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Irrelevant

Haben Daten zu einzelnen Mautstellen in Südtirol irgendeinen Informationswert? Die Brennerautobahngesellschaft ist offenbar der Meinung, dass dies nicht der Fall ist.
Mautstelle Sterzing
Foto: Seehauserfoto
Im Rahmen der aktuellen Fragestunde hat Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit, eine Anfrage zu den Mautstellen in Südtirol eingereicht bzw. zu den Einnahmen und den jährlichen Gesamtkosten. Die Brennerautobahn AG, an welche die Anfrage zur Beantwortung weitergeleitet wurde, erklärt im Antwortschreiben, dass „die Einnahmen für die einzelnen Autobahnmautstellen von wenig, wenn nicht von keiner Relevanz ist. Da jeder Mautbetrag von der Einfahrt des Autobahnnutzers abhängt und in einem vernetzten System, wie es das italienische Autobahnsystem darstellt, kann diese überall sein und folglich ein Betrag ohne Zusammenhang zwischen der Transaktionsnummer und der Einnahme sein.“ Auf gut Deutsch haben solche Daten laut Autobahngesellschaft null Informationswert.
 
 
 
 
Auch was die Gesamtkosten für den Betrieb der Mautstellen in Südtirol betrifft, ist man der Meinung, dass es keinen Nutzen bringen würde, die Maut-Einnahmen der Brennerautobahngesellschaft auf einzelne Provinzen oder gar Mautstellen aufzuteilen. Die Einnahmen setzten sich aus mehreren Positionen zusammen und seien notgedrungen auch an die verschiedenen Aktivitäten wie beispielsweise ordentliche Instandhaltung gekoppelt, „die stets die gesamte Autobahnstrecke betreffen“.
 
 
Die Einnahmen für die einzelne Autobahnmautstelle ist von wenig, wenn nicht von keiner Relevanz.
 
 
Knoll hat in seiner Anfrage auch darauf verwiesen, dass viele Mautautomaten schlecht funktionieren würden, Geldscheine und Münzen oftmals nicht erkannt und falsche Restgeldsummen herausgeben würden, wodurch sich die Mautabwicklung verzögern würde. Dem hält die Brennerautobahngesellschaft entgegen, dass man in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg der Verkehrsflüssigkeit an den Autobahnmautstellen registriert habe. Als Beispiel wird auf die Mautstelle Sterzing verwiesen, wo die Durchfahrt von ca. 2.000 Fahrzeuge/Std. auf 2.300/2.400 Fahrzeuge/Std. angestiegen ist. „Die Brennerautobahngesellschaft ist seit jeher immer bemüht, die neuesten Technologien in Sachen Maut zur Verfügung zu stellen. Derzeitig ist jede Mautpiste mit automatischen Kassen und Telemaut ausgestattet. Vorsorglich verstärkt die Brennerautobahngesellschaft die Mitarbeiter der Mautstellen für die manuelle Abwicklung der Maut, jedes Mal wenn die Verkehrsbedingungen es erfordern. Darüber hinaus wurden die Mautstellen der Brennerautobahn bereits mit dem Europäischen Telemautsystem (SET) ausgestattet und in jeder Mautstelle werden Zahlungen mit einem Contacless-System angebracht“, heißt es im Antwortschreiben.
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Otmar Pattis Mo., 15.05.2023 - 16:23

Offenbar scheint die Verschleierungstaktik gut zu funktionieren. LH Kompatscher hat mit Hartmann Reichhalter, in dieser Hinsicht einen Loyalen Vasallen in die Autobahngesellschaft eingeschleust.

Mo., 15.05.2023 - 16:23 Permalink