Umwelt | Mobilität

Skitour ohne Auto?

Protect Our Winters Italy führt eine Umfrage durch: Die Umweltschutzorganisation will wissen, welche Verkehrsmittel Menschen nutzen, um Wintersport auszuüben.
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Foto: POW IT
Die Umweltschutzorganisation Protect Our Winters Italy (POW IT) geht mit der Sensibilisierungskampagne „Reframe Your Journey“ dieses Jahr in die zweite Runde: Ziel ist es, anhand einer online durchgeführten Mobilitätsumfrage herauszufinden, wie Outdoor-Sportler*innen zu abgelegenen Touren gelangen und was bei Bedarf verbessert werden kann. Laut POW IT werden zwei Drittel der CO2-Emissionen eines Skitags durch die An- und Abreise verursacht.
Die Umfrage wird von Carlo Gallier vom Kompetenzzentrum für ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit der Uni Bozen betreut und von der Kommunikationsagentur Helios umgesetzt. Finanziert wird sie von Prinoth, Demaclenko, dem Skigebiet Ulten, Patagonia und zum größten Teil vom Amt für Mobilität der Provinz Bozen. Südtiroler und Trentiner Athlet*innen der Athletes Alliance unterstützen das Projekt, etwa Omar Visintin, Elisabeth Glaser, Jakob und Matthias Weger sowie Emil Zulian aus dem Fassatal. Die Umfrage wird noch bis Ende dieses Monats laufen.
 
 
„Viele Skitourengeher*innen tun sich noch schwer, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen“, erklärt Ruth Heidingsfelder, AVS-Referentin für Klimaschutz. „Das Gros der Leute ist aufs Auto fixiert. Ihnen ist nicht bewusst, dass viele Touren mit Bus und Bahn erreichbar sind.“ Der AVS hat letztes Jahr mit „1000 Schritte zum Klima-Gipfel“ kurz vor Beginn der Wintersaison eine eigene Kampagne gestartet, um klimafreundliche Mobilität im Bergsport zu stärken.
Und tatsächlich findet ein Umdenken statt. „Wer die öffentlichen Verkehrsmittel ausprobiert, lernt die Vorteile schätzen. Zwar muss bei einer Skitour dann mehr Zeit für die Fahrt eingerechnet werden, aber dafür entfällt die Parkplatzsuche und die Füße können auf der Rückfahrt entspannt ausgestreckt werden“, so Heidingsfelder. „Wir reden ständig von Entschleunigung, machen dann aber nichts dafür. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, nimmt sich mehr Zeit und lässt die Tour im Bus oder Zug ausklingen.“ Mit der Südtirolmobil-Karte können außerdem Kilometer gesammelt werden, Vielfahrer*innen profitieren dabei von günstigeren Tarifen.
 
 
Welche Touren bequem mit den Öffis erreichbar sind, erfahren Sie auf der Webseite des AVS und auch auf dem Tourenportal der Alpenvereine unter der Filtereinstellung „mit Bahn und Bus erreichbar“. Heidingsfelder vom AVS gesteht ein, dass es noch Ausbaubedarf bei den Öffentlichen gibt, etwa was Skihalterungen in Bussen angeht. „Wenn mehr Leute Öffis nutzen, steigt der Druck auf die Politik, Bus und Bahn auszubauen und auch für Skifahrer*innen auszurichten.“
 
 
 
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Heinz Dellago Sa., 18.03.2023 - 07:13

Mache seit vielen Jahren den Großteil der Skitouren mit Zug und Bus. Skitouren mit öffis haben den Vorteil, dass man am Gipfel entscheiden kann in welcher Richtung man abfährt. Zudem lassen sich viele Überschreitungen machen.
Ich teile nicht die Aussage, dass der öffentliche Verkehr dafür noch stark ausgebaut werden muss. Sehr viele Startpunkte sind schon jetzt täglich erreichbar. L,ediglich die Hochtouren im Frühjahr, wo man sehr früh starten muss sind schwierig, sonntags früh aber sogar mit den Nightlinern erreichbar.

Sa., 18.03.2023 - 07:13 Permalink
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Irene Senfter Sa., 18.03.2023 - 09:23

Ich kann Heinz Dellago nur zustimmen, viele Skitouren sind tatsächlich mit den Öffis möglich, das Verhalten gehört nur noch nicht zu den festen Gewohnheiten der Sportler/innen. Insofern sind Iniziativen wie jene von AVS und POW sehr wertvoll, weil sie das Thema in den Fokus rücken und dazu anregen, Dinge auszuprobieren.

Sa., 18.03.2023 - 09:23 Permalink