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...denk drüber noch, dieses Lied von Nina Duschek passt zum Thema
https://youtu.be/X-sb_X272OA
Sehr gute Ansichten und Einsichten! Besonders weil sie von einem Landwirt selbst kommen und er dabei die Situation um das Tierwohl in der Berglandwirtschaft weder beschönigt noch verklärt darstellt sondern mögliche Wege aufzeigt. Konsumenten und Produzenten sollten gemeinsam Verantwortung tragen, dafür bedarf es Ehrlichkeit und sachliche Information auf beiden Seiten. Ich wünsche Hannes Royer viel Erfolg bei seinem Vortrag, hoffentlich erfährt er breite Unterstützung und keine Blockaden aus dem Berufsstand.
Ich finde es wichtig und richtig, dass das Thema Tierwohl immer mehr von den Bauern und Bäuerinnen selbst thematisiert und diskutiert wird. Hannes Royer spricht dabei eine entscheidende Frage an, nämlich die Akzeptanz der bäuerlichen Nutztierhaltung bei der Bevölkerung, besonders bei jungen Menschen. In Zukunft wird diese mehr und mehr davon abhängen, ob die Form von Landwirtschaft und Tierhaltung ökologisch nachhaltig ist. Meines Erachtens müsste das Thema Tierwohl aus tierethischer Sicht auch um der Tiere selbst willen diskutiert werden, aber auch die Sichtweise von Herrn Royer geht in die richtige Richtung.
Ich sehe dies auch so und kann dem bestens zustimmen.
Ich möchte es gar noch erweitern, da mir auch die viel vertretene Einstellung, dass man sich vegan ernährt und daher dem Tierwohl genüge tut, nicht auszureichen scheint.
Wenn durch die weltweite höchst intensive und in brutalster Monokultur betriebene Pflanzenproduktion Urwälder gerodet und Grasländer mit Monokulturen besetzt werden, wird das Tierwohl der dort lebenden Tiere massivst vernachlässigt, genauso wie das dadurch beeinträchtigte und vernichtete Leben in der Luft (Insekten, Vögel) und im Wasser (Fische).
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Die Landwirtschaft muss insgesamt betrachtet werden, und es muss allen klar sein, dass ein respektvoller Umgang mit dem pflanzlichen und tierischen Leben und eine regionale und nachhaltige Produktion zum Schutz von Meeren und Klima - kostet!
Ethisch und zugleich billig - das ist nicht zu haben.
Lieber Peter Gasser, dieses Problem muss differenziert gesehen werden. Ich nehme nicht an, dass Sie meinen, die vegane Ernährungsweise führe zu höchst intensiver und in brutalster Monokultur betriebener Pflanzenproduktion, zur Rodung von Urwäldern und Grasländern mit Monokulturen. Das ist vielmehr durch den Anbau von Pflanzen bedingt, die zu Futtermittel für die Tiere verarbeitet werden. Wenn wir den Fleischkonsum auf ein ökologisch vertretbares Maß reduzieren, müssten wir weniger Tiere füttern, dadurch würden viele Flächen frei zur Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln für den Menschen, und zwar so, dass man damit sehr viel mehr Menschen ernähren könnte als heute mit dem Fleisch der Tiere, für diese Futtermittel bestimmt sind. Ich stimmen Ihnen zu, dass die Landwirtschaft insgesamt betrachtet werden muss und dass es viele Stellschrauben gibt, an denen korrigierend gedreht werden müsste!
Ich möchte die nette Anrede, die mich freut, aufgreifen, lieber Martin Lindner, das gefällt mir.
Nein, das meinte ich natürlich nicht; ich bezog mich allgemein auf die derzeitige Pflanzenproduktion, die in weiten Teilen nicht besser ist als die Tierproduktion, da sie eben auch Leben sinnlos vernichtet.
Beim Tier liegt das Ärgste, so meine ich, besonders in den unnötigen und sehr oft barbarischen Lebendtiertransporten, besonders von Tieren, welche für die Schlachtung bestimmt sind. Wieso lebende Tiere über die Ozeane schippern, um diese am Bestimmungsort zu schlachten - das kann man dann besser gleich vor Ort tun und das Fleisch transportieren?
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Ich bin auch der Ansicht, dass bei tiergerechter und regionaler Produktion und fairem Preis der Fleischkonsum von alleine zurückgeht (was er in der Tat „muss“, wie Die bemerken), da das Produkt Fleisch dadurch kostbarer (auch: teurer) wird.
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„kostbarer“ fällt mir da auf, verstehen wir in der Wortbedeutung als gemeinhin „teurer“; aber bedeutet es in seinem Kern nicht auch KOST-barer, also besser zu „kosten“, zu schmecken...?
Ja, sehr richtig, ein respektvoller Umgang mit dem pflanzlichen und tierischen Leben sowie eine Betrachtung der Landwirtschaft allgemein ist notwendig! Billig statt ethisch, das wäre nicht der richtige Weg.
Zum Aspekt "vegan" bzw. pflanzliche Ernährung möchte ich etwas ergänzen, weil vielleicht bei dem ein oder anderen (es war sicherlich nicht so gemeint) ein falscher Eindruck entstehen könnte. Bei den meisten Monokulturen die zur Zerstörung des Regenwalds beitragen, handelt es sich verschiedenen Angaben zufolge in 75 bis 86 Prozent um die Produktion von Soja als Futtermittel für die Tierproduktion. Unser Getreide/Leguminosen wie Hafer oder Soja für die menschliche Ernährung, stammt im Allgemeinen aus Europa, wie durch groß angelegte Umfragen von Lebensmittelketten und Herstellern zu erfahren ist. Die Produkte sind entsprechend deklariert und die Aufschrift "aus Nicht-EU Landwirtschaft" ist mir persönlich dabei noch nicht begegnet. Für die Produktion von Fleisch wird ein Vielfaches an Getreide gebraucht um satt zu werden, als wenn man das Getreide ohne Umweg über das Tier isst. Die Kleinbauern in Südamerika werden leider, ebenso wie die Natur, durch die großen Fleischproduzenten verdrängt, nicht durch Anbau von Getreide für den menschlichen Verzehr. Wenn man nicht nur auf Tierwohl achtet (i.d.R. wird der Begriff nur auf den Umgang mit dem vom Menschen gehaltenen Tier bezogen), sondern auch auf den Artenschutz von Pflanzen und Tieren achtgibt, dann muss man bei seinem Einkauf natürlich auch über Produkte nachdenken, in denen z. B. Kokosmilch oder Palmfett enthalten ist.
Aber Nachhaltigkeit, Ökologie ist das eine.... was mir gut gefällt am Ansatz von Hannes Royer ist sein Beitrag zur Tierethik - unabhängig davon- welche Gründe ihn dazu bewogen haben:
"Für mich heißt Tierwohl: Laufstall mit Weide. Der Grund dafür, dass Tierwohl immer wichtiger wird, ist, dass sich die Menschen heute – Gott sei Dank – wieder mehr mit dem Thema Essen beschäftigen. Die jungen Menschen von heute wollen nicht, dass Tiere gequält werden."
Es muss nicht immer nur um UNS Menschen und unsere Ängste gehen, weil wir langsam merken, dass wir unsere eigenen Lebensgrundlagen gefährden. Wir können auch einmal hinschauen, wenn es darum geht, wie Tiere für unseren Genuss von Milch, Fleisch und Eiern durch Haltung oder andere Aspekte leiden. Hier braucht es dringend Verbesserungen und teilweise auch Verzicht, unabhängig von allen sonstigen Themen.
Einfach nur Wow ... dieser Herr Royer.