren Park gegangen und hat den Mann nett angelächelt, der Mann war vorher von einer Freundin zurückgewiesen und erniedrigt worden. Aufgrund der VORGESCHICHTE unterstützen wir nun den Vergewaltiger und Mörder, da er ja nichts dafür kann, dass die Frau ihn leicht bekleidet und allein im dunklen Park angelächelt hat und noch weniger kann er dafür, dass eine andere Frau, nennen wir sie Frau Julia Westen, ihn vorher abgewiesen und erniedrigt hat, so wie er meint. Nein, der Mann kann aufgrund der VORGESCHICHTE nicht Täter sein und keine Verantwortung haben. Ausserdem wissen wir eh alle nichts genaues. Und verbieten wir fortan das Tragen leichter Kleidung durch Frauen, das Spazieren nachts im Park allein (für Frauen), und wenn es nun wieder zu einem solchen Vorfalle, für den der Mann ja nichts kann, kommen sollte, dann sollte sich die Frau doch um den lieben Friedens willen nicht wehren und niemanden zu Hilfe holen.
Nein, diese Ihre Welt ist nicht die Meine. Dagegen spreche ich an.
Slava Ukraini.
.
((Zu Ihrem letzten Satz (Zitat): “Ich hingegen traue mich zu wetten dass eine Verhandlungslösung bald kommt...”: auch ich traue mich zu wetten, dass ein weißes Blatt weiß ist.
Zur Zeit verhandelt Putin nicht, da er seine Kriegsziele - so sagt er selbst, aber ich weiß, Sie hören nicht hin - militärisch erreichen will, und Tag um Tag dutzende Angriffe an der Front und auf die Zivilsten im Hinterland anordnet. Es wird die Zeit kommen, da wird Russland an den Verhandlungstisch kommen: alle im Westen arbeiten diplomatisch und militärisch daran, dass dies so früh wie möglich geschieht. Zur Zeit will Russland erobern. Und versucht dies Tag um Tag. Natürlich kann man wegsehen.))

So., 22.01.2023 - 12:20 Permalink
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Peter Gasser So., 22.01.2023 - 14:33

Zitat: "Ich sage es ihnen zum letzten Mal:" na hoffentlich (halten Sie sich daran)! ... dafür bin ich Ihnen dankbar.
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Zitat: "es sei denn es werden schwere Waffen in großer Zahl geliefert ... in großer Zahl an die Ukraine zu liefern, denn dann wird man Kriegspartei":
das ist unrichtig, nein: klar ausgedrückt: das ist falsch. Damit wird man eben NICHT zur Kriegspartei.
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Zitat: "Übrigens haben Sie Pressesprecher Dimitri Peskov nicht zugehört? Es hat genau das gesagt: Panzer aus Deutschland werden an der Gesamtsituation nichts ändern...": dann ist ja gut, dann geht davon für Russland ja keine Gefahr aus - und Sie können beruhigt sein.
"Außer man geht das Risiko ein von Russland als Kriegspartei angesehen zu werden": naja, was Russland "ansieht" ist dessen Sache: man wird dadurch NICHT zur Kriegspartei, das ist belegt und Fakt. Das Völkerrecht ist hier eindeutig. Dass Sie die Sichtweise des Aggressors und Kriegsverbrechers über das Völkerecht stellen, zeigt Ihren Standpunkt sehr deutlich.
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Zitat: "... denn große Teile der Ostukraine und der Krim unterstützen Russland." das ist unrichtig, darum belegen Sie es auch nicht.
"Aber die Menschen in den betroffenen Gebieten selbst über ihr Schicksal durch international anerkannte Volksentscheide entscheiden zu lassen": das will Russland/Putin nicht; Putin erkennt auch solche Volksentscheide nicht an - aus gutem Grund: es könnten dann noch Dutzende in Sibirien folgen, dort wollen fast alle weg von Putin-Russland.
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Zitat: "Das ist die Wahrheit": krass... wenn jemand in der Diskussion statt von Belegen, gesicherten Tatsachen, beginnt von "DER Wahrheit" zu schreiben, steigt man besser aus: hier beginnt nämlich das Reich des Glaubens, der Ideologie, der Fangemeinde.

So., 22.01.2023 - 14:33 Permalink
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Peter Gasser Mo., 23.01.2023 - 09:53

Ein Zeitdokument!
https://www.welt.de/politik/ausland/plus243358451/Inhaftierter-Oppositi…
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Im Vorspann: “Der russische Oppositionelle Ilja Jaschin sitzt seit dem Sommer in Haft, weil er den Krieg in der Ukraine als Verbrechen angeprangert hat. In seinem ersten Interview seit dem Urteil fordert er den Westen auf, sein Volk nicht kollektiv zu bestrafen – und formuliert seine größte Hoffnung”.
Dann folgt, aus dem Gefängnis heraus geschrieben, ein eindrucksvolles Interview.

Mo., 23.01.2023 - 09:53 Permalink
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Peter Gasser Mo., 23.01.2023 - 10:20

Hier zudem noch ein interessantes Interview zu der hier von einigen bestrittenen überaus hohen Wirksamkeit des Öl- und Gasembargos:

https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-01/russland-michail-krutichin-…
.
Im Vorspann: “Michail Krutichin ist Kenner der russischen Energiebranche und Partner des Beratungsunternehmens RusEnergy. Er erklärt, wie durch den europäischen Preisdeckel für Öl aus Russland und das Embargo die russische Staatswirtschaft und der Haushalt unter starken Druck geraten: Unter anderem fehlt es an Abnehmern.”

Mo., 23.01.2023 - 10:20 Permalink
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Peter Gasser Mo., 23.01.2023 - 11:35

Hier noch ein Online-Beitrag der ganz anderen Art (https://www.salto.bz/de/article/23012023/ukraine-hitler-mit-hitler-beka…), dessen krasseste Fehl-Leistungen kurz kommentiert seien, da sie im krassen Gegensatz aller seriösen Experten stehen.

Zitat 1: Kommentatoren gegen den Angriffskrieg, „die so tun, als ob sie klug wären, sind in Wirklichkeit Propheten der Abschaffung des Menschlichen“: also nicht der barbarische russische Angriffskrieg mit seinen tausenden Kriegsverbrechen (z.B. Butscha), Plünderung, Raub, Deportation, Kindesraub, Vergewaltigung, Folter, Mord ist die „Abschaffung des menschlichen“, sondern diejenigen würden die „Abschaffung des Menschlichen“ betreiben, welche die Menschen in der Ukraine genau davor schützen wollen, und die Ukrainer in ihrer Verteidigung gegen Angriffskrieg und tausendfache Kriegsverbrechen an Zivilisten mit Worten und Taten unterstützen.
Diese offensichtliche, ja geradezu arrogant-bösartig Täter-Opfer-Umkehr ist unfassbar!
.
Zitat 2: „welche vom Mainstream abweichende Meinungen als Querdenken verschreien“: niemand tut dies: aber es gibt einen Unterschied zwischen „abweichender Meinung“ und falschen Fakten, verdrehten Tatsachen, unwahren Behauptungen, verschwörungstheoretischen Ansätzen. Abweichende Meinungen sind positiv und befruchten meiner Ansicht nach die Diskussion.
.
Zitat 3: „durch Medienkommentare über den Ukrainekrieg verblöden wollen: wir müssen Putin und die Russen meiden, ausgrenzen, schwächen, wir müssen Krieg führen!“: nein, wir müssen nicht Krieg führen, und wir führen nicht Krieg.
Putin führt Krieg, einen Angriffskrieg! Niemand will Krieg, außer Putin. Natürlich kann man dies leugnen. Oder wegsehen. Wie in diesem Online-Beitrag.
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Zitat 4: „Wer jetzt Putin versteht, verrät die Menschheit, ist … unmoralisch. Er sei mit auf der Seite des Verbrechers selber“: genau, präzise auf den Punkt gebracht. Wer „Putin versteht“, ist Mittäter.
.
Zitat 5: „Genau das gehört zur psychologischen Kriegsführung, den anderen zu dämonisieren ...“: Putin dämonisiert sich mit Wort und Tat täglich selbst. Da muss niemand etwas zulegen: jede Beschreibung ist unzutreffender als die Taten durch Putin selbst.
.

Zitat 6: „Dabei stellte schon Kant fest, dass die Politik sich jederzeit an die Moral halten muss“: Sie finden, Putin hält sich an den Kant´schen Begriff von Moral? Das ist eine steile Vorlage… Können Sie darüber informieren?
.
Zitat 7: „Es ist nicht zu fragen, welche Ziele den Krieg rechtfertigen“: Zweite Frage: Ja, welche „Ziele rechtfertigen (Putins) Krieg“? Können Sie darüber informieren?
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Zitat 8: „Dabei sagte schon Matthäus im 5ten Kapitel: Ihr dürft das Böse nicht bekämpfen!“: genau – schließen wir Polizei, Gerichte, Gefängnisse und auf in die Welt der Macht des Stärkeren. Übrigens
- Mt 5,21: „Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein“: so wird Putin vor Gericht kommen.
- Mt 5,22: „Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein“: so wird Putin vor Gericht kommen.
- Mt 5,25 „Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen“: also wird Putin ins Gefängnis geworfen.
- Mt 5,26: „Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast“: also wird Russland den ganzen Schaden bezahlen müssen.
Es gibt da noch einige Verse, aber sei vorerst damit genug!
.
Zitat 9: „Es gibt keinen Weg zum Frieden. Der Friede selber ist der Weg. Sagt Gandhi. Und wer damit nicht anfängt, kann dabei nie ankommen“: richtig, jetzt möge uns der Autor verraten, warum Putin diesen Ratschlag Gandhis nicht beherzigt hat, und statt dessen mit KRIEG BEGONNEN hat?
.
Zitat 10: „Hier wird anonym geschrieben, weil der Inhalt zählt…“:

Zitat 11: „ … die obige Gedanken der Friedensrede eines der bedeutendsten Denker Deutschlands entstammen“ mein Gott, diese Rede ist vom 25. Juni 22: sind Sie auch noch dort?
Dazu Thomas Schmid (https://schmid.welt.de/2022/05/22/wenn-die-nato-an-allem-schuld-ist-die…): „Danach die traurigste Episode der Tagung: Ein junger Georgier meldet sich zu Wort. Er sagt, er möchte auch gerne Pazifist sein. Nachdem er aber erlebt habe, wie seine Heimat vom russischen Militär bombardiert worden sei, halte er das für schwer. Ob ihm Drewermann da helfen könne. Dessen Antwort: „Ich sage, dass Sie keine Angst vor Russland haben müssen.“ Dann schreitet er wieder zum Pult und spult eine Kurzfassung seines eben gehaltenen Vortrags herunter. Den jungen Georgier beachtet er nicht mehr. Pazifismus kann sehr kaltherzig sein. Beim Gehen murmelt der Friedensredner knapp: „Das war’s für heute.“
Der Mathematiker und Philosoph Bertrand Russell setzte einst ein anderes Beispiel. Noch 1935 plädierte er eingedenk der Erfahrung des Ersten Weltkriegs in seinem Buch Which Way to Peace für eine Politik des Einvernehmens mit dem Deutschland Hitlers. Doch der Prinzipienfeste war fähig, seine Prinzipien der Realität auszusetzen und sie zu revidieren. Nachdem NS-Deutschland den Krieg begonnen hatte, schrieb er 1940: „Ich stelle fest, dass ich in diesem Krieg meine pazifistische Einstellung nicht beibehalten kann.“ Drewermann dagegen kann es. Und seine enthusiastischen Zuhörer können es auch – obwohl sie im Kern gar keine Pazifisten, sondern Gegner der westlichen Demokratie sind. Nichts kann sie verunsichern oder gar erschüttern. Die ganze Tagung über stand das Leid, das Russland den Ukrainern zufügt, im Raum. Wie ein großer weißer Elefant“.
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Zitat 12: „Hitler mit Hitler bekämpfen“: Niemals! Slava Ukraini.

Mo., 23.01.2023 - 11:35 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mo., 23.01.2023 - 12:31

@salto community management 23.01.2023, 12:00:
Herzlichen Dank für Ihren Hinweis; ich hatte mit Absicht nicht unter jenem Artikel geschrieben, und dies aus 2 guten Gründen:
1. passt mein Kommentar gut zur Aktualisierung dieses Artikels hier, wie schon in den vorherigen beiden Aktualisierungen;
2. widerstrebt es mir, unter jenem anonymen Artikel zu schreiben, da ich der Ansicht bin, dass der Autor dort bewusst die Anonymität wählt, da er wohl niemals (!) einen solchen krassen - auch ehrenrührigen - Artikel namentlich zeichnen würde: niemand wagt es doch zudem öffentlich und namentlich, sich selbst als "Versteher" Russlands angesichts von Vergewaltigung, Folter und Mord durch das Putin-Regime zu bezeichnen: dann eben - feige - anonym.
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Aber: ich möchte Ihrer Anregung - und Ihrem Wunsch - nachkommen, und werde eine Kopie unter jenen anonymen Artikel stellen.
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Beste Grüße @salto community management - PG

Mo., 23.01.2023 - 12:31 Permalink
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Josef Fulterer So., 29.01.2023 - 14:42

Antwort auf von Peter Gasser

Bei allen kriegerischen Auseinandersetzungen, "haben immer Alle und von diesen sehr Viele sogar das Leben verloren," außer Jenen die sich im Hintergrund agierend die Hände nicht blutig gemacht haben "und sich als Sieger krönen konnten, um ihre Greueltaten zu übertönen."

So., 29.01.2023 - 14:42 Permalink
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Profil für Benutzer veronika dapra
veronika dapra So., 29.01.2023 - 17:58

Antwort auf von Peter Gasser

Sehr geehrter Herr Peter Gasser, seit langem lese ich Ihre Kommentare; ich danke Ihnen für Ihre Geduld, Ihre Offenheit, auch Ihren Mut. Sie haben in ALLEM recht. Ich denke allerdings, auch seit langem, diesen anonymen Schreiberlingen sollte man vielleicht nicht antworten, sie bekommen dadurch zu viel Raum, der Ihnen nicht zusteht. Ich füge hier einen Text bei, geschrieben von der großen Valeria Novodvorskaja (1950-2014).
Слава Україні! Героям слава! (Emojis not available)(Emojis not available)
"Sadist. Paranoider Psychopath mit Größenwahn und abergläubischen Vorstellungen.
Pathologischer Lügner.
Unzureichendes Selbstwertgefühl.
Die Intelligenz ist gering.
Seine Persönlichkeit verschlechtert sich zusehends.
Er lebt in einer Parallelwelt, abgekoppelt von der Realität, völlig realitätsfremd.
Er versteht es nicht.
Wie die Menschen leben, wie sie sich fühlen, wovon sie träumen, warum sie leiden - der moralische Idiot kann sich das nicht einmal vorstellen.
Ja, und er will nicht...
Nachdem er sich eine künstliche, fest verschlossene Welt geschaffen hatte, in der er im Laufe der Jahre in einem Kessel aus eigenen Lügen und höhlenmenschlichen Vorurteilen langsam vor sich hin köchelte, verlor er schließlich den Verstand...
Nicht das Gewissen, das Gewissen war nie da.
Ja, er ist unfähig zu Mitgefühl und Empathie, aber er ist auch sehr verletzlich und vage...
Er ist nicht fähig zu lieben.
Er ist sehr nachtragend und rachsüchtig. Wahrscheinlich stammen all seine Fehler und sein Wunsch, sich zu rächen und allen, die er erreicht, so viel Leid wie möglich zuzufügen, aus seiner Kindheit, in der er ein geprügelter, rückgratloser und talentloser kleiner Ausreißer war...
Feige und zwielichtig.
Seine ewige Feigheit hat zu exzessiver, oft sinnloser Grausamkeit in seinen Handlungen und zu extremem, monströsem Zynismus geführt...
Seine Sicht der Welt ist die einer bösen Mikrobe aus dem Reagenzglas.
Sein Denken entspricht dem Umfang seiner Persönlichkeit.
Sein Denken ist eng, formelhaft, mit Attitüden und Slogans.
Seine Urteile über die Welt und die Menschen um ihn herum sind buschig und begrenzt...
Wie jeder Tyrann neigt er zu Mystifikationen, heiligen Bedeutungen und Symbolismus.
Gleichzeitig ist er furchtbar gehemmt, entfremdet, zurückgezogen und gefühlsarm.
Er kompensiert seine Unterlegenheit in allen Lebensbereichen, indem er Menschen unterdrückt und vernichtet...
Sein Wertesystem wurde gekauft, auf eine primitive Formel von "wir und sie" reduziert und ist eine Ansammlung ideologischer Klischees:
- Russland Uber alles, der Westen sind Feinde und Außenseiter;
- Das russische Volk ist ein potenziell gefährliches Vieh, das in Schach gehalten werden muss, indem man es regelmäßig mit dem Zuckerbrot der nationalen Exklusivität lockt;
- Macht ist das Schicksal einiger weniger Auserwählter, der Sinn der Macht liegt in sich selbst und in der persönlichen Bereicherung.
Letzteres spielt jedoch schon lange keine Rolle mehr und die wahnsinnige Idee eines hegemonialen Imperiums auf der Erde, koste es, was es wolle, ist in den Vordergrund getreten...
Schreckliches Gewächs der Stalinzeit, mit der Psychologie eines Guerillas und eines Henkers.
Grau in allem, gesichtslos, unbedeutend.
Er hat die ganze höhnische Misanthropie der bürokratischen Rasse in sich aufgenommen. Völlig prinzipienlos.
Er hat keine festen, mehr oder weniger moralischen Vorstellungen, außer denen des Zoos...
In seinem Inneren verbirgt er einen geschundenen Teenager, während er nach außen hin versucht, die Maske eines brutalen, geistreichen Mannes aufrechtzuerhalten, der er selbst ist.
Sein Wortschatz ist dürftig, gespickt mit vulgären Sprichwörtern und kriminellem Polizeijargon.
Seine Meinung über andere ist ihm sehr wichtig, weshalb er wie alle gehemmten Menschen dazu neigt, sich in Pose zu werfen und seinen Machismo zur Schau zu stellen.
Das wirkt immer lächerlich und erbärmlich...
Man sieht, dass dies nur eine langgezogene Verkleidung ist, und darunter eine andere, und dann noch eine, und so weiter bis zum Grund, wo in der gurgelnden, schwarzen, stinkenden und ekelhaften Gülle, mit den Händen um die zitternden Knie, ein galliger, verstopfter Zwerg sitzt...
Als Politiker ist er nutzlos und wertlos, weil er nur auf die Vergangenheit schaut und jede Veränderung als Bedrohung seiner Macht fürchtet.
Und das Wichtigste - er weiß nicht, was Veränderung ist, er versteht sie nicht...
Politisch unfruchtbar, weil er von seiner unendlichen Macht besessen ist.
Wie ein Stalaktit hängt er einsam in seiner dunklen Höhle und schwelgt in der Feuchtigkeit, der Dunkelheit und dem Echo des Schmerzes von Millionen von Menschen, die er gequält hat...
Jemand versucht immer noch, in seiner Seele zu graben, um dort etwas zu verstehen.
Und sie ist nicht da. Es ist einfach nicht da.
Da ist einfach ein großes Nichts drin...
Und wenn die absolute Wertlosigkeit in Fleisch und Blut unbegrenzte Macht mit einem roten Knopf in die Hände bekommt, ist es das, was wir heute sehen...
Er wollte in die Geschichtsbücher eingehen, Teil des großen russischen Epos werden, der Meister des Schicksals, aber er geht als banaler Kriegsverbrecher ein, der den Verstand verloren hat ...
Er will gefürchtet werden, aber alle sehen ihn mit verächtlicher Miene an und warten darauf, dass er so schnell wie möglich stirbt.
In der Hölle schauen sie auf die Uhr. Alles ist bereit.“

So., 29.01.2023 - 17:58 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mo., 30.01.2023 - 18:36

Antwort auf von veronika dapra

liebe Frau Veronika Dapra,
besten Dank für Ihre Rückmeldung - und den Text von Valeria Novodvorskaja. Schade, dass niemand denen zuhört, die wirklich von Putin wissen.
Zum einen ist es auch für mich erstaunlich, dass in der Diskussion auf Salto von Einigen die Person Putin (es sind immer die Menschen, welche handeln, nichts “geschieht von alleine”) völlig ausgeblendet wird, sein Lebensweg vom durchschnittlichen KGB-Agenten zum astreinen brutalen Diktator, sein Charakter, welcher durch Gewalt und Krieg bestimmt ist seit seiner Machtübenahme (Tschetschenien, Großny, Aleppo, Butcha...), seine Auftragsmorde, er ist ein Verbrecher, ein Massenmörder, ein Serienkiller... all dies wird ignoriert, “man sieht weg”. Auch ignoriert wird, dass Putin seit über 10 Jahren mit einer Trollarmee und übelster Propaganda die westlichen Demokratien überzieht, rechte Parteien und rechte Politiker sowie abgewählte Top-Politiker auf seine Gehaltsliste zieht, mit hunderten Millionen korrumpiert: “man sieht weg”.
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Zum anderen (Zitat): “Ich denke allerdings, auch seit langem, diesen anonymen Schreiberlingen sollte man vielleicht nicht antworten, sie bekommen dadurch zu viel Raum, der Ihnen nicht zusteht”:
wie oft habe ich mir das auch selbst gesagt; dann aber steht immer wieder im Raum, dass Falsches stehen bleibt, dass Desinformation und Putin-Narrativ nicht widersprochen stehen bleibt - und ein Falscher Eindruck entstehen könnte, wie man bei uns denkt.
Und so wird es mir weiter ein Anliegen bleiben, die Ukraine mit Worten zu unterstützen.
Und dem Recht, der Freiheit, der Demokratie und dem Schwachen zu dienen, und nicht wegzusehen, wenn Unmenschliches geschieht.
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Slava Ukraini

Mo., 30.01.2023 - 18:36 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Mo., 30.01.2023 - 19:05

Sie werfen einem Kommentator vor, nicht aus Ihrer vorgefertigten Meinungsblase herauszukommen. GEnau Sie! Made my day. Kognitive Verzerrung in Reinkultur.

Mo., 30.01.2023 - 19:05 Permalink