Politik | Versorgung

Neue Stromleitungen im Eisacktal

Die Landesregierung hat den Umbau der Hochspannungslinie genehmigt, zwischen Mauls und Bozen wird sie unterirdisch verlaufen. Sie investiert dafür 22,6 Millionen Euro.
strommasten_energie.jpg
Foto: LPA / Guido Steinegger
Dem Entwurf einer von Landesrat Giuliano Vettorato vorgelegten Vereinbarung mit dem Hochspannungsnetzbetreiber Terna zur Erneuerung der Hochspannungsleitungen im Eisacktal hat die Landesregierung in ihrer heutigen Sitzung (7. Februar) zugestimmt. Mit dieser Vereinbarung werden die vom Land zu übernehmenden Maximalkosten für Projektvarianten und Linienführungen im Detail geregelt. „Es ist uns gelungen, die Projektqualität im Hinblick auf Energieeffizienz, Umwelt, Klimaschutz, Entwicklungsmöglichkeiten und Zukunftsfähigkeit weit über die Standards im ursprünglichen Projekt hinaus zu erhöhen“, erklärt Landesrat Vettorato.
 

Abbau von Stromleitungen

 
Grundlage für diese neue Vereinbarung ist das Kooperationsabkommen zwischen dem Land Südtirol und Terna aus dem Jahr 2018 zur Energieversorgung des Brenner Basistunnels BBT und dessen Zulaufstrecken sowie zum Hochspannungsnetz im Eisacktal. „Es ist gelungen, mit Terna eine grundsätzliche Erneuerung der Hochspannungs-Linien im Eisacktal in Angriff zu nehmen. Damit konnte vermieden werden, einfach nur die bestehenden Leitungen an den bestehenden Standorten zu erneuern. Dies hätte bedeutet, dass die Anzahl der Leitung und der Masten dieselbe geblieben wäre und auch keine Entlastung von Umwelt und Bevölkerung stattgefunden hätte“, unterstreicht Landesrat Vettorato. Er weist darauf hin, dass insgesamt zwar 127 Kilometer oberirdische Leitungen errichtet, aber auch rund 263 Kilometer Leitungen abgebaut werden. „In jeder Gemeinde gibt es damit eine positive Bilanz zwischen vorher und nachher“, so Vettorato weiter. Zwischen Mauls und Bozen werde die Linie gänzlich unterirdisch realisiert. Außerdem würden 1.265 Strommasten abgebaut.
 
 

Die neue Vereinbarung

 
Die heute gutgeheißene Vereinbarung sieht nun Maximalbeträge vor, die das Land Südtirol in das Projekt zu Gunsten einer höheren Lebensqualität im Eisacktal investieren will. Mit rund 14,8 Millionen Euro soll ein kompletter Abbau der nicht mehr benötigten oberirdischen Leitungen und eine weitgehende Renaturierung der Standorte erreicht werden. 7,8 Millionen Euro stehen für kleinere Projektvarianten zur Verfügung, die dem Projekt eine höhere Umweltqualität und den Gemeinden mehr Entwicklungsmöglichkeiten bieten sollen. Spezifische Projektvarianten sind im Abschnitt Pfitsch-Mauls, Vahrn-Aicha, Brembach-Barbian und in Karneid vorgesehen. In einzelnen Abschnitten sollen auch Umweltgelder zur Mitfinanzierung herangezogen werden.
Der Hochspannungsnetzbetreiber Terna seinerseits verpflichtet sich, das Hochspannungsnetz im Eisacktal grundlegend zu modernisieren und zwischen Mauls und Bozen eine Leitung gänzlich sowie verschiedene Leitungsabschnitte insbesondere im intensiv bewohnten Brixner Talkessel unterirdisch zu verlegen.
„Dieses Projekt ist ein schönes Beispiel, wie ein übergeordnetes Infrastrukturprojekt so mitgestaltet werden konnte, dass ein Mehrwert für das Eisacktal, für dessen Bevölkerung und für Südtirol entsteht“, unterstreicht Landesrat Vettorato. „Mit diesem Projekt wird das Hochspannungsnetz im Land auf eine neue Ebene gestellt und fit für die Zukunft gemacht, wobei Umweltanliegen möglichst breit berücksichtigt werden konnten. Die Leitungen verbessern die Versorgungssicherheit der heimischen Bevölkerung und der Wirtschaft und erhöhen die Transportkapazität für die heimische Energie-Produktion.“ Landesrat Vettorato ist sich auch bewusst, dass nicht alle Wünsche umgesetzt werden konnten. „Wir werden auch weiterhin unser Möglichstes tun, um den Mehrwert für Bevölkerung und Land noch weiter zu erhöhen.“
 
Bild
Profil für Benutzer Stefan TAFERNER
Stefan TAFERNER Mi., 08.02.2023 - 12:20

Endlich eine vernünftige Energielösung!!! In Anbetracht daß vom Erzeuger bis zum Endverbraucher 30% Leistung verloren gehen, ist dies ein sehr guter Ansatz. Ganz zu schweigen, daß damit der Mastendschungel reduziert wird. Also vergessen wir neue Kraftwerke und fokussieren uns auf die Energieverluste!! Bravo!

Mi., 08.02.2023 - 12:20 Permalink