Wirtschaft | Busbahnhofareal

René Benko kauft den Virgl

Nächster Coup von Tirols Großinvestor René Benko: Er hat sich Kaufoptionen auf Grundstücke im Umfang von knapp 38 Hektar auf dem Bozner Virgl gesichert. Dort plant er nun eine Naherholungszone, die größer als die Talferwiesen ist.

René Benko kauft den Virgl: Einen Tag, bevor der Tiroler Großinvestor im Bozner Palais Menz zur Präsentation des weiterentwickelten Projektes Kaufhaus Bozen lädt, ist sein jüngster Coup durchgesickert. Wie die Tageszeitung Alto Adige und  RAI Südtirol berichten, hat sich Benko Kaufoptionen auch Grundstücke mit einer Gesamtfläche von knapp 38 Hektar am Bozner Virgl gesichert. Die gehören bislang bekannten Südtiroler Bauunternehmern wie Vittorio Repetto, Juliane Egartner (Wipptal Bau), Della Vedova, Oberosler oder Hobag. Sie hatten sie einst in der Überzeugung erworben, dass Peter Thun das heruntergekommene Naherholungsgebiet mit seinem Thuniversum zu neuem Leben erwecken würde.

Statt dem Bozner Thun will dies nun der Innsbrucker Benko tun. Wie sein Bozner Berater Heinz Peter Hager gegenüber RAI Südtirol bestätigt, plant der Investor auf dem Bozner Hausberg einen Freizeitpark samt Restaurant und Seilbahnanbindung. Eine urbane Revolution, urteilt der Alto Adige. Und vor allem eine Ansage an die Konkurrenz im Rennen um das Areal rund um den Busbahnhof: „Das Projekt der Erlebnishaus Gmbh gewinnt ein kleines Stück Grün am Bahnhof wieder, wir  bieten Bozen dagegen ein grünes Areal, das größer ist als die Talferwiesen“, zitiert die italienische Tageszeitung Stimmen aus der Signa.

Palais Menz, Hotel Alpi, Garibaldistraße und nun auch noch den Virgl: Die Einkaufstour des Innsbrucker Investors belegt, dass René Benko tatsächlich Gefallen an Bozen gefunden hat. Ob dies auf Gegenseitigkeit beruht? Die Antwort steht noch aus. 

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Brigitte Foppa Do., 29.05.2014 - 09:10

... umschlingen Bozen.
Es ist erschreckend, wie systematisch der Tycoon Druck auf die Gemeinde Bozen und auf die Öffentlichkeit ausübt und von allen Seiten angreift.
Dass das eine große Nummer ist, zeigt die Unterstützung der Macher aus der Ära Durnwalder.
Es ist nicht mehr eine Sache von ein paar Bäumen im Bahnhofspark (die es natürlich auch zu schützen gilt), sondern eine Frage der demokratischen Gestaltung der Stadt.
Hoffentlich sehen das die Satdtväter und -mütter ein und verzetteln sich nicht in Detailfragen.
Hier ist mehr auf dem Spiel.

Do., 29.05.2014 - 09:10 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Do., 29.05.2014 - 10:08

Antwort auf von Brigitte Foppa

Das mag schon sein Frau Foppa, aber wo ist der Unterschied zwischen diesen Herrn und den anderen die Bozen gerade in der Hand haben? Bieten die großen Fische der Stadt eine "demokratische Gestaltung der Stadt" oder haben sie es bis jetzt je getan? Vorausgesetzt der Zugang bleibt allen Bürgern unentgeltlich gewährt, sehe ich nichts schlechtes an einer Erholungszone nahe Stadtzentrum, oder?

Do., 29.05.2014 - 10:08 Permalink
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Kurt Spornberger Do., 29.05.2014 - 11:17

Antwort auf von Brigitte Foppa

Könnte es sein, dass durch die verhältnismäßig geringe Verschuldungsquote und die relativ gleichmäßige Verteilung der Produktionsgüter, Südtirol als Markt mit im europäischen Durchschnitt verhältnismäßig hoher Kaufkraft für Benko immer interessanter wird? Einkaufszentrum, Freizeitpark, hauptsache ein Stück vom Südtiroler Kuchen?

Do., 29.05.2014 - 11:17 Permalink
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Willy Pöder Do., 29.05.2014 - 14:24

Volltreffer für René Benko. Er kauft den Virgl, zieht die Seilbahn auf den Verdi-Platz und schickt die Bozner zur Erholung auf den Hügel, derweil er die Stadt zum Beng-Benko-Einkaufszentrum umfunktioniert. Na schön. Bozen hat nun endlich seinen Benkomat. Und wie es scheint, ist dieser dermaßen gut verankert, dass ihn niemand so ohne Weiteres fortzuschleppen bzw. zu ersetzen in der Lage sein wird. Selbst für die Krösusse der alten Handelsstadt wäre ein solches Unterfangen ein hartes, kaum verdaubares Stück Brot.
Zu überlegen wäre vielleicht noch, ob es nicht g'scheiter wäre, alle Landesämter rund um den Bahnhof zu sammeln und einzuquartieren, anstatt die Handelsfläche um abertausende Quadratmeter aufzustocken, wodurch den davon 'entlegenen' Laubengeschäften und allen anderen im weiteren Umkreis vielfach der Sauerstoff entzogen werden dürfte. Die Möglichkeit, dass durch die kolossale Struktur die Blätter des alten Handelsbaumes austrocknen, die Äste nacheinander zu Boden krachen und schließlich der Baum selbst umstürzt, besteht. Sie besteht, auch wenn so mancher Experte genau das Gegenteil beteuert und meint, am besten gedeihen zarte Pflänzchen im Schutze eines großen Baumes. Mag sein. Man bedenke jedoch: Nicht alle Pflanzen sind Schattengewächse.

Do., 29.05.2014 - 14:24 Permalink
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Harald Knoflach Do., 29.05.2014 - 17:58

ich denke nicht, dass man dem "bösen" benko jetzt die schuld geben kann, dass er bozen "verschandeln" möchte. vielmehr zeigt die ganze geschichte gnadenlos auf, dass in bozen in den vergangenen jahren nicht gestaltet wurde. weder demokratisch noch sonst irgendwie. wer sich mal eine gemeinderatssitzung zu gemüte geführt hat, weiß, wovon ich spreche.

Do., 29.05.2014 - 17:58 Permalink
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Gaia Palmisano Fr., 30.05.2014 - 11:08

Stamattina a leggere sul giornale la notizia mi è venuto un colpo al cuore e un moto di rabbia: ma come è possibile che il Comune di Bolzano e in particolare il sindaco Spagnolli accolgano con gioia la proposta di Benko di riqualificare l'area del Virgolo? Sotto la parola riqualificazione si nasconde un mero intento speculativo, un progetto che asserve le più bieche logiche dell'economia dominata dal consumismo e dal mito della crescita infinita. Il Virgolo è un posto che sento molto vicino, anche perché ci abito alle pendici, è un posto dove la natura si sta riprendendo spazi e dove auspicavo la possibiltà di una "riqualificazione" in senso partecipativo. La città è dei cittadini dovrebbe essere un bene comune che lasci spazio all'autoorganizzazione e alla partecipazione delle cittadine e dei cittadini. Non possiamo stare a guardare, mentre la privatizzazione selvaggia e la correlata gentrificazione accadono sotto i nostri occhi. Mi sento raggirata dal sindaco Spagnolli come cittadina di Bolzano e come individua.

Fr., 30.05.2014 - 11:08 Permalink